Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex, disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off the leash…
Teil: 17/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away

Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 17: Indem Cordelia die letzten Zweifel ausräumt, die zwischen ihr und Spike stehen. Oder anders, zu der Gewissheit kommt, dass sie weiß, was sie will. Sex ohne Komplikationen. 

Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel, Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht...
Alles Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.

Dedication: Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha

Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!

Kommentar: Bla bla bla. Yadda yaddy Yay. Und dann irgendwann: Action!

 

The Remedy

 

Well they’ve got to hate what they fear.

 

Der leichte Wind spielt mit ihren Haaren, die wieder ein Stück über die Schultern gehen, weht ihr Strähnen ins Gesicht und Spike ist nah genug, dass ihre Haare sein Gesicht streifen. Die Zeit dehnt sich, während er sie gründlich mustert. Seinen Blick prüfend über ihr Gesicht und ihren Hals gleiten lässt, eine Weile an Angelus Mal hängen bleibt und dann tiefer wandert. Ihr Decollete fixiert, Cordelia sich fragt, ob er an gestern denkt, als sein Gesicht dort ruhte.

 

Ihre Brustspitzen hart bei der Erinnerung werden und ein warmes Prickeln durch ihre Adern fließt. Süße. Und sie will fragen, warum er die Bitterkeit der Gewalt bei der Jagd vorgezogen hat, wenn er so leicht fasziniert von ihr in diesem Stadium ist. Sie mit einem Heißhunger mustert, der bedrohlich wäre, wenn sie nicht ebenso fühlen würde, bis sie sich erinnert, dass er ihr diese Frage schon beantwortet hat.

 

Es würde ihn auf die gleiche Stufe stellen wie Angelus.

 

Etwas das seinem Wesen zuwider ist. Dass was sie in den letzten Wochen geschützt hat. Letztendlich. Seine Abneigung in die Fußstapfen seines Grand Sires zu treten. Aber die Spannung zwischen ihnen entspringt heute Nacht nicht Schmerz. Nicht Liebe. Noch nicht einmal der Überanstrengung ihrer Defensiven. Ist einfach da. Unangemeldet. Zwischen ihnen beiden. Oder unter Umständen das erste Mal klar an der Oberfläche, ohne mit einem zweideutigen Motiv versetzt zu sein.

 

Sie denkt, dass er schön ist.

 

Will ihn und seine Schönheit in sich aufnehmen, die Einfachheit mit der er ihre Fragen widerlegt und als nebensächlich abtut. Die unkomplizierte Wahrheit dahinter und die komplizierten Lügen, um es noch einfacher für sie zu machen. Er bietet ihr ein Vorhängeschloss für den Käfig, den er für Angelus in ihrem Innern gebaut hat und es ist einfach, den Schlüssel aus Spikes Hand zu nehmen. Die Besuchszeiten einzuschränken. Mit ihren eigenen Bedingungen zu verknüpfen und der Möglichkeit das Gefängnis zu verlassen.

 

Spikes Blick kommt langsam zurück auf ihr Gesicht und die Lust lässt seine Gesichtszüge noch schärfer wirken. Als er spricht ist seine Stimme kehlig und tief, löst einen wohligen Schauer in ihr aus. „Du bist atemberaubend schön.“

 

„Ich war es einmal.“

 

Sie weiß nicht, warum sie ihm ausgerechnet diese Eröffnung gegeben hat.

 

Oder er diese eine Feststellung getroffen hat. Weil es eine Einladung ist und sie beide diesen speziellen Tanz auslassen sollten. Er war nicht für sie bestimmt, davon war Cordelia überzeugt. Auch wenn es ihr so einfach fällt, seine Schrittfolge nachzuahmen und sich auf seinen Takt einzustimmen.

 

Es sich natürlich anfühlt, wie alles was Spike ihre Person betreffend in Angriff nimmt.

 

Nicht zu schnell, nicht zu langsam. Sie blind seine nächsten Aktionen vorhersehen kann und es dennoch nicht an Reiz verliert, diese Unterhaltung mit ihm zu führen und zu ergründen, in welche Bahnen es sie lenken wird, weil sie weiß, dass er sie trotzdem überraschen wird.

 

Er es ebenso weiß und auf dieses Überraschungselement hinarbeitet.

 

Der Sarkasmus schleicht sich in sein Lächeln, „Du bist es noch immer und ich bin froh, dass ich nicht auf Atmen angewiesen bin, um in deiner Nähe zu überleben.“

 

Und ihr Blick senkt sich auf den Narbenwulst und sie stimmt ihm stumm zu, lässt sich nicht von seiner übertriebenen Galanterie einfangen. Sondern von dem Fakt, dass wenn er ein Mensch wäre - wenn er ein Mann wäre - er die gestrige Nacht in ihrer Gesellschaft nicht überlebt hätte.

 

Sie dankbar dafür ist, dass er ein Vampir ist. Mit Seele oder ohne spielt im Moment keine Rolle, so wie es gestern nicht von Bedeutung war, als sie seine Wunden versorgt hat. Er ihr Weltbild so oft hinterfragt und durcheinander gebracht hat, dass alles Teil eines Spieles erscheint, dessen Antworten nie eindeutig sind und vielleicht ist das wahrer, wie all ihre Überzeugungen der letzten Jahre.

 

Nichts ist Unwiderlegbar, aber das macht es nicht unsicher, sondern interessant, solange man seine Essenz beibehält. Einige ausgewählte Prinzipien, einen stabilen Rahme, ein Gerüst, das einen trägt und sie beide widersprechen sich in so vielen Ansichten und ergänzen sich in den Grundlagen, dass es zeitweise erschreckend einfach ist, die Meinung des anderen als Teil der Wahrheit zu akzeptieren.

 

Die andere Seite der gleichen Münze. Geschmiedet in demselben Feuer.

 

So hält sich ihr Widerspruch, der sich bei seinen nächsten Worten bildet in Grenzen, „Eine klassische dunkle Schönheit, die trotzdem an Sonne erinnert, heiße Sommertage und die unendlichen Möglichkeiten diese zu füllen.“

 

Cordelia sich sicher ist, dass er sie für seine Sichtweise gewinnen könnte, wenn sie es darauf anlegt. Wenn sie ihre Zweifel laut ausspricht und seinen Standpunkt hinterfragt. Er darauf spekuliert hat.

 

Spikes herausforderndes Grinsen schwindet unter ihrer erhobenen Augenbraue, diese Seite von ihr ist neu für ihn. Sie war nicht immer verlegen, wenn es um ihre körperlichen Reize ging und es ist gut, sich daran zu erinnern. Und ihn. Dass nicht alles was jetzt unter schwarzem Stoff verborgen ist, Neuland für sie war.

 

Die kühne Witwentracht nur Teil seines Entwurfs.

 

Er improvisiert, als sich ihr nachsichtiges Schweigen dehnt und fährt leise fort, „Weißt du, dass ich an Eiswürfel denke und die Arten, wie ich sie auf deiner Haut schmelzen lassen könnte, in der Zeit, in der du sonnenbaden bist? Die Hitze deiner Haut mich und meine Selbstkontrolle beinahe verbrennt, nachdem du wieder im Zimmer bist? Dein Geruch reines Licht und Sonne ist und ich nicht genug davon bekomme? Er nicht weniger intensiv wird, wenn du duschst, sondern nur purer und ich zwischenzeitlich überzeugt bin, dass Sonne deine Grundessenz ist? Und was ist verführerischer für einen Vampir, wie die eine Sache, die er nie in seinem Unleben genießen kann, ohne sich daran zu verbrennen und die sich trotzdem in Reichweite befindet?“

 

Spike beinahe entrückt wirkt und sie ist sich sicher, dass es eine Masche von ihm ist, um seine Worte noch eindringlicher erscheinen zu lassen. Wundert sich für den Bruchteil einer Sekunde über die Anzahl von Frauen, die er mit genau diesem tiefen Timbre seiner Stimme aus der relativen Sicherheit eines Nachtclubs oder Bar gelockt hat. Aber er überrascht sie wieder, kennt ihre Art zu denken zu genau, wechselt zur Ernsthaftigkeit.

 

„Du bist verführerisch, nicht nur dein Körper, dein Verstand ebenso.“

 

Ihr anerkennendes Lächeln bei seinen Worten, beinhaltet mehr als eine Spur von Lob für die geänderte Taktik und verliert sich nur zögernd, als er erneut Teile seiner Vergangenheit für sie eröffnet. Weil keine gefälligen Lügen über die Gewalt hinwegtäuschen können, die für ihn dort unter der Oberfläche liegt. In sich gekehrt, „Du bist nicht Drusilla, die Sternenstaub und kaltes Mondlicht war. Blutige Versprechen die Nächte der Ewigkeit aufzufüllen, mit Leidenschaft und Leiden. Oder Buffys süßer Nektar, der Teil ihres Waffenarsenals ist, Venusfliegenfalle und glitzernder Tau. Zu verlockend und berauschend, als dass man seinen Überlebensinstinkt einsetzen kann und fliehen.“

 

Er ist in der Laune sie zu bezaubern und diese Stimmung trägt er nie ohne Absicht.

 

Cordelia sollte sich daran erinnern, aber sie fühlt sich lebendig und jung und das ist neu.

 

Und sie will das Gefühl auskosten, nur für den Augenblick. Einfach so. Weil er diesen Zauber um sie spinnt und sie unangreifbar macht mit seinen sanften Worten. Ein Netz webt, das sie an Sicherheit erinnert und bodenlosem Fall ohne Aufschlag. Weil er nichts von ihr fordert, sondern ihr nur einen Einblick verschafft in das, was hinter seiner nonchalanten Maske vor sich geht und selbst wenn es nicht der ganzen Wahrheit entspricht, ist es genug für sie.

 

Mehr als sie erwartet hat, aber nicht angsteinflößend in der Tragweite oder Tiefe.

 

Sie weiß, dass Spike klug ist und manipulierend sein kann, aber die meiste Zeit ist es nicht von Bedeutung, weil es sie besser fühlen lässt. Schöner. Wärmer. Weiser. Der König des sanften Beherrschens und sie hat diese Tatsache nicht vergessen. Sie mag ihn und seine Art sie zu handhaben noch immer und das ist irgendwie überraschend. Trotz allem.

 

Trotz der gemeinsam verbrachten Zeit. Den gemeinsamen Dämonen.

 

„Aber wir kommen wieder vom Thema ab und das ist nicht die Auskunft, die du brauchst.“

 

Cordelia schüttelt den Kopf, ist sich selbst nicht sicher, ob sie ihm zustimmt oder den Themenwechsel diesmal verneinen will. Er verwirrt sie heute Nacht in mehr als einer Weise. „Du willst wissen, was deinen Gedächtnisverlust mit der Tatsache zu tun hat, dass du zum ersten Mal in den Armen eines anderen gekommen bist.“

 

Sie denkt, das war ihre Frage. Irgendwann einmal.

 

Bevor sie soviel mehr über ihn und seine Art zu denken gelernt hat.

 

Gestern erscheint zu weit weg, um sich deswegen Sorgen zu machen und ihr wird klar, dass das Spikes Magie ist, sie in den richtigen Augenblicken vergessen zu lassen. Ihren Zynismus zur Ruhe kommen zu lassen. Aber nie vollständig, hört ihm aufmerksam zu, da er sie noch nie grundlos erinnert hat und das keine Ausnahme bilden wird.

 

„Weil du nie den Unterschied zwischen Leidenschaft und Liebe treffen musstest und daran geglaubt hattest, dass es keinen gibt. Du dich für deine große Liebe im Herzen aufsparen wolltest und dich stattdessen von deinem Körper verraten fühlst. Was die ganze Sache noch komplizierter macht, ist die Tatsache, dass das Gesicht deiner Verdammnis, dasselbe deiner einzigen Liebe ist und auch wenn ich auf dem psychologischen Sektor keine Erfahrung habe, gehe ich davon aus, dass dies genug ist, um einige Sicherungen im Verstand durchbrennen zu lassen. Stimmst du mir zu?“

 

„Ja.“ Die nächtlichen Geräusche füllen die Stille, die ihre Zustimmung zwischen ihnen auslöst. Sie zieht ihre Arme zurück verschränkt ihre Finger mit seinen und sucht eine Antwort in seinen beschatteten Augen und dem geraden Strich seiner Lippen.

 

Schließlich, „Fällt dir ein effektives Gegenmittel ein, Spike?“

 

Sein Lächeln ist eine weitere Überraschung dieser Nacht.

 

Purer Sex, verrucht und verdorben, seine Stimme ist ebenso davon eingefärbt und jagt etwas durch ihren Körper, das sie nicht so genau bestimmen will. Von dem sie annimmt, dass Spike es schlicht als sexuelle Erregung bezeichnen würde und sie gut daran tun würde, es bei seiner Antwort zu belassen. „Das einzige Gegenmittel, das mir einfallen will, ist, dass ich dir den Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft zeige, aber da ich selber dazu neige, dem Objekt meiner Begierde zu verfallen, erscheint es mir wenig effektiv und heilsam.“

 

Cordelia ahnt, dass es die fehlende Lektion ist, die Angelus so viel tiefer unter ihre Haut kommen ließ und seine. Er in dem letzten Jahrhundert Zeit hatte, die fehlende Erfahrung aufzuholen. Sie in der Vergangenheit davor zurückschreckte, dieses Terrain im Ansatz zu erkunden. Weil gute Mädchen keine Fremde aus der Bar abschleppten, um ihre Befriedigung in anonymen Sex zu suchen.

 

Angelus es ihr unmöglich gemacht hat, diese Option in Zukunft überhaupt in Erwägung zu ziehen und so wie Angel es in der Vergangenheit getan hat. Die unausgesprochene Wahrheit zwischen ihnen, dieses Wissen, dass wenn die Dinge ein wenig anders liegen würden - ohne Buffy, ohne den Fluch - sie ein Paar wären und das gemeinsame Warten auf diesen Tag. Sie hat es nie als Bürde empfunden, nie als bewusste Entscheidung, aber selbstgewählte Lügen täuschen über viele Ungewissheiten hinweg.

 

Deshalb spart sie sich dieses ‚Was wäre wenn?’-Spiel mit Spike.

 

Ihr Aufeinandertreffen hatte nur einen einzigen Grund und sie weiß, dass sie sich nie die Zeit genommen hätten, den anderen unter anderen Umständen kennen zu lernen. Sie kann sich keine Apokalypse oder einen verunglückten Barbesuch vorstellen, der sie näher gebracht hätte. Sie wäre nie in den Genuss seines Wissens und seiner Erfahrung gekommen, wenn er nicht etwas in ihr entdeckt hätte, das er reparieren wollte. Von dem er annahm, dass es zu beheben war.

 

Sie weiß nur, dass Angel sie nie ermutigt hätte, ihr Glück in einem fremden Bett zu suchen. Sie weiß, dass es das ist, was Spike ihr ultimativ vorschlagen wird. Erinnert sich daran, dass selbstlose Liebe unter Dämonen möglich ist und sie gerade Teil davon wird.

 

Dass sie diese Differenzierung in ihrem Leben braucht. Nötiger, als jemals zuvor. Diese Unterscheidung zwischen Sex und Liebe, dass das eine nicht in direktem Zusammenhang mit dem anderen steht. Weiß, dass sie zu verunsichert und zerstört ist, um den nächsten Mann abzuschleppen, der ihr gefällt. Dass ihr gesamtes Wesen sich allein bei dem Gedanken daran sträubt. Sie schluckt den Brechreiz hinunter, versucht die Logik von Spikes Aussage ihrem Körper zu vermitteln und nicht nur ihrem Verstand. Scheitert. Es hört sich nur in ihrem Kopf gut an. Eine Theorie, die sie nicht in die Praxis umsetzen kann, ohne schreiend davonzulaufen.

 

Dass ein Höhepunkt möglich ist, ohne in ihren Grundfesten zu zerbersten.

 

Spikes Lächeln verliert sich so schnell, wie es aufgetaucht ist und sein Ausdruck wird Ernst, ohne Spielerei und Charme, als ob er eine Wahrheit ausspricht, die gefährlich sein kann. Es unter Umständen ist. Eine Facette, die er selten an die Oberfläche lässt und so gibt sie instinktiv seinen folgenden Worten noch mehr Aufmerksamkeit, weil sie ihre Zukunft einschließen.

 

Er den Gedanken vorweg greift, der logische Konsequenz für sie wäre, würde er ihr Zeit lassen, seine Analyse zu durchdenken. Die gesamte Realität ihrer verfahrenen Situation. „Ich weiß, dass ich für dich fallen könnte und wir beide sind verbrannt und ausgezehrt von unserer Liebe, um uns auf diesen Pfad zu begeben. Er könnte das zerstören, was sich zwischen uns aufgebaut hat und ich will nicht die Freundin verlieren, die ich in dir gefunden habe, Cordelia.“

 

Ihr Tonfall ist resigniert, „Und ich nicht den Freund, Spike. Du bist mir wichtig.“

 

Manchmal ist es so einfach. Aber dieser Moment gehört nicht dazu, weil sie noch immer etwas von ihm braucht, das über Freundschaft hinausgeht und trotzdem nicht Liebe ist. Sie will nichts verderben und zerstören. Sie will nichts verkomplizieren, das perfekt in der Einfachheit ist und nichts herausfordern, das gefährlich sein kann. Weil die Chancen, dass es tatsächlich besser wird, so verdammt gering sind.

 

Verflucht Angelus. Verdammt den Schatten, den er für sie kreiert hat. Für sie alle.

 

„Und wenn wir beschließen und schwören nicht füreinander zu fallen?“

 

Der Satz steht plötzlich zwischen ihnen und Cordelia ist erstaunt, dass sie ihn laut ausgesprochen hat. Es nicht ihre Art ist, das Schicksal herauszufordern. Nicht wenn es um ihre Gefühle geht. Sie normalerweise zu gut darin ist, eben diese zu schützen, um jeden Preis. Wenn es sich nicht ihrem Einfluss entzieht.

 

Spike blickt sie nur leicht amüsiert an. „Was? Wir schwören es? Wie soll das funktionieren, geben wir ein Signal sobald wir spüren, dass wir beginnen uns in den anderen zu verlieben? Erwarten von ihm einen Klaps auf den Hintern und das Versprechen, sich nicht mehr in einem so positiven Licht zu repräsentieren, weil wir eine Erinnerung daran brauchen, dass er nicht perfekt für uns ist? Nicht der Partner fürs Leben, falls es so etwas überhaupt geben sollte? Und erst recht nicht die Liebe fürs Leben? Ist das nicht ein wenig, um den Ausdruck verrückt zu vermeiden, leichtgläubig von dir?“

 

Ohne Naivität von ihr, „Nein, wir könnten Fuck Buddies sein.“

 

Und er sieht sie im Moment an, als ob sie das achte Weltwunder ist und er sich nicht entscheiden kann, ob er huldigen vor ihr auf die Knie gehen soll oder sie einfach auslachen.

 

Ihr Kopf wippt zustimmend, als sie sich an den Cosmo-Artikel erinnert und das Konzept, das sich ebenfalls in der Theorie ziemlich genial angehört hat. So logisch, dass sie sogar versucht war, Wesley zu fragen, ob er Lust auf einen Versuch hätte und dann von ihren eigenen durchdrehenden Hormonen vollends überzeugt war, so dass sie es auf keinen Probelauf ihrerseits ankommen ließ. Es unter Visionsnachwirkungen abbuchte oder spontanen Notstand und keine Überlegungen anstellte, was den Trieb in ihr ausgelöst hatte.

 

Aber ihre Situation hatte sich geändert und Spike war nicht Wesley.

 

Sie war hier nicht jedermanns Cordy.

 

Spike war sexy und erfahren und riskant.

 

Sie sollte sich an den Fakt erinnern, dass er Risiken für sie barg und Gefahren. Aber das erschien so herunterrationalisiert. So unwahr. Ihre Instinkte sahen ihn nicht als Gefahr, egal was ihr Verstand ihr zuflüsterte. Spike war ein seelenloser Dämon, aber dies hieß für sie nur, dass er seine Seele nicht verlieren konnte und sie war selbst für die Partnerwahl riskant. Niemand, der es auf Dauer mit ihr in ihrem derzeitigen Zustand aufnehmen konnte, ohne von ihr zerbrochen zu werden. Kein unschuldiges Mädchen mehr mit romantischen Vorstellungen, über ihre Zukunft und die, wie hatte er es genannt? Nächtliche Aktivitäten.

 

Sie war pervertiert worden von jemand, dem es gleichgültig war, was es für sie bedeutete und der sie gut genug kannte, um die Wunde nicht tiefer, als ihre Haut gehen zu lassen und trotzdem bis in die Tiefe ihrer Seele.

 

Dort etwas gebrochen war, das sich nicht so einfach reparieren oder heilen ließ, wie ein gebrochener Arm. In der Fatalität mehr an ein gebrochenes Genick erinnerte.

 

Das Lachen überwog schließlich die Ungläubigkeit in seiner Stimme, „Fuck Buddies? Was zum Teufel soll das sein?“

 

„Freunde, die Sex haben. Ohne weitere Verpflichtungen oder Bindungen, die einfach miteinander schlafen, ohne dass sie Liebe voneinander erwarten oder Versprechungen für die Zukunft. Eigentlich die beste Form, um an unverbindlichen Sex zu kommen.“

 

„Du meinst, du willst einen Liebhaber, Cor. Das Konzept ist so alt, wie die Menschheit und war mit Sicherheit auch den Dämonen vor den Menschen bekannt. Fuck Buddies lässt es vielleicht ein wenig moderner und anstößiger klingen, aber im Prinzip ist es dasselbe.“

 

Er hört sich zu arrogant an, aber hat nicht seinen langsam belehrenden Tonfall ausgepackt, der sie als Kind darstellt und sie in den Wahnsinn trieb, der sie dieses Thema im Grundsatz vergessen ließ. So bohrt sie weiter, „Und?“

 

„Und was?“

 

„Komm schon, Spike, lass mich dir nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Willst du mich als Liebhaberin?“

 

Noch immer keine herablassenden Unterweisungen seinerseits, aber die Entnervtheit ist klar herauszuhören, „Hast du ein Wort von dem verstanden, was ich dir vorher gesagt habe? Natürlich will ich dich. Natürlich will ich mit dir schlafen, Sex haben, dich vögeln, bumsen, ficken, poppen, was auch immer, aber wir haben das Problem, dass ich auch Liebe mit dir machen will. Herausfinden, ob ich mich in deinem Körper vergessen kann und deinen Verstand lieben.“

 

Sein Seufzen ist unterdrückt, seine Nachsicht für diese Nacht aber noch nicht ganz aufgebraucht, „Hier geht es nicht um Begehren. Ich begehre dich seit dem ersten Moment, in dem ich dich gesehen habe. Ich müsste blind sein, um es nicht zu tun. Du bist eine äußerst attraktive Frau und deine Reize sind schwer zu übersehen, selbst bei unserem Wiedersehen in Sunnydale. Deine Schönheit ist da, egal wie sehr du sie herunterspielst und versuchst sie zu vertuschen oder unter den Scheffel zu stellen. Dieses Licht brennt in dir, Cordelia, und nicht einmal er konnte es auslöschen. Und ich bin nicht impotent und selbst dann – Egal, belassen wir es bei der Wahrheit, dass ich dich begehre und du zu einfach zum lieben bist, um uns auf dieses Experiment einzulassen.“

 

„Ich bin nicht liebenswert.“ Ja, das war nicht der Punkt, aber das einzige, das ihr spontan zum antworten einfiel.

 

„Das habe ich auch nicht behauptet, ich sagte nur, dass du zu einfach zum lieben bist.“

 

Seine Hand ist beinahe auf ihrer Wange, bevor er sich besinnt und sie fallen lässt. Seine eigene tröstende Geste ignorierend setzt Spike zähneknirschend nach, „Nur weil du meinst, dass das nicht zutrifft, muss nicht der Rest der Welt es so wie du sehen. Oder habe ich das Memo verpasst, das dich zur Allwissenden Cordy machte? Außerdem ist liebenswert langweilig und Gott, jeder verfluchte Dämon von hier bis zur Hölle muss mich für verrückt halten.“

 

Er stöhnt frustriert, fährt mit beiden Händen durch sein Haar, kämpft sich seine Kontrolle zurück, die scheinbar heute Nacht von ihr auf eine harte Probe gestellt wird.

 

Beherrschter, „Erinnere mich daran, warum ich verdammt noch mal mit dir argumentiere und dich nicht einfach flachlege?“

 

Cordelia wundert sich, ob das eine rhetorische Frage ist, weil er sie jetzt wieder nonchalant angrinst. Die sexy Laune von vorhin in sein Grinsen zurückkehrt und sie noch nicht bereit für diesen Stimmungsumschwung ist. Sie blickt auf ihre verschränkte Hände und die Konfusion ist zurück, warum bemerkt sie nicht mehr, wann er beginnt sie anzufassen? Bei Wes reichte eine kurze Berührung, um die Alarmglocke in ihr zum Schellen zu bringen, obwohl sie wusste, dass er keine Gefahr für sie bedeutete.

 

So laut, dass sie erst wieder klar denken konnte, wenn er sie losließ.

 

Gott, das alles war so irritierend. Chaotisch. Sie braucht Spikes Freundschaft, darüber ist sie sich klar. Er war der Schlüssel dazu, dass sie sich wieder zurechnungsfähig fühlen konnte und begehrenswert. Wieder am Leben sein konnte, ohne in jedem Atemzug einen Kampf zu sehen. Sich selbst Vertrauen konnte und ihren Instinkten, ohne von der Finsternis konsumiert zu werden oder dem Schatten an ihrer Seite.

 

Weil Spike noch immer nicht mit der Dunkelheit verschmolz, von der er Teil war.

 

So beantwortet sie seine rhetorische Frage, so ehrlich, wie sie kann und bedauert, dass sein leichtes Lächeln wieder verschwindet, aber es zeigt ihr zumindest, dass er ihr zuhört und dem, was sie zu sagen hat.

 

„Weil ich klare Fronten benötige, Spike. Ich bin nicht Buffy, ich weiß nicht, was richtig und falsch ist. Ich brauche dich nicht, um etwas zu fühlen. Aber ich will –"

 

Verstummt, unsicher, wie sie ihm klar machen kann, was sie von ihm braucht, was er ihr zum Überleben beibringen soll, nötiger als Kämpfen. Dringender als Lachen. Verzweifelter wie Lieben. Es namenlos ist und sie ahnt, dass ihr Wortschatz dafür nicht ausreicht und ihre Erfahrung. Er diese besitzt und ihr diese Lehre spielerisch leicht mitgeben könnte, wenn er nicht ebenso ramponiert und kaputt wie sie wäre. Sie diese ungetrübte Leidenschaft trotzdem braucht, obwohl sie diese noch nie in ihrem Leben hatte. Sie nicht vermisst hat. Aber Cordelia muss den dunklen Hohlraum in ihrem Inneren mit Helligkeit auffüllen, ansonsten friert sie ein. Stirbt ab, wie eine Pflanze ohne Licht.

 

Sucht Worte für die Einfachheit ihrer Erkenntnis, die kein Missverständnis seinerseits zulassen. „Ich will etwas anderes fühlen. Neben der Dunkelheit. Etwas das sich normal anfühlt und mich nicht entzweit.“

 

Cordelia fühlt, wie Tränen ihre Augen füllen und die Umrisse schemenhaft werden.

 

Gott, seit wann war sie so verdammt nahe am Wasser gebaut, dass sie keine Nacht verstreichen lassen konnte, ohne gegen diesen Drang zu kämpfen? Diesmal seine Hände auf ihren Wangen zum liegen kommen und sie ist noch nicht fertig, sie kann sich nicht dem offerierten Trost ergeben. Lässt die Tränen nicht fallen, kämpft um ihre Fassung und gegen ihren verräterischen Körper. Dagegen jetzt einfach zusammenzubrechen und die Stücke von Spike aufsammeln zu lassen, in der Hoffnung, dass er sie in der richtigen Reihenfolge zusammensetzen kann. Oder so, wie er sie gerne haben will. Vielleicht würde sie seine Anordnung lieben. Vielleicht nicht.

 

Vielleicht wäre sie nicht mehr sie selbst und vielleicht wäre das ebenfalls ganz gut.

 

Atmet tief durch, beruhigt sich selbst.

 

Drängt die Niederlage und das Bedürfnis sich zu ergeben zurück.

 

Fängt seine Handgelenke ein und zieht seine Hände in ihren Schoß. Gefasster sucht sie die Schatten seiner Augen, das Schwarz seiner Pupillen und das Licht, das dahinter liegt. Sie kann ihn in diesem Moment nicht lesen und sie weiß nicht, ob es das einfacher macht oder schwieriger und so flüchtet sie sich in die Wahrheit. Egal, wie verwundbar es sie macht. Oder bedürftig. „Ich brauche dich, Spike. Aber ich weiß nicht, ob ich überhaupt anders lieben kann, als platonisch. Ob ich nicht zu verdreht und zu gebrochen bin, um zu erkennen, was der Unterschied ist. Wann ich geliebt werde und wann ausgenutzt. Ob ich wirklich nur noch durch und in der Dunkelheit kommen kann. Und ich will dich nicht ausnutzen, wirklich nicht und keine Hoffnung schüren, die sich nicht erfüllen kann. Aber ich fühle mich gut in deiner Gegenwart. Gelöst und locker.“

 

Sie lächelt zittrig und er erwidert es langsam.

 

Als ob er sie beruhigen will, sie nicht weiter verschrecken. So wie man ein verletztes Tier anlächeln würde, wenn es den Trost eines Lächelns verstehen würde und einen Moment macht sie das wütend. Die Wut ist auf sich selbst gerichtet. Mit dem Zorn löst sich das Gefühl von Befangenheit ein wenig, sie kann wieder ruhig durchatmen und sie tut es. Der Eisenring um ihre Brust, gibt ein wenig nach, schnürt ihr nicht mehr die Luft ab.

 

Cordelia schreckt nicht mehr vor Wahrheiten zurück, die sie schwach wirken lassen, weil Spike wissen muss, auf was er sich einlässt und warum. Ist sich nicht sicher, ob sie ihn anlügen könnte, selbst wenn sie es versuchen würde, weil sie das Gefühl hat, dass er sie versteht. Immer. Egal, wie verwirrt und irrational sie ist, er ihren eigentlichen Antrieb versteht, meistens sogar besser als sie selbst und sie findet es seltsam, dass sie diese Gewissheit nicht wehrlos fühlen lässt.

 

Spike ihre Gründe trotzdem laut ausgesprochen braucht, um zu verstehen, was sie jagt und warum sie einen Liebhaber benötigt, der nichts von ihr beansprucht und sich nichts erhofft, außer seinem Höhepunkt. Besinnt sich auf die Fakten, die er noch nicht aus ihrem frühren Leben kennt. „Ich habe nicht das Gefühl, dass du von mir erwartest, dass ich deine Welt auf den Schultern balanciere, gleichzeitig dein Kind großziehe, deine Freunde bei Laune halte und dein Geschäft am Laufen. Das hier geht tiefer. Ist etwas, das vor Angelus war. Diese Erwartung von ihm und ich habe Angst zu versagen und ich habe Angst, es gar nicht zu probieren. Und ich will mich nicht ewig von meiner Furcht lähmen lassen und endlich ein Stückchen leben. So leben, wie es meine 21 Jahre eigentlich von mir verlangen, unbeschwert und sorglos.“

 

Er blickt überrascht, die Sturmwolken im Paradies waren offensichtlich etwas, das er vorher nicht gesehen hat und Cordelia geht es ähnlich. Es war zu alltäglich, um sich darüber Gedanken zu machen. Zu sehr Teil ihres Lebens, um es mit Motiven zu versetzen und sie ist sich nicht sicher, ob sie es in Frage gestellt hätte, wenn sie ihre Aufgabe nicht zu perfekt erfüllt hätte und ihre Angst zu Versagen von Angelus auf eine neue Ebene projiziert wurde.

 

Es Zeit wird für Spike, egoistisch zu werden und sie nicht zu verhätscheln. Er sich daran erinnern muss, wessen Scherben er hier aufsammelt und wessen Arbeit er hier eigentlich erledigt und für wen. Sie seinen Widerwillen bei allem was mit Angel zu tun hat kennt und er gerade deshalb wissen muss, ob es sich für ihn überhaupt lohnt, die Sache anzugehen.

 

„Ich liebe dich als Freund und brauche etwas von dir, das über meine Definition von Freundschaft hinausgeht, aber trotzdem keine echte Liebe ist.“ Cordelia fühlt sich so verfallen und so arglos in diesem Augenblick. So verdammt unsicher. Aufgewühlt bis in die hinterste Ecke ihres Wesens.

 

Sie lacht ein trockenes, verzweifeltes Lachen, „Wobei wahre Liebe wieder etwas ist, das ich nur vom Hörensagen kenne.“

 

Seine Erwiderung ist resigniert, „Wir kennen sie alle nur vom Hörensagen, vielleicht würden wir sie nicht einmal erkennen, wenn sie sich direkt vor unseren Augen befindet.“

 

Spike blickt sie ruhig an, nachdenklich, fast lauernd. Sieht glasklar durch ihre Facetten und Schutzwälle auf seine eigentümlich transparente Art, bei der sie sich ausgeliefert fühlt und gleichzeitig beschützt. Kommt langsam für sich zu seiner Entscheidung, die sie mit einschließt und ihr Leben.

 

Der Eisenring ist zurück, endlich seine Zustimmung, „Aber ich habe eine Vorstellung von dem, was du brauchst, Cordelia. Keine Erwartungen und alles was ich von dir brauche, ist Vertrauen. Kannst du mir das geben?“

 

Sie atmet auf und nickt.

 

Sie denkt nicht, aber sie weiß, dass ich ihm vertrauen kann.

 

Blind. Bei allem was wichtig ist. Spike sie in der Vergangenheit zu oft vor sich selbst und ihm geschützt hat, um sich ihm nicht anzuvertrauen. Auf ihn und seine Fähigkeit zu bauen, ihr das zu geben, was sie letztendlich braucht. Selbst wenn sie keine Ahnung davon hat, was sie jetzt genau begehrt.

 

„Gut, zieh dich aus, wir gehen schwimmen.“ Und er ist auf den Beinen und streckt ihr eine Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Sie ergreift sie, nicht wirklich denkend, weil ihr das alles ein wenig zu schnell geht.

 

„Spike, sollte das hier nicht etwas anders ablaufen?“ Ihre Stimme ist unsicher.

 

Er beginnt sein T-Shirt auszuziehen und blickt sie abschätzend an, „Du willst einen Liebhaber, Cor und den bekommst du. Du willst keine romantischen Versprechen hören, die dich und mich in einer falschen Sicherheit wiegen oder Illusionen und so verzichte ich darauf. Folglich bleiben mir nicht viele Möglichkeiten, dich aufzulockern und schwimmen gehört zu eben diesen. Keine Sorge, ich weiß, was ich tue.“ Damit bindet er sich die Schuhe auf und sie fängt zögernd an seinem Beispiel zu folgen.

 

Irgendwie war die ganze Situation von möglichem Sex einfacher zu managen, als es eine Theorie in ihrem Verstand war oder sein Kopf zwischen ihren Brüsten schwebte. Da hatte sie zumindest ihre körperliche Reaktion auf ihn, die ihr die Sinne verwirrte und jetzt? Ein unbekleideter Spike war nicht wirklich neu, trotzdem ungewohnt.

 

Vor allem in seiner Zielstrebigkeit, die Kleider zu verlieren.

 

Für einen Moment ist er ein gutmodellierter, silberner Schatten im Mondlicht und dann hechtet er in den See. Sie zuckt die Schulter, er war derjenige mit der sexuellen Erfahrung, also was blieb ihr übrig, als seiner Führung zu folgen. Sie konnte schließlich nicht schreiend in ihrem halbbekleideten Zustand durch den Wald jagen, weil sie das hier in letzter Konsequenz herausgefordert hat. Und verbot es nicht der Anstand so lange unter Wasser zu bleiben oder war es anständig, dass er ihr die Zeit zum ungestörten entkleiden ließ?

 

Cordelia steht unentschlossen in ihre Unterwäsche auf dem Steg, bis sie sich dazu entscheidet, die schwarzen Dessous auch fallen zu lassen. Schließlich verbarg die Spitze nichts, was er nicht schon gesehen hatte und er hatte sie sowieso eingekauft, sie wollte die geliebten Teile unter keinen Umständen im Wasser verlieren. Außerdem erschien sie dieser besiegelten Konfrontation nackt besser gewappnet. Yeah, mit wie vielen pragmatischen Gedanken konnte sie sich noch ablenken, bevor sie sich der Realität ihrer Situation stellte?

 

Sie zog sich aus, um Sex zu haben.

 

Das war gelinde gesagt, erschreckend und furchteinflößend.

 

Sollte es sein, auf so vielen unterschiedlichen Ebenen.

 

Aber diesmal fühlt sie sich nicht besiegt und markiert, als sie die letzten Lagen Stoff von ihrer Haut pellt. Sie fühlt sich ausgesprochen lebendig. Bleibt einen Augenblick so wie Gott sie schuf stehen. Fühlt den warmen Augustwind auf ihrer aufgeladenen Haut, der ihre Haare leicht durcheinander wirbelt. Sieht ihren Schatten, der vom Vollmond vor ihr auf den Steg geworfen wird und dann auf die Oberfläche des Sees wandert. Das ausgegerbte Holz unter ihren Sohlen und schließt die Augen.

 

Cordelia ist sich sicher, dass irgendeine Macht da oben, sich gerade vortrefflich auf ihre Kosten amüsiert und hat keine Probleme damit, sich das Entsetzen auszumalen, dass jede einzelne Person, die sie je näher in ihrem Leben kennen gelernt hat, empfinden wird, wenn das hier kein Geheimnis zwischen Spike und ihr bleiben sollte. Kann sich den Verrat von Buffy und Angel bis ins kleinste Detail vorstellen, den die beiden fühlen werden und Wesleys leises Unverständnis. Ihr fällt nicht eine einzige Person ein, dämonisch oder menschlich, die dem hier vorbehaltlos zustimmen würde und das schlimme? Es war ihr vollkommen egal. Von ihr aus konnte jeder zur Hölle gehen, der sie für diesen Schritt verdammte oder für wahnsinnig hielt. Sie selbst eingeschlossen.

 

Wann hatte sie noch mal endgültig ihren Verstand verloren?

 

Sie war dabei Spike als Liebhaber zu bejahen, hatte ihn dazu eingeladen, aufgefordert und provoziert. Hatte ihn dazu überredet, angestiftet und angespornt, obwohl er meinte, dass sie beide sich in gefährliche Untiefen begaben. War dabei ihm ihren Körper zu überantworten.

 

Gott, sie und ihre große Klappe.

 

Ihr Kopf fühlt sich wieder leer an. Gut.

 

Dann ist sie bereit und köpft ihm nach.


~*~Fini – The Remedy - Part 17~*~