Joss Whedon wird von den Fans auch gern "Gott" genannt. Mal ist er ein genialer Gott, dann wieder ein gemeiner Gott. Das hängt ganz davon ab, welche unvorhergesehenen Handlungsverläufe er seine Serien gerade nehmen läßt. Und für Überraschungen ist er immer gut. Deshalb sind "Buffy" und "Angel" wahrscheinlich auch bei Fans und Kritik gleichermaßen beliebt, wurden für mehrere Emmies nominiert und haben den anfangs kleinen Sender WB zu dem gemacht, was er heute ist.

Joss wurde 1964 geboren und bekam seine spätere Karriere sozusagen in die Wiege gelegt. Schon sein Vater und Großvater schrieben für erfolgreiche Fernsehserien. Joss wuchs in Manhattan auf, ging auf die Winchester High School und später auf eine Schule in England. Laut seiner eigenen Aussage, wurde Rupert Giles nach der Vorsteherin des Hauses benannt, in dem er damals lebte: Barbara Giles.

Er kam zurück nach Amerika und ging aufs Wesleyan College in Conneticut. Danach arbeitete er in verschiedenen Jobs und wurde dann 1988 für die Erfolgssitcom "Roseanne" als Drehbuchschreiber engagiert.

1992 wechselt er auf die große Leinwand und schreibt das Skript für "Buffy the Vampire Slayer". Allerdings wird der Film nicht so realisiert, wie Joss ihn sich vorgestellt hatte. Mit Kristy Swanson (Buffy), Luke Perry (Luke), Donald Sutherland (Wächter Merrick) und Rutger Hauer (Lothos) kann der Film zwar einige bekannte Namen aufweisen, ein langanhaltender Erfolg ist ihm jedoch nicht gegönnt.

Er bleibt zunächst beim Film und schreibt die Drehbücher für "Toy Story" (1995) und "Alien: Resurrection" (1997). Für "Toy Story" wird er sogar mit einer Oscar Nominierung belohnt.

Doch dann findet er 1997 wieder zurück zum Fernsehen, als Gail Berman und Fran Kuzui bei ihm anfragen, ob er aus Buffy nicht eine Serie machen wolle. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt fast völlig aus dem Fernsehgschäft raus ist, begeistert ihn die Idee mehr und mehr und er nimmt schließlich an. Was folgt ist eine reine Erfolgsgeschichte.

Joss selbst bezeichnet "Buffy" als das Persönlichste, das er je geschrieben hat. David Greenwalt faßte es kurz: "Wenn Joss auch nur einen glücklichen Tag an der High School gehabt hätte, wären wir alle nicht hier." So schlimm soll es dann doch nicht gewesen sein, damals, als Joss noch zur Schule ging. Doch gibt er auch zu, "Buffy" dazu zu gebrauchen, seine eigenen Erfahrung zu mythologisieren, in Metaphern und Monster zu verpacken und dann einem begeisterten Publikum vorzusetzen. Für ihn hat sich die Arbeit fürs Fernsehen als dankbarer erwiesen als die fürs Kino. Bei seiner eigenen Serie kann er tun und lassen, was er will, wohingegen in seinen Drehbüchern fürs Kino immer nur herumgestrichen und geändert wird.

1999 entscheidet er sich dafür, Angel seine eigene Serie zu geben, da der Charakter in "Buffy" eindeutig ausgereizt ist, sich aber trotzdem bei den Fans großer Beliebtheit erfreut. Bei zwei wöchentlichen Serien bleibt kaum Zeit für etwas anderes, trotzdem nimmt sich Joss regelmäßig Zeit für seine treuen Fans und postet in Online-Foren.

Nach seinen Vorbildern im Vampiregenre gefragt, gibt er Filme wie "Lost Boys" an. Wie bei "Buffy" und "Angel" auch, haben die Vampire dort ein Game Face, wenn sie Menschen töten. Auch klassische Horrormotive wie Frankenstein und Dr Jekyll und Mr. Hide hat er schon in die Serie eingebaut. Ansonsten liegen seine Wurzeln eher in den guten alten Marvel Comics.

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