AUTOR: AngelsBlue (Angels_Blue@web.de)
TITEL: Der Hexer
TEIL: 1/?
FREIGABE: ab 15
SPOILERS: 3. Staffel
DISCLAIMER: I do not own all characters of Buffy The Vampire Slayer, they all belong to Joss Whedon, Mutant Enemy, the WB Network etc.
KOMMENTAR: Das ist meine erste Fanfiction überhaupt. Die Story findet in der 3. Staffel statt und handelt hauptsächlich von Buffy und Angel. Alle anderen Charaktere haben natürlich auch ihren Auftritt. Feedback: Bitte, bitte, da es meine erste Geschichte ist, die ich hier veröffentliche, würde ich mich über Kommentare sehr freuen. E-mail an Angels_Blue@web.de


Der Hexer

 

Prolog

In der Kristallkugel leuchtete das Gesicht eines jungen, blonden Mädchens, umgeben von fluoreszierendem Lichts. „Meine Königin,“ murmelte der Hexer und rang sich den Hauch eines Lächelns ab, doch selbst diese Geste wirkte auf seinem eiskalten Gesicht nur abgrundtief böse. Es war weder Liebe noch Verlangen, die diese Gefühlsregung in ihm hervorrief, sondern nur die haltlose Gier nach Macht.
Seit Jahrzehnten suchte er nun schon nach einer neuen Königin für sein magisches Reich jenseits unserer Dimension und nun hatte er jemanden gefunden, der ihm würdig genug erschien. Ein Mensch zwar, jedoch ungewöhnlich stark und mächtig. So mächtig, daß selbst die stärksten Vampire bei ihrem Namen zitterten. Er selber war zwar ein mächtiger Zauberer, doch den Vampiren brachte er allen Respekt entgegen. Deshalb hatte er einen Kreis von Vampiren zu sich geholt, die unterstützt von seinen magischen Kräften für ihn kämpften. Gegenüber anderen Dämonen, die meist nichts als rohe Gewalt kannten, waren Vampire klug und berechnend und ihre Bestrebungen nach Macht waren oft gekrönt von genialen Plänen.....die wiederum seine zukünftige Königin allzu oft zu durchkreuzen wußte.
Sie war es, die ihm noch mehr Kraft geben würde. Soviel Kraft, daß er nicht nur seine Dimension beherrschen konnte, sondern bald auch die Parallelwelt.
Ein boshaftes Lachen entwich seiner Kehle.
 
 

Kapitel Eins

„Glaubt mir Kinder! Ich werde diesen Tag genießen bis zur allerletzten Sekunde!“. Buffy saß mit ihren Freunden Xander, Willow, Cordelia und Oz auf dem Rasen der Sunnydale High. Es war Freitagnachmittag und die letzten Unterrichtsstunden standen bevor. Giles hatte seiner Jägerin für diesen Freitag freigegeben. Es standen derzeit keine außergewöhnlichen dämonischen Aktivitäten bevor und außerdem war der Jahrmarkt in der Stadt und natürlich wollten die jungen Leute allesamt dorthin.
„Laßt uns doch nach dem Jahrmarkt noch in die Spätvorstellung ins Kino!“, schlug Cordelia vor.
„Spitze!“, stimmte Buffy zu, „Dort läuft um 23.00 Uhr dieser Horrorstreifen!“ „Buffy!“, schrie Willow entsetzt auf, „Ich dachte, wir hätten im wirklichen Leben genug Horror. Laß' uns lieber diesen neuen Liebesfilm mit Julia Roberts ansehen.“, schwärmte sie und schaute dabei verliebt Oz an, der wiederum voll damit beschäftigt war, für den Gig am Samstag noch ein paar komplizierte Gitarrenriffs einzustudieren und sich daher, wie üblich, nicht sehr wortreich an der Unterhaltung beteiligte.
„Nun ja, eine Liebesschnulze ist nicht gerade das, was ich mir momentan gerne ansehen würde,“ Buffy senkte den Kopf, „und schon gar nicht in Begleitung von vier Turteltauben.“ „Bitte was???“ erboste sich Cordelia, „Du glaubst doch nicht im Ernst, ich würde Xander in aller Öffentlichkeit meine Zuneigung beweisen....ups!“ Sie schlug die Hand mit den sorgfältig lackierten Fingernägeln vor den Mund, als ihr die Bedeutung ihrer Worte bewußt wurde. Buffy mußte grinsen, obwohl ihr doch nicht so sehr danach war.
Sie dachte an Angel und an ihre Liebe, die unerfüllt bleiben mußte. Zwar gerieten die schrecklichen Ereignisse nach Angels Rückverwandlung in Angelus langsam in den Hintergrund, aber bergessen würden sie es alle nie, und durften es auch nicht. Es war immer wieder schwer, wenn sie zusammen  waren. Oh ja, sie hielten Händchen und küßten sich auch, doch das vollkommene Glück blieb ihnen verwehrt.
„Kommt Angel nicht mit?“, unterbrach Willow Buffy's düstere Gedanken. „Doch, aus dem Grunde treffen wir uns auch erst nach Sonnenuntergang.“ „Na prima, kommst Du nicht mal für ein paar Stunden ohne Deinen toten Boyfriend aus?“ „Xander!“, ermahnte Willow, doch Buffy beschwichtigte sie. Sie wußte, daß Xander es nicht wirklich böse meinte. Er war nur von all ihren Freunden derjenige, der Angelus' Greueltaten am schlechtesten wegstecken konnte. Er war besorgt um sie und besorgt, daß es noch einmal geschehen könnte. Er konnte nicht, wie die anderen, Angel und Angelus als zwei grundverschiedene Personen sehen. Sie konnte es ihm nicht einmal verübeln, denn manchmal überkam die Angst auch sie selber, und das meist in den Momenten, in denen sie glücklich sein sollte. Doch sie mußte sich stets darauf verlassen, daß dieses Glück nicht Angel völlig überkam, daß er trotz inniger Zweisamkeit nie aufhörte, unter seinen früheren Taten zu leiden, denn sonst würde er seine Seele wieder verlieren. Und sollte das je wieder geschehen, würde sie ihn auf der Stelle töten müssen. Und das Letzte was sie wollte, war herauszufinden, ob sie dazu fähig wäre.
Sie sprang auf und schüttelte die langen blonden Haare, als könne sie die düsteren Gedanken damit abschütteln und sagte dann zu den anderen gewandt: „Also dann nach Sonnenuntergang bei mir!“.
 

 
Kapitel Zwei

„Hey Leute! Was zuerst, Essen oder Achterbahn?“, Xander setzte sich an die Spitze der Scooby-Gang. „Oh, ich vergaß, Dead Boy hält ja nicht viel von fester Nahrung“, stichelte er mit einem Seitenblick auf Angel, der an Buffy's Seite über den Jahrmarkt schlenderte. Angels dunkle Augen wurden schmaler, aber er verbiß sich einen Kommentar.
„Oder wir gehen in die Geisterbahn, da wird er sich so richtig wohl fühlen. Hoffentlich halten sie ihn dann nicht da...“ „Xander! Es reicht!“, fuhr Buffy ihm ins Wort, „Ich wollte einen schönen Abend haben und keine erneute Vorführung Eurer Machtspielchen, okay? Angel, alles in Ordnung?“ „Klar!“, er lächelte in die Runde, jenes geheimnisvolle Lächeln, das Buffy stets als halbes Lächeln bezeichnete, weil es immer traurig wirkte.
„Hat irgendjemand Lust auf Hot Dogs und eine Cola?“ Buffy blickte Angel erstaunt an, normalerweise machte er sich nicht viel aus etwas Eßbarem. „Noch immer nicht daran gewöhnt?“, lachte er. Natürlich, er konnte essen und trinken, wenn er wollte. Er brauchte es nur nicht zum Überleben.
„Hot Dogs wären klasse!“, begeisterte sich Willow, „Dort drüben ist eine Bude!“ Einheitlich begab sich die Gruppe zum Hot Dog Stand, um sich den Magen vollzuschlagen.
Buffy zog am Strohhalm ihrer Cola und blickte in die Runde. Sie mußte lächeln, welch ein seltsamer Trupp. Eine Vampirjägerin mit einem Vampir, eine Amateurhexe mit einem Werwolf und zwei halbwegs normale junge Leute, sollte man Xander und Cordy als normal bezeichnen können. Und doch fielen sie inmitten der Menschenmenge nicht auf. Sie wirkten wie eine völlig normale Clique, wie soviele andere auf dem Gelände.
„Düstere Gedanken?“, raunte Angel ihr zu. „Nein, ich dachte nur, wie schön es wäre, wenn wir einfach ein Paar wie all die anderen hier wären.“ Angel stellte seine Cola weg und schloß Buffy in die Arme. „Heute Abend sind wir das. Genieße einfach die Zeit und mach' Dir keine Gedanken. Vertrau' mir nur einfach, es wird mir nicht noch einmal passieren.“ Bevor sie wußte, wie ihr geschah, spürte sie Angels kalte Lippen auf den ihren. Sein Kuß war ohne Leben, aber voller Zärtlichkeit. Eine Welle der Zuneigung verdrängte die Stimmen der Vernunft und sie erwiderte seinen Kuß voller Leidenschaft. Ihre Körper waren so dicht beieinander, daß sie Angels Herz hätte schlagen spüren können, wenn es denn schlagen würde.

Plötzlich spürten beide die brennenden Blicke der anderen und sie lösten sich voneinander.
„Es ist schon okay, Leute,“, beruhigte Angel die Freunde, „keine Gefahr.“ Er nahm Buffy bei der Hand und sie zogen weiter über den Rummelplatz.

Nach der rasanten Fahrt auf der Achterbahn machte Willow am Schießstand Halt. „Oh seht nur, diesen süßen Hund!“ Willow liebte Stofftiere über alles und geriet sofort ins Schwärmen. Oz schnappte sich sofort ein Gewehr und legte drei Dollar auf den Tresen. Doch alle fünf Schüsse gingen ins Leere.
„Sorry,“ meinte er mit leicht geröteten Wangen, „ist wohl nicht so meine Disziplin.“ „Laßt mich mal,“ ereiferte sich Xander, doch auch seine Schüsse trafen nicht, woraufhin er die Welt nicht mehr verstand. Seit der Sache mit Halloween war er im Umgang mit Waffen recht geübt.
Nun griff Angel zum Gewehr und feuerte zielsicher vier Schüsse auf die Röhrchen ab, die den Hund hielten und er fiel herunter. Mit dem letzten Schuß killte er noch die Halterung einer roten Rose. Er reichte Willow den Hund und gab Buffy die Rose, unter den erstaunten Blicken der anderen. „Nun ja,“ er zuckte mit den Schultern, „reine Glückssache!“
„Wie hast Du das gemacht?“, fragte Buffy leise. „Solche Schießwettbewerbe gab es schon zu meinen Lebzeiten. Die Veranstalter verstellen die Waffen so, daß man unmöglich treffen kann, wenn man genau zielt. Man muß nur ein wenig daneben anvisieren und schon trifft man. Das hat sich scheinbar bis heute nicht geändert.“
Buffy lachte herzhaft, ließ aber die anderen in dem Glauben, sie seien zu dumm zum Schießen.

Am Kino angekommen entschied man sich schließlich doch für den Horrorfilm, da es der einzige Film war, der an diesem Tag noch so spät gezeigt wurde.
Nachdem der Vampir sein erstes Opfer gefunden hatte, flüstere Buffy Angel zu: „Ich hoffe, dir ist das nicht irgendwie unangenehm?“ Angel grinste und entblößte für einen winzigen Moment seine scharfen Fangzähne. „Im Gegenteil, ich finde es immer wieder interessant, mehr über Vampire zu erfahren.“ Buffy ergriff seine Hand. Sie wußte, daß seine Fröhlichkeit nur aufgesetzt war. Er haßte seine vampirische Existenz und er tat das alles nur, um ihr einen schönen Abend zu bereiten. Er war einfach zu süß. Sie wünschte sich, diese Nacht würde niemals zu Ende gehen, aber so sicher wie das Ende dieses Filmes näherrückte, so sicher war auch die Nacht bald vorbei.
Angel begleitete sie bis zur Haustüre. „Kommst Du nochmal mit rein?“, frug Buffy ihn hoffnungsvoll, doch Angel schüttelte sanft den Kopf. „Laß' es uns nicht bis zum Letzten ausreizen. Ich versprach Dir, daß ich die Situation im Griff habe und ich möchte nichts tun, daß sie mir vielleicht doch noch entgleitet.“ Er küßte sie sanft und wandte sich dann zum Gehen. „Wir sehen uns.“ Nur widerwillig ließ sie seine Hand los und schon Augenblicke später hatten die Schatten der Dunkelheit ihn verschluckt.
Buffy spürte, wie ihr eine Träne die Wange hinunterlief. Es würde immer wieder so enden, für ihre Beziehung gab es keine Chance, wollten sie nicht Gefahr laufen, Angelus wieder zum Leben zu erwecken. Sie schlich die Treppe hoch in ihr Zimmer und fiel todmüde ins Bett. Sie bemerkte nicht mehr, wie Angel plötzlich im Rahmen ihres Zimmerfensters saß. Er studierte die Gesichtszüge des schlafenden Mädchens und auch auf seiner Wange glitzerte es verdächtig.
 
 

Kapitel Drei

„Guten Morgen, Buffy“, begrüßte Giles seine Jägerin, als sie noch vor Beginn des Unterrichts die Bibliothek betrat. „Wie war der Abend?“ „Fantastisch, danke der Nachfrage, Giles. Ich gehe mal nicht davon aus, daß sie mir solche Unternehmungen in Zukunft häufiger gönnen werden?!“ „Ich

glaube nicht, daß du darauf ernsthaft eine Antwort erwartest. War alles ruhig auf dem Jahrmarkt?“ „Wenn sie damit auf irgendwelche Dämonen anspielen, ich habe lediglich einen Vampir gesehen.“ Giles war überrascht. „Tatsächlich, es war ein Vampir dort?“ Buffy grinste. „Oh ja, und ein verdammt gutaussehender noch dazu!“ Der Wächter schien verwirrt. „Wie bitte darf ich das jetzt verstehen?“ „Oh Giles, Angel war dabei!!“, Giles würde sich nie ändern, manchmal frug sich Buffy, ob das Wort Humor überhaupt in seinem Wortschatz existierte.
„Also keine ungewöhnlichen Vorkommnisse. Dann geh' jetzt nur zum Unterricht. Ich erwarte dich aber heute nach Schulschluß zum Training. „Eigentlich wollte ich nach der Schule zu Angel in die alte Villa......wir werden dort trainieren“, fügte sie schnell hinzu. Giles sah sie schweigend an. „Nun ja, mit ihm kann ich viel effektiver trainieren.“ Buffy lachte. „Er kann mehr einstecken als sie.“
„Das glaube ich dir gerne, aber es macht mich irgendwie nicht so glücklich, daß du in den letzten Wochen wieder soviel Zeit mit Angel verbringst.“ Buffy wirkte gekränkt. „Wir trainieren und gehen gemeinsam auf Patrouille, Giles. Was soll da schon passieren. Ich dachte, sie seien froh darüber. Angel hat mir schon unzählige Male das Leben gerettet.“ „Versteh' mich nicht falsch, Buffy. Ich bin unsagbar froh, Angel auf unserer Seite zu haben, aber der Gedanke daran, was passieren könnte, sollte er sich nur eine Minute mal nicht im Griff haben, macht mich irgendwie nervös.“ „Wir passen schon auf. Und sie wissen genau, daß Angel es nie wieder zulassen würde.“ Giles nahm Buffys Hand. „Es tut mir leid, ich vertraue euch schon, aber wahre Liebe macht nun mal auch unvernünftig. Aber nun geh' zum Unterricht.“ Buffy nickte und wandte sich zum Gehen.
„Und Buffy?“, sie drehte sich im Türrahmen um und schaute ihren Wächter an. „Grüß' Angel von mir!“

Mit wilder Entschlossenheit richtete Buffy das Schwert auf Angel's Brust und stieß zu. Hätte sie durchgezogen, dann würe das Schwert genau durch sein Herz gegangen, doch sie hielt nur Millimeter davor inne. „Ein #brillianter Schachzug,“ keuchte Angel, „damit hast du mich vernichtet.“ „ Ja, ja, du hast ja auch dein Bestes gegeben“, meinte Buffy ironisch. „Das habe ich!“ lachte Angel. Buffy stützte sich mit gespielter Empörung auf ihrem Schwert auf. „Also, ich habe da ganz andere Kämpfe mit dir in Erinnerung!“ Angels Lächeln gefror auf seinem Gesicht. „Ja, das hast du wohl.“
„Oh, Angel,“ Buffy wirkte bestürzt, „tut mir leid, so meinte ich das nicht. Ich wollte keine alten Wunden aufreissen.“ „Schon okay.“ Er wandte sich zum Fenster, das ein schwerer, dunkler Vorhang verhüllte, der auch noch den kleinsten Sonnenstrahl fernhielt. „Die Sonne wird gleich untergehen. Wir sollten uns für die Patrouille vorbereiten.“ Buffy biß die Zähne zusammen. Verdammt, es war so schwer, Angel aus der Reserve zu locken und ihn für eine Zeit seine unheimliche Ernsthaftigkeit vergessen zu lassen. Seit gestern war er nun schon ausgesprochen heiter und gelöst und nun hatte sie mit einem einzigen Satz alles zunichte gemacht. Im selben Moment spürte sie einen Luftzug im Nacken, doch als sie sich umdrehen wollte, hielt Angels kräftige Hand bereits die ihren hinter ihrem Rücken fest. Sein anderer Arm schlang sich um ihre Kehle und verdammte sie zur Bewegungslosigkeit, wollte sie nicht, daß er ihr die Luft abdrückte. „Du warst unaufmerksam“, schalt Angel seine Freundin, „der Kampf war noch nicht vorbei!“ „Da hast Du vollkommen Recht“, stieß Buffy hervor. Sie mobilisierte all ihre Kräfte und warf so den Vampir hinter ihr mit einem Überschlag nach vorne. Angel landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Rücken. „Wow, wenn ich welche bräuchte würde mir jetzt die Luft wegbleiben!“ Er lachte und hielt Buffy's Hand immer noch im eisernen Griff, womit er sie schließlich zu sich runterzog. Sie landete auf ihm und blickte fasziniert in seine dunklen Augen. „Angel, warum können wir nicht einfach glücklich sein, wie all die anderen auch? Ich meine, Willow liebt auch einen Dämon und sie sind glücklich.“ „Buffy, Oz führt bis auf drei Tage im Monat ein völlig normales Leben, was ich von mir nicht behaupten kann. Ich wünsche mir ebenso sehr wie due eine normale Beziehung zu dir, aber die wird es für uns nie geben. Selbst wenn es eine Lösung für mein Problem mit der verlorenen Seele gäbe, so bliebe ich doch immer nur ein Vampir, der bei Tageslicht nicht existieren kann“. Angel wirkte sehr bedrückt. „Aber damit könnte ich mich ebensogut arrangieren, wie Willow mit der Tatsache, daß sie Oz dreimal im Monat in einen Käfig sperren muß. Wir waren

doch auch glücklich, bevor......“, Buffy stockte. „Bevor ich meine Seele verlor,“ vollendete Angel den Satz. „Es tut mir so unendlich leid, was passiert ist, aber ich kann es nicht rückgängig machen. Und ich denke, ich war einfach zu grausam, als daß es auch nur einer von euch jemals vergessen könnte“, seine Stimme drohte zu brechen und Buffy legte ihm beschwichtigend einen Finger auf die kalten Lippen. „Shshshsht, sag' jetzt einfach nichts mehr.“ Sie beugte sich hinunter und verschloß seine Lippen mit einem Kuß, so daß die Wärme ihrer Lippen in seine überging und ihnen Leben einhauchte. Angel schlang seine Arme um sie und zog sie enger an sich. Er erwiderte ihren Kuß mit einer Intensität, die beiden Angst machte und dennoch wollte sich keiner vom anderen lösen. Schließlich war es Angel, der den Kuß beendete und das Mädchen an sich drückte. „Ich liebe dich, Buffy. Bis in alle Ewigkeit.“ Buffy blieb mit dem Kopf auf Angels Brust liegen und antwortetet ohne aufzuschauen: „Ich dich auch, Angel. So sehr, daß es schmerzt!“

 

Kapitel Vier
 
Willow schaute beunruhigt zur Uhr. Es war bereits lange dunkel und es lag noch ein langer Heimweg vor ihr. Sie hatte den Nachmittag in der Schulbibliothek am Computer verbracht und dabei völlig die Zeit vergessen. Nicht das es ihr etwas ausgemacht hätte, doch sie war fest der Meinung gewesen, Xander oder zumindest Giles wären im Laufe des Abends hier aufgetaucht und hätten sie dann nach Hause begleiten können.
Aber immer noch war alles totenstill, weder Xander noch Giles ließen sich blicken. Oz hatte heute seinen Auftritt mit der Band und ihre Eltern würden erst viel später nach Hause kommen und sie dann selbstverständlich schon zuhause erwarten. Auch mit Buffy konnte sie nicht rechnen, da die nach Schulschluß zu Angel gegangen war und von dort aus auf Patrouille gehen wollte.
Sie stöhnte auf und packte ihre Sachen zusammen. Wenn sie nicht bald den Heimweg antrat, würde sie vermutlich noch um Mitternacht alleine hier sitzen, denn scheinbar wollte heute keiner ihrer Freunde der Bibliothek einen Besuch abstatten.
Willow atmete tief durch, als sie hinaus in die kühle Nachtluft trat. Sie zitterte und das lag nicht daran, daß sie zu luftig angezogen war. Trotz all der Gefahren, die sie schon hinter sich gebracht hatte, war sie doch immer die unsichere, ängstliche Willow geblieben. Bei jedem Geräusch zuckte sie zusammen und ihre Schritte wurden immer schneller. Sie wurde das Gefühl von Augen in ihrem Rücken nicht los, aber sowie sie sich umdrehte, konnte sie nichts als dunkle Schatten ausmachen.
Sie verlangsamte ihre Schritte wieder und schalt sich selbst einen Narren. Mehr um sich selbst zu beruhigen pfiff sie eine fröhliche Melodie vor sich hin. Nur noch ein paar Straßenzüge, dann war sie zuhause und so ließ die innere Spannung langsam nach. Sie schlenderte eine dunkle Seitenstraße entlang, als urplötzlich aus der Dunkelheit eine große, kräftige Gestalt vor ihr auftauchte. Sie erschrak, nur um im nächsten Moment erleichtert festzustellen, daß es eine bekannte Person war.
„Angel! Ich dachte, du seist mit Buffy auf Patrouille?“, rief sie ihm zu und freute sich innerlich, einen Begleiter für das letzte Stück Weg gefunden zu haben. Doch Angel antwortete nicht. Stattdessen schnellte er vor und griff Willows Handgelenk. „Angel, was....?“, Willow blieben die Worte im Halse stecken, als sie sah, wie sich Angels ebenmäßige Gesichtszüge in eine schreckliche Vampirmaske verwandelten. Sie zog ihre Hand zurück, doch er hielt sie in einem eisernen Griff. Ein Knurren löste sich von seinen Lippen, als er sie zu sich heranzog. Pure Panik kroch in Willow hoch, ihre Gedanken überschlugen sich. Buffy und Angel hatten es getan, es war wieder passiert und Angelus war zurück. Gerade jetzt, wo sie alle wieder Vertrauen zu Angel aufbauten.
Sie schrie und wehrte sich, doch Angel war ungleich stärker, diesen Kampf hatte sie verloren, bevor er begonnen hatte. Sie spürte seine scharfen Zähne an ihrem Hals und wartete auf den stechenden Schmerz, der ihren Tod besiegeln würde.
Stattdessen vernahm sie leise Angels Stimme: „Keine Angst, Willow. Du wirst verfolgt, ich kann dir nicht anders helfen, bitte vertrau' mir. Auf mein Zeichen läßt du dich einfach regungslos fallen.“

Noch immer spürte Willow Angels geöffneten Mund an ihrem Hals. Ihr Herz schlug wild vor Angst und pulsierte heißes Blut durch ihre Adern. Sie fragte sich, wie lange ein Vampir, selbst einer mit Seele, dieser Versuchung wohl widerstehen kann.
Als Angel kurz aufschaute, erhaschte sie einen Blick auf eine Gruppe Vampire, die sich die Sache aus einiger Entfernung ansahen. Angel blickte drohend in ihre Richtung, stieß ein warnendes Knurren aus und wandte sich wieder Willows Hals zu. Die Angst nahm ihr die Luft zum Atmen und sie befürchtete, das Bewußtsein zu verlieren, sollte diese Sache auch nur eine Minute länger dauern. Angel drückte ihre Hand: „Jetzt!“, hauchte er und Willow ließ sich gehorsam und vertrauensvoll fallen. Sie landete weich in Angels Armen und er trug sie weg.
Nach einer schieren Ewigkeit setzte er sie ab. „Alles okay, Willow. Mach' die Augen auf.“ Willow blinzelte, doch als sie in Angels vertrautes menschliches Gesicht sah, setzte sie sich auf und atmete tief durch. „Was war das?“, wandte sie sich an den Mann, dem sie wohl ihr Leben verdankte. „Ich weiß nicht genau. Du wurdest von einer Gruppe Vampire verfolgt, die nur darauf warteten, in einer dunklen Ecke zuzuschlagen. Es waren mindestens 12 und ich konnte dir nicht anders helfen, als ihnen quasi zuvorzukommen. Sie haben akzeptiert, daß ich zuerst mein Opfer gefunden habe, aber ich hätte nie mit ihnen kämpfen können, ohne dich zu gefährden. Egal wie sehr ich mich bemüht hätte, es wären immer noch genug gewesen, dich zu verschleppen.“
Willow schluckte hart und Angel nahm ihre Hand. „Es tut mir leid, daß ich dir solche Angst bereitet habe, aber ich wußte keine bessere Lösung. Ist alles in Ordnung?“ „Ich, ...ich glaube schon. Oh Angel, ich habe gedacht du und Buffy.....ihr....ihr hättet....Oh Gott!“, Willow brach in Tränen aus und lehnte sich schluchzend an Angels Schulter. Der schwieg und ließ sie einfach gewähren, seine Arme tröstend um sie gelegt. Schließlich beruhigte sie sich und schaute den Vampir an. Seine Augen blickten sorgenvoll auf sie hinunter. Er hatte ihr das Leben gerettet und haderte nun noch damit, ihr Angst eingejagt zu haben. „Besser jetzt?“, fragte er sanft. Willow nickte. „Komm', ich bringe dich nach Hause.“ Willow drängte sich eng an Angel, während sie die Straße entlanggingen. Er vermittelte ihr eine wohltuende Sicherheit und sie verstand, wie Buffy sich in ihn hatte verlieben können, obwohl er ein Vampir war. „Danke Angel,“ bemerkte sie leise und er lächelte sie an. „Kein Grund zu danken. Ich danke dir für dein Vertrauen, war sicher nicht leicht für dich, nachdem wir so ein ähnliche Situation ja schonmal hatten“, er spielte auf die Ereignisse kurz nach seiner Verwandlung in Angelus an, als er Willow hatte töten wollen. „Nein, leicht war es nicht, aber welche Wahl hatte ich denn, nachdem ich die anderen Typen erblickt hatte?“ Der Hauch eines Lächelns zeigte sich auf ihrem Gesicht.
„Hey ihr beiden!“, rief eine vertraute Stimme von hinten. „Buffy!“, freute sich Willow. „Also, ich bin schwer enttäuscht,“ bemerkte Buffy in gespielter Entrüstung, „Angel und ich hatten uns getrennt, um Vampire ausfindig zu machen, stattdessen flirtet er mit meiner besten Freundin!“ Rasch hatten die beiden Buffy über die Geschehnisse aufgeklärt. Buffy wirkte nachdenklich. „Da ist doch etwas oberfaul!“ „Absolut,“ stimmte Angel zu, „Vampire treten äußerst selten in großen Gruppen auf. Am besten Buffy, du gehst nach Hause, es ist schon spät. Ich werde mich noch etwas umhören.“ „Okay,“ stimmte Buffy zu, „ich werde morgen vor der Schule noch kurz bei dir vorbeischauen.“ Sie verabschiedete sich von ihm und Willow. Angel brachte Willow noch bis zur Haustüre, verabschiedete sich ebenfalls von ihr und ging, als Willow ihm nachrief: „Angel?“ Er drehte sich um. „War es schwer für dich?“ Angel blickte sie fragend an. „Was war schwer?“ „Na, dein Mund an meinem Hals, die ganze Vampirsache und so...., war es schwer für dich?“ Angel hielt inne und dachte nach. Dann lächelte er. „Nein Willow, ich hatte soviel Angst um eine gute Freundin, es hat nicht einmal ein Kribbeln in mir verursacht.“ Mit der Gewißheit, die Macht über den Dämon in seinem Körper zu haben, ging er weiter und verschmolz nach nur wenigen Metern mit der Dunkelheit der Nacht.
 
 
 

Kapitel Fünf

„Hi Buffy!“ begrüßte Willow ihre Freundin am Morgen in der Schule. Sie war noch immer etwas blaß um die Nase, aber sie sah nicht so aus, als habe sie nicht geschlafen.
„Alles okay?“ erkundigte sich Buffy. „Natürlich, Angel hat mich sicher vor der Haustüre abgesetzt.“ „Wie bitte? Ich höre wohl nicht richtig!!“ Xander war unbemerkt an die Mädchen herangetreten. „Du läßt dich von diesem unberechenbaren Vampir nach Hause begleiten?“ Zornig fuhr Bufy herum. „Nun halte mal die Luft an, Xander. Dieser unberechenbare Vampir hat Willow gestern das Leben gerettet, weil von euch ja niemand da war, um sie nach Hause zu begleiten! Verdammt, kannst du nicht irgendwann mal deine Rivalitäten mit Angel vergessen?“ Xander schaute betreten auf seine Schuhspitzen. „Ich kann einfach nicht vergessen, was er uns angetan hat und ich verstehe nicht, warum ihr alle ihn wieder freudig in unseren Kreis aufgenommen habt. Wie könnt ihr ihm vergeben was er getan hat?“, brause er schließlich auf. „Angel hat niemandem etwas getan,“ hielt Buffy dagegen, „er war nicht er selber.“ „Ja, und wie lange wird es dauern, bis er wieder mal nicht er selber ist?“ „Ach, hör doch auf, darum geht es dir doch gar nicht. Du hast ihn noch nie gemocht. Du bist ein Opfer deiner Eifersucht!“ „Und du bist wieder total verblendet von deiner Liebe zu ihm. Du wirst unvorsichtig, Buffy und genau darum wird es wieder passieren!“ „Könntet ihr bitte damit aufhören!“ fuhr Willow dazwischen. „Buffy hat Recht! Ohne Angel wäre ich jetzt nicht mehr und er ist okay. Ich denke, wir können ihm 100% vertrauen. Nach diesem Vorfall gestern habe ich eigentlich keine Sorgen mehr, daß er sich nicht im Griff hat. Schließlich wußte er ja damals nicht, was passieren würde.“ Xander schüttelte den Kopf. „Was hat dieser Kerl bloß, daß er allen Frauen den Kopf verdreht? Er ist doch auch  nicht anders als ich...außer daß er tot ist!“ Xander drehte sich wütend um und rauschte davon. Buffy sah ihm betreten nach. „Ach laß' ihn nur, er beruhigt sich schon wieder.“ tröstete Willow. „Glaubst Du, er hat Recht mit dem was er sagt? Daß ich blind bin vor Liebe und unvorsichtig werde?“ Buffy klang wie ein verängstigtes kleines Mädchen. „Nein,“ erwiderte Willow, „das glaube ich nicht. Du würdest sicherlich nie wieder diese Gefahr eingehen.“ Buffy schaute verlegen zu Boden. „Wir haben uns geküßt gestern und heute morgen wieder.“ „Tut ihr das nicht immer?“ „Nicht wie sonst, sondern richtig...lange und intensiv. So intensiv, daß ich wirklich beginne zu vergessen. In Angels Armen könnte ich die ganze Welt vergessen und das macht mir Angst. Aber noch mehr Angst macht es mir, ihn nicht mehr küssen zu dürfen. Willow, was soll ich nur tun???“ Willow legte den Arm um die Freundin. „Laß' dich fallen. Ich bin mir sicher, Angel wird nicht vergessen. Ich vertraue ihm.“
Die beiden machten sich auf den Weg in ihre Klasse. „Hat Angel denn noch etwas über die Vampire herausgefunden?“ „Nicht viel, nur daß sie neu in der Stadt sind und sich nur in ihrer Gruppe aufhalten. Wir werden heute nacht auf die Suche nach ihrem Versteck gehen.“

Die Freunde trafen sich in der Bibliothek, wo Giles bereits die Literatur wälzte. „Waren sie erfolgreich, Giles?“, begrüßte Buffy ihren Wächter. „Nein, ich habe noch keine vergleichbaren Daten finden können. Ist sich Angel denn sicher, daß es so ungewöhnlich ist, wenn Vampire in Gruppen jagen?“
„Er ist sich sicher!“, lautlos wie ein Schatten tauchte der Vampir in der Türe auf. „Dead Boy! Kannst du nicht anklopfen?“, gab Xander erschrocken zurück. Angel reagierte nicht auf seine erneuten Spitzen. „Vampire sind Einzelgänger. Sie tauchen mal zu zweit oder zu dritt, aber nie in Gruppen auf, es sei denn etwas besonderes steht bevor. Aber selbst dann dient es der Sache und nicht der Jagd nach Opfern.“ Er stieg die Stufen hinunter und gesellte sich zu den anderen. „Eine wirklich seltsame Sache“, murmelte Giles, ohne von seinem Buch aufzusehen, „wirklich seltsam.“ Buffy begann unruhig auf und ab zu laufen. „Wir wollen aber jetzt nicht die Zeit verschwenden und alle hier die Bücher wälzen, oder?“ Sie schaute Angel an: „Patrouille?“ Angel nickte und wandte sich zur Tür. „Wartet, ich komme mit!“, ereiferte sich Xander. Buffy blickte skeptisch von ihm zu Angel „Ich glaube nicht, daß das eine so gute Idee ist. Hilf' du lieber den anderen bei der Suche.“ Xander stieg der über lange Zeit aufgestaute Ärger hoch. „Du willst mit dem Vampir alleine sein und statt nach einer Lösung für unser Problem zu suchen, wollte ihr ein Schäferstündchen halten. Sobald Dead Boy in deiner Nähe ist, verlierst du sämtlichen Bezug zur Realität!“ stieß er scharf hervor. Angels Augen verengten sich zu Schlitzen und seine Stimme nahm einen gefährlichen Ton

an, als er erwiderte: „Dead Boy hat einen Namen, Xander!“ „Oh ja, hat er! Wie lautete er noch? Achja, Angelus, das Monster mit dem engelsgleichen Gesicht, die Geißel Europas, richtig...Angelus?“ Angel kämpfte mit dem aufsteigenden Ärger, der meistens die Veränderung seiner Gesichtszüge mit sich brachte. „Mein Gott Xander, was ist bloß mit dir los?“ fuhr Buffy dazwischen. „Oh Gott, Xander!!!“ äffte der die Freundin nach, „ich kann es einfach nicht fassen. Es geht mir nicht in den Kopf, wie ihr alle einfach die Tatsachen ignorieren könnt. Hat er uns allen nicht genug angetan, um ihn bis in alle Ewigkeit zu hassen? Okay, das war sein anderes Ich, verstehe ich...kein Problem...aber seht ihr alle denn nicht, daß die beiden bereits wieder schwer daran arbeiten, sein anderes Ich wieder an die Oberfläche zu locken?“ Willow sprang auf „Du bist unfair den beiden gegenüber! Angel ist ein großartiger Mensch...äh....Vampir....äh...sorry. Als das damals passierte wußte doch keiner von beiden, daß ein Glücksmoment so etwas auslösen würde!“ „Ich denke, Willow hat Recht, Xander,“ fuhr nun auch Giles dazwischen, „ich war lange Zeit ebenso skeptisch wie du, aber ich denke, Angel hat diese Chance verdient. Ich weiß nicht, was wir in manchen Situationen ohne ihn getan hätten, wir sind ihm, trotz aller grauenhaften Taten, diese Chance schuldig. Er leidet genug unter seinen Taten, ohne daß wir ständig weiter darin bohren.“ Angel schwieg betreten und hielt den Kopf gesenkt. Daß ausgerechnet Giles Partei für ihn ergriff, ließ ihn innerlich erschaudern. Giles, den er eigenhändig grausam gefoltert hatte und dem er zu allem auch noch mit einem gekonnten Handgriff die Liebe seines Lebens genommen hatte. Es beschämte ihn zutiefst, daß dieser Mann bereit war, ihm zu verzeihen.
„Fallt mir nur alle in den Rücken!“, ließ Xander lautstark vernehmen. „Vielleicht erinnert ihr euch an meine Bedenken, wenn es zu spät ist.“ Er drehte sich um und rannte an Angel vorbei zur Türe, die er mit einem Krachen hinter sich schloß. Hilflos schaute Angel die Freunde an. „Es tut mir leid, das wollte ich nicht. Er macht mich einfach nur verrückt mit seinen ständigen Sticheleien.“ Buffy nahm seine Hand. „Es ist nicht deine Schuld. Xander ist etwas gereizt, er beruhigt sich schon wieder.“ „Er hat Angst.....vor mir....und ich kann es ihm nicht einmal verübeln. Er sorgt sich um dich, Buffy.“ erwiderte Angel leise und schuldbewußt. „Ich unterbreche euch nicht gerne,“ mischte sich Giles ein, „aber sollten wir uns nicht auf die Sache konzentrieren?“ „Also Patrouille!“ rief Buffy. „Angel, kommst du?“ Die beiden verließen die Bibliothek.
Gemeinsam gingen sie durch Sunnydale's düsterstes Viertel und lange sagte keiner ein Wort, bis es Buffy schließlich zuviel wurde. „Rede bloß nicht zuviel, sonst bist du morgen am Ende heiser.“, sprach sie Angel an. „Tut mir leid, ich bin irgendwie nicht in der Stimmung für Smalltalk.“ erwiderte er. „Angel, ich schaffe das einfach nicht mehr. Diese Stimmungsschwankungen bei dir...ich kann dem nichts entgegensetzen. Jedes Mal, wenn ich dich bei guter Laune antreffe, mache ich mir Gedanken darüber, nur ja kein falsches Wort zu sagen, um dich nicht wieder in dumpfes Brüten zu drängen.“ Angel schaute sie verwirrt an. „Ich dachte nicht, daß dich meine Launen so treffen.“ „Du dachtest nicht?“ „Schau Buffy, was soll ich denn tun? Um konstant bessere Laune zu haben, müßte ich vergessen können und das ist genau das, was ich nicht darf. Ich bewege mich jeden Tag auf einem verdammt dünnen Seil, immer in Gefahr zu fallen... und weißt Du was? Xander hat Recht. Wir sind uns wieder viel zu nahe gekommen. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt, ich begehre dich und manchmal, wenn ich dich im Arm habe, denke ich wirklich, daß ich für eine einzige Nacht mit dir auch meine Seele geben würde!“ „Angel!!!“, stieß Buffy erschrocken hervor. „Keine Angst, es wird mir nicht mehr passieren, aber die Gedanken sind da und deshalb kann ich dir eines nie geben: Unbeschwertheit!“
Ein gellender Schrei riß die beiden plötzlich aus ihrer Unterhaltung. „Xander!!!“ riefen beide wie aus einem Mund und noch ehe Buffy reagieren konnte, war Angel schon fort.
In einer dunklen Gasse fand er Xander. Ein Vampir hatte ihm bereits die Fangzähne in den Hals gegraben, zwei andere standen dabei und feuerten ihn an. Xanders Augen waren schreckensweit aufgerissen. Angel rannte wie von Furien gehetzt. Den beiden Zuschauern rammte er zielsicher mit einer einzigen Bewegung rechts und links einen Pflock durch's Herz, ehe diese seine Ankunft überhaupt bemerkt hatten. Von den ungewöhnlichen Geräuschen gestört, ließ der letzte Vampir von Xander ab. Er schaute Angel in die gefährlich blitzenden gelben Vampiraugen. „Verschwinde Kollege, das ist MEIN Abendbrot.“ zischte er Angel zu. In dem Moment tauchte Buffy von hinten

auf und stieß dem abgelenkten Vampir den Pflock durchs Herz. „Mein Freund wird nicht verspeist!“, stieß sie erregt hervor.
Angel beugte sich über Xander, der das Bewußtsein verloren hatte. Er war so in Rage, daß sich seine Gesichtszüge noch nicht normalisieren wollten. Wütend auf die Angreifer seines Freundes und wütend auf sich selbst, denn ohne den Streit wäre Xander ihnen nicht in die Arme gelaufen. „Alles okay mit ihm?“, Buffy kniete sich besorgt neben Xander nieder. „Er ist okay,“ grollte Angel, „sie haben nur wenig Blut getrunken. Er hat wohl aus Angst das Bewußtsein verloren.“ In dem Moment öffnete Xander die Augen. Als er Angels Vampirgesicht erblickte, begann er zu strampeln. „Bleib' weg von mir du Bastard!“ schrie er in Panik. Angel hielt ihn fest und versuchte, ihn zu beruhigen. „Xander, ich bin's, Angel! Keine Angst!“ Mit einiger Anstrengung wechselte er wieder zu seinen weichen, menschlichen Gesichtszügen. Xander beruhigte sich. „Oh Gott, ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen!“ Er setzte sich auf und reichte Angel die Hand: „Danke, Mann!
Ich weiß das zu schätzen!“, dann fuhr seine Hand an seinen Hals. „Das gibt's nicht, dieser elende Kerl hat mich angezapft!“ Buffy lachte, „ Nur ein wenig, du wirst es überleben - ohne Bluttransfusion!“ Nun entglitt selbst Angel ein Lächeln. Xander schaute ihn lange durchdringend an, dann reichte er ihm erneut die Hand. „Friede, Dead Boy?“ Angels Augen verengten sich bei der verhaßten Anrede, er fühlte, wie sich sein Gesicht wieder verändern wollte, doch angesichts der freundschaftlichen Geste schluckte er angestrengt sämtlichen Ärger hinunter und ergriff die angebotene Hand.
„Friede!“, sagte er.
 
 

Kapitel Sechs

Erbost über die Mitteilung seiner beiden Komparsen lief der Magier aufgeregt auf und ab. Die beiden Vampire hatten ihm soeben berichtet, daß seine Auserwählte einen Vampir zum Freund hatte. Und als sei das alleine nicht schlimm genug, hatten sie auch noch herausgefunden, daß eben jener Vampir, der vor einem knappen Jahrhundert noch als Geißel Europas gefürchtet war, nun wieder eine Seele besaß. „Er kämpft gegen seine eigene Rasse!“, stieß der kleinere der beiden bösartig hervor. Er hat George und Lucas getötet und Daniele der Jägerin überlassen, um einen Menschen zu retten!“ Angerwidert drehte er den Kopf zur Seite.
Der Hexer setzte sich wieder auf seinen Stuhl, der wie ein Thron anmutete. Verlangend blickte er neben sich, wo ein kleinerer Thron stand, der leer war. „Ich WILL sie haben! Sie gehört zu mir!!!“, rief er siegessicher. „Dieser Vampir wird ein Problem sein, aber ihr werdet dafür sorgen, daß dieses Problem aus dem Weg geräumt wird!“ „Herr,“, wagte der größere ihm zu widersprechen. „er ist ungewöhnlich stark und die Liebe zu der Jägerin macht ihn gefährlich. Er würde lieber sterben, als sie im Stich zu lassen!“. Der Magier sprang auf „Schwachköpfe!!!“ schrie er erbost. „Ihr sollt ihn nicht bekämpfen. Findet heraus, wie man ihm die Seele wieder nehmen kann und dann wird er mir die Jägerin höchstpersönlich liefern!“ Die beiden Vampire duckten die Köpfe und schlichen wie geprügelte Hunde aus dem Raum. Es würde die nächsten Tage eine Menge Arbeit für sie geben.

Xander erwachte am Morgen mit bohrenden Kopfschmerzen. Er stöhnte, als er sich im Bett aufsetzte. „War wohl alles ein bißchen viel gestern“, murmelte er und stand auf. Seine Beine fühlten sich wacklig an und an seinem Hals brannten die zwei Wundmale wie Feuer. Er schleppte sich zum Spiegel. Die Male leuchteten in einem kräftigen Rotton. „Ob das wohl normal ist?“, sagte er zu sich selber.
Obwohl ihm mehr danach war, sich wieder ins Bett zu legen, zog er sich an und machte sich auf den Weg zur Schule. Wahrscheinlich hatte dieser Vampir ihm doch mehr Blut abgezapft als Angel gedacht hat und er brauchte nun doch eine Transfusion. Jedenfalls mußte er sich unbedingt Giles'

Rat holen. Seltsam nur, daß er sich gestern direkt nach der Attacke nicht so schlecht gefühlt hatte.

Als Xander die Bibliothek betrat, blickten ihm vier Augenpaare ungläubig entgegen. Wie immer schaffte es dann Cordelia, die Gedanken aller gefühlvoll in Worte zu fassen: „Du siehst ja grauenhaft aus! Hast Du die letzte Nacht in einer Mülltonne verbracht? Komm' mir ja nicht zu nahe!“ Buffy sprang besorgt auf. „Was ist los, Xander?“ Mit letzter Kraft ließ sich Xander auf einem Stuhl nieder. „Keine Ahnung, ich habe gedacht, ihr könntet mir das verraten. Vielleicht doch der Blutverlust?“ Giles betrachtete den Jungen verwundert. „Sieht mir nicht danach aus. Du bist nicht im geringsten blaß.“ „Ist es am Ende eine Blutvergiftung?“, mutmaßte Willow. Giles schob nachdenklich seine Brille zurecht. „Ich habe noch nie von Blutvergiftungen nach Vampirbissen gehört. Da Vampire gegen alle Art von Krankheitserregern immun sind, sind sie auch nicht fähig, welche zu übertragen. Vielleicht könnte Angel uns da weiterhelfen.“
„Wobei weiterhelfen?“, erklang Angels angenehme Stimme. Er war durch die Kanalisation zur Sunnydale High gekommen, um die Freunde bei der Suche nach Erklärungen für die neuerlichen Vorkommnisse zu unterstützen. „Xander ist krank!“, erklärte Buffy und deutete auf den Freund, der mit hochrotem Kopf mehr auf seinem Stuhl hing, denn saß. „Wir vermuten, es könnte etwas mit dem Vampirbiß zu tun haben.“ Angel sah verwirrt aus, als er näherkam. Zu Xander gewandt meinte er: „Bist Du sicher, daß du dir nicht nur eine Grippe eingefangen hast? Du scheinst Fieber zu haben.“ „Grippe ohne andere Symptome als Fieber und zwei Wundmale, die wie Feuer brennen?“ gab der sarkastisch zurück. Angel's Blick fiel auf die Wunden am Hals. Vorsichtig trat er näher und legte einen Finger auf die Male. Xander gefror innerlich, trotz seines erhitzten Körpers. „Hey Mann, du hast dich doch unter Kontrolle?“, fragte er Angel skeptisch, doch der antwortete nicht. „Angel, was ist?“, drängte Buffy. „Ich weiß nicht,“ erwiderte er abwesend, „das ist alles andere als normal, aber irgendwie habe ich das schonmal gesehen. Wenn ich nur wüßte...“ „Denk' nach!“, drängte Buffy ihn. Angel runzelte die Stirn. „Ich denke als erstes sollten wir Xander ins Krankenhaus bringen...“ er schaute fragend in die Runde. Giles schüttelte unmerklich den Kopf. „Ich habe dieses dumme Gefühl, daß man da nichts für ihn tun kann. Das ist keine normale Krankheit.“ „Leute,“ keuchte Xander, „irgendwie mag ich eure Art über mich zu reden nicht. Mir geht es echt dreckig, könnt ihr nicht was anderes tun als reden?“ Noch immer lehnte Angel in Gedanken versunken an der Wand. Eine Glocke läutete.
„Wir müssen zum Unterricht!“, bemerkte Willow zaghaft. Buffy sah sie erzürnt an. „Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich mich jetzt mit Geschichte beschäftigen könnte?“ Willow machte ein betretenes Gesicht. „Ich mag den Gedanken auch nicht, aber wenn wir alle fehlen, wird es auffallen.“ „Willow hat Recht, Buffy“, stimmte Giles ihr zu. „Ich kann hier mit Angel nach einer Lösung suchen.“ Cordelia und Willow standen auf und gingen zur Tür.“ Ich werde bleiben!“, meinte Buffy mit fester Stimme, keinen Widerspruch duldend. „Es reicht, wenn Willow und Cordy uns decken.“ Giles nickte und die beiden machten sich auf den Weg zu ihrem Klassenraum.
„So, was machen wir nun?“, wandte sich Buffy an Giles und direkt danach an Angel: „Angel, es würde mehr helfen, wenn du etwas tust, anstatt nur dumpf zu brüten!“
„Die Talus-Chroniken!!“, rief der aus, ohne auf Buffy's spitzen Kommentar zu reagieren. „Giles, haben sie die Talus-Chroniken?“ Giles nickte eifrig. „Natürlich,“ Buffy seufzte, „er ist wie ein Kind, wenn er jemandem seine Bücher zeigen kann. Was willst du denn mit diesen Tantalus-Dingern? Ich dachte, das sei ein gequälter Römer?“ „Grieche, Buffy“, korrigierte Angel „und ich meine Talus, nicht Tantalus.“ Giles kehrte mit drei Büchern auf dem Arm zurück, alles dicke, staubige Wälzer. Buffy stöhnte. „Oh prima, und dafür erspare ich mir nun Geschichte!“
Giles reichte jedem ein Buch und wandte sich dann an Xander. „Geht es noch? Soll ich dir einen Tee aufbrühen?“ „Tee wäre großartig, aber sucht bitte schnell, denn ich habe nicht das Gefühl, daß es besser wird!“ Er verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. „Er ist wirklich tapfer,“ dachte Buffy bei sich , denn daß er fürchterliche Angst hatte, war sicher.
Es vergingen mehrere Stunden intensiver Suche und gerade als Willow die Bibliothek wieder betrat, ließ Angel plötzlich vernehmen: „Ich hab' es!“, und hielt Giles die aufgeschlagene Seite unter die Nase. Er las und  tiefe Sorgenfalten entstanden auf seiner Stirn. „Könnt ihr euer

Geheimnis vielleicht mit uns teilen?“, verlangten Buffy und Xander. Giles rückte nervös seine Brille zurecht. „Es sieht so aus, als seien wir an einen magischen Ring geraten“. „Ein Ring? Für den Finger?“, wunderte sich Xander. „Ein magischer Ring“, wiederholte Giles „Ein Magier mit Gefolgschaft. Nur das bei diesem Magier die Gefolgschaft ausschließlich aus Vampiren besteht. Diese Vampire sind von der Magie ihres Herrn umgeben. Es intensiviert zwar ihre Stärke kaum, führt aber dazu, daß all ihre Opfer sterben müssen, egal ob sie sie ausgesaugt haben oder nur einen winzigen Schluck genommen haben. Es diente früher wohl als Schutz für diesen Ring, damit die Vampire keinen zu ihresgleichen machen konnten, die dem Ring am Ende nicht wohlgesonnen wären. Es wurde nichts dem Zufall überlassen.“ Xander wurde nervös, mit brechender Stimme fragte er angstvoll: „Wie geht die Heilung?“ Giles schüttelte kaum merklich den Kopf. „es scheint keine zu geben...“ Xander schluckte hart, als Buffy dazwischenfuhr. Sie hielt ihren Teil der Chroniken hoch. „Doch, es gibt eine. Soweit die gute Nachricht. Und die schlechte ist....“ sie zeigte Giles die Passage un der erschauerte. „Was?“, drängte Xander, „muß ich Würmer essen oder Suppe aus Krötenaugen trinken? Es ist mir egal, ich will nicht sterben!“ „Das einzige, was dir helfen kann, ist ein Vampir!“ Xander blickte fragend auf. „Es ist eine Art Ritual“, fuhr Giles fort „Ein anderer Vampir muß dem Opfer die Hälfte seines Blutes aussaugen und es dann von seinem eigenem trinken lassen.
„Das würde mich zum Vampir machen!“, brauste Xander auf. „In diesem Fall nicht. Es würde nur die Folgen des Bisses neutralisieren.“ „Aber wir werden keinen Vampir finden, der freiwillig nach der Hälfte der Mahlzeit aufhört und zum Dank auch noch sein Blut spendet.“ ließ Angel leise vernehmen. Er fühlte plötzlich die heißen Blicke von vier Augenpaaren auf sich ruhen.
„Nein!!!“, wehrte er erschrocken ab. „Das kann ich nicht tun. Wir müssen eine andere Lösung finden!“ „Es gibt keine,“ sagte Buffy „und du weißt es!“ Sie kam näher und nahm seine Hand.
„Sprechen wir erstmal von den theoretischen Möglichkeiten“, fuhr Giles dazwischen. „Angel, ist es dir möglich, zu wissen, wann die Hälfte Blut aus Xanders Körper ist?“ Angel wand sich innerlich. Dieses Gespräch gefiel ihm ganz und gar nicht. „Ja,“ preßte er hervor. „Theoretisch wüßte ich, wann ich die Hälfte getrunken habe. Aber es geht nicht. Ich würde die Kontrolle verlieren.“ Buffy schaute ihn mit fragenden Augen an. „Na, vielleicht schauen wir einfach mal, ob heute irgendwo ein Blutspendetermin für Vampire ist“, sagte sie sarkastisch zu ihm. „Sind sie sicher, es gibt keine anderen Möglichkeiten?“, wandte sich Angel hoffnungsvoll an Giles. Doch der schüttelte nur den Kopf. „Xander wird innerhalb 36 Stunden nach dem Biß sterben und es gibt keine Rettung.“ Angel sprang von seinem Stuhl auf. „Nein!!!“ schrie er. Buffy legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter, doch Angel schüttelte sie ab.
Willow sah ihn flehend an. „Angel, bitte!!“ sei deutete auf Xander, der sich nur noch mühsam auf dem Stuhl hielt. „Du bist seine einzige Rettung. Bedeutet er dir denn nichts?“, in ihren Augen glitzerten die Tränen. Angel schaute gequält in die Runde. All diese Leute hier im Raum hatten seinem Leben wieder einen Sinn gegeben und selbst nachdem er das Leben eines jeden einzelnen hier fast zerstört hatte, waren alle bereit gewesen, ihm zu vergeben. Selbst Xander hatte ihn, trotz seiner ständigen Sticheleien, irgendwo doch wieder in den Kreis aufgenommen. Aber was sie jetzt von ihm erwarteten, war mehr als er tun konnte. Er war immer noch ein Vampir und er fürchtete, bei dem lange vermißten Geschmack warmen Blutes würde der Dämon in ihm wieder die Oberhand gewinnen. Auf der anderen Seite, schuldete er ihnen nicht, es zu versuchen? Er mußte kämpfen!
„Wenn ich die Kontrolle verliere, wird er sterben“, raunte er kaum hörbar, doch alle hatten verstanden. „Wenn du es gar nicht versuchst, stirbt er auch.“, antwortete Buffy. Angel nickte unmerklich. Er würde es tun, für die Freundschaft, die ihm alle entgegenbrachten. Willow strahlte ihn so glücklich  und zuversichtlich an. Sie vertraute ihm. Sollte er dieses Vertrauen enttäuschen, könnte er keinem von ihnen jemals mehr unter die Augen treten. Buffy umarmte ihn. „Ich wußte,  du läßt uns nicht im Stich!“
Doch Angel schob sie sanft von sich und ging zur Tür. „Laß' ihn,“, mahnte Giles, als sie ihm nachgehen wollte. „er braucht ein bißchen Ruhe. Wir erwarten etwas quasi Unmögliches von ihm. Er wird zurückkommen, sobald er sich beruhigt hat. In der Zwischenzeit bereite ich das Ritual vor. Willow? Hilfst du mir bitte?“

Nachdenklich schlich Buffy zur Tür und schaute hinaus. Keine Spur von Angel. Es tat ihr leid, so
etwas von ihm zu verlangen, aber lieb ihnen eine andere Wahl? Xander war zum Tode verurteilt, so oder so. Aber Angel wurde es nicht verkraften, wenn er durch seine Hand sterben würde, nicht nach allem, was geschehen war. Sie lehnte gegen die Wand im Flur. Warum mußte alles so sein?
Langsam ging sie weiter, Giles Rat, Angel ein wenig alleine zu lassen, nicht befolgend. Angel war viel zu oft alleine und sie fühlte, daß er sie jetzt brauchte.
Sie fand ihn im nächsten Korridor, wo er mit dem Rücken zur Wand auf der Erde hockte, sein Gesicht in seinem Händen vergraben. Buffy kam langsam näher. „Ich habe noch nicht viel Angst in meinem Leben gehabt,“ sagte er, ohne aufzusehen, „aber jetzt habe ich Angst!“ Er blickte Buffy an, seine geheimnisvollen, dunklen Augen, in deren Blick sich Buffy nur allzu oft verlor, schienen trüb, als sei er den Tränen nahe. Buffy hatte ihn noch nie wirklich weinen sehen. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der seine Gefühle so sehr vor anderen verborgen hielt wie Angel. Sie hockte sich vor ihn. „Wir haben nichts zu verlieren.“ tröstete sie ihn leise. Angel verbarg sein Gesicht wieder in seinen Händen und widersprach. „Ich habe eine ganze Menge zu verlieren, Buffy. Die Kontrolle über meine dunkle Seite und vor allem das Vertrauen meiner Freunde, von denen ich wahrlich nicht viele im Leben hatte.“, er sah sie wieder an und diesmal glitzerte ein einzelne Träne auf seiner Wange. „Wie sollte ich dir denn jemals wieder gegenüber treten, wenn ich deinen Freund töte? Jetzt, mit Gewissen! Als ob es nicht reichte, was ich euch als Angelus angetan habe. Und dann Willow....seit der Nacht in der ich sie gerettet habe scheint ihr Vertrauen in mich plötzlich ins Unermeßliche zu wachsen.....ein Vertrauen, das ich in mich selber nicht habe.“ „Aber ich!“ Buffy schlang die Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Irgendetwas gab ihr das Gefühl, daß sie ihm mehr als 100 % vertrauen konnte, wenn er nur seine Selbstzweifel ablegte. Und nun wollte sie dieses Gefühl auf ihn übertragen. „Du wirst das schaffen,“ sagte sie zuversichtlich. „Ich muß,“ antwortete Angel, „ich muß!“ Er nahm Buffy's Gesicht in beide Hände, drückte ihr sanft einen Kuß auf die Stirn. Dann stand er auf und ging zurück in die Bibliothek.
 
 

Kapitel Sieben

Giles und Willow hatten alles notwendige vorbereitet und warteten auf Buffy und Angel. Xander hatte sich hingelegt, er wurde zusehend schwächer. „Er wird nicht zurückkommen“, flüsterte er, „er wird mir nicht helfen.“ Willow eilte an seine Seite. „Unsinn!“ sagte sie. „Angel läßt Dich nicht im Stich!“ Xander schnitt eine Grimasse. „Wir sind nicht die besten Freunde. Wenn es für Buffy wäre...oder für dich. Kein Zweifel, er würde es tun. Aber für mich? Warum sollte er das tun?“ Die Türen der Bibliothek öffneten sich. „Vielleicht, weil 'Dead Boy' sonst niemanden mehr hat, der ihm auf die Nerven geht?“ ließ Angel vernehmen. Er kam näher, nahm Xander's Hand und drückte sie fest. „Mann, ich habe noch nie bemerkt, wie kalt deine Hände sind!“, staunte Xander und schaute dem Vampir fest in die Augen. „Danke, Angel!“ „Bedanke dich lieber nicht, es wird höllisch weh tun!“, er lächelte, „Hast du schon jemals vorher meinen Namen ausgesprochen?“ Xander gab ein gequältes Lächeln zurück. „Nicht oft, denke ich.“ Angel wandte sich an Giles. „Alles bereit?“ Der Wächter nickte. „Und du? Auch bereit?“ Angel wandte sich von den anderen ab, nur für Sekunden, als er sich ihnen wieder zuwandte, hatten sich seine Gesichtszüge in die eines Vampirs verwandelt.
„Bereit!“, sagte er. Giles lief unwillkürlich ein Schauer über den Rücken, als er Angel so sah. Dieser Anblick war das letzte, was seine Jenny damals gesehen hatte. Doch dann schüttelte er den Gedanken wieder ab. Das hier war nicht Angelus und zudem hatten sie Angel selbst darum gebeten. Angel ging langsam zu Xander und hob ihn in Sitzposition. Trotz der Unnötigkeit holte Angel noch einmal tief Luft. In Xander kroch die Panik hoch, am liebsten hätte er sich gewehrt, aber dann wäre er auch bald tot, so überließ er sich also Angel.
Ein Knurren entwich dessen Kehle, als er die Zähne in Xander's Hals versenkte. Xander schrie auf. Es brannte wie Feuer. Angel nahm tiefe Züge, Xander's warmes Blut durchströmte seinen Körper und er spürte, wie der Dämon inihm die Kontrolle übernahm. Mit aller Kraft wehrte er sich dagegen, versuchte zu spüren, wieviel Blut er trank. Mit jedem Tropfen wurde die Anstrengung größer und je näher er dem Limit kam, desto mehr glaubte er, diesen Kampf zu verlieren. Nur zu gerne hätte er aufgegeben und sich dem wohltuenden Gefühl hingegeben, das dieser Akt ihm vermittelte.
„Jetzt!Jetzt!“, dachte er plötzlich, als ihm bewußt wurde, daß er Xander zur Hälfte ausgesaugt hatte. Er versuchte verzweifelt, sich von dem Jungen zu lösen, doch er schien die Gewalt über seinen Körper verloren zu haben. Die Gesichter seiner Freunde erschienen vor seinen Augen, sie trauerten an Xander's Grab. Sie würden ihn #hassen....hassen! Mit einer letzten, verzweifelten Kraftanstrengung schleuderte er Xanders leblosen Körper von sich. Bevor er hart auf dem Boden aufschlug, fing Buffy ihn auf.
Angel kniete am Boden, verzweifelt versuchend, die endgültige Kontrolle wiederzuerlangen, da traf sein Blick auf Buffy's. Stolz lag in ihren Augen. Er hatte es geschafft! Schnell richtete er sich auf. Mit scharfen Fingernägeln ritzte er die Schlagader seines rechten Handgelenks auf und hielt es dem fast bewußtlosen Xander an den Mund. Ohne richtig zu registrieren, was er tat, schluckte er das Vampirblut in gierigen Zügen. Schließlich entriß Angel ihm gewaltsam seinen Arm und legte ihn sanft auf den Boden. Dort lag er einige Minuten still, bis seine Augenlider zu flattern begannen. Langsam kam er wieder zu richtigem Bewußtsein. Buffy schloß Angel in die Arme, seine leichten Versuche, sich zu wehren vollkommen ignorierend. Sie wußte, ihm waren die Zärtlichkeiten unangenehm, weil er noch immer sein Vampirgesicht trug. Sie küßte ihn sanft immer wieder und flüsterte: „Du hast es geschafft, du hast es wirklich geschafft!“ Unter Buffy's Liebkosungen entspannte sich Angel schließlich und seine Gesichtszüge wurden wieder menschlich.
Xander setzte sich auf, unterstützt von Willow. „Mensch, ich fühle mich echt gut. Irgendwie......
kräftig!“, stellte er fest. „Das ist mein Blut“, lachte Angel „aber mach' dir keine falschen Hoffnungen, das geht wieder vorbei, es sei denn, du bist jetzt auch ein Vampir.“ „Gott bewahre! Nichts gegen dich, aber ich bleibe lieber der gute alte Xander!“ er stellte sich auf und ging hinüber zu Angel. „Wie kann ich dir danken?“ sagte er ruhig. „Kein Dank notwendig. Ich bin froh, daß ich dir helfen konnte.“ „Wieder eine arme Seele gerettet, was?“ Xander klopfte Angel die Schulter. „Tut mir leid, was ich gestern gesagt habe“, meinte er dann „jedenfalls hast du mich nun endgültig überzeugt, daß man dir vertrauen kann. Danke für alles!“ Angel nickte und bemerkte dann leise: „Vielleicht gibt es da doch noch etwas, womit du dich bedanken könntest.“ Xander schaute ihn an. „Sag es, womit?“ „Dead Boy ist nicht der Name, den ich allzu gerne höre....“ „Keinn Problem, Mann!“ antwortete Xander, „Blutsauger paßt vielleicht auch viel besser zu dir!“ Angel schluckte hart, fiel aber dann in das Gelächter der anderen ein. Das war eben Xander und mit seiner neuen Einstellung Angel gegenüber hörten sich seine Spitznamen auch gar nicht mehr so ärgerlich an. „Nun gut,“ lachte Angel schließlich, „ich denke, Dead Boy ist schon okay. Schließlich hätte ich sonst auch nichts mehr, worüber ich mich ärgern könnte.
 
 

Kapitel Acht

„Was habt Ihr zu berichten?“ brüllte der Hexer den beiden Vampiren schon von weitem entgegen. Sie beeilten sich, näher zu kommen. „Herr,“ begann der kleinere vorsichtig. „Kommt zur Sache, habt ihr etwas herausgefunden?“ Der größere nickte. „Wir haben aus sicherer Quelle erfahren, daß der Vampir, Angelus, vor nicht allzu langer Zeit seine Seele verlor, als er die Jägerin liebte. Er darf kein wahres Glück erfahren. Eine Freundin der Jägerin gab ihm die Seele wieder zurück, seitdem sind sie vorsichtig. Kein wahres Glück mehr!“ er lachte hämisch. „Schweig!“, befahl der Hexer und das Lachen verstarb. Er blickte seine Helfer unerbittlich an. „Verschwindet! Ich muß nachdenken.“ Die beiden verzogen sich auf der Stelle, wenn man den Herrn in einer solchen Laune antraf, suchte man am besten schleunigst das Weite. Fieberhaft dachte er nach. Er mußte dieses Mädchen haben und er mußte dazu diesen Vampir aus dem Weg räumen. Er wußte, der Zauber, der sie zu seiner Frau machen würde, würde keine Wirkung zeigen, solange sie von Angelus aufrichtig geliebt wurde. Er mußte eine Möglichkeit finden, ihm die Seele zu nehmen, dann wäre sein Problem gelöst. Denn ein Vampir ohne Seele könnte nie eine Jägerin lieben. Aber wie sollte er es anstellen? Freiwillig würden sie es nicht wieder tun und ein Liebeszauber war auf zwei wirklich Verliebte wirkungslos.
Plötzlich erhellte sich seine Miene. Ja, so würde es gehen!
Boshaft lachend lehnte er sich auf seinem Thron zurück und schloß die Augen. Nicht mehr lange und sie würde ihm gehören.

Buffy schlug die Augen auf und war einen Moment orientierungslos. Dann fiel es ihr wieder ein. Sie war gestern noch bis spät in die Nacht auf Patrouille gewesen und danach zu Angel gegangen. Ihre Mutter war ohnehin für drei Tage auf Geschäftsreise und müde wie sie war, hatte sie den kürzeren Weg zur Villa eingeschlagen. Angel war nicht daheim gewesen und so hatte sie sich in sein Bett gelegt, den Kopf tief in die Kissen vergraben, die so gut nach dem Mann rochen, den sie liebte. Warum nur zog es sie immer wieder zu ihm, obwohl es so gegen jede Vernunft war?
Sie hörte Schritte im Wohnzimmer, Angel war nach Hause gekommen., das hatte sie geweckt. Sie stand auf und ging ins Wohnzimmer, wo Angel mit dem Rücken zu ihr stand. Er bemerkte ihre Anwesenheit und drehte sich halbwegs um, wobei er etwas in seiner Hand versteckt hielt. Buffy wußte sofort, daß er beim 'Abendessen' war, er trug sein Vampirgesicht und in der Hand hielt er ein Päckchen Blut. Sie mußte grinsen, hätte er einen normalen Kreislauf, würde er jetzt mit Sicherheit erröten. „Buffy!“, keuchte er, peinlich berührt. Buffy trat näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Waaaas? Du bist ein Vampir???“, rief sie in gespieltem Entsetzen und deutete auf das Päckchen in seiner Hand. Angel entspannte sich langsam und lächelte schief. Buffy wurde plötzlich bewußt, wie fehl am Platze ein Lächeln auf dem Gesicht eines Vampirs wirkte. „Sorry,“ meinte er, „es ist mir immer noch unangenehm, wenn mir jemand dabei zusieht.“ „Laß' es Dir schmecken“, antwortete sie, „ich bin schließlich nicht irgendjemand.“ Angel nickte. Trotzdem drehte er sich von Buffy weg, bevor er seine Zähne in das Päckchen versenkte. Er trank das Blut in tiefen Zügen, wischte mit dem Handrücken verstohlen über seinen Mund und wandte sich dann wieder Buffy zu. Fasziniert sah sie, wie seine Gesichtszüge wieder menschlich wurden. „Was führt dich denn hierher?“ fragte er erstaunt. „War zu müde um bis nach Hause zu gehen.“ Sie schaute auf die Uhr, nur noch knapp zwei Stunden bis Sonnenaufgang. „Wo warst du denn so lange?“ „Wollte mich noch ein bißchen umhören“ „Und?“, sie haßte es, wenn sie Angel alles aus der Nase ziehen mußte. „Willy, die Ratte, weiß etwas. Ich weiß von einem seiner Stammgäste, daß er über mich ausgequetscht wurde. Aber er weigerte sich, mir zu sagen, worum es ging. Er shcien mehr Angst vor diesen Fremden zu haben als vor mir.“ „Sie haben ihn über DICH ausgequetscht?“, wiederholte Buffy erstaunt. „Bisher hatte ich den Eindruck, es gehe um mich, weil meine Freunde der Reihe nach attackiert werden.“ Angel schaute sie durchdringend an. „Vielleicht gehöre ich dazu??“ „Klar, aber du kannst auf dich selber sehr gut aufpassen.“ „Ich verstehe das auch noch nicht so richtig. Hat Giles mehr über diesen magischen Ring herausgefunden?“ Buffy zuckte mit den Schultern. „Es gibt Informationen über die Anhänger dieses Rings. Alles Vampire, die sich in Gruppen bewegen. Aber keinerlei Aufzeichnungen über ihren Anführer. Es wird vermutet, daß er aus der anderen Dimension stammt. Giles sitzt mit Willow in der Bibliothek und sucht weiter.“
„Du siehst blaß aus, Buffy“, bemerkte Angel besorgt. „Bißchen wenig Schlaf die letzte Zeit“, antwortete sie. „Du solltest dich etwas ausruhen. „Nein, solange wir nichts genaues wissen, finde ich keine Ruhe.“ Angel ging zu ihr und hob sie sanft und ohne jegliche Anstrengung hoch. „Ich sorge dafür, daß du die Ruhe findest“, widersprach er und ging mit ihr Richtung Schlafzimmer, als urplötzlich vor ihnen ein dichter weißer Nebel entstand. Angel stand wie erstarrt da. „Was ist das?“, flüsterte Buffy an seinem Ohr. „Ich fürchte, das ist die Antwort auf unsere Fragen!“
„Sehr richtig!“, erklang eine durchdringende Stimme aus dem Nebel, der sich langsam in einen Körper zu materialisieren begann. Angel setzte Buffy zu Boden. Der Nebel verzog sich langsam und gab den Blick auf einen großen, älter wirkenden Mann frei, der in eine wallende, goldene Robe gekleidet war. „Wie herzzerreissend! Ein Vampir und eine Jägerin!“ spottete er. „Glaubt ihr etwa an eine Zukunft?“ Angel schob Buffy beschützend hinter sich. „Wer bist du und was willst du?“, herrschte er den Hexer an. „Aber aber, Angelus, nicht so heftig! Du hast doch schon genug über meinen Ring herausgefunden. Schließlich hast du den Jungen gerettet! Ich bin der Anführer, den ihr sucht, Beldanus! Und was ich will? Nun, schau....“. Er holte eine kleine Kugel mit leuchten blauer Flüssigkeit hervor und hob sie hoch über den Kopf. Während Buffy wie erstarrt an ihrem Platz stand, sprang Angel nach vorne, um die Kugel zu greifen. Doch der Hexer warf sie mit Zielsicherheit genau vor Buffy's Füsse, wo sie in einem blauen Nebel explodierte. „Buffy!!“ hörte Angel sich selber schreien.
„Keine Angst, Angelus,“ lachte er höhnisch. „Du bekommst die Gelegenheit, deine Geliebte zu retten.“ Buffy stand noch immer still inmitten des blauen Nebels. Angel schaute von ihr zu dem Mann, der ihr das angetan hatte. Unbeschreibliche Wut kroch in ihm hoch. Wut auf ihn und auf sich selbst. Er hatte versagt, er hatte zugelassen, daß Buffy Leid zugefügt wurde. Mit den blitzenden goldenen Augen des Vampirs fixierte er den Hexer und zischte: „Was hast du ihr angetan?“ Doch der lächelte nur. Er wußte, Angel würde sich hüten, ihm Gewalt anzutun, solange er nicht wußte, was mit seiner Freundin passiert war. „Beruhig dich,“ antwortete er. „ Sie wird in ein paar Minuten aus ihrer Starre erwachen. Ab dann hast du 24 Stunden Zeit, sie zu retten“. Angel sprang vor, griff die Kehle des Hexers und drückte zu. In blinder Wut schüttelte er den Mann und brüllte: „Was heißt retten? Sprich oder ich breche dir auf der Stelle dein Genick!“ Der Hexer röchelte, als Angel den Griff etwas locker ließ. Er keuchte: „Welch schlechte Manieren, Angelus! Ich hätte es dir auch so verraten.“ Er ließ den Mann los, der dann fortfuhr. „Auf ihr liegt ein Zauber. Sollte sie innerhalb 24 Stunden mit dem Mann, der sie aufrichtig liebt ihre Liebe vollziehen, ist sie frei. Wenn nicht, gehört sie mir. Ich werde sie mitnehmen in mein Reich, sie zu   meiner Königin machen. Meine Magie wird sie zur Dienerin der Dunkelheit machen.“ Angel schnappte nach Luft. Eine dumme Angewohnheit für jemanden, der keinen Sauerstoff zum Leben brauchte. Trotzdem fühlte er sich gerade, als würde ihm jemand die Kehle zudrücken, er glaubte zu ersticken. Amüsiert sprach der Hexer weiter. „Und glaube nicht, du könntest den Tag über nach Tricks suchen oder die Sache mit halbem Herzen durchführen. Wenn du beim Vollzug eurer Liebe kein wahres Glück empfindest, ist Buffy verloren!“ Gehässig fügte er mit leiserer Stimme hinzu: „Und wenn du das wahre Glück empfindest, ist sie frei und du für immer ein Monster!“ Angel stand da und hatte plötzlich das menschliche Gefühl, sich übergeben zu müssen. Er schluckte und packte den Hexer wieder, woraufhin er hervorstieß: „Wenn du mich tötest, stirbt sie sofort!“ „Woher weiß ich, daß du die Wahrheit sagst? Vielleicht ist es nur ein billiger Trick, um mich auf eure Seite zu ziehen. Woher weiß ich, daß du Macht über sie hast? Blauen Nebel zu erzeugen ist kein Kunststück.“ Der Magier grinste und machte eine kurze Geste mit der rechten Hand, woraufhin sich Buffy schreiend zu krümmen begann. „STOP! Aufhören!“ fuhr Angel dazwischen. Ein Wink der linken Hand und das Mädchen stand regungslos wie zuvor. „Besser du glaubst mir, Angelus, sonst ist sie verloren.“ Er hob beide Arme und bevor Angel wußte, wie ihm geschah, war er verschwunden, wie er gekommen war. Er keuchte. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Keine Frage, er würde auf der Stelle sein Leben für Buffy geben, aber so? Gefahr laufen, das Monster in ihm wieder zum Leben zu erwecken? Das konnte....das DURFTE nicht geschehen. Es mußte eine andere Lösung geben, aber 24 Stunden waren eine verdammt kurze Zeit, um Nachforschungen zu betreiben. „Angel?“, hörte er leise Buffy's Stimme. Der blaue Nebel um sie herum hatte sich gelichtet. Er lief zu ihr und fing sie auf, gerade als die Beine unter ihr nachgaben. „Buffy,...“ flüsterte er besorgt. Er wußte nicht, wie er ihr alles beibringen sollte. „Ich....ich....“ begann er, doch Buffy legte ihm den Finger auf den Mund. „Ich weiß alles!“, sagte sie leise.
 
 

Kapitel Neun

Erschrocken ließ Giles einen Stapel Bücher fallen, als Buffy mit fliegenden Fahnen in die Bibliothek gestürzt kam. „Buffy!“ rief er aus. Völlig außer sich begann sie auf ihn einzureden, doch Giles konnte aus ihrem Wortschwall kaum etwas vernünftiges verstehen. Er nahm sie bei den Schultern und drückte sie mit sanfter Gewalt auf einen Stuhl. „Beruhige dich erstmal und erzähle der Reihe nach.“ Buffy atmete tief durch und berichtete, was sie nur wenige Minuten zuvor erlebt hatte. Giles hörte das alles mit Unbehagen. Er hatte herausgefunden, daß dieser Beldanus über außergewöhnlich wirksame Magie verfügte. Er war sicher, daß der Hexer die Wahrheit sagte und es auch keine andere Lösung geben würde. Das sagte er auch Buffy. Die gab trotzig zurück: „Wenn er so mächtig ist, warum dann das Spielchen mit Angel? Warum nimmt er mich nicht gleich mit sich?“ Giles rückte seine Brille zurecht. „Angel ist im Weg, Buffy. Solange dich ein Mann aufrichtig liebt, ist ihm der Weg zu deinem Herzen verwehrt, trotz aller Magie. Er könnte dir nichts anhaben. Wenn aber Angel aus dem Weg ist,.....“ „Dann wäre es also ohnehin gleichgültig, was wir tun, ich werde auf jeden Fall mit in seine Dimension gerissen?“
„Nein, ist es nicht!“, beantwortete Angel, der plötzlich in der Türe stand, die Frage. „Wenn wir es tun, bekommst du die Chance mit fairen Mitteln zu kämpfen. Tun wir es nicht, wird dich der Zauber unter dem du stehst sofort nach Ablauf der 24 Stunden auf die dunkle Seite ziehen.“ Buffy blieb starrköpfig. „Woher weiß ich, daß ich einen fairen Kampf bekomme?“ „Es ist Teil des Zaubers, Buffy. Er muß ihn dir gewähren. Und du wirst siegen! Er wird einen seiner stärksten Gefolgsleute gegen dich antreten lassen, einen Vampir, aber du wirst ihn besiegen, ich weiß es!“ Buffy schüttelte den Kopf. „Ich kann das nicht tun. Wie können wir auch nur mit dem Gedanken spielen, deine Seele zu gefährden?“ Angel hockte sich vor Buffy hin, sah ihr tief in die Augen und sagte dann leise: „Wie könnte ich mit dem Gedanken spielen, dein Leben zu gefährden?“ Buffy aber blieb stur. „Und dafür willst du ein weiteres gefährliches Monster erschaffen?“ Angel senkte den Blick. „Nein, wir gehen keine Gefahr ein.“ Buffy und Giles sahen ihn beide fragend an und so fuhr er fort. „Die.....Veränderung geschieht nicht sofort. Es dauerte mindestens eine Stunde bevor mir die Seele genommen wurde. Zeit genug für dich, mich zu töten!“ Buffy sprang auf, ihr Stuhl kippte nach hinten. „NEIN! Das kannst du nicht von mir verlangen! Nein!“ Giles hob den Stuhl auf und fuhr leise dazwischen. „Angel hat Recht, Buffy. Ihr habt keine Wahl. Mit dir als Gefährtin würde seine Macht ins Unermeßliche wachsen. Er würde unsere Dimension übernehmen, Chaos würde regieren. Du mußt ihn besiegen und das kannst du nur, indem ihr vorher den Zauber neutralisiert.“ Buffy faßte sich an den Kopf. „Ich kann das einfach nicht glauben! Ich glaube es einfach nicht! Giles, sie reden davon, als wäre es ein Spaziergang. Hallo? Wir sprechen davon, Angel zu opfern, er wird dafür sterben müssen, so oder so. Selbst wenn ich ihn nicht sofort danach töte, wird Angel sterben und Angelus wiederauferstehen. Halt...., was ist, wenn Willow sofort danach den Fluch wieder erneuert?“ Giles wehrte ab „Zu gefährlich. Wer weiß, ob es nochmal funktioniert und es läßt sich nicht nahtlos vollziehen. In der Zwischenzeit könnte er schon immensen Schaden anrichten.“ „Giles hat Recht,“ begann Angel, „es gibt keine andere Lösung. Die Welt braucht dich!“ „Und ich brauche dich!“ Buffy schossen heiße Tränen in die Augen. Sie klammerte sich an Angel wie eine Ertrinkende. Sie verdrängte alles aus ihren Gedanken, wollte ihn nur spüren. Alles in ihr wehrte sich gegen diesen Plan und doch wußte sie, es würde keinen anderen Ausweg geben.
„Und wenn wir wüßten, daß morgen die Welt unterginge,“ fragte Angel zärtlich, „würden wir nicht genau das heute tun?“

Nach Schulschluß trafen sich die Freunde gemeinsam in der Bibliothek. Buffy staunte, wie sie diesen Tag hinter sich gebracht hatte. Giles hatte darauf bestanden, daß sie nicht schon wieder Stunden ausfallen ließ. Als hätte das irgendeinen Unterschied gemacht. Sie hatte ohnehin alles nur wie durch Schleier mitbekommen. In der Bibliothek saßen Giles und Angel noch immer über einem Berg staubiger Bücher gelehnt. Doch sie entnahm ihren Gesichtern, das die Suche erfolglos geblieben war. Das letzte Stückchen Hoffnung war verloren. Angel stand auf und nahm sie zärtlich in die Arme, doch alles in ihr sperrte sich. Oh ja, sie liebte ihn, mehr als ihr Leben. All die Zeit seit Willow ihm die Seele zurückgegeben hatte, hatte sie gehofft, eine normale freundschaftliche Beziehung zu ihm aufbauen zu können, und hatte es doch nie geschafft. Immer öfter sehnte sie sich nach seinen Liebkosungen und nun, da er bereit war, ihr alles zu geben, weigerte sie sich, es anzunehmen. Sie konnte nicht aufhören an die Folgen zu denken. Zu grob fiel die Geste aus, mit der sie sich aus Angels Umarmung befreite. Sie sah ihm an, daß er verletzt war. Es waren nur noch wenige Stunden bis zur Dämmerung. Buffy setzte sich an den Tisch und begann wie verrückt durch alle Bücher zu blättern. Angel wollte zu ihr, doch Giles hielt ihn zurück. „Laß sie! Es ist nicht leicht für sie, für uns alle!“ Er rückte nervös die Brille zurecht, vielleicht zum 100. Mal heute, bemerkte Angel. Auch er setzte sich wieder vor sein aufgeschlagenes Buch, obwohl er wußte, wie sinnlos das alles war. Angel schaute sich um, Giles, Oz, Xander, Cordy und Buffy hatten ihre Nasen in den Büchern, Willow hämmerte in Rekordgeschwindigkeit auf der Tastatur ihres Computers rum. In ihren Augen sah er Tränen. Angel konnte nicht sagen, wie ihm zumute war, er fühlte sich nur leer. Er war älter als alle Anwesenden zusammen, hatte eine Menge erlebt, er war bereit zu sterben. Auf der anderen Seite war sein Leben in der letzten Zeit reicher als in über 240 Jahren zuvor. Er hatte eine Aufgabe und ..... Freunde. Nun hatte das alles ein Ende. Er hoffte nur, Buffy war fähig, ihn zu töten. Wenn nicht, würde er es selber tun und er hoffte, dafür genug Stärke zu haben.
Schließlich stand er auf. „Die Sonne geht unter. Buffy? Es wird Zeit zu gehen.“ Buffy schaute auf und nickte. Es blieb ihr nicht viel mehr übrig, als ihr Schicksal anzunehmen. Zum wievielten Male in ihrem kurzen Leben? Angel reichte Giles die Hand. „Leben sie wohl, Giles.“ sagte er. „Ich danke ihnen für alles und bitte, nehmen sie nochmal mein tiefstes Bedauern an. Es wird mir ewig leid tun!“ Giles nickte, er wußte worauf Angel anspielte und er war bereit, ihm diese Absolution zu erteilen. „Du hast genug dafür gebüßt, Angel.“ sagte er leise. Angel reichte Oz die Hand und umarmte Cordelia. Dann ging er zu Willow, die sich ihrer Tränen nicht schämte. „Leb wohl, Angel und danke für deine Freundschaft.“ schluchzte sie. „Und verzeih mir, daß ich dir noch so lange mißtraut habe.“ Angel drückte sie an sich. Willow fühlte seine festen Muskeln, den Trost, den seine Geste vermittelte und nicht zum ersten Mal konnte sie verstehen, warum Buffy diesen Mann so liebte. Er war derjenige, der bereit war sein Leben zu geben und doch war er es, der den zurückbleibenden Trost spendete. Ein bemerkenswert starker Charakter.
Xander klopfte ihm auf die Schulter. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll,“ murmelte er. „Eigentlich dachte ich immer, ich sei froh, wenn ich dich los bin, aber irgendwie......“, er stockte „....ich hätte nie gedacht, daß es mir fürchterlich leid tun würde.“ Angel nahm Buffy an die Hand und sagte zu allen anderen gewandt: „Ihr wißt, ich bin nicht gut in solchen Dingen,“ er lächelte, „Ich weiß, ihr werdet eure Aufgaben weiterhin brilliant erfüllen. Ich hatte in meinem ganzen Leben nie Freunde wie euch und mein Leben war verdammt lang. Lebt wohl!“
Ohne noch einmal zurückzuschauen verließ er mit Buffy die Bibliothek. Unter Tränen bemerkte Willow: „Ich werde ihn unheimlich vermissen!“ „Wir alle werden ihn vermissen,“ stimmte Giles zu. „er war immer eine wertvolle Hilfe.“

Als Buffy die alte Villa betrat, umfing sie bereits der warme Schein des Kaminfeuers. Sie sah sich um, immer wieder erstaunt darüber, wie ordentlich Angel doch war. Das schien so gar nicht zu dem zu passen, was er eigentlich war. Sie ging bis ans Feuer und drehte sich dann um. „Angel, ich kann das nicht!“ jammerte sie. Angel trat näher und nahm sie sanft in den Arm. Sie atmete tief ein, als wolle sie den Duft seiner kalten Haut bis in den entlegensten Winkel ihres Herzens speichern. „Wie soll ich weiterleben ohne dich?“ Sie begann zu weinen. Angel blieb still, hielt sie nur fest und schaukelte sie wie ein Baby. Schließlich flüsterte er: „Mein Herz und meine Seele werden für immer bei dir sein. Vielleicht mußte das alles so kommen, damit du neue Wege gehen kannst. Damit du jemanden findest, mit dem du eine Zukunft hast....und bei dem du nicht wegen jeder innigen Umarmung Ängste ausstehen mußt.“ Unter einem Schleier von Tränen schaute Buffy ihn an, tief in seine unergründlichen dunklen Augen, und strich über sein Haar. Es nutzte nichts, sich weiter zu sperren. Sie hatte ihre große Liebe schon einmal opfern müssen, zum Wohle der Menschheit, als Angelus mit Acathla's Hilfe das Tor zur Hölle öffnete. Aus dieser Hölle war er zu ihr zurückgekehrt, doch diesmal würde es kein Zurück mehr geben. Sie würde ihn nie wiedersehen und wußte nicht, wie sie das jemals würde ertragen können. Neue Wege gehen, sagte Angel, doch noch konnte sie sich nicht vorstellen, irgendwann jemanden zu finden, den sie lieben konnte wie sie Angel liebte. Ihre Liebe würde für immer etwas ganz besonderes bleiben.
„Für immer,“ sagte sie laut, „ich werde dich für immer lieben.“ Sie versanken in einem innigen Kuß, wie sich sich seit Angels Rückkehr nicht mehr geküßt hatten. Aneinandergeklammert wie Ertrinkende, unfähig einander loszulassen. Buffy ließ sich von der Welle der Zärtlichkeit überrollen. Es gab keinen Ausweg und so wollte sie wenigsten diese letzten Stunden mit Angel genießen, denn nach seinem Tod würde zumindest ihre Welt untergehen.

In der Kristallkugel zeigte sich das Bild von zwei ineinander verschlungenen Körpern.
Der Hexer lachte. „Welch' edler Vampir! Er gibt wirklich sein Leben für das der Jägerin! Dabei ist sein Opfer so unnütz! Claudius!“, er zeigte auf einen großen, kräftigen Vampir in Kampftracht. Zu Lebzeiten war er ein gefürchteter Gladiator gewesen. Schon als Mensch hatte er eine Unzahl an Leben auf dem Gewissen, als Vampir war er extrem gefährlich.
„Du wirst gegen die Jägerin kämpfen und siegen! Du hast mich noch nie enttäuscht.“ Der Vampir straffte seinen eindrucksvollen Körper. „Ich bin unbesiegbar!“ dröhnte er laut.

Buffy starrte in die lodernden Flammen und versuchte zu vergessen. Hier saß sie nun, auf dem Boden, eng an den Mann geschmiegt, den sie so liebte. Das alles könnte perfekt sein, so perfekt. Sie lauschte seiner Stimme, dieser sanften, zärtlichen Stimme. Seit Stunden saßen sie so da und Angel erzählte ihr Dinge aus seinem Leben, die sie schon immer hatte wissen wollen, wofür sie aber nie Zeit gehabt hatten. Überhaupt, sie hatten nur wenig Zeit zusammen gehabt, zu wenig. Buffy war noch nie so klar geworden, wie wertvoll Zeit war. Sie staunte, wie ruhig Angel doch war. Es war, als seien sie ein ganz normales Liebespaar, das zärtliche Stunden vor dem Kaminfeuer verbrachte. Dabei lief ihnen die Zeit davon. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn lange an. Er lächelte. „Was denkst du?“ „Ich frage mich, wie ich deinen Anblick am besten für immer in meinen Gedanken speichern kann“, erwiderte sie und fügte dann leise hinzu, „ich habe nicht einmal ein Bild von dir!“ Angel schmunzelte. „Bring' mir einen Spiegel und ich male dir ein Selbstporträt.“ Buffy lächelte leicht, Angel war ein begnadeter Zeichner, aber sicherlich hatte er längst vergessen, wie er aussah. Ein seltsamer Gedanke, sie würde sich vielleicht in 30 Jahren nicht mehr genau an seine Gesichtszüge erinnern können, Angel selber hatte sich schon fast 250 Jahre nicht mehr betrachten können. Angel zog sie an sich. „Schön, dich lächeln zu sehen. So möchte ich dich in Erinnerung behalten, nicht mit Tränen in den Augen.“ „Hast du Angst?“ fragte Buffy. Angel zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Es ist seltsam...“, er stand auf, hob Buffy hoch und trug sie ins Schlafzimmer. „.....ich lebe schon so lange, daß ich mir über den Tod keine Gedanken mehr gemacht habe. Ich weiß nur, wie sehr ich mir das  hier gewünscht habe. Eine Nacht mit dir, ohne Tabus. So wie unsere erste Nacht, in der wir von den Folgen nichts ahnten. All die Zeit danach war oft eine Qual. Ich begehrte dich so sehr, daß es fast körperlich schmerzte, wenn wir zusammen waren. Es brauchte meine ganze Kraft, dich nicht einfach in die Arme zu schließen und zu vergessen.“ „Ich empfand es genauso,“ stimmte Buffy zu, „deshalb habe ich auch oft Abstand zu dir gesucht, nur um mich dann wiederum vor Sehnsucht nach dir zu verzehren.“ Angel legte sie sanft auf sein Bett. „Diese Nacht mit dir ist es wert dafür zu sterben“, hauchte er und bedeckte Buffy mit Küssen am ganzen Körper. Langsam zog er sie aus, liebkoste sie und streichelte den schlanken Mädchenkörper. Buffy tat es ihm gleich. Sein nackter, athletischer Körper verschlug ihr den Atem und was sie nie für möglich gehalten hätte, schaffte Angel nun doch mit Leichtigkeit. Er ließ Buffy vergessen. Unter seinen sanften Berührungen vergaß sie alles, was geschehen würde. Es zählte nur das Hier und Jetzt. Ihre Leidenschaft wuchs ins Unermeßliche und sie sehnte sich danach, ihn noch näher, noch intensiver zu spüren. Und auch Angel begann zu vergessen, alle Ängste und Sorgen der vergangenen Monate. Hier lag er mit der einzigen Frau, die er jemals wirklich geliebt hatte, und er würde ihr einen unvergeßlichen Moment bereiten. Und als die beiden Körper endlich zusammen kamen, gab es in Angel's und Buffy's Gedanken nur noch Platz für eines: PURES GLÜCK!
 
 
 

(Ende Teil 1)