Autor: marisol    
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Titel: Es ist so einsam im Bett seit der Vampir weg ist
Altersfreigabe: ab 16
Spoiler: keiner
Inhalt: Buffy hat mit Spike eine heiße Affäre, wobei sie ihn jedoch nur ausnutzt. Spike platzt der Kragen, als er merkt, dass Buffy ihn wie Dreck behandelt, und kurzerhand schießt er die völlig fassungslose Buffy in den Wind. Doch plötzlich fängt Buffy an, ganz anders über ihn zu denken...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike



Es ist so einsam im Bett seit der Vampir weg ist
by Marisol


Bild von SweetGirl



„Ich werde nicht mehr mit Dir schlafen, Spike, NIE WIEDER! Du widerst mich an.“ die letzten Worte schrie Buffy ihm ins Gesicht.
 
„Ok. Du brauchst mich aber nicht anzuspucken“ erwiderte er gelassen. Er lag nackt im Bett und sah zu, wie sie sich hektisch anzog.
Sie sah ihn mit einem Blick an, der jeden anderen eingeschüchtert hätte, Spike jedoch reagierte mit einem anzüglichen Grinsen auf ihre wütenden Blicke.
„Liebes.. warte doch noch mit dem Anziehen. Ich bin schon wieder bereit für eine zweite Runde..“ er deutete nach unten, zu seinem besten Stück, Buffy schaute aber krampfhaft in eine andere Richtung.
„Oder besser gesagt.. für eine dritte.. oder vierte? Ich hab nicht mitgezählt…“ fügte er nachdenklich hinzu, Buffy´s Kommentar bestand aus einem herablassendem Schnauben.
 
Endlich hatte sie alle ihre Sachen gefunden (wie war ihr BH bloß in die hinterletzte Ecke gekommen?) und machte sich daran zu gehen, als sie ihn rufen hörte: „Jetzt ist es 6 Uhr.. dann sehen wir uns wohl wieder.. so um 10?“
 
Jetzt hat er es zu weit getrieben, JETZT war die Grenze überschritten, das Fass war übergelaufen.
Sie drehte sich um, mit schnellen Schritten war sie bei seinem Bett angelangt und schlug ihm hart ins Gesicht, dann wollte sie zu einem zweiten Schlag ausholen, aber er war schneller und packte sie beim Handgelenk.
Ohne ein Wort zu sagen, riss er sie zu sich herunter, so dass sie jetzt halb auf ihm lag, er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und küsste sie.
In der selben Sekunde, als er das tat, lösten sich ihr Zorn und ihre Aggression in Luft auf und machten neuen Gefühlen Platz.. und diese waren deutlich angenehmer.
 
Ihre Lippen bedeckten seine und sie fühlte den Geschmack nach Wein und Zigaretten.. und einfach nach Spike.
Er spürte ihre feuchte Zunge tief in seinen Mund eindringen und er spürte ihre Bereitschaft, sich von ihm führen zu lassen.
Er drehte sie herum, so dass sie jetzt unter ihm lag und begann, die Knöpfe ihrer Bluse aufzuknöpfen. „Jetzt hast du dich ganz umsonst angezogen, Liebes.. wertvolle Zeit, die verstrichen ist, und die wir anders hätten ausfüllen können..“ flüsterte er ihr ins Ohr.
 
„Halt die Klappe..“ antwortete sie, aber es lag nichts Wütendes in ihrer Stimme, aus ihr sprach die pure Ungeduld. Warum brauchte er bloß so lange, um diese dämliche Bluse aufzuknöpfen?
Endlich war das störende Kleidungsstück entfernt und sie konnte sich ganz dem wunderbaren Gefühl hingeben, dass seine Hände auf ihrer nackten Haut verursachten.
Sanft streichelte er ihre Brüste, während er mit seinen Lippen eine heiße Spur über ihren Hals zog.
Seine Zunge glitt in ihr Ohr und Buffy überlief eine Welle des Verlangens. Sie krallte die Finger in seinen Rücken und zog ihn noch enger an sich.
 
„Buffy…“ wisperte er erregt. „Du bist so wunderschön.. Du hast so eine schöne, weiche Haut.. es macht mich ganz wahnsinnig, wenn ich dich berühre..Buffy.. ich liebe dich..“
„Ich hab dir gesagt..“ keuchte sie, „dass du das nicht zu mir sagen sollst..“
„Warum nicht? Ich liebe dich..“ wiederholte er, diesmal eindringlicher, während er seine Lippen nun um eine ihrer Brüste schloss.
 
„Ich liebe dich aber nicht!“ sagte sie scharf. „Es ist bloß Sex!“
 
Abrupt hielt Spike inne, schaute sie kurz an und rollte sich schließlich von ihr herunter.
„Geh!“ sagte er nur und machte Anstalten, vom Bett aufzustehen.
„Wa.. was?“ fragte Buffy. Sie atmete immer noch schwer, immer noch waren ihre Sinne wie im Drogenrausch benebelt durch seine Berührungen. Sie griff nach ihm und wollte ihn wieder zu sich ziehen, doch er schüttelte ihre Hand ab und stand auf, um seine Hose anzuziehen.
„Zieh dich an und geh!“ wiederholte er mit eisiger Stimme, er blickte sie dabei aber nicht an.
 
„Was ist denn auf einmal das Problem? Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass ich dich nicht liebe, ich versteh jetzt nicht, warum du..“
„Das Problem, “ unterbrach er sie schroff, „besteht darin, dass ich nicht mehr dein Fußabtreter sein will. Du kommst hierher, wann es dir passt, und wenn du befriedigt bist, haust du wieder ab. Nicht ohne mir vorher ein paar reinzuhauen, und das nicht zu knapp. Ob du es glaubst oder nicht, Buffy, ich habe Gefühle. Und da du offensichtlich keine hast, sollten wir das Ganze hier beenden.“
 
Nun wurde Buffy langsam auch wütend, er hatte überhaupt nicht kapiert, worum es ging und warum eine Beziehung, wie er sie sich vorstellte, jenseits des Vorstellbaren waren.
„Wie hast du dir das vorgestellt, Spike? Dass ich dir um den Hals falle und dir meine Liebe gestehe?“ frage sie spöttisch.
„Nein, das kann ich mir bei dir wirklich nicht vorstellen“ erwiderte er, gefährlich ruhig.
„Aber ich hab von dir gedacht, dass du fair genug bist und mich nicht wie ein Stück Scheiße behandelst nachdem ich gut genug war um als deine persönliche Befriedigung zu dienen!“
 
Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte und insgeheim wusste sie, dass er damit Recht hatte, dass sie ihn oft völlig unnötig niedergemacht hatte.
„Spike“, wollte sie ihn beschwichtigen, „hör mir mal zu..“
„Nein, jetzt hörst du mir mal zu.
Ich hab kein Bock mehr, Buffy. Du glaubst, du kannst alles mit mir machen, weil ich in dich verliebt bin. Ich bin kein verdammtes Spielzeug, das du hervorholen kannst, wenn du es gerade brauchst, und was du dann wieder achtlos in die Ecke schmeißen kannst, wenn´s dich langweilt.
Also schlag ich dir folgendes vor“, er beugte sich zu ihr herunter, so dass ihre Gesichter nur Millimeter voneinander entfernt waren. Seine Stimme war wie ein eisiger Wind, der ihr eine unangenehme Gänsehaut verursachte. „Warum verschwindest du nicht endlich und lässt dich von jemandem vögeln, der dich nicht anwidert?“
 
Seine Augen, die sie sonst immer so voller Verlangen und Gefühl angeblickt hatten, strahlten eine eisige Kälte aus, die Buffy durch Mark und Bein ging, und sie wusste, er meinte es ernst.
Sie knöpfte ihre Bluse zu und ging auf die Tür zu, dann drehte sie sich um und machte Anstalten, etwas zu sagen.
„RAUS!“ brüllte er sie an, noch bevor sie überhaupt einen Ton hervorgebracht hatte.
 
Buffy öffnete die Tür und rannte, so schnell sie konnte..
So hörte sie auch nicht, wie im inneren der Gruft eine Flasche mit ungeheurer Kraft gegen eine Wand geworfen wurde und in tausend Stücke zerbrach, und sie sah auch nicht, wie Spike sich auf die Knie fallen ließ und das Gesicht in seinen Händen vergrub.
 
Buffy konnte nicht fassen, was eben passiert war, noch immer brannten die Worte, die er zu ihr gesagt hatte, wie ein spitzer, giftiger Stachel in ihrer Brust.
„Wie kann er es wagen..“ sagte sie sich immer wieder. Noch immer war sie nicht in der Lage zu realisieren, was gerade geschehen war.
Sie war sich sicher gewesen, dass die Regeln zwischen ihnen klar abgemacht waren, sie hatte ihm immer wieder gesagt, und das von Anfang an, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte, es auch niemals tun würde, also WIESO ZUM TEUFEL spielte er jetzt den enttäuschten Liebhaber, dessen Gefühle verletzt worden waren?
Hatte er etwa damit gerechnet, dass sie sich ihn verlieben würde?
Der Gedanke war so absurd, dass sie beinahe gelacht hätte.
 
Als sie zu Hause ankam, legte sie sich sofort ins Bett, es war jedoch viel zu früh zum Schlafen und sie war auch viel zu aufgewühlt.
Dann kam ihr der Gedanke, dass sie eigentlich froh darüber sein sollte, dass es so gelaufen war.
Es war jetzt vorbei mit ihnen beiden, und sie hatte eigentlich schon zu Beginn der Affäre gewusst, dass diese Sache zwischen ihnen eine kurzlebige „Beziehung“ werden sollte.
Was sie jedoch wurmte war, dass sie eigentlich diejenige hatte sein wollen, die die Sache beendete, sie hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er ihr die rote Karte zeigen würde..
Unbewusst ballte sie unter die Decke ihre Hände zu Fäusten.
Lange fand sie keinen Schlaf in dieser Nacht.
 
Buffy sah Spike mehrere Wochen lang nicht, und obwohl sie anfangs froh darüber war, ihm nicht irgendwo unverhofft zu begegnen, fing sie doch allmählich an sich zu fragen, wo er wohl stecken mochte. Immerhin war Sunnydale alles andere als eine Großstadt, und selbst wenn man jemanden eine zeitlang nicht sah, lief man ihm doch früher oder später über den Weg.
 
Inzwischen hatte sie oft an seine Worte denken müssen, und ihr wurde bewusst, dass sie ihn tatsächlich wie den letzten Dreck behandelte hatte.
Manchmal, nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hatte er versucht, ein Gespräch mit ihr zu führen, ein völlig unverfängliches mit normalen Themen, aber sie hatte überhaupt nichts davon wissen wollen, stattdessen hatte sie ihn herablassend und völlig unnötig (wie sie jetzt erst feststellte) angefahren.
„Ach, was soll´s“ dachte sie. „Ist ja eh vorbei..“
 
Zu Hause entdeckte sie in der hintersten Ecke ihres Schranks ein T-Shirt von ihm. Bei einer der seltenen Gelegenheiten, bei denen er bei ihr zu Hause gewesen war, hatte er das Shirt bei ihr vergessen.
Sie kramte es jetzt hervor, vergrub ihr Gesicht darin und sog die Luft ein und tatsächlich konnte sie ganz schwach seinen Geruch riechen..
 
Schlagartig kamen ihr Erinnerungen an die Nacht, in der er bei ihr gewesen war und sie es die ganze lange Nacht miteinander gemacht hatten, ohne Unterbrechung..
Obwohl beide schon am Rande der Erschöpfung gewesen waren, war die Leidenschaft zwischen ihnen immer wieder von Neuem entfacht und eigentlich hatten sie nur deswegen aufgehört, weil die Dämmerung schon kurz bevorstand und Spike zurück in seine Gruft gehen musste, bevor die Sonne vollständig aufging.
 
Buffy schloss die Augen und setzte sich aufs Bett. Hier haben wir gelegen, dachte sie unwillkürlich und musste schlucken.
Sehnsüchtig fiel ihr alles ein, was sie damals miteinander gemacht hatten, wie sie beide unzählige Höhepunkte erlebt hatten, wie ihr Körper vor Schmerz schon regelrecht gebrannt hatte und sie trotzdem nicht hatte aufhören können, ihn jedes mal von Neuem zu verführen und sich von ihm verführen zu lassen.. Und wie sie an anschließend angeschrieen hatte..
 
Ihr fiel auch wieder ein, was er ihr in der Gruft gesagt hatte, bei ihrem letzten Besuch: „Warum lässt du dich nicht von jemandem vögeln, der dich nicht anwidert?“
 
Aber…hatte er sie wirklich angewidert? Oder hatte sie sich das nur immer wieder und wieder eingeredet, damit sie es leichter hatte, aus seinem Bett zu kommen?
Diese Fragen schossen ihr plötzlich durch den Kopf, während sie immer noch sein T-Shirt vor ihr Gesicht gepresst hielt.
Als sie jedoch realisierte, was sie da tat, schleuderte sie es mit aller Kraft von sich und sprang wie eine Feder vom Bett auf.
Doch die Gedanken, die sie eben gehabt hatte, ließen sich nicht so einfach wie das T-Shirt wegschleudern..
 
Eines Abends sah sie ihn wieder.
Es ergab sich so plötzlich, dass ihr Herz einen Sprung machte, als sie ihn in der Kneipe Billard spielen sah mit einem Typen, den sie nicht kannte.
Er trug wie immer seinen schwarzen Ledermantel und hatte sie noch nicht bemerkt, sie aber blieb wie angewurzelt stehen und bemerkte schockiert, dass ihre Hände angefangen hatten zu zittern.
Sie war nur wenige Schritte von ihm entfernt und er war gerade dabei, eine Kugel zu spielen, als er auch sie sah.
 
Sie wusste nicht, was genau sie erwartet hatte, wahrscheinlich, dass er sie zornig anfunkeln würde, oder hasserfüllt anblicken würde. Oder verächtlich. Oder zumindest zu erkennen geben würde, dass es mal etwas gegeben hatte, was sie verbunden hatte.
Tatsächlich aber sah er sie an, und es gab keinen anderen Ausdruck als… gleichgültig für den Blick, mit dem er sie ansah.
„Hallo, Buffy“, sagte er. Seine Stimme und überhaupt sein ganzes Verhalten zeigten keinerlei Gefühlsregung, keine Wut, keinen Groll, keine Aggression. Aber auch keine Zärtlichkeit, keine Zuneigung und erst recht keine Liebe.
Es war vielmehr so, als hätte er eine alte Bekannt getroffen, die er zwar nicht mochte, die er aber der Höflichkeit halber begrüßte.
 
Buffy wollte seinen Gruß erwidern, aber aus irgendeinem Grund war sie sich sicher, dass aus ihrem Mund nur ein Krächzen kommen würde, wenn sie ihn jetzt aufmachte, also nickte sie ihm nur zu und ging schnell weiter.
Sie setzte sich in eine dunkle Ecke und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, was jedoch nicht einfach war, denn ungefähr tausend davon schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf.
 
Was war das? fragte sie sich. Was zum Teufel war das?
Spike schien es überhaupt nicht zu interessieren, dass sie da war, denn er machte nicht mal die leisesten Anstalten, in ihre Richtung zu blicken oder geschweige denn mit ihr zu reden.
 
Es fiel ihr schwer zu glauben, aber wenn sie ehrlich zu sich selber war, war er völlig unbeeindruckt gewesen. Gleichgültig. Es war ihm schlichtweg egal.
Aus irgendeinem Grund war sie davon ausgegangen, dass er eine Gefühlsregung zeigen würde, dass er sie mit genau dem gleichen Blick anschauen würde, mit dem er sie sonst immer angeschaut hatte: mit Verlangen, Leidenschaft, Gier…mit kaum verhohlener Hoffnung.
Aber nichts davon war der Fall. Noch nicht mal wütend war.
Diese unerwartete Gleichgültigkeit versetzte ihr plötzlich einen schmerzhaften Stich.
Irgendwie hatte sie gehofft, dass er sie mit einem traurigen Blick betrachten würden, der ihr zeigen würde, dass er seit ihrem letzten Besuch in der Gruft gelitten hatte.. gelitten, so wie ich?
Der Gedanke entstand so plötzlich in ihrem Gehirn, dass sie sich nicht dagegen wehren, ihn nicht verdrängen konnte.
 
Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass sie oft an ihn gedacht hatte, viel zu oft, dass sie sich nach ihm und seiner Berührung gesehnt hatte, dass sie manchmal drauf und dran gewesen war, alle Vorbehalte über Bord zu schmeißen und zu ihm zu gehen.. Weil sie ihn vermisst hatte. Weil sie ihn wollte.
Jetzt kam ihr auch die Erinnerung an einige Sachen hoch:
Zum Beispiel, wie sie früher manchmal, nachdem sie miteinander Sex gehabt hatten, so getan hatte, als würde sie schlafen, weil sie wusste, dass er sie dann sanft und zärtlich streicheln würde, dass er ihr leise ins Haar hauchen würde, wie sehr er sie liebte.
 
Damals hätte sie es nicht ums Verrecken zugegeben, aber heute wurde ihr bewusst, warum sie das getan hatte: weil sie es heimlich genossen hatte, wenn er solche Sachen zu ihr sagte, weil sie sich geborgen gefühlt hatte in seinen Armen..
 
Und jetzt.. war er hier und interessierte sich einen Dreck für sie und sie konnte es ihm noch nicht einmal verübeln.
Warum hab ich ihn bloß so mies behandelt?
Weil er ein Vampir ist, antwortete sie sich auf ihre eigene Frage.
Und warum hab ich dann überhaupt mit ihm geschlafen?
Weil.. es schön war, und aufregend, und unglaublich befriedigend.
Ok, und warum hast du WIRKLICH mit ihm geschlafen, und das immer und immer wieder?
Weil.. ach halt die Klappe.
 
Buffy wusste nicht, dass Spike sie sehr wohl gesehen hatte, nämlich durch das Fenster, bevor sie überhaupt hereingekommen war.
Er war so nervös gewesen, dass er seinen Drink verschüttet hatte, denn er hatte nicht erwartet, sie hier zu sehen.
Aber um keinen Preis wollte er ihr zeigen, wie es um ihn stand. Er wollte auf gar keinen Fall, dass sie ihm ansah, was er in der letzten Zeit durchgemacht hatte: Er hatte gelitten wie ein Hund, hatte Phasen der Wut durchlebt, Phasen der Trauer..
Phasen verzweifelter Liebe, die ihn fast dazu gebracht hatten, zu ihr zu gehen und sie zu bitten, dass sie alles vergessen möge, was er ihr gesagt hatte, dass es ihm scheißegal war, dass sie ihn nicht liebte, dass es ihm auch schon reichte, sie bloß in seinen Armen zu halten.. dass sie ihn ruhig weiter benutzen sollte, solange er sie dafür berühren durfte.
Aber ein letzter Rest Verstand, der noch übrig geblieben war, hatte ihn zum Glück davon abgehalten.
 
Als sie jetzt hereingekommen war, wunderschön wie immer in seinen Augen, hatte er es mit unmenschlicher Kraft geschafft so zu tun, als ob sie ihm gleichgültig war, als ob ihm alles egal war, was sie betraf.
Er hatte gesehen, dass sie irgendwie.. irritiert war aber er schrieb es dem Umstand zu, dass sie wohl nicht erwartet hatte, ihn hier zu sein.
 
Gerade als er daran dachte, dass es für ihn an der Zeit war, hier zu verschwinden, weil er es nicht ertragen konnte, in ihrer Nähe zu sein, sah er plötzlich die Typen auf sich zukommen.
 
Buffy beobachtete, wie er lässig weiter Billard spielte. Es tat weh, dass er sich nicht einmal zu ihr umdrehte und sie fragte sich auf einmal, wieso es ihr ausgerechnet jetzt so viel ausmachte..
Plötzlich sah sie die Typen auf Spike zugehen, sie tauchten wie aus dem Nichts auf und umkreisten ihn. Es waren 5, und es waren zweifellos Dämonen.
 
Sie sah, wie zwei von ihnen in hart am Kragen packten, sie hörte auch Wörter wie „Schulden bezahlen!“ Dazwischen Spikes Worte: „Brauche noch Zeit!“
Allerdings sahen die Typen aus, als hätten sie alles, außer Zeit. Sie sah, wie sie ihn nach draußen schleiften, dann sah sie nichts mehr, es war einfach zu voll in dem Laden.
Sie wollte ihnen nach draußen folgen, aber ausgerechnet in diesem Moment wurde sie völlig unerwartet von einem jungen Mann angerempelt, sie stolperte, verlor schließlich das Gleichgewicht und fiel hin.
Der Mann half ihr auf die Beine und stammelte unentwegt Entschuldigungen, Buffy jedoch schüttelte seine Hand unwirsch ab und bemühte sich, nach draußen zu gelangen.
Als sie die Tür aufstieß, entdeckte sie keine Spur von Spike und den Typen.
Sie sah sich um und rannte dann instinktiv in eine kleine, dunkle Gasse.
 
Und dann sah sie ihn reglos auf dem Boden liegen.
Sie rannte wie von Sinnen zu ihm und kniete sich neben ihn.
Er sah furchtbar aus, Blut sickerte aus seinem Mundwinkel, seine linke Gesichtshälfte war regelrecht zu Brei geschlagen worden.
Sie sah an seinem ganzen Körper Verletzungen.
Seine Augen waren geschlossen, er bewegte sich nicht.
 
„Spike?“ flüsterte sie.
Nichts.
Dann, lauter: „Spike…?“
Keine Reaktion.
Oh Gott. Er sah so aus, als wäre er… tot. Ihr Verstand sagte er ihr zwar, dass er nicht tot sein konnte, denn sonst wäre er zu Staub zerfallen, aber irgendwie ließ der furchtbare Gedanke sie nicht los, dass er sich nie wieder bewegen würde.
Sie kniete immer noch neben ihm, dann fing sie an, ihn leicht zu schütteln, dann stärker, wobei sie immer wieder seinen Namen sagte.
Schließlich beugte sie sich ganz nah zu seinem Gesicht herunter und flüsterte: „Spike, bitte…
Steh auf..Bitte. ich wollte dir sagen, dass es mir leid tut.. ich hab dich so vermisst.. Bitte.. bitte..“
 
Eine unendliche Verzweiflung packte sie, als sie sah, dass er immer noch keinerlei Reaktionen zeigte.
„Spike.. bitte.. Spike. Ich liebe dich…“ flüsterte sie mit gequälter Stimme an seinen Lippen.
 
Plötzlich wurde sie von zwei starken Armen umfasst, und seine Lippen pressten sich an ihre.
Einige Sekunden lang ließ sie es geschehen, dann riss sie sich los.
 
„Du.. du… hast nur so getan?“ rief sie schockiert.
„Liebes..“ seine Stimme war weniger als ein Hauch. „Ich dich auch…so sehr..“
 
„Es.. es stimmt nicht, was ich gesagt habe!“ beeilte sie sich zu sagen, wobei sie jedoch immer noch neben ihm kniete, einen Ausdruck der Fassungslosigkeit auf dem Gesicht.
 
„Und warum…“, flüsterte er und seine Augen leuchteten dabei wie zwei Sterne, „Liebes, warum weinst du dann…?
 



~Ende







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