Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex, disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off the leash…
Teil: 23/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away

Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 23: Indem Cordelia alleine unterwegs ist und von Spike nichts zu sehen ist. 

Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel, Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht...
Alles Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.

Dedication: HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha

Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!

Kommentar: Ich mag dieses Kapitel, aber fragt mich nicht warum, die einzige Antwort wäre, dass Cordelia zum ersten Mal alleine ihre Stärke findet und darin aufgeht. Vielleicht mag ich auch einfach Shopping! *smirk*

 

The Remedy

 

 For ever and ever - I am a part of -

Das Kriegsbeil in Form ihres Katanas steckt am nächsten Tag in der Erde, an der Stelle, wo der DeSoto stand und das schwarze Metal der Hülle glänzt matt in der Nachmittagssonne. Die schwarzen Seidenbänder wehen in der sanften Brise und Cordelia ist an die trügerische Ruhe vor dem Sturm erinnert.

 

Marthas wortloses Missfallen ist offenkundig, aber Cordelia ist sich keiner Schuld bewusst, starrt die alte Dämonin entschlossen über ihr Frühstück nieder, schließlich selbstbewusst, „Es war nicht sein Krieg, deshalb sollte es auch nicht sein Ende sein. Spike verdient mehr.“

 

Unheildrohend, „Es ist nicht an dir diese Entscheidung für ihn zu treffen, Kwé.“

 

Yeah, dafür ist es zu spät und sie bereut sie nicht, Martha seufzt und Cordelia gibt ihr ein halbes Lächeln. „Wenn du diesen Krieg verlierst, ist es unser aller Ende, vergiss das nicht.“

 

„Ich werde nicht verlieren und nicht vergessen.“ Cordelia ist davon überzeugt, vielleicht das erste Mal in ihrem Leben und Martha argumentiert nicht weiter, starrt nachdenklich auf das Schwert, das gegen den Küchentisch gelehnt steht.

 

Geistesabwesend, „Nein, aber du wirst nicht alleine gewinnen, das ist nicht dein Stil.“

 

„Du kennst meinen Stil nicht.“

 

Martha blickt auf, „Nicht so wie Spike? Ja, das ist wahr.“

 

Und Cordelia spürt die Röte in ihre Wangen kriechen und den Stich in ihrem Herzen und steht auf, spült ihr Geschirr ab und schnappt sich dann das Katana, streift die Hülle ab und kontrolliert die Schärfe der Klinge. Der Schnitt in ihrem Daumen bringt einen Tropfen Blut hervor und sie saugt ihn weg, beobachtet die Wunde beim Schließen.

 

Das unerwartete Lächeln in dem Gesicht der Indianerin als sie hinüberblickt, ist überraschend und Cordelias Argwohn ist geweckt, aber sie schüttelt nur verneinend den Kopf. „Geheimnisse sind mein Stil und dieses ist zu gut, um es zu teilen. Aber irgendwie habe ich trotzdem das Bedürfnis dir mitzuteilen, dass deine Aura beige ist und nicht mehr golden.“

 

Beißt die scharfzüngige Erwiderung hinunter und die spontanen Indianernamen, die ihr für Martha einfallen und deren harmlose Variante ‚Die die ihre Nase in Dinge steckt, die sie nichts angehen’ oder ‚Die deren Humor nur von ihrer Subtilität in den Schatten gestellt wird’ lautet. Bitch würde auch passen und Cordelia lässt Martha das stille Vergnügen Salz in die Wunde zu streuen und belohnt sie mit Desinteresse.

 

Sie konnte mit ein paar Stichen gegen ihr Ego umgehen, außerdem hatte sie Spike nicht aus einem Job gefeuert, sondern nach hause geschickt. Zurück in sein Leben. Es bestand ein gewaltiger Unterschied zwischen Angel und ihr. Ihr einziges Problem war, dass Angel im Rückblick wie der Posterboy der zwischenmenschlichen Beziehungen wirkte und sie ziemlich sicher ist, in welche Kategorie, das sie in Spikes Augen verfrachtet.

 

Harmlose Variante? Herzlose Megäre. Nur mit mehr Flüchen und Verwünschungen.

 

Ihr Sozialleben war gelinde gesagt eine verdammte Katastrophe.

 

Positiv gesehen hatten die letzten Monate die Einschränkung von Leben auf Sozialleben gebracht. Und Apathie wurde durch Kontrollzwang ersetzt. Plus die Taubheit hatte dem übertriebenen Sarkasmus platzgemacht. Und die Selbstmordabsicht ohne Grund wurde durch eine Selbstmordmission ersetzt.

 

Yay, Cordy! Go team!

 

Ihr Blick kehrt zurück zu der Dämonin. Abwesend, „Sag mir noch einmal, was wir sind.“

 

Sawasmo we'onuk, aber das ist nicht deine Frage, richtig?“ Und Cordelia schüttelt den Kopf und Martha lässt die Gestalt der alten Frau hinter sich und die fließende Transformation ist noch immer bewundernswert. „Das sind wir. Ohne Masken.“

 

„Warum kann ich nicht –"

 

Martha unterbricht sie, „Du wirst es früh genug lernen, es erfordert nur etwas Übung und Konzentration. Du ziehst dein menschliches Aussehen vor und daran ist nichts auszusetzen.“ Die grüne Haut der Dämonin verwandelt sich zurück in menschliche und das zeitlose Gesicht einer jungen Frau tritt an ihre Stelle, „Wir versuchen die Aufmerksamkeit nicht auf uns zu ziehen, das ist Teil unserer Identität. Die alte Frau schützt mich vor unangebrachten Fragen, woher mein Wissen stammt oder Offerten, während sie mir gleichzeitig Respekt zusichert. Simple Tarnung. Was wir sind, ist nicht so wichtig, als das was wir sein können und was nicht.“

 

Die gleichen Grundsätze, die auch für Menschen galten, also hatte sie sich nicht so tiefgreifend verändert, als dass sie Existenzfragen ausweichen kann. Cordelia seufzt, „Sind wir unsterblich?“

 

„Jedes Wesen ist auf seine Art ewig, es ist nur der Mangel an Bewusstsein dafür, der den Unterschied zwischen Macht und Ohnmacht zeichnet. Die Ewigkeit ist eine lange Zeit und wir sind auf dieselbe Weise unsterblich wie Vampire. Zeit bindet unsere Körper nicht, wir sind losgelöst von dem Kreislauf des Lebens, nicht an ein irdisches Schicksal gebunden. Wir sind Zwischenwesen, die eigentlich in dieser Dimension nichts zu suchen haben. Genau wie sie. Entstanden aus demselben Motiv, derselben Essenz. Der einzige Unterschied ist, dass wir aus dem anderen Ende der Skala hervorgehen. Durchdringendes Licht.“

 

Cordelia fühlt sich verloren, tausend Fragen, die durch ihren Kopf schießen und Antworten verlangen. „Weshalb gibt es dann nicht mehr von unserer Sorte, warum habe ich in keinem Buch etwas über unsere Existenz gelesen?“

 

„Wenn du die Wahl hast zwischen Himmel und Erde, welches Schicksal ziehst du vor? Bindest du deine Seele an diese Welt, wenn du genau weißt, dass es ein ewiger Kampf ist?“ Marthe verneint mit einer Geste ihre Frage, „Vampire weichen ihrer Verdammnis aus, wir haben keinen Grund dafür, deshalb sind wir selten. Wir zogen diese Schattenexistenz dem ewigen Frieden vor und wir kämpfen nur solange, wie wir wollen, denn wir haben keinen Grund unseren Tod zu fürchten. Na ja, die meisten von uns.“

 

Leise, „Bist du auch verdammt?“

 

„Auf dieselbe Weise wie jedes Wesen das liebt.“ Martha lässt sich Zeit mit diesem Rätsel, schließlich, „Ich garantiere Schutz für die Generationen, die meine Familie folgte, die mich ursprünglich aufnahm und ich habe mein Schicksal in eigener Hand. Ich sehe Menschen sterben, die mir wichtig sind, es schmerzt aber nur, wenn sie vor ihrer Zeit gehen und ich fühle mich selten geneigt mich ihnen dort anzuschließen. Die Grenzen zwischen den Welten sind nicht so unüberwindbar, wie du im Augenblick meinst.“

 

Mit einem mysteriösen Lächeln, „Geisterwelten haben ihren eigenen Reiz und man baut Kontakte mit den Jahren auf, die sich als nützlich erweisen, um die Toten nicht zu vergessen, in Verbindung zu bleiben. Ich könnte sogar Höllen betreten, um meine Feinde leiden zu sehen. Das ist der Vorteil der guten Seite, Freiheit. Niemand der uns im Jenseits in Ketten schlägt oder Rechenschaft fordert. Das ist das, was du für ihn aufgegeben hast und es fällt mir schwer zu begreifen warum. Gerade weil du alt geworden bist, in welcher Hölle muss dein Angel geschmort haben, dass dir der Zutritt für immer verwehrt war?“

 

„Keine, die seine Seele verdient hat.“

 

Martha hebt die Augenbraue und verzichtet auf eine Erwiderung.

 

Das Gespräch ist von Cordelias Seite beendet und die Vorbereitungen für ihre Abfahrt sind schnell getroffen. Die Sachen, die sich im Haus befanden, genug, um einige Tage auf der Straße zu überleben. Die alte Corvette ein Geschenk von Martha und das Versprechen, sie wieder abzuliefern, wird mit einem sicheren Nein und ihrer Telefonnummer quittiert. „Sag mir einfach, wann du sie zu Schrott verarbeitet hast.“

 

„Ich bin eine bessere Fahrerin als du mir zutraust.“

 

„Du weißt noch nicht einmal im Ansatz, was ich dir alles zutraue und ich habe nicht von einem Unfall geredet, Kwé.“ Martha hält ihr ein schwarzes Bündel hin und nach einem Moment des Zögerns greift Cordelia danach, der Ledermantel in ihrer Hand wiegt schwer. Das Lächeln ist nachsichtig, „Er wird ihn von dir zurückfordern, sei dir dessen sicher. Früher oder später.“

 

Cordelias Nicken ist langsam, ihre Stimme spröde, „Hoffen wir auf Später, seinetwillen. Sonst noch einen weisen Ratschlag für diese Reise?“

 

„Vertrau auf deine Instinkte und vor allem auf dein Herz. Es wird dir den richtigen Pfad vorgeben, du bist nicht soweit gekommen, ohne zu wissen, wie man über seine Gegner triumphiert. Jetzt ist es an dir zu lernen, wie man es zu einer Kunst aus der Dunkelheit ins Licht erhebt.“ Die Hände auf ihrem Gesicht sind zärtlich, so wie der Kuss auf ihre Stirn von Zuneigung zeugt. „Pass auf dich auf, Cordelia Chase.“

 

Ihr Nicken ist ruckartig, „Du ebenso, Martha.“

 

Das gutmütig zuversichtliche Leuchten in ihren plötzlich smaragdgrünen Augen ist alles, was sie als Antwort bekommt und Cordelia wundert sich kurz, warum das junge Gesicht ebenso vertraut ist, wie das wettergegerbte. Wie wenig die Erscheinung mit der Identität zu tun hat und wie sehr Marthas Wesen durch jede ihrer Facetten strahlt. Dass die Dämonin vor ihr, dies mit Spike gemein hat, diese Ausgeglichenheit und Harmonie im Kern.

 

Wundert sich, ob all ihre Versuche, die einzelnen Aspekte zu trennen und einzeln zu analysieren und zu reparieren, nicht eine Strategie ist, die im Ansatz scheitern muss. Weiß, dass sie keine Identität von ihrem Blut erhalten kann, sondern nur durch ihre Taten und wenn sie all ihre Empfindungen zulässt, mit sich ins Reine kommt und aufhört wie ein Kontrollfreak, jede Regung ihres Herzens auf die kleinste Disharmonie zu überprüfen.

 

Eine Erkenntnis, die fundamental erscheint. Küsst Martha auf die Stirn und hält sie fest in einer kurzen Umarmung. „Auf Wiedersehen und Danke.“

 

„Gern geschehen und du weißt, wo du mich findest, wenn du mal über Entspannung und Selbstfindung nachdenkst, ja?“

 

Lacht ein offenes Lachen, „Oh ja, obwohl ich sicher bin, dass du mich nur noch mehr verwirren wirst. Bye.“

 

Steigt die Stufen auf den Vorplatz und wirft ein letztes Winken über ihre Schulter zurück, bevor sie in die Corvette einsteigt. Wirft den Ledermantel auf den Beifahrersitz, wo er ihr Katana verdeckt und startet den Motor. Lässt Martha und relative Sicherheit ihres Zuhauses hinter sich und fährt die staubige Landstraße in Richtung Osten, mit der Abendsonne und guten Wünschen im Rücken. Mut im Herzen, dass sie all das von ihr verursachte Chaos besiegen kann und nur einem leichten Ziehen, dort wo ihre Zerknirschung gegenüber Spike sitzt. Ihrem schauderlichen Verhalten, um ihn aus ihrem Leben zu kicken, wie einen räudigen Köter, der keine Zuneigung wert ist und zu lange nach den Krummen vom Herrentisch geschnappt hat.

 

Verdammt.

 

Ihre Faust schlägt auf das Lenkrad.

 

Hart genug, um es zum Vibrieren zu bringen. Leicht genug, um keinen Schaden zu verursachen, denn sie hat ihre Stärke heute unter Kontrolle. Muss nur noch an ihren Schwächen arbeiten.

 

Cordelia vermisst den Rauch und Spikes Gegenwart.

 

Füllt die Stille mit dem Radio, dreht es auf, um die ungewohnte Geräuschlosigkeit vom Beifahrersitz zu überbrücken, sucht eine Station, die sie an ihn und seinen Musikgeschmack erinnert. Kauft sich an der nächsten Tankstelle ein Päckchen Zigaretten, die sie ungeraucht zwischen ihren Fingern abglühen lässt. Es ist nicht viel, aber genug. Muss reichen. Konzentriert sich auf ihren Instinkt, wird von ihm auf ein entlegenes Feld geführt und findet eine neue Brutstätte der Dämonen, die sie sucht.

 

Um Mitternacht auf irgendeinem Feld Mitten im Nirgendwo.

 

Stört die Vorbereitungen deren Riten. Auflösung dieses Rätsels außerhalb von Gewalt zu finden, gestaltet sich schwieriger und sie merkt, dass sie heute Nacht nicht wirklich daran interessiert ist. Ihr der Nerv fehlt, Fragen zu stellen. Es einfacher ist, ihre Feinde nur abzuschlachten, ohne weitere Gedanken.

 

Aber sie hält sich mühsam im Zaum und den letzten Überlebenden als Geisel, ruft Wesley an und verlangt von ihm, dass er die Laute für sie in Worte packt. Den Ursprung der Bedrohung ausmacht und den nächsten Ort für ein Ritual. Wesley ist verwirrt von ihrer Entschlossenheit und der Nachricht, dass sie alleine ist und Spike nicht seinen Anweisungen folgen kann. Er einfach zuhören soll, was das für eine Sprache sein kann, welcher Dimension sie entsprungen sind. Wesleys Überraschung schüttelt sie ab, hat kein Problem damit, den Dämon zu foltern und sie ahnt, was ‚Verdammt seiest du!’ in deren Sprache bedeutet.

 

Cordelia nichts dabei findet, ihren Gegner langsam ausbluten zu lassen und vielleicht ist das der Augenblick, in dem Wesley erkennt, dass sie kein Mädchen mehr ist, das er vor der Welt beschützen kann. Sie durch vertraute Höllen gewandert ist, die er sich nicht einmal im Ansatz vorstellen kann. Presst nachdem der letzte Todesschrei des Dämons in der Nacht verklungen ist, das Handy wieder an ihr Ohr und fragt Wesley, was er verstanden hat. Und er ist schweigsam am Telefon und sie sagt ungeduldig, dass er sich seinen stummen Groll und seine Verurteilung für ein anderes Mal aufsparen soll, wenn die Telefonkosten gerade nicht auf Angels Investigations gehen oder sie sich in demselben Staat befinden.

 

Das hier bedeutungsvoll ist, sie sein Wissen braucht und nicht seine Lektionen.

 

Nicht heute Nacht. Bitte. Nach einem Moment angespannten Schweigens konzentriert er sich auf das Dämonenproblem und sie lauscht seinen Erklärungen, die er natürlich erst einmal Gegenschecken will, aber die sich für sie für den Anfang vielversprechend anhören. Ein erster Ansatz, um der Bedrohung Herr zu werden. Blickt mit Widerwillen auf die verwesenden Leichen, welche die morbide Aufmerksamkeit ihres Opfers, sogar während ihrer Folter gehalten haben.

 

Reißt nachdenklich das Medaillon von dessen Hals, das war neu.

 

Cordelia ist sich sicher, dass die Dämonen bei ihren ersten beiden Zusammentreffen mit Spike keine Schmuckstücke trugen. Wahrscheinlich nur Vortrupps, die das Gelände erkunden sollten und Riten für die Öffnung von Portalen durchführen. Teilt Wes ihre Beobachtungen mit und sagt artig Danke am Ende des Gesprächs. Drückt seine Frage nach Spike weg.

 

Schaltet das Mobiltelefon aus und zieht weiter nach Osten, kommt in den frühen Morgenstunden in Pittsburgh an und beobachtet einen Moment das sich zu Ende neigende nächtliche Treiben, bevor sie sich einen unvorsichtigen Vamp schnappt und ihn fragt, wo sie in dieser Stadt einen Waffenhändler findet, der auf Klingen spezialisiert ist.

 

Die Überraschung in seiner Miene ist beinahe amüsant, aber sie ist nicht in der Stimmung und so presst sie ihr Katana tiefer in seine Kehle und wiederholt ihre Frage langsam, weil sie zwar noch nie von Schwerhörigkeit bei Vampiren gehört hat, aber alles bei dieser Spezies möglich erscheint. Vor allem geistige Schwerfälligkeit. Starrt ihn hart nieder, während das Blut seinen Hals entlang läuft. Er gibt ihr schließlich stotternd die gewünschte Auskunft. Sie köpft ihn lustlos und folgt dann seiner Wegbeschreibung in eine weniger zwielichtige Gegend, findet den beschriebenen Eingang in einer Nebenstraße und klopft solange, bis der genervte Besitzer ihr öffnet.

 

Kein Vamp, aber auch kein Mensch, obwohl die bärige Bikererscheinung mühelos darüber hinwegtäuscht und sie drückt sich unter seinem baumstammartigen Arm in das Geschäft. Cordelia gibt ihm eine kurze Beschreibung von den Dingen, die sie benötigt. Ist ganz Business und die Warnung in ihrem Gesicht eindeutig, sollte er sich nicht ihrem Willen fügen, würde sie die Gegenstände ohne Bezahlung nehmen. Nach einem Moment des Zögerns schließt er die Tür, während sie den Staub von ihren Kleidern klopft und beginnt ihre Auswahl zusammenzustellen.

 

Kurze Messer mit entsprechenden Scheiden, die sie problemlos an ihren Gliedmaßen befestigen kann und unter ihren Oberteilen. Ein Klingenschärfer und eine kleine Armbrust mit entsprechend Munition. Ein Pflock, Weihwasser, Lederriemen und eine Befestigung für die Hülle ihres Katanas, so dass sie es bequem auf ihrem Rücken tragen kann. Er fragt, ob sie einen Ledermantel besitzt und nach einem Moment verneint sie. Er sagt, sie solle sich im vorderen Teil des Ladens umsehen und sich einen auswählen, er würde die Änderungen vornehmen, wenn sie bis heute Abend Zeit hätte.

 

Cordelia nickt und wandert ziellos zwischen den Kleiderständern umher, die mit Motorradjacken und Flanellhemden voll gehäuft sind. Nicht ihr Stil oder ihr Geschmack. Übersieht beinahe in ihrer ruhelosen Ungeduld das junge Mädchen, das sie neugierig hinter dem Tresen verschanzt beobachtet. Elf oder zwölf, in Pyjamas gehüllt, die Tochter des Besitzers und sie erwidert das schüchterne Lächeln aufmunternd, mit dem Stich eines schlechten Gewissens, weil sie offensichtlich die Morgenruhe der Familie gestört hat.

 

Fragt sie vermittelnd, wo die Kleider versteckt sind, die ihr passen könnten und bekommt ein gedämpftes Lächeln und eine willige Helferin, die ihr flink die Stücke präsentiert, die ihre Größe habe. Entscheidet sich für einen eng geschnittenen Mantel, der ihr fast bis zu den Knien geht und der einige versteckte Taschen besitzt. Zwei Lederhosen, drei Korsagen und zwei paar Boots. Die Stücke sind alle schwarz und mattes, hartes Leder, eine unauffällige leichte Rüstung, die anspruchslose Treffer auf ihren Oberkörper einfach schluckt und abwehrt.

 

Cordelia grinst ihrem dunklen Spiegelbild zufrieden zu, während sie ihre Armfreiheit testet, einen Roundhouse-Kick vollführt und feststellt, dass sie das steife Leder noch weich tragen muss, um alle Vorteile ihrer neuen Bekleidung vollends genießen zu können. Denkt an Spike und seine Miene, wenn er sie so sehen könnte. Dass sie seinen Ratschlag konsequent noch eine Stufe weitergetrieben hat. Der letzte Schritt von schwarzem Samt und Seide zu Leder ist minimal. Es sie nicht mehr kümmert, was andere von ihr halten, sie sich schon solange soweit außerhalb der Norm bewegt, dass es lebensmüde erscheint, auf diesen schwachen Schutz zu verzichten, nur weil sie durch ihn nicht mehr das Klischee einer unbeschwerten, jungen Frau erfüllt.

 

Und sie nimmt keine unnötigen Risiken mehr auf sich.

 

Spike wäre stolz auf sie, wird ihr schlagartig klar, darauf, dass sie zu ihrer Kriegernatur steht und spürt einen erneuten Stich Traurigkeit bei dem Gedanken. Ihr Blick wandert zurück zu dem Ladenbesitzer, der sich mit besorgter Miene beschützend vor seiner vorwitzigen Tochter aufgebaut hat. Sie ist Ärger, aber nicht für einen harmlosen Dämon, der nur seinem Lebensunterhalt hier nachgeht.

 

Besänftigend von ihr, „Kann ich die Sachen gleich anbehalten?“

 

Sieht sein hastiges Nicken und folgt ihm in den hinteren Teil des Ladens, wo seine Auswahl auf dem Tisch liegt, einfache Messer, ohne Verschnörkelungen oder Zierrat, nur tödlich und sie lächelt ihm befriedigt zu. Die Schneiden sind hochwertig und das Metall mehrfach gehärtet, lässt ihren Blick über die Waffen gleiten, prüft routiniert die Schärfe der Klingen mit ihrem Daumen.

 

„Ich brauche mehr Pfeile und einen Kescher.“ Er kommt ihrer Aufforderung geflissentlich nach und sie legt ihr Katana zu seiner Auswahl, stützt die Hände nachdenklich auf den Tisch. Diese eine Waffe birgt noch immer ihre ganz eigene Faszination für sie.

 

Fühlt den interessierten Blick der Kleinen, bis sie sich nicht mehr halten kann, wissbegierig, „Gegen wen ziehst du in den Kampf?“

 

Cordelias Antwort ist zensiert, „Gegen die Monster, die in der Nacht lauern und die Handlanger meiner Feinde.“

 

„Du rechnest mit deinen Widersachern über andere ab?“ Kindliches Unverständnis und sie lächelt das Mädchen zwanglos an und nickt. „Geht das?“

 

„Natürlich, wenn sie sich nicht selbst stellen wollen, muss man der Sache manchmal ein wenig nachhelfen. Vor allem dann, wenn sie es nicht so genau nehmen mit den Opfern. Würdest du nicht auch manchmal gerne dem Dreckskerl eine Lektion verpassen, der den schwächeren Mitschüler sein Lunchgeld klaut? Nur weil er stärker ist, ist er noch lange nicht im Recht, oder?“

 

Das Nicken ist versucht erwachsen, „Natürlich nicht, das ist ungerecht.“

 

„Also ziehe ich in den Kampf, um die Lunchbox meines Lebens zurückzukriegen und helfe währenddessen den Hilflosen.“ Und sie zwinkert ihr verschwörerisch zu, bevor sie sich wieder auf die Waffen konzentriert. „Und du solltest dich nicht für die Schule fertig machen? Die Lektionen sind ebenso wichtig.“

 

Das Mädchen huscht an ihr vorbei eine Treppe hoch, ist so leise verschwunden, wie sie aufgetaucht ist.

 

„Wie gut bist du mit Pfeil und Bogen?“ Cordelia blickt überrascht zu dem Vater, seine besorgte Miene hat sich in eine zuvorkommende gewandelt. „Langbögen sind die besseren Waffen auf Entfernung, Armbrüste vorteilhaft, weil mehrere Pfeile gleichzeitig geladen werden können, aber wenn einige Distanz zwischen dir und deinem Gegner liegt und du über Treffsicherheit verfügst, dann würde ich einen Langbogen empfehlen.“

 

Sie schüttelt bedauernd den Kopf, „Ich habe keinerlei Erfahrung mit Bögen. Die Armbrust muss reichen. Was schwebt dir sonst noch vor?“

 

Er dreht die Zottel seines Bartes gedankenvoll zwischen den Fingern, „Kämpfen deine Widersacher mit modernen Arsenal? Pistolen? Automatische Waffen? Pump Guns?“ Er unterbricht sich, als er ihre entsetzte Miene sieht. “Nicht jeder Dämon steckt im ballistischen Mittelalter fest und nicht jede Jägerin sollte sich nur auf ihren Pflock verlassen, weißt du?”

 

Korrigiert nicht seine falsche Annahme ihren Jägerinnenstatus betreffend und konzentriert sich auf die für ihn wichtigeren Fakten. „Ja, aber sie sind aus einer anderen Dimension. Magie und Schwerter sind ihre bevorzugten Waffen oder die einzigen, die sie bis jetzt kennen.“

 

„Gut, also Handgelenkschoner?“ Sie nickt und er bringt ihr verschiedene Paare, entscheidet sich für diejenigen, die bis zur Mitte ihrer Unterarme reichen und die Rückseite ihrer Hände schützen. „Ein kleines Springmesser ist immer von Vorteil.“ Ein weitere Zustimmung und er legt fünf Ninjasterne dazu und Cordelia grinst ihn an, „Das wäre dann alles, -“

 

„Mikey.“

 

„Mikey.“ Und er fordert sie auf ihren Ledermantel verkehrt herum anzuziehen, während er die Hülle ihres Katanas ausmisst und zeichnet dann die Umrisse auf die Innenseite, in der Höhe, die für sie angenehm zu erreichen ist und den Schwertgriff problemlos unter den Wellen ihres offenen Haar versteckt.

 

Als Cordelia die knapp vierstellige Summe auf die Karte von Angels Investigations nimmt und Mikey sich zufrieden die Hände über dieses erfolgreiche Geschäft des frühen Morgens reibt, erscheint ihr gehässiger Hieb gegenüber Wes kleinlich. Und als sie den Laden durch die Hintertür wieder verlässt, schaltet sie ihr Handy erneut auf Empfang. Steht, nachdem sie ihre neusten Errungenschaften verstaut hat, einen Moment unentschlossen in der Morgensonne neben der Corvette, bevor sie sich für den Anruf entscheidet.

 

Sie wählt die Eins ihres Kurzwahlspeichers, während sie auf den Fahrersitz gleitet. „Angels Investigations. Angel am Apparat.“

 

„Oh.“ Das war unerwartet. „Hallo Angel, ist Wesley da?“

 

Seine Stimme ist belegter, als er ihre Frage beantwortet, „Nein, er ist gerade auf der Suche nach einem Buch, für irgendwelche Querverweise. Weshalb? Bist du in Schwierigkeiten?“

 

„Nein, nein. Seid ihr es?“, lenkt das Gespräch von sich weg.

 

Hört sein Seufzer, „Nur das Übliche, kleinere Scharmützel mit einigen unvorsichtigen Vamps. Es ist sommerlich ruhig hier in LA, scheinbar sind sogar die Dämonen dieser Mörderhitze überdrüssig und haben sich in die tiefsten Winkel der Kanalisation zurückgezogen. Gunn und ich haben vorgestern ein Vampirnest in Ventura ausgeräuchert, die Vamps haben noch nicht einmal großartige Gegenwehr gezeigt und einer meinte sogar, dass die Hölle mit Sicherheit kühler wäre. Und gestern war eines unten an der Riverside dran, nichts großartiges, aber die Anwohner würden es uns sicher danken, wenn sie wüssten, dass Vampire echt sind.“

 

Er macht eine kurze Pause und fährt dann hastig fort, „Connor hat endlich seinen ersten Zahn und ist noch immer unerträglich quengelig vom Zahnen, aber Wesley hat ein, zwei Tricks im Umgang mit ihm gelernt. Und Lorne ist immer für das Babysitten zu haben, na ja, meistens, wenn er nicht gerade ausgeht, etwas das er in den letzten Wochen wieder begonnen hat. Und er hat einen neuen violetten Anzug, du würdest die Farbe an ihm lieben. Und ich glaube, Fred geht mit Charles aus, richtige Dates, nichts freundschaftliches - Ich rieche eine Romanze.“

 

„Tust du das? Deiner Spürnase entgeht so gut wie nichts, oder?“ Sie schmunzelt leicht, „Wie oft hast du diese kleine Rede geprobt, Angel?“

 

Kurzangebunden und ertappt, „Zu oft.“

 

Cordelia lässt all die Zeiten Revue passieren, in denen er ihre Ratschläge leichtfertig ausgeschlagen hat. All die belanglosen Streitereien, in denen sie ihn zur Verzweiflung getrieben hat und er sich ihren Anweisungen nur gefügt hat, damit sie endlich die Klappe hält und ihn in Frieden weitergrübeln lässt.

 

Heute genügte ein Wort von ihr und er würde durch die Hölle für sie gehen. Diese neue Macht über ihn ist bitter, ist etwas das sie nie gewollt hat. Ebenso wie Tragödie jetzt quer über ihre gesamte Beziehung geschrieben steht und sie mag das Label nicht. Sie hasst den Nachgeschmack von Salz und Schweiß und Blut, der sein Name auf ihrer Zunge hinterlässt. Das Ringen in ihren Ohren von seiner Stimme. Die Gänsehaut, die einfach da ist und die Kälte, an der Stelle, an der einst ihre warme, bedingungslose Zuneigung für den Vampir saß. Wünscht sich neben all den unmöglichen Dingen, die ihr zertrampeltes Herz für sich fordert, einen Neustart und weiß, dass der nur begrenzt möglich ist.

 

Sie darf nicht vergessen, kann noch nicht verzeihen und so hält sie ihre Stimme ausdruckslos, wählt die Worte mit Bedacht, „Ich bin froh, dass du aus deiner selbstgewählten Isolation herauskommst, Angel, das macht es einfacher für dich, erinnert dich an die Dinge, die dir wichtig sind.“

 

Seine Erwiderung ist unbedacht, „Du bist mir wichtig.“

 

„Ich weiß, aber ich bin nicht alles für dich.“ Wundert sich, ob er erwartet hat, dass sie das Kompliment zurückgibt. Ob er überhaupt noch etwas von ihr erwartet oder ob er ihr die freie Willkür über sein Leben geben würde, wenn sie es wollte. Nie wieder verlangt, nie wieder befiehlt. Nie wieder ein Widerwort gibt und die Zukunft sieht plötzlich sehr viel trister und langweiliger für sie aus. Cordelia weiß, dass sie so nicht leben kann und dass Angel nicht der einzige sein wird, der sie zuvorkommend behandeln wird in LA, wenn sie es zulässt.

 

Aber Wes ist wieder er selbst in ihrer Gegenwart, hat sich daran erinnert, dass sie keine zerbrechliche Puppe ist und wenn er es kann, dann wird der Rest der Familie folgen. Besinnt sich schnell auf das, was Angel neben ihrer Tirade aus seinem Trott gerissen hat und das Gespräch in ungefährliche Bahnen lenkt, „Wie ist dein Besuch bei Wolfram & Hart verlaufen?“

 

Angels Erleichterung über den Themenwechsel hörbar, beinahe euphorisch, „Lilahs linker Arm ist gebrochen und sie war so freundlich sich um das Shajhan-Problem zu kümmern, nachdem ich ihr androhte ihre Finger der rechten Hand zu zerquetschen. Sie war sehr kooperativ, als ich  - “

 

Er stoppt abrupt, als ihm klar wird, was er gesagt hat. Yeah, Folter mit ihr zu diskutieren spricht nicht gerade für sein Mitgefühl und emotionale Intelligenz. Cordelia sucht für ihre Anteilnahme gegenüber der Anwältin und scheitert. Späte Rache für ihre gegrillte Haut und Eiterblasen und ihr derzeitiges Einfühlungsvermögen erschien nicht mehr so furchteinflößend. Offenbar waren die Gegner nur zeitweise auf ihrer Liste.

 

„Angel, sie ist böse und arbeitet für Wolfram & Hart, ein wenig Kleiderbonding unter Frauen hat mich nicht vergessen lassen, wer sie ist und was sie repräsentiert. Folter steht in ihrem Arbeitsvertrag.“

 

Als ob das alles ganz natürlich erklären würde und Angel schluckt sein Unbehagen hinunter und redet weiter, „Sie hat uns die Urne zu überlassen, die Shajhan gefangen hält. Holtz war darüber nicht gerade glücklich, scheint aber augenblicklich damit zufrieden zu sein unsere Aktivitäten aus sicherer Entfernung zu beobachten.“

 

Warnend von ihr, „Behalte ihn im Auge, er ist nicht zu unterschätzen.“

 

„Ich weiß, aber ich denke, wir haben eine Art von Waffenstillstand mit ihm ausgehandelt, besser gesagt Wesley und Gunn. Und Wes ist der Prophezeiung nachgegangen und Connor ist dazu bestimmt diesen Dämon zu töten, wenn seine Zeit reif ist. Etwas, das noch einige Jahre dauert, bis Connors Part in dieser Schlacht eintreffen kann, derweil haben wir einen sicheren Aufbewahrungsort für die Zwischenlagerung gefunden. Aber etwas war seltsam, ich kann es nicht beschwören, aber mein Gefühl sagt mir, dass Lilah zu interessiert an deinem derzeitigen Aufenthaltsort ist.“

 

Cordelia stoppt das nervöse Spiel ihrer Finger, die eine Zigarette zerreiben.

 

Das war interessant, dennoch nicht so bedrohlich. Die spannende Frage in dieser Konstellation war, wie viel Wissen die Anwältin über die Wende der Realität besaß. Ob die Bedienstenten von Wolfram & Hart faktisch darüber im Bilde waren, wer sie ausgelöst hat und wann die Bosse es für nötig hielten, die Jagd auf sie zu eröffnen. Martha meinte, es würde noch einige Zeit dauern, bis es ihnen erlaubt war und so zerstreut sie Angels Besorgnis vorerst, leichtfertig, „Du kennst Lilah, sie behält ihre Feinde gerne im Auge und spielt zu gerne die Katze mit dem Kanarienvogel in der Schnauze.“

 

Ja, trotzdem.“ Er klingt unsicher, „Du bist in keiner unmittelbaren Gefahr? Spike schützt deinen Rücken?“

 

Überlegt für einen Moment, bevor sie sich für die Wahrheit entscheidet, „Spike ist auf dem Weg zurück nach Sunnydale und bevor du anfängst zu grummeln, dass es abzusehen war, dass er mich im Stich lässt, will ich dir nur sagen, dass er gegen seinen Willen und auf meinen ausdrücklichen Wunsch gefahren ist. Auch wenn er es nicht verstehen wird.“

 

„Er ist nicht unbedingt schnell, was das große Bild betrifft.“ Morbide Neugier schleicht sich in Angels Ton, „Ich kann Spike viel vorwerfen, aber ein Mangel an Loyalität für seine Schutzbefohlenen gehört nicht dazu. Was hast du getan, Cordy?“

 

Entlässt den Seufzer und spart es sich, das Bedauern zu unterdrücken, „Ich musste auf eine ziemlich miese Taktik zurückgreifen, die dein ‚Ihr seid gefeuert!’ im Rückblick human wirken lässt.“

 

„Du hast ihn also gnadenlos verarscht?“

 

„Spar dir deinen selbstgerechten Tonfall, Angel, es war zu seinem Besten. Die Lage ist komplizierter geworden, es geht nicht mehr um einen Selbstfindungstrip meinerseits.“

 

„Umso mehr Grund Spike in deiner Nähe zu halten.“

 

Die Ungläubigkeit ist nicht zu kaschieren, „Soll das etwa heißen, dass du plötzlich pro Spike bist?“

 

„Ich bin pro Überleben, wenn Spike dir dabei hilft, schafft das zum ersten Mal Pluspunkte für seine Existenz. Also?“

 

Warum musste Angel so verdammt vernünftig klingen?

 

Widerspenstig, „Also müsste er diese schon lange in deinem Buch haben, schließlich kämpft er seit Jahren für Buffy in Sunnydale. Lass es gut sein, Angel, das führt zu nichts. Der eigentliche Grund meines Anrufes, ist die Frage, ob Wes schon etwas über die Dämonen herausgefunden hat, in die ich zurzeit ständig renne.“

 

Alarmiert, „Weltuntergang?“

 

Ruhig von ihr, „Wenn wir es nicht verhindern? - Ja.“

 

Hört Papiere im Hintergrund rascheln und dann Angels sachliche Stimme, „Wes’ Aufzeichnungen sind noch nicht sehr ausgeklügelt, sodass ich den Großteil verstehe. Er scheint auf der Suche nach einer Referenz für ‚Sonnenkönig/in’ zu sein, wenn ich die drei Fragezeichen hinter dem Wort richtig deute. Scheinbar der Schlüssel, um diese Apokalypse abzuwenden, zusammen mit – uhm, das könnte Mondkönig/in heißen. Kannst du damit etwas anfangen?“

 

Vielleicht.“ Denkt an Marthas Warnung, dass sie der Auslöser war und die Selbstverständlichkeit mit der sie Kwé als Königin korrigiert hat und nicht Frau. Denk an ihre Erklärung was für Wesen sie sind, woher sie stammen. Denkt an Spikes Aussage ihren Duft betreffend. Nachdenklich, „Kann ich dir eine unbequeme Frage stellen, Angel?“

 

Das Zögern ist offensichtlich und Cordelia gibt ihm Zeit. Sie beide haben zu viele unbequeme Themen angehäuft, um leichtfertig Staub aufzuwühlen. Schließlich erfolgt seine leise Zustimmung, „Ja.“

 

„Ist dir etwas an mir aufgefallen, nachdem dein Versuch mich in einen Vampir zu verwandeln fehlschlug? Wann hast du gemerkt, dass die Transformation nicht eintritt?“

 

Er atmet tief durch und seine Antwort ist bebend, unsicherer Grund zwischen ihnen und Cordelia vermisst den solide Boden einmal mehr, der Angel für sie war. „Etwa eine halbe Stunde nachdem ich dir mein Blut zum Trinken gegeben hatte. Ich war dabei dein Grab auszuheben als dein Herzschlag zurückkehrte, langsam, aber das Pochen war unüberhörbar da, wurde mit jeder Minute stärker und ebenso setzte deine Atmung kurze Zeit später wieder ein. Wahrscheinlich wärst du mir entkommen, wenn ich eine Schaufel dabei gehabt hätte oder schneller beim graben gewesen wäre.“ Sein Schluchzen ist überraschend jäh, „Es tut mir so leid, Cordy.“

 

Sein Weinen verzweifelt und sie macht ein Sssh-Geräusch unter ihrem Atem. Aber Angel ist nicht Connor und ihr nonverbaler Trost stößt auf taube Ohren, muss ihren Komfort in Worte packen, wenn er ankommen soll. Sie war noch nicht soweit, ihn aufzubauen, ihre Stärke reichte gerade mal für sie und dass sie nicht in Stücke zerbricht. Ihr fällt die fehlende dritte Person in seiner Rede auf, Spike hatte in einem weiteren Punkt Recht und reibt selbstvergessend über ihren Hals.

 

Über sein Mal. Pulsierend und lebendig.

 

Gott, sie ist nicht in der Lage für diesen Bullshit. War erst recht nicht in der Lage Angel im Fegefeuer zu lassen, wenn sie Antworten für ihn besaß und war das nicht der Grund, weshalb sie sich überhaupt in dieser Situation befand? Sie kann ihn nicht brennen lassen. Noch immer nicht.

 

Ihre Entschlossenheit ihn sühnen zu lassen, zerbröckelt zu Staub, „Angel, es ist nicht deine Schuld, okay? Ich lag falsch damit, dir das mit dem Fluch vorzuwerfen. Diese Nacht und ihre Konsequenzen entzogen sich deiner Kontrolle. Du konntest nichts dafür.“

 

„Natürlich war es meine Schuld, ich –"

 

Unterbricht ihn angestrengt beherrscht, „Ich habe zwischenzeitlich einiges über das Wiederauftauchen von Angelus in Erfahrung gebracht.“

 

Entscheidet, dass eine kleine Notlüge unter diesen Umständen angebracht und leicht zu verzeihen ist. Denn sie kann es nicht mit seinen Fragen aufnehmen, ohne zu brechen und sie hat sich gestern Nacht geschworen, dass sie nicht mehr Weinen wird, bis sie daheim in LA ist und diese Apokalypse hinter ihr liegt. Und wenn sie noch nicht einmal dieses Versprechen erfüllen kann, wie soll sie dann den Rest schaffen?

 

Klingt schroff und seine Aufmerksamkeit verlangend, „Die Mächte haben sich für diesen Weg entschieden. Nicht du. Erspar mir deinen Schuldtrip, denn er bringt nichts. Was geschehen ist, ist geschehen und wir können, nein, wir sollen es nicht ungeschehen machen.“ Kaschiert ihre Spuren, bevor er die Fährte aufnimmt und weiterfragen kann, „Außerdem haben ein anderes Problem. Eines das eine schnelle Lösung beansprucht, bevor es die Herrschaft in dieser Dimension an sich reißt, okay? Ich brauche deinen Fokus und den des restlichen Teams für diese Dämonenart.“

 

Sein Schlucken ist trocken und Cordelia dankbar, dass er sich ihr zuliebe seine Fassung wiedergewinnt und sich zurückhält. Gedämpft, „Okay, was brauchst du von uns?“

 

Momentan eure Recherche-Power. Die A.I.-Karte habe ich schon für meine Zwecke missbraucht, ihr solltet euch auf 1100$ im Soll gefasst machen, ich benötigte einige Gebrauchsgegenstände.“

 

Wundert sich, wann sie endlich die Selbstverständlichkeit aufbringt, das Wort Waffen unverhohlen in Angels Gegenwart zu benutzen. Wenn sie davon überzeugen will, dass sie noch die Cordelia Chase ist, die er kennen gelernt hat und ob es eine Schutzmaßnahme ist und wenn sie damit schützen will. Sich oder ihn. In dem Glauben wiegen, das sich nichts grundlegend geändert hat, dass sie Seherin ist und nicht Kriegerin, obwohl das wohl der größte Witz überhaupt ist.

 

Lauscht auf seinen lauten Protest, der bei dieser Summe natürlich wäre, aber er bleibt aus. Angelegentlich von ihm, „Gut, kein Problem, wir sind laut Fred in den schwarzen Zahlen.“

 

Die Dinge sind noch lange nicht zurück auf Normalität, jede Neuerung auf ihrem Weg mahnt sie daran. Überall Warnsignale der großen und kleinen Sorte, die sie daran erinnern zu was für einer Karikatur ihr Leben geworden ist. Es ist seltsam, welche sie heute aus dem Gleichgewicht bringen können, das hier gehört dazu. Schockiert, „Fred kümmert sich um unsere Buchführung? Die Frau, die solange rechnen kann, bis sie zum gewünschten Ergebnis kommt?“ Obwohl sie Fred durchaus zutraut, all die angehäuften Rechnungen ihrer Kundschaft mit ihren Computerfähigkeiten gnadenlos einzutreiben.

 

Das wäre nicht wirklich Kreditkartenbetrug, oder? Effektiver als Mahnbescheide allemal.

 

Ihre Bestürzung ist echt, aber sie schluckt sie mühsam hinunter, „Egal, wir haben andere Prioritäten als unser Einkommen. Sag Wesley, dass es sich bei der Sonnenkönigin wahrscheinlich um mich handelt und er diese Möglichkeit und ihre Rolle bei dieser Schlacht untersuchen soll. Ebenso die des Mondkönigs oder –königin, damit kann ich augenblicklich wenig anfangen. Fred soll sich über Dimensionssprünge Schlaumachen und die Konten in Ruhe lassen. Ansonsten kannst du mir viel Glück wünschen und meine Grüße an den Rest der Familie ausrichten.“

 

Angels Stimme ist warm, „Viel Glück, Cordelia.“

 

„Danke, euch ebenso und Wesley soll sich bei mir melden, wenn er einen sein Heureka in dieser Sache hatte. Ich suche mir jetzt ein Motel für den Tag und fahre dann weiter Richtung Missouri.“

 

„Wo bist du im Augenblick?“

 

„Kansas.“

 

„Du willst mir nicht deinen genauen Aufenthaltsort sagen?“

 

„Nein!“, grinst leicht über seine enttäuschte Miene, die sie sich zu genau vorstellen kann, setzt schließlich gewandt hinzu, „Wenn Lilah wirklich daran interessiert ist, wäre das nicht klug, oder? Außerdem kann Wesley mich mit seinen Zaubersprüchen sowieso schneller aufspüren als mir lieb ist. Also wir hören voneinander. Bye, Angel.”

 

„Bye, Cordelia.” Legt auf und startet den Motor, fädelt sich in den morgendlichen Berufsverkehr Pittsburghs ein und sucht ein günstiges Motel, wird fündig und quartiert sich routiniert ein. Ignoriert den verschlingenden Blick des alten Mannes an der Rezeption, der aussieht, als ob er nicht ganz aus seinem perversen Traum aufgewacht ist mit einem nachsichtigen Grinsen.

 

Gestattet sich schließlich über ihre Unterhaltung mit Angel nachzudenken, als sie frischgeduscht im Bett liegt und der Schlaf auf sich warten lässt. Niemand die Stille mit belanglosen Beobachtungen der vergangenen Nacht füllt und die Zigarette in ihrer Hand, ebenso wenig ihre Konzentration vollends halten kann. Ihre Aufmerksamkeit dem Rauch folgt, wie er sich in dem Sonnenlicht verfängt, das durch die Ritzen der Gardinen strömt und es so sichtbar macht. Es dominiert und gleichzeitig erst zur Geltung bringt.

 

War sie das? Unfähig ohne Dunkelheit zu wirken? Auf etwas oder jemand angewiesen, der ihre Strahlen brach und sichtbar machte? Der Gedanke ist zu philosophisch und so verlegt sie sich auf greifbarere Konzepte. Es war erstaunlich einfach mit Angel zu reden, sie schiebt es auf die elementare Bedrohung und darauf, das er scheinbar aus seiner Abkapselung aufgewacht zu sein scheint und sie.

 

Darauf, dass sie über etwas anderes haben reden können, als drei Tage und vier Nächte und den gemeinsamen Pfad, der dorthin führten und die beiden getrennten, die sie seither beschritten haben. Sie sich auf einem Neuen befinden. Schicksal nicht mehr festgeschrieben, sondern biegsam und regierbar erscheint, wenn man den Mut hat es in die Hand zu nehmen. Wahrscheinlich war es tatsächlich einfacher zu verzeihen, wenn man die Mechanik verstand, was die Zahnräder in Bewegung setzte und scheinbar war sie die Batterie, die vor dem Motor kam. Letztendlich musste sie nicht Angel oder Angelus oder den Mächten verzeihen, sondern sich selbst und sogar dieser Gedanke war älter als Marthas Kriegermärchen.

 

Schmerz auch hier auf sie wartet, aber er diesmal selbstzugefügt ist.

 

Was es leichter machen sollte. Es irgendwie auch tut.

 

Kontrolle noch immer etwas ist, das für Cordelia erstrebenswert erscheint. Aber mehr die Steuerung der äußeren Umstände und weniger der inneren. Denn es ist nicht so schlecht, den Verlust zuzulassen. Erinnert sie nur an all die geteilten Stunden und guten Erinnerungen, die beide Vampire ihr mitgegeben haben.

 

Füllen die Leere ihres Kopfes mit zwei Arten von Lachen und Liebe.

 

Sie Spike trotzdem gerade mehr als Angel vermisst.

 

Die Leere neben ihr alles ist, auf das sie sich letztendlich konzentrieren kann. Sein fehlender Lebenspuls in ihrer Gegenwart, denn sein Blut macht Lärm und sie lacht leicht über diese verschrobene Metapher. Wie kann es Krach machen, wenn es noch nicht einmal von einem schlagenden Herzen angetrieben wird. Aber ihr Lachen versiegt so schnell, wie es aufgesprudelt ist. Er brachte ihr Blut in Wallung und zwar nicht wie in einem billigen Groschenroman, sondern sehr real. Das Summen der Gefahr seiner Gegenwart hatte sich schon in der ersten Woche in etwas gewandelt, das nichts mit einem Mahnruf gemein hatte, sondern mehr mit einem Lockruf.

 

Der ihre Alpträume einlullte und sie hervorlockte aus ihrer inneren Bastion.

 

Ihre Gedanken kreisen um Spike und sie fragt sich, ob er die Route über Colorado oder die über New Mexico genommen hat. Sie beide Staaten gestreift haben, aber New Mexico durchquert. Die Zigarette ausdrückt und an die Decke starrt, seinen Ledermantel im Nacken und seinen Geruch in der Nase. Ihr Schweiß den Duft intensiver macht, bis sie endlich ihre Lider nicht mehr offen halten kann. Wegdriftet.

 

Als sie abends ihren Ledermantel von Mikey abholt, hat er überraschenderweise Informationen für sie. Die Unterwelt ist tatsächlich im Bilde über die Rituale, die auf einsamen Feldern stattfinden, sogar deswegen in Aufruhr und nicht wenige sind der Meinung, dass die Fremdlinge hier nichts zu suchen haben. Die Eindringlinge, wie er sie bezeichnet, müssen zwölf Rituale an bestimmten Orten vervollständigen, um die Tore zwischen dieser Dimension und der ihrer Heimat für immer zu öffnen und ihnen läuft die Zeit davon, aufgrund des unbeirrten Eingreifens zweier Kämpfer.

 

Auf die Frage, welcher Dimension sie entspringen ist Mikeys Antwort einfach, „Caliga.“

 

Dunkelheit und Cordelia seufzt und ruft Wesley an, gibt ihn weiter an Mikey und streift ihren Ledermantel über. Das Schwert verschwindet unbemerkt in ihrem Rücken und die metallene Hülle schützt ihre Wirbelsäule zusätzlich. Die beiden führen ihr Telefonat in Latein und sie lauscht mit halbem Ohr, übernimmt schließlich wieder das Handy, welches Mikey ihr zustreckt und hört Wesleys Ausführungen zu.

 

Diese Rolle ist zu vertraut, bedankt sich nebenher bei ihrem Informanten, der schiebt ihr einen ledernen Rucksack zu. Ein Geschenk mit nützlichem Inhalt, wie er betont und sie lässt den Bikershop und Pittsburgh hinter sich, klappt das Handy in Missouri zusammen, weil die Batterie zu Ende ist und Wesley ihr genug über Dimensionssprünge und Soldaten der Dunkelheit für heute Nacht beigebracht hat. Konzentriert sich wieder auf ihren Instinkt und als sie diesmal das Feld betritt, kommt sie zu spät.

 

Sieht die halbverwesten Leichen ihrer Gegner und sie weiß, dass diese soviel schneller verfallen als Menschen, hat es gestern bei der ersten zugefügten Folter ihres Lebens beobachten können. Die Körper der besiegten Dämonen unter der rapiden Verwesung einfielen und ins Feld sickerten, während die Augen ihrer Geisel zwischen dem Schauspiel und ihr hin und herwanderten. Schaut sich überrascht um, versucht die ersichtlichen Indizien zusammenzusetzen und die meisten Dämonen weisen einen gebrochenen Nacken auf und Cordelia flucht leise unter ihrem Atem.

 

Weiß, dass Spike heute Nacht nicht Colorado hinter sich gelassen hat, sondern sie.

 

Dreht sich langsam auf der aufgewühlten Erde. Sucht nach einem Hinweis, einer klaren Botschaft von ihm, findet keine außer seiner offensichtlichen Handschrift in Blut und gebrochenen Knochen. Kriegerpoet. Lächelt gegen besseres Wissen, als sie ein Pendant von dem Hals eines Dämons reißt, der augenfällig der Anführer gewesen ist. Die eingravierte Sonne leicht zu entschlüsseln ist, so wie die verhangene auf der anderen Seite des Anhängers. Ewige Finsternis und warum hatten alle bösen Mächte diese einfachen Ziele? Ziemlich unkreativ, aber sie erinnert sich an Angelus und die Einfachheit des Bösen. Wie tief es trotzdem unter die Haut ging.

 

Nach einem letzten Blick lässt Cordelia das Schlachtfeld hinter sich.

 

Beginnt ein Phantom zu jagen, das sie die nächsten Nächte beschäftigt hält.

 

Ist manchmal nur Minuten zu spät, wird von frischen Leichen begrüßt, die zwar mokierend ihre Unfähigkeit offenbaren, aber der beißende Spott hält sich in Grenzen. Tote Dämonen, die ihre Heimat überrennen wollen, nicht wirklich verurteilend blicken und gelbes Blut sie nicht belastend niederdrückt. Wundert sich, ob Spike sie nicht manchmal aus der Dunkelheit mit seinen goldenen Raubtieraugen beobachtet, wenn sie tatsächlich rechtzeitig eintrifft.

 

Wenn sie kämpfen muss und triumphieren. Denn das Summen ist da.

 

Ein Raunen im Wind. Den Elementen. In ihren Knochen. In ihrem Blut.

 

Sie zwischenzeitlich elf Anhänger in ihrem Besitz hat und der zwölfte sich heute ohne Aufsehen dazugesellt. Sie irgendwie erwartet hat, das etwas passieren würde, weil sie die Grenzen von New Jersey heute überquert hat und New York nur Stunden entfernt ist.

 

Das eigentliche Ziel ihrer Reise.

 

Aber die Nacht neigt sich ohne Katastrophe zuende, ohne einen Endkampf.

 

Die Enttäuschung ist nicht bitter und Cordelia geht ihrer neugefundenen Routine nach, fährt weiter nach Osten, macht um drei Uhr eine Pause, um zu meditieren. Die Transformation in ihren Dämon zu einer Leichtigkeit werden zu lassen und trainiert bis fünf, überprüft im Anschluss ihre Waffen und checkt eine halbe Stunde später in ein billiges Motel.

 

Ihren Rucksack schulternd, überquert sie den Vorplatz mit einem neuen Selbstbewusstsein.

 

Sie ist allein, aber nicht einsam. Die Schatten, die sie verfolgen, tauchen die Welt in ein vielversprechendes Halbdunkel. Sie ist Licht und zweifelt es nicht an, weiß, dass sie die Schatten in ihrer Existenz braucht, die jene Wesen reflektieren, die ihr Dasein elementar begründen.

 

Es war einfach, dies heute als Wahrheit zu akzeptieren.

 

Sie hatte wieder die einfachen Antworten auf komplizierte Fragen gelernt.

 

Sogar ohne ihre dunklen Mentoren an ihrer Seite.


~*~Fini – The Remedy - Part 23~*~