Tanya Huff - Blutzoll (dt. Ausgabe) -Euro 12,95

Tanya Huff - Blood Price (engl. Ausgabe) - Euro 6,54

 

Da sie langsam zu erblinden droht, hat die Polizistin Vicki Nelson vor einigen Monaten ihren Job quittiert und arbeitet seither als Privatdetektivin in Toronto. Eines Tages wird sie Zeugin eines Mordes, als ein Student an einer U-Bahn-Station von einem nicht zu identifizierenden schwarzen Wesen brutal ermordet wird. Einige Tage später wird sie von Coreen, der Freundin des Getöteten, engagiert, damit sie den Mörder ausfindig macht - einen Vampir. Dies progpagiert jedenfalls die Presse, als es weitere Tote gibt, denen jeweils das Blut ausgesaugt wurde.

Es gibt jedoch neben Vicki und ihrem Exkollegen und Lover Mike Celluci eine weitere Person, die Jagd auf den Täter macht: Henri Fitzroy, der uneheliche Sohn von Heinrich VIII. und seit seinem 17. Geburtstag ein Vampir. Henri sieht durch die Hexenjagd in den Medien seine verborgene wahre Identität und sein Leben als Schriftsteller gefährdet und beginnt, ebenfalls zu recherchieren. Rasch erkennt er, daß sich hinter den Morden nicht, wie befürchtet, ein zügelloser Vampir verbirgt, sondern ein Dämon, der wiederum unter der Macht eines Menschen steht, der durch diesen seine Wünsche verwirklicht.

Bei einem weiteren Mord laufen sich Vicki und Henri über den Weg, und der Vampir offenbart sich ihr und bietet ihr eine Zusammenarbeit an. Da er an die Nacht gebunden ist, soll sie tagsüber recherchieren und den Menschen finden, der für die schrecklichen Taten verantwortlich ist. Coreen bringt die beiden schließlich auf die richtige Spur des Täters, und am Ende kommt es zu einem atemberaubenden Showdown.

Bewertung: Tanya Huff gelingt es zwar nicht, die Qualität und Spannung der Vampir-Romane von Anne Rice oder Laurell Hamilton zu erreichen, aber trotzdem ist "Blutzoll" deutlich besser als andere Vampir-Romane, die momentan auf dem Markt sind. Zum einen schildert sie eine wirkliche, gutstrukturierte, spannende Handlung, die immer wieder überrascht und bis zum Ende in Atem hält. Zum anderen vermeidet Tanya darüber hinaus weitgehend die üblichen Klichées, die in Vampir-Romanen zu finden sind und bei denen eine Pseudo-Handlung darüber hinwegtäuschen soll, daß eigentlich nur Sexszenen zwischen Vampiren und Menschen geschildert werden. Für den nötigen Witz sorgt die Tatsache, daß Henri Fitzroy schmalzige Liebesromane verfaßt, von denen immer wieder kurze Szenen eingestreut werden. Faszinierend ist jedoch vor allem eine Szene, in der sowohl der Vampir als auch der Dämon eines Nachts vor einer stärkeren Macht zurückweichen müssen: Es ist Ostern, und Christus ist auferstanden und hat den Tod und seine Handlanger besiegt.