AUTOR: Angie (VampiressAngie@aol.com)
TITEL: Am Anfang war der Blitz - Dein Körper, mein Körper
FREIGABE: ab 12
SPOILERS: 2. Staffel
INHALT: Buffy und Angelus versuchen einigermaßen friedlich miteinander auszukommen, was sich als schwierig herausstellt...
DISCLAIMER: I do not own the characters in this story, nor do I own any rights to the television show `Buffy the Vampire Slayer´. They were created by Joss Whedon and belong to him, Mutant Enemy, Sandollar Television, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
KOMMENTAR: : He he, ich sadistisches kleines Biest treibe meine zwei Opfer momentan in den Wahnsinn, he he he… ;-)


 

Am Anfang war der Blitz
Teil 2 - Dein Körper, mein Körper



„Aber ich bin nicht Angelus!“ jaulte Buffy verzweifelt, doch wie hatte sie nur glauben können, Dru und Spike würde ihr die Story abkaufen? Es war doch zum Verrücktwerden.

„Sicher, Angelus. Dru, wir sollten ihn zurückbringen, die Sache mit dem Blitz hat ihm wohl definitiv nicht gut getan“, verdrehte Spike die Augen und wollte schon kehrtmachen. Angelus’ Benehmen ging ihm mittlerweile wirklich auf den Senkel. War doch sonst nicht seine Art, um mit Drusilla zu spielen. Aber egal, lag wahrscheinlich wirklich nur an der Blitzgeschichte.

Plötzlich ertönte eine leicht resignierte und müde Frauenstimme: „Halt, aufhören, Stopp.“ Alle drehten sich um und da stand sie, die Jägerin, und funkelte Angelus herausfordernd an. „Du kommst mit mir, Fräulein“, fauchte sie.

Ohne Wiederrede kam der Vampir zu ihr. „Auch wenn befürchte gleich einen Pflock in deinem Herzen zu haben.“

„Spinnst du?“ lachte der echte Angelus empört auf. „Will doch nicht für den Rest deines Lebens in deinem Körper stecken.

„Was wird denn hier gespielt?“ Spike blickte nicht mehr durch. Ganz und gar nicht mehr. Aber das hatte er vorher auch nicht. „Angelus, hast du uns etwa etwas verschwiegen? Steckst du mit der Jägerin unter einer Decke?“ Angewidert verzog der blonde Vampir das Gesicht. „Wie kann man nur so tief sinken? Aber ich wusste ja schon immer, dass du nichts als ein dummes Arschloch bist., der sich feige auf die vielleicht etwas stärkere Seite schlägt.“

Angelus (also Buffys Körper) trat einen Schritt vor und warnte mit verengten Augen: „Wir sprechen uns wieder Spike, das schwöre ich!“

Damit machte er kehrt und nahm Buffy mit zur Bibliothek...

***

Schweigend gingen sie im Eiltempo nebeneinanderher durch die Straßen, immer darauf bedacht einen gewissen Abstand zum anderen zu halten.

„Ich hoffe, dir ist klar,“ knurrte Buffy nach einer Weile, „dass wir das hier notgedrungen in Teamwork erledigen müssen.“

Entsetzt starrte Angelus sie an. „Eine Notallianz? Buff, du spinnst, ich werde mich doch nicht auf vorübergehenden Waffenstillstand mit dir einigen. Im Übrigen, hast du heute schon mal was getrunken? Oder warum bist du so gereizt?“

Nun blieb Buffy stehen und hob abwehrend die Hände. „Getrunken?“ fragte sie etwas schrill – was sich mit Angelus’ Stimme nur noch albern anhörte. „Ich werde doch kein Blut zu mir nehmen, bist du verrückt?“

Auch Angelus war stehen geblieben und funkelte Buffy an. Sein Gesicht zeigte keinerlei Belustigung mehr, der Ausdruck in seinen Zügen war eisern und fest, und die Müdigkeit in seinen Augen war nur schwer zu übersehen. „Wenn du nichts trinkst,“ belehrte er sie in einem leisen und drohenden Ton, „dann bist du irgendwann dermaßen durstig, dass mein Körper nicht mehr mitspielt. Dann übernimmt der Vampir die Kontrolle. Noch nie was von amoklaufenden Vampiren gehört? Du wirst hier in Sunnydale rumrennen und jeden bis auf den letzten Tropfen ausquetschen, der dir über den Weg läuft. Zwischen Freund und Feind wirst du dann keinen Unterschied mehr machen.“

Damit wandte er sich zum Gehen.

„Warte“, bat Buffy und beeilte sich ihm nachzukommen. „Ich kann einfach nicht. Ich meine, ursprünglich bin ja ich die Jägerin, ich kann doch kein Menschenblut trinken! Ich kann, will und darf das nicht!“

Angelus rollte genervt die Augen nach oben und blickte Buffy an. Er kam sich verdammt blöd dabei vor, da er nun zu ihr aufblicken musste. Die Jägerin war aber auch klein! „Dann trinkst du eben Tierblut. Meine Fresse. Kannst es ja auch unter normales Essen mischen, das hat dein süßer Angel mal eine ganze Weile probiert, aber selbst ihm hat das nicht geschmeckt.“

„Hack ja nicht länger auf Angel herum, er war bei weitem intelligenter und süßer als du!“ knurrte Buffy und transformierte unabsichtlich zu einem Vampir.

Einem plötzlichen Impuls folgend schnellte Buffys Hand vor und sie drückte Angelus mit ihrem nun übermächtigen Körper gegen eine Hauswand. Ihr Magen knurrte und beinahe automatisch senkte sie ihre Zähne auf Angelus’ Hals, biss zu. Buffy fand nicht gleich die Pulsschlagader, musste mit den Zähnen ein bisschen rumbohren und suchen, bis sie schließlich fand wonach sie suchte.

Angelus für seinen Teil schrie wie am Spieß. Wie das wehtat! Er hatte es schon vergessen, doch nun wusste er wieder zu genau, wie schmerzhaft Darlas Biss damals gewesen war. „Bitte nicht“, keuchte er schwach, dann verlor er langsam das Bewusstsein. Was blieb waren ein höllischer Schmerz und ein immer schwächer pochendes Herz...

***

„Giles!“ Buffy stürmte mit Angelus auf dem Arm und blutigen Reißzähnen im Mund in die Bibliothek. „Wir haben ein Problem, ich brauche Hilfe!“

Als Giles auf den leblosen Körper in Buffys Armen blickte, wusste er sofort was los war, Buffy hatte Angelus’ Dämonen nicht mehr unter Kontrolle gehabt. „Oh Gott! Leg sie... ihn... Angelus dort hin“, stotterte er und deutete auf den Tisch. Mit einer Handbewegung fegte Buffy die Bücher und Lampen runter und tat, wie ihr geheißen. Das durfte doch nicht wahr sein, sie hatte gerade ihr eigenes Blut gesoffen! Und das kurz nachdem sie Angelus zum Waffenstillstand aufgefordert hatte...

Dennoch... Buffy konnte sich nicht gegen den Gedanken wehren, dass es verdammt gut geschmeckt hatte. Oh nein, das konnte ja lustig werden!

Giles hing mittlerweile am Telefon und erklärte hastig einigen Leuten vom Krankenhaus, eine Schülerin habe viel Blut verloren, er wisse aber nicht wie das passiert sei.

Willow, Cordelia und Xander kamen in diesem Moment aus Giles’ Büro.

„Buffy“, freute sich Willow. Diese hob nur die Hand und grinste andeutungsweise. Als Willows Blick auf Angelus fiel, konnte sie einen leisen Aufschrei beim besten Willen nicht verhindern. „Was um Gottes Willen ist passiert?“

Giles schaltete sich ein: „Buffy hat den Vampir in sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Die einzige greifbare Person in der Nähe war halt Angelus und sie hat sich bedient.“

„Na,“ verzog Cordelia angeekelt das Gesicht, „Hauptsache du bleibst uns damit fern.“

Xander zuckte nur die Schultern und sagte, es würde Angelus vielleicht etwas bremsen zu wissen, wie weh der Biss eines Vampirs tut.

Giles deutete auf das Telefon. „Man sagte mir, es würde nur wenige Minuten dauern, bis ein Krankenwagen einträfe.“

„Wenige Minuten können zu wenig sein!“ erklärte Buffy eindringlich. „Es kann für ihn und meinen Körper dann schon zu spät sein.“ Wobei die Betonung in ihrem Satz eindeutig auf `meinem Körper´ lag.

Doch Angelus hatte einen starken Überlebenswillen und so kam die Hilfe für ihn gerade rechtzeitig.

Stunden später saß Buffy an seinem Krankenbett. Er wurde künstlich beatmet, da sein Zustand noch recht kritisch war, Schläuche steckten in seinem Arm und ein Gerät verursachte ekelhaftes Piepen im Hintergrund, welches einem Kopfschmerzen bereitete. Angelus war kalkweiß, die Lippen in der selben Farbe. Seine Augen wirkten glasig und die Haut darum schattig. Nur die zwei Einstichlöcher an seinem Hals leuchtete karmesinrot und stachen deutlich von der blassen Haut darum ab.

„In ein paar Tagen bist du draußen“, erklärte Buffy und lächelte aufmunternd. Zur Strafe schenkte Angelus ihr einen bösartigen Blick, der auf nichts gutes schließen ließ.

„Wenn du das noch einmal versuchst,“ flüsterte er langsam, damit die Drohung richtig rüberkam, „dann reiß ich dir eigenhändig die Säcke ab.“

„Du willst dich selbst kastrieren“, schmunzelte Buffy und zog die Augenbrauen hoch. „Na dann viel Spaß.

Angelus drehte nur den Kopf weg und starrte aus dem Fenster. Sämtliche „Es tut mir leid“ und „Ehrlich“ und „Sorry“ Versöhnungsversuche kamen nicht bei ihm an, er ignorierte Buffy komplett. Als diese endlich einsah, dass es keinen Sinn hatte, verabschiedete sich mit den Worten: „Ich muss dann weg. Die Sonne geht auch bald auf und so.“ Dann ging sie.

Als sie leise die Zimmertür hinter sich schloss, warf sie Giles einen betrübten Blick zu. Nun würde wohl kein Waffenstillstand rausspringen...

„Was hat er gesagt?“ fragte Giles besorgt und neugierig, wie es sonst eigentlich weniger seine Art war.

Buffy zuckte die Schultern. „Dass er mich kastrieren will. Sonst nichts. Er ist stinksauer, weil ich ihn angezapft hab. Kann man ihm wohl nicht verdenken.“ Mit einem Seufzer deutete sie auf den Ausgang. „Muss los, Sonnenaufgang und so. Soll ich Mom von Ihnen grüßen?“

Giles sprang sofort alarmiert auf. „Du kannst nicht zu deiner Mutter! Nicht so“, erklärte er atemlos. „Sie kennt Angel ja gar nicht.“

Buffy stampfte mit den schweren Stiefel am Fuß auf. „Oh, verdammt! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Angelus macht mir nur Probleme“, zeterte sie und für einen kurzen Moment transformierte sie unabsichtlich. Sie hatte das einfach noch nicht unter Kontrolle.

Willow legte eine Hand auf Buffys Schulter und redete sanft auf sie ein: „Du darfst auch nicht alle Schuld in seine Schuhe schieben, Buffy. Er kann genauso wenig dafür wie du. Es ist halt ein dummer Zufall, was passiert ist. Bitte, das letzte was wir brauchen ist ein dicker Streit zwischen euch beiden.“

„Sag das ihm“, schnaubte Buffy und stampfte aus dem Krankenhaus. Toll. Nun hatten sie den großen Streit. Einer war sturer als der andere und keiner der beiden würde zuerst klein beigeben...

***** 
„Was fällt dir ein mich als hohle Nuss zu bezeichnen?“

„Das ist ganz einfach: Ich sage die Wahrheit!“

„Du bist ein penetrantes Arschloch!“

„Und du ein mageres Früchtchen mit ner viel zu fetten Mutter und nem bekloppten Verehrer. Ach nein, sorry, den habe ich ja abblitzen lassen, der will wohl jetzt nichts mehr von dir.“

„Das ist eine Frechheit! Woher nimmst du dir das Recht mein Leben zu zerstören? Dank dir habe ich Hausarrest!“

„Das ist nicht mein Problem!“

„Wieso hast du überhaupt versucht, eine Waffe zu klauen?“

„Um dir einen Gefallen zu tun und deine Mutter abzumurksen!“

„Wage es nicht ihr auch nur ein Haar zu krümmen!“

„Du hast mir gar nichts zu sagen, du Nutte!“

„Hurensohn!“

„Arschgeige!“

„Leck mich!“

„Hose runter!“

„Fick dich doch sonst wo hin!“

Und so ging es weiter, die ganzen Tage und Nächte, Willow, Giles und die anderen standen vor einem mittelschweren Nervenzusammenbruch. Egal wie ein Gespräch anfing, es endete mit einem sehr langen Streit zwischen Buffy und Angel. Und durch diese ganzen Streiterein kamen die anderen kein Stück weiter bei ihren Versuchen, einen Gegenzauber zu finden.

Eine dunkle Gestalt starrte voller Freude in ihre Kristallkugel. Das war die Strafe! Es war zu herrlich, sie würden sich gegenseitig vernichten...