Endearing Posion

 

A Angel FanFiction

 

Disclaimer: Immer noch Joss‘. Als würde sich das jemals ändern. O, well.

 

Spoiler: Angel: s2- nach dem Connor Drama; Buffy: s6- nach der versuchten Vergewaltigung.

 

Rated: Nc-17

 

Summary: Manchmal, in der Nacht, weiß Wes, das er nicht mehr vorwärts gehen kann, sondern nur noch bis zur Wand.

 

Improvechallenge#2 von Astarte: Vergiftung, Taubheit, Eis, Kollaps

 

Pairing: Spike/Wesley, Wesley/m, Wesley/Fred, Spike/Buffy, Spike/Drsilla

 

Notes: Diesmal beschuldige ich Astarte nicht. Nein, aber ich kann wohl sagen das sie eine Muse ist.

 

Feedback: is better than moral: darkgoddezz@gmx.net

 

~

 

Angels of the love affair, do you know that other,

the dark one, that other me? – Anne Sexton, Angels of the Love Affair

 

Es war wie eine Vergiftung.

 

Fraß seinen Körper langsam auf.

 

Es war beinahe erschreckend wie ähnlich es dem Alkohol kam. Eine Matapher? Er konnte darauf verzichten.

 

Er verbrachte seine Tage damit Bücher anzustarren und sie dafür verantwortlich zu machen für das was ihm widerfahren war. Was eine sehr elende Art und Weise war seine Tage zu verbringen.

 

Weshalb er jeden Nachmittag mit den ersten langen Schatten der Dämmerung sein Appartment mit dem Gefühl der Beklemmung und dem üblem Gestank von Selbstmitleid verließ und ein Etablisment aufsuchte das diesen Gefühlen Raum geben konnten.

 

Oder Spirituosen.

 

Er zog Spirituosen vor.

 

Man konnte beinahe eine gewisse Romantik in dem Dekor sehen. Eine elende Trivialität die Wesley nicht lange nüchtern aushalten konnte. Wände, die man nicht lange fokusieren konnte, das sie nicht wirklich *da* zu sein schienen und trotzdem beengten. Männer in Anzügen an der Bar, die glaubten sie könnten ihr Leben noch ändern. Aber Wesley war bereits geübt im ignorieren und unsichtbar sein. Niemand nahm Notiz von ihm. Alle waren ebenso fest verstrickt in ihrer Misere wie er selbst.

 

Er ging bis zur Bar und zog einen der alten hölzerne Barhocker zurück, die fest und unbequem gegen Wesleys Knochen drückten und er unbewußt immer wieder vor und zurück rutschte um eine Stellung zu finden in der er gut sitzen konnte.

 

Er fand sie nie.

 

Und es hatte etwas ungemein *nervendes*. So wie das Geräusch der Mücke neben deinem Ohr dich in der Nacht verrückt mache.

 

Die Theke war glatt und selbst die Löcher von Zigaretten die auf dem Holz ausgedrückt worden waren, schienen in einem fahlen grünlichem braun zu glänzen. Der Barkeeper stellte ihm sein Glas vor die Nase und Wesley nickte. Hing innerlich an dem Bild wie sich der Rauch wie Nebel in seinem Glas Bourbon und über der goldgelben Flüssigkeit ansetzte.

 

Wesley stützte seine spitzen Ellbogen auf die Theke und sah tief in das Glas und einen Moment war ihm so, als hätte er eine Reflektion gesehen, bevor er das Glas hobt und schluckte. Einmal. Zweimal. Dreimal.

 

Er konnte das Brennen in seiner Kehle spüren, das Gefühl nicht mehr schlucken zu können und es schließlich doch tat.

 

Wesley stellte das Glas ab und sah zu wie der Abdruck den sein Mund hinterlassen hatte verschwand. Wie er verschwand. Er fragte sich während dieses festen Rituals nie wo die anderen waren, was sie taten, was sie sagten, ob sie an ihn dachten, denn dieses Gedanken spielten keine Rolle.

 

Er war immer noch bei dem gestern.

 

Hielt daran fest.

 

Fragte sich...

 

Fragte.

 

Aber obwohl Erinnerung sich immer wiederholt, ist sie nie wirklich da und so wartete sie auch nicht um Wesley eine Antwort zu geben, sondern verschwand, wie der Abdruck.

 

Wesley trank noch einen Schluck.

 

 „ Stört es dich wenn ich mich hier hin setzen, mate?“

 

Wesley sah nicht einmal richtig auf, murmelte nur etwas was ein „ja“ sein könnte, ein „nein“. Der Mann setzte sich trotzdem und einen Moment saßen sie da, ihre Ellbogen berührten sich fast, warteten auf etwas.

 

Die Hände des Mannes fummelten an einer abgegriffenen Zigarettenschachtel und nach einer Weile nahm er eine hinaus, zündete sie an, trug sie zu seinen Lippen. 

 

Wesley nahm einen weiteren Schluck.

 

Langsam. Der Mann entließ den Rauch nach einer Weile.

 

Der Mann hätte auch mit jemand anders, am anderen Ende des Raums reden können: „ Ganz schön abgefuckt, alles.“

 

Wesley sah auf und musterte den Mann, nahm seine beinahe weißen Haare auf, die hohen etwas zu exakten Wangenknochen und die stechenden blauen Augen, die wäßrig wirkten- Wesley kannte diesen Blick und eine Welle von Sympathie durchfuhr ihn, kurz, bevor seine englische Steifheit wieder einsetzte und er die Nase ein wenig kräuselte- ein Punk.

 

Der Mann lächelte ein vollkommen humorloses Lächeln.

 

 „ Jaah...“ meinte Wesley und zog sein Glas zu sich. „ Ziemlich abgefuckt.“ Seine Stimme war rauh und emotionslos, ein wenig wie der Rauch der um sie herum waberte und Wesleys Augen dazu brachte zu tränen.

 

Der blonde Mann hielt ihm die Zigarettenschachtel hin. Ihre Augen trafen sich. Einen Moment erinnerte sich Wesley an Paul, mit dem er zusammen in die Schule gegangen war. Erinnerte sich an seine schwarzen Locken, die geraden dunklen Brauen und die beinahe schwarzen Augen. Er hatte ihn nie leiden können, aber er erinnerte sich mit etwas wie oberflächlichem Wohlwollen an seine kühlen Finger an seinem Nacken, seine Augen die sich auf dem nassen Boden der Fließen im Duschraum spiegelten.

 

Wesley fragte sich was aus ihm geworden war und nahm mit klammen Fingern eine der Zigaretten aus der Schachtel. Er hätte nicht sagen können warum er das tat. Hätte er verneint, hätte der Mann gewußt das er nicht interessiert ist.

 

An einem Gespräch. Einem Fick. Nichts.

 

Aber er nahm die Zigarette, ließ sie zwischen seinen Lippen hängen und ihm wurde klar das er rauchen wollte, das er mit Rauch angefüllt werden wollte, das er noch viel mehr wollte, das er drauf und dran war zu verdursten. 

 

Der Mann zog sein silbernes Zippo und die Flamme schoß heraus, waberte einen Moment zwischen ihnen und versetzte dem farblosem und in Schatten getauchtem Gesicht des Mannes eine Schicht von rot und orange, was sein Gesicht nicht mehr lebendig erscheinen ließ.

 

Wesley lauschte einen Moment auf das Geräusch der Zigarette, deren Spitze weg brannte, als er einen entsprechenden Atemzug tat und spürte wie der Rauch in jede Zelle seines Körpers drang. Wenn er so darüber nachdachte, hatte es beinahe etwas sexuelles.

 

 „ Engländer?“ fragte Wes schließlich und nahm noch einen Schluck Bourbon und fühlte sich ein wenig wie ein Teenager mit der Zigarette und dem Alkohol in der Hand. Das Eis in seinem Glas klirrte leise.

 

 „ Jap.“ Der Mann lächelte. „ Bin aber... Hier aufgewachsen.“

 

Wes nickte.

 

 „ Ich bin seit ein paar Jahren hier.“

 

 „ Und vermißt du es?“ Wes sah den Mann forschend an, sein Blick hatte sich geklärt und er schien beinahe erschreckend *hier* zu sein. Wes empfand es als beinahe störend der Fokus dieses Mannes zu sein. Es war... Ein hohles Gefühl.

 

 „ Nein.“ Und das wahr die Wahrheit. Teilweise.

 

 „ Ich vermisse nur die gute alte Zeit.“ Der Mann grinste und Wesley versuchte nicht zum ersten Mal ihm ein Alter zu geben. Versuchte gegen das kalte Gefühl in seinem Bauch anzukämpfen.

 

 „ Die Achtziger waren die beste Zeit meines Leben. Du konntest Dinge tun für die du heute... Heute...“ Wesley konnte zusehen wie das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes zerfiel und zu Asche wurde und es hatte etwas kaltes und böses, etwas das Wesley an jemand anders erinnerte, aber nicht mehr darauf kam und bevor er es aufhalten konnte, stellte er sich den Mann im flackernden Licht draußen in der Gasse hinter der Bar vor, wie Wes ihn gegen die Hauswand mit dem Kopf schlagen würde nur um schließlich das Blut von seinem Gesicht zu lecken. Gleichzeitig stellte er sich den Mann auf einer Hauptstraße in London vor wie er den Leuten die ihn zu penetrant anstarrten den Mittelfinger zeigte.

 

Das Lächeln -oder das nicht vorhanden sein des Lächelns- erinnerte Wesley an seine gute alte Zeit: Alles was vor diesen paar schrecklichen Monaten lag erschien ihm jahrzehntelang verschwunden zu sein. Die Zeit bevor alles immer weh tat. Bevor seine Gedanken immer nur um Fred kreisten. Bevor Holtz. Bevor Justine. Bevor Lilah. Bevor... Bevor... Bevor Connor.

 

Wesley konnte die Taubheit spüren die mit diesem Namen einher ging.

 

Der Mann zog an seiner Zigarette und Wesley bemerkte das er zitterte.

 

 „ Ich hab etwas echt beschissenes getan.“ meinte er schließlich und rieb sich über die Stirn.

 

 „ Solange du niemand umgebracht hast.“

 

Der Mann schwieg und starrte vor sich hin und Wesley fragte sich ob dies die Antwort war. Wesley nickte und sah in sein Glas.

 

 „ Ich auch.“ sagte Wes schließlich leise und sie tranken und rauchten weiter in einheitlichem Schweigen.

 

#

 

Die Tür fiel hinter ihnen zu und Wes spürte den Blick des Anderen in seinem Rücken. Irgendwie fühlte Wes sich schwerelos, leicht, als würde er jeden Moment wegfliegen. Ein seltsames Gefühl der Zärtlichkeit machte sich in seinem Innerem breit und er fand die Seitenstraße nicht halb so schäbig wie sie eigentlich war.

 

Als er einen Moment lang in der tiefen Dunkelheit stehenblieb und die pappig graue Zeitung vor seinen Füßen herum flattern sah, sah er auch sich selbst, in einem seiner alten Anzüge, mit 21 und einem seiner Nicht-Freunde eine Seitenstraße hinabgehen. Am Ende der Straße warteten drei Punks und er konnte seine Aufregung darüber spüren. Er würde die Straße weiter runter gehen und ihn sehen und –plötzlich legte sich die Wirklichkeit über das Bild- Wes und der Mann wie sie hier in der Gasse standen.

 

Wes hatte noch den Geschmack all der Wörter auf der Zunge, die er gesagt hatte.

 

 „ Ich mag es unterdrückt zu werden. Ich mag es wenn man mir weh tut.“

 

 „ Ich weiß.“ sagte der blonde Mann gerade und löste Wesleys Gürtel. „ Du warst mal ziemlich hübsch, nicht wahr? Bevor man dich zu sehr verletzt hat.“

 

Wesley war hilflos gegen seine Hände die sich unter seinen Stoff schoben und seine Errektion vorsichtig in die Hand nahmen. Tasteten nach den Adern, sie nachzeichnend und Wesley stieß in seine Hand, vor, aber der Mann ließ sich nicht zwingen, machte genauso langsam weiter wie vorher, rieb seinen Daumen über die Spitze von Wesleys Schwanz und Wesley kann die Verzweiflung wieder spüren die Lilah so gut in ihm weckt.

 

Er leckte über seinen Nacken, von seinen Schultern hinauf zu seinem Haaransatz und Wesley fragte sich ob er ihn beißen würde. Und der Gedanke erschien nicht so fremdartig mit diesem Mann, wie erwartet.

 

Wesley fickte weiterhin hilflos seine Hand. Stützte sich mit den Händen gegen die Wand und drehte sein rechtes Bein ein wenig mehr nach außen. Er stellte sich Fred vor, wie sie vor seinem Schreibtisch saß, mit einer großen Papierblume im Haar, die ein wenig lächerlich wirkte und irgendwie schön, ihn anlächelte und er sie bei der Hand nahm und zu sich zog, so dass er ihren Atem an seinem Hals spüren konnte.

 

Inzwischen hatte der Mann in seine Hand gespuckt und langsam, aber ohne jegliches Zartgefühl seinen Finger in ihn gesteckt. Wesley lehnte sich nach vorne, mit dem Gesicht hart gegen die Wand die ihm ein wenig Trost zu geben schien. Kalten Trost.

 

Er atmete harsch gegen die Backsteine und streckte die Hand aus, berührte die kalte Mauer.

 

 „ Mehr.“

 

Nur ein schluchzen, das der Mann ignorierte. Mit einem zweiten Finger beantwortete. Zu früh. Verdammt. Viel zu früh. Aber gut. Verdammt. So gut.

 

Wesley konnte seinen Atem in der Gasse widerhallen hören. Ein kaltes Echo. Das ein Zeuge seiner Erniedrigung war. So wie seine Knöchel die er gegen die Backsteine rieb. So wie der Samen, der mit einem zu lautem platschen zu Boden tropfte.

 

Der Mann hinter ihm war plötzlich fort und Wes brauchte einen Moment um zu begreifen das weder seine Finger in seinem Arsch, noch seine Hand um seinen Schwanz mehr war.

 

Der Schatten gegen die Mauer war so verschwommen wie das Bild das Wes sich von dem Mann gemacht hatte. 

 

 „ Was hättest du gemacht, wenn ich dich gebissen hätte?“

 

Wes zog seine Hose hoch, ließ den Reißverschluß offen, blieb auf den Knien sitzen.

 

 „ Dich getötet.“

 

Es klang nicht bedrohlich. Klang hohl.

 

Wes sah auf und war nicht wirklich erstaunt seinen Pfahl in den Händen des Mannes zu sehen. Das Holz war plötzlich sehr wichtig und Wes nahm die Unebenheiten wahr, konnte sie gegen seinen Fingern spüren. Wollte ihn zurück haben.

 

Der Mann ließ den Pflock fallen. Das Geräusch hallte wider, so wie vorher Wesleys stöhnen.

 

 „ Du riechst nach Angel...“

 

Wesley mußte sein Seufzen unterdrücken. Die Stimme in seinem Kopf, die ihm all die Fakten rezitierte klang so neutral das Wesley den Hauch von Ironie beinahe schmecken konnte.

 

Spike sah wieder wie der verlorene Junge aus wie am Anfang dieses Abends, als hätte ihn diese Szene an etwas erinnert. Und Wesley spürte das er nicht wissen wollte was es war, das er nur noch hier sitzen und warten wollte das Spike ging, damit er masturbieren konnte. Spike redete wieder. Wesley sah ihn nun mit Drusilla. Sah wie sie miteinander tanzten und Drusillas weißer Rock gesäumt von klitzekleinen Blutflecken war wo er den Boden berührte.

 

 „ Sag ihm... Sag ihm das ich hier war. Und... Das es mir leid tut wegen... Wegen Buffy.“

 

Spikes Augen waren blau und beinahe Vertrauens erweckend, zufrieden. Wesley kam nicht mehr dazu zu sagen das er ihm das nie sagen würde können. Spike war in den Schatten verschwunden. Das es... Das es unmöglich war und einen Moment lag das Lachen auf Wesleys Zunge, lag dort und wurde heruntergeschluckt.

 

Denn es war seltsam, nicht wahr?

 

Seltsam wie einfach es für Geschöpfe wie Spike war Vergebung in etwas zu finden. Wesley spürte das Eiseskälte in sich hinaufsteigen, so wie in dem Moment als Angel ihn versucht hatte zu ersticken und dieses Gefühl reichte ihm die Luft abzuschnüren.

 

Einen Moment blieb er genauso sitzen. Lehnte seine Stirn an die Wand und fragte sich wann es aufhören würde. Wann er nach Hause kommen würde.

 

Er fragte sich warum Spike ihn nicht gebissen hatte.

 

Er fragte sich ob Lilah noch wach war.

 

Er fragte sich ob Fred in Gunns Armen schlief.

 

Er ließ die Augen offen, während er seine Hose wieder über seine Hüften schob und sich seinem immer noch hartem Schwanz zuwandte, starrte in die Dunkelheit die keine Gedanken voller Bitternis  für ihn bereit hielt.

 

Und während er die Kälte und die Taubheit in seine Beine kriechen spürte, seinen Schwanz rieb und seinen Orgasmus wie eine Krankheit in seinen Lenden erahnen konnte, fragte er sich ob er an dieser Vergiftung sterben würde.

 

Fragte sich warum denn nicht?

 

Kam.

 

Schmeckte das Blut in seinem Mund. Den Totalen Zusammenbruch.

 

Kollaps.

 

~fin~