3.3: Harvard, Harvard über alles
Credits
Originaltitel:None Of The Above
Regie:Patrick Norris
Buch:Bonnie Schneider, Hadley Davies
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Brittany DanielEve
Inhalt:Dawson ist erschüttert, als Eve ihm die Lösung zu ihrer nächsten Klassenarbeit vorab zeigt und alle sind versucht zu schummeln. Sogar Joey, von deren Ergebnis abhängt, ob sie eine Förderung bekommt oder nicht, und Andie, die verzweifelt versucht in Harward angenommen zu werden. Doch als die Lösung gestohlen wird beschuldigt Dawson Pacey, da er sieht, wie dieser in seine alten Verhaltensmuster zurückgekehrt ist. Inzwischen versucht Jack zu beweisen, dass er nicht ins Footballteam aufgenommen wird, weil er schwul ist.
Abschrift von:Melissa
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "Dawson's Creek" und ihren Charakteren gehören den jeweiligen Produktionsfirmen.
Abschrift

Kapitel Eins

Bei Dawson Zuhause. #A

Dawson: Eve und Dawson schauen zusammen „Felicity“. Im Hintergrund sind einige Sätze zu hören, in der Felicity von ihrer Unsicherheit spricht. Ich habe mir diesen Abend, offen gesagt, anders vorgestellt. Ursprünglich ging es mir darum, dass wir miteinander reden, um uns kennen zu lernen.

Eve: Haben wir dann Sex?

Dawson: Ich will das nicht ausschließen, nur… lacht ich finde,… immer der Reihe nach. Am Filmabend sollten wir uns Filme ansehen.

Eve: Mir ist Fernsehen lieber.

Dawson: Das meinst du doch nicht ernst.

Eve: Doch, durchaus.

Dawson: Aber Film ist eine Kunstform. Das sind Appetithäppchen, die sie zwischen die Bierreklame schieben.

Eve: Sei nicht so ein Snob, Dawson. Eine Fernsehsendung ist doch irgendwie auch wie Kino, bloß kürzer mit eingebauten Pinkelpausen und es gibt dauernd neue Folgen bei Serien.

Dawson: Serien hasse ich schon aus Prinzip!

Eve: Ja, wenn du meinst, ich bin danach süchtig.

Dawson: Ach, weißt du was? Nimm Felicity zum Beispiel. Wenn man eine Folge dieser weinerlichen Selbstanalysen miterlebt hat, kennt man alle. Zugegeben, sie ist ja ganz hübsch, aber was für eine Heldin soll das sein? Sie kann sich nicht entscheiden, ist gelähmt von… naiv romantischen Vorstellungen, wie die Welt um sie herum sein sollte; sie wirkt geschwätzig und reichlich dumm.

Eve: Sie ist wie du.

Dawson: Wie bitte?

Eve: Sie ist wie du, Dawson. Außer, dass sie im College ist und ein Mädchen und…

Dawson: … eine fiktive Figur in einer Fernsehserie.

Eve: Ja, genau. Denk mal drüber nach. Du bist der Prototyp so einer Figur: perfekte Haare, perfekte Haut. Unser Held.

Dawson: Offensichtlich hast du die vorige Staffel nicht gesehen, da war überhaupt nichts perfekt. Und das beanstande ich im Übrigen ganz allgemein am Fernsehen. Es ist nicht Realität, es ist Perfektion. Niemand vermasselt etwas irreparabel oder wird richtig herausgefordert oder trifft jemals eine falsche Entscheidung oder eine ganz schlimme Entscheidung oder… Eve macht den Fernseher aus.

Eve: Kapierst du nicht, dass ich deshalb auftauche? Sieh mal, eine neue Staffel, da muss ein bisschen Abwechslung rein. Zum Teufel mit dem Status Quo.

Dawson: Ah, eine Verführerin, die die moralische Festigkeit unseres Helden prüfen wird.

Eve: Wird er es unbeschadet überstehen? Bleiben Sie dran.

Dawson: Weißt du, was ich noch am Fernsehen hasse? Dass die immer an der spannendsten Stelle Werbung bringen.

Opening Credits

Kapitel Zwei

Bei Joey Zuhause. #B

Joey: Der Wecker klingelt, Joey springt auf und hetzt zur Schule. In dieser findet gerade der PSAT statt, eine Prüfung zur Bewertung der Schüler für die Vergabe von Stipendien fürs Collage. Der PSAT hat aber bereits angefangen. Sie sieht Dawson im Prüfungsraum. Dawson! Dawson! Dawson! Plötzlich ertönt ein schrilles Geräusch. Dawson? Erwacht von ihrem Traum und liegt immer noch im Bett.


Bei Andie Zuhause. #D

Moderatorin: Im TV. Guten Morgen, es ist 06:45 Uhr und es verspricht ein sonniger Tag zu werden, denn es sind schon jetzt 18 Grad.

Andie: Wieder ein herrlicher Tag im Herbst.

Moderatorin: Im TV. Während Millionen Teenager für die Collage-Aufnahmeprüfung büffeln, kommen wir nun zu einem Gespräch mit John Katzman, dem Verfasser des Bestsellers "Wie man den PSAT knackt".

Andie: Da bin ich dir aber einen Schritt voraus!

Moderatorin: Im TV. Tipps für Studienbewerber in Zeiten, in denen man Leistungsbewusster sein muss denn je.

Andie: Leistungsbewusst? Ha! Ich würde dazu eher sagen: holzköpfig. Synonyme: Dogmatisch, eindimensional, starrsinnig, unnachgiebig. Antonyme wären:…


Vor Jens Zuhause. #C

Jen: … Wischiwaschi, mehrdeutig, ähm unentschlossen. Was ist, dachtest du nur, Dawson würde über so einen üppigen Wortschatz verfügen?

Jack: Nein, ich hätte nur nicht gedacht, dass wir bei unseren neuen außerschulischen Aktivitäten tatsächlich lernen.

Jen: Halt dich da lieber zurück, du hast das Footballstipendium noch lange nicht in der Tasche. Du bist dran, zieh einfach irgendeine Karte.

Jack: "Nonchalant", also die Synonyme wären… Wechsel zu Pacey, der noch im Bett liegt, während Jack weiter spricht. lässig… ungezwungen… ach ja, nachlässig.


Im Unterricht. #A

Green: Ja, gut. Und die Antonyme? Mister Leery!

Dawson: Wachsam, aufmerksam, interessiert. Vorausgesetzt, man geht davon aus, dass der PSAT ein Gradmesser für Intelligenz ist, und nicht nur eine bildungsbürgerliche Waffe gegen die Unter-Privilegierten.

Green: Ein wichtiger Punkt, Dawson. Standardisierte Tests sind nicht perfekt. Vielleicht fühlen sich manche durch sie auf den Arm genommen,… oder irregeführt, als solle der Test beweisen, dass man nicht so klug ist, wie man glaubt. Aber wenn Sie aufs College gehen wollen, gibt es keine andere Möglichkeit. Die Schulglocke ertönt. Halt, einen Augenblick noch bitte: Vergessen Sie nicht, morgen ist Mathematikprüfung; dazu brauche Sie einen Bleistift Nummer zwei, gut gespitzt… und einen scharfen Verstand; das wär's, danke. Ach, Joey, können Sie bitte noch einen Augenblick hier bleiben.


Im Flur der Schule. #D

Andie: Studiert weiter ihre PSAT Merkzettel. Kampflustig,… äh. crypt Und stoßt mit Pacey zusammen. Gott ist nicht so humorlos. Beide stoßen beim Bücken nach den heruntergefallenen Zetteln auch noch mit den Köpfen zusammen. Au!

Pacey: Au! Verdammt!…

Andie: Keine Angst, Pacey, es wird nicht einer von diesen furchtbaren "ich-hoffe-er-hat-es-nicht-so-gemeint-wie-er-beim-Schluss-machen-gesagt-hat" Momente.

Pacey: Da bin ich ja erleichtert, denn ich wollte auf keinen Fall die Szene "er-hat-ein-schlechtes-Gewissen-obwohl-sie-es-war-die-was-mit-einem-psychisch-Kranken-hatte" spielen.

Andie: Na wunderbar.

Pacey: Es geht mich zwar nichts mehr an, aber hast du schon mal was davon gehört, dass man sich zuviel vorbereiten kann?

Andie: Im Gegensatz zu überhaupt keiner Vorbereitung?

Pacey: Deshalb muss man sich wegen so einer blöden Aufnahmeprüfung noch lange nicht verrückt machen.

Andie: Wenn du willst, dass es umsonst ist, wofür wir… ich meine, wofür du gearbeitet hast, bitte, meinetwegen.

Pacey: Ja.

Andie: Mit Sicherheit werde ich mich jedoch durch unseren kleinen Zusammenstoss nicht von meinem Kurs abbringen lassen. Mach's gut.


Im Klassenzimmer. #B

Green: Sie brauchen bloß einen kühlen Kopf zu bewahren, dann haben Sie eine reelle Chance auf ein Hochbegabten-Stipendium.

Joey: Ja. Das höre ich immer wieder. Von jedem, immer und immer wieder.

Green: Sie stehen zu sehr unter Druck, mhm?

Joey: Letzte Nacht habe ich wieder nicht geschlafen.

Green: Hm, Ich habe das auch durchgemacht, ich kenne das.

Joey: Nur wenn ich diese Prüfung nicht erstklassig bestehe, muss ich für den Rest meines Lebens in einem schäbigen Hotel Betten machen und Toiletten reinigen.

Green: Dann werde ich Ihnen mal folgenden Rat geben: Nehmen Sie sich heute Abend frei. Schalten Sie völlig ab. Machen Sie was mit Freunden, sehen Sie sich einen Film an. Denn Sie werden es ganz sicher schaffen. Und Sie werden es mit Auszeichnung schaffen. Meine Kollegen und ich… wir sind da absolut zuversichtlich. Also?

Joey: Nickt zustimmend.


Im Flur der Schule. #B

Joey: Dawson.

Dawson: Hi.

Joey: Ähm… wäre es ein Verstoß gegen die Bedingungen unseres Friedensvertrages, dich um Hilfe zu bitten?

Dawson: Natürlich nicht.

Joey: Gut, denn ich kann Hilfe brauchen.

Dawson: Ja und wie?

Joey: Ich weiß auch nicht. Ein Abend mit hirnloser Unterhaltung, "Jurassic Park" oder vielleicht einer dieser Meteoriten-, Asteroiden-, Atombomben-Filme, in denen Bruce Willis oder George Clooney oder sonst so einer mit Geheimratsecken es mit links schafft, die ganze Erde zu retten. Irgendetwas, was mich von der Prüfung ablenkt.

Dawson: Für dich hängt ja auch eine Menge davon ab.

Joey: Nur meine ganze Zukunft.

Dawson: Sag mir wann und wo.

Joey: Wie wär's mit heute Abend?

Dawson: Heute? Eve taucht auf.

Eve: Hi, Sportsfreunde.

Joey: Wie wär's um 9?

Dawson: Ähm… Heute hatten wir beide eigentlich… Sag mal, wir wäre es, wenn du einfach mitkommst?

Joey: lacht Ja, vielleicht, äh auf einem anderen Planeten in einer anderen Welt. Nichts für ungut.

Eve: Was war denn das für'n Abgang?


Auf dem Spielfeld. #C

Mitch: Ihr müsst richtig rangehen, Leute! Lauft mit aller Kraft los und blockt ihn ab! Nicht so zimperlich! Legt ihn um! Die Spieler stimmen verdattert zu.

Mitch: Jetzt du, McPhee.

Henry: Jack, du schaffst das. Denk nur immer dran, wenn die dich treffen, musst du zumachen. Umklammere den Ball wie ein Embryo. Umarme den Ball!

Jack: Den Ball umarmen… Den Ball umarmen. Läuft auf die Footballspieler zu und fällt um.

Mitch: Wie blockt man ab?! Wie blockt man ab?! Steh auf, McPhee, du verschandelst die Landschaft. Noch mal!

Jack: Ach, kommen Sie, Trainer, sehen Sie nicht, was da läuft? Die grenzen mich aus.

Mitch: Aber nicht aus dem Grund, den du meinst.

Jack: Das ist doch wohl nicht zu übersehen!

Mitch: Pass auf, Jack, schwul oder nicht, du bist hier einfach der Neue und du schützt den Ball nicht so, wie du es müsstest. Deshalb gibt es nur eins, du wirst es gleich noch mal versuchen, klar? McPhee! Dreipunktstand! Jack läuft wieder auf die Footballspieler zu, er fällt um und liegt am Boden.

Henry: Jack, hörst du mich? Jack, weißt du, wo du bist? Wie viele Finger sind das?

Jack: Ich glaub, mir wird schlecht.


Am Hafen. #B

Rob: Der Typ ist nicht gerade ein klassischer Frauenheld. Aber ich sage ihm, es ist ganz einfach. Es gibt nur eine Regel… Schlicht und einfach… Gib den Frauen, was sie wollen.

Joey: Wie wär's, wenn du mir gibst, was ich will.

Rob: Ich warte ja bloß darauf.

Joey: Am Freitagabend frei. Damit ich für die Aufnahmeprüfung lernen kann, die ist Samstag.

Rob: Ja, natürlich, warum nicht, kein Problem. Ich weiß noch, wie das war. Ich habe an dieser Prüfung natürlich nicht teilgenommen.

Joey: Wie? Hat dein Daddy das College gebaut?

Rob: Nein, nein, nur dafür gestiftet. Ich habe einen Ghostwriter engagiert. Im Ernst, hat ein paar tausend Dollar gekostet, dass so ein Hirni einspringt. Durch ihn bekam ich sogar ein Stipendium.

Joey: Und weil ich mir… so was nicht leisten kann,… danke ich dir für den freien Abend.

Rob: Ich habe da eine Idee. Wie wäre es denn, wenn wir zusammen ein bisschen feiern nach dem Test. Ich lade dich ein am Samstagabend.

Joey: Äh, danke, aber… mein Mann mag es nicht, wenn ich mich mit anderen Männern treffe.

Rob: Ach so, ja. Ich dachte schon, du sagst, da musst du dir die Haare waschen.

Joey: Nein, das ist mittwochs. Der eigentliche Grund,… Rob, ist vielmehr,… ich bin lesbisch.

Rob: Aha, jemand, den ich kenne? Joey lacht.

Rob: Also abgemacht. Was sagst du, Samstagabend?

Joey: Kannst du dich damit abfinden, wenn ich einfach Nein sage?

Rob: Ja, schon klar, Potter. Kein Problem.


In Dawson Zimmer. #A

Dawson: Sieht zum Fenster und erblickt einen Apfel, der vor wenigen Augenblicken von nicht da lag. Ich hatte mir schon Sorgen um dich gemacht.

Eve: Ich habe bloß überall den idealen Apfel gesucht. Nur zu, beiß rein. Versuch, ob er so gut schmeckt, wie er aussieht.

Dawson: Und wenn ich das tue?

Eve: Erkennst du ein für allemal den Unterschied zwischen gut und böse. Dawson lacht. Es ist eine herrliche Nacht. Komm mit raus.

Dawson: Ich war nicht mehr hier draußen, seit… seit Joey und ich…

Eve: Joey? Du meinst du allgegenwärtige Brünette? Die bis heute nicht kapiert hat, wie viel Macht, welchen Einfluss sie auf Männer hat?

Dawson: Ja. Sie wohnt weiter unten am Fluss. Sie hat oft bei mir übernachtet, bis wir in das Alter kamen, in dem Sexualität wichtig wird.

Eve: Einen Nachbarjungen hatte ich auch.

Dawson: Ach ja?

Eve: Ist doch völlig normal.

Dawson: Und wie hieß er?

Eve: Monroe. Er hat nur ein Haus weiter gewohnt auf dem Stützpunkt.

Dawson: Du bist auf einem Stützpunkt groß geworden?

Eve: Ja, bei der Army geboren und aufgewachsen. Dawson lacht wieder.

Eve: Wir beide konnten uns jedenfalls ins Schlafzimmer sehen.

Dawson: Ja? Das war dann wohl ganz günstig.

Eve: Allerdings. Das Dumme war nur,… dass er der Vorgesetzte meines Vaters war. Ich habe dir noch was mitgebracht. Zeigt Dawson einen Umschlag.

Dawson: Was ist das?

Eve: Nennen wir es eine Lernhilfe.

Dawson: Das ist doch nicht…

Eve: Doch, genau das… Ein Vorab-Exemplar des Aufnahmetests.

Dawson: U-und warum zeigst du mir das?

Eve: Na ja,… ich habe mir gedacht, ich schenke es dir.

Dawson: Das kann ich auf keinen Fall annehmen.

Eve: Sei doch nicht so egoistisch, Dawson. Wenn es gegen deine Moralvorstellungen verstößt, gut. Aber… du kennst sicher jemanden, der das brauchen kann. Der Apfel ist eine Metapher. Das hier ist was Handfestes.

Kapitel Drei

Im Klassenzimmer. #A

Pacey: Ein Briefumschlag? Deswegen das verschwörerische Getue?

Joey: Pacey, lies mal, was draufsteht. Denn da steht ganz klein gedruckt "Schulbehörde" und "PSAT".

Jen: Dawson, das ist doch nicht etwa das, was ich denke, dass es ist?

Dawson: Denk weiter.

Andie: Oh, Gott.

Jack: Wo hast du das her?

Dawson: Spielt das eine Rolle?

Andie: Selbstverständlich! Wenn wir alle verknackt und eingesperrt werden, dann möchte ich schon gern wissen, für wen ich das ganze ausbaden darf.

Dawson: Das hat mir jemand geschenkt.

Joey: Eine gewisse jemand mit blonden Haaren, deren Name sich auf Steve reimt?

Pacey: lacht Die ist gut. Ich mag die Frau, die ist gut.

Joey: Und wieder mal zeigt Dawson, dass sein Verstand nicht im Kopf sitzt.

Jen: Hast du schon reingeguckt? Es könnte doch ein Scherz sein, vielleicht ist das einzig Echte der Umschlag.

Pacey: Reibt sich die Hände und nimmt den Umschlag, um ihn zu öffnen. Das werden wir gleich sehen.

Andie: Ja, nur zu, Pacey. Vollende deine Kehrtwendung ins Heer der Schulversager.

Pacey: Vielleicht willst du ihn aufmachen, Andie. Betrügen scheint dir ja seit neuestem ziemlich viel Spaß zu machen.

Jack: Niemand macht hier irgendwas auf. Dawson, bring ihn einfach wieder zurück, wo du ihn her hast, und keiner von uns hat ihn gesehen.

Jen: Ich möchte ja nicht wie die einzige typische Schülerin klingen, aber… als einzige typische Schülerin frage ich mich, was wäre dabei, wenn wir nachsehen.

Pacey: Nachsehen? Ich kann in einer halben Stunde für jeden von uns Kopien davon machen.

Dawson: Meine erste Reaktion war zugegebenermaßen, dass ich es lassen wollte. Aber für unseren Direktor scheint das nur ein Spiel zu sein, so locker, wie er das nimmt. Und so schlimm schummeln auch klingt, da habe ich mir doch gesagt, ich stelle es uns mal zur Diskussion.

Joey: Hallo, Moral an Dawson, bitte melden, Dawson! Es ist schlimm! Abgesehen davon, das ist der PSAT. Niemand muss daran teilnehmen, geschweige denn ihn bestehen.

Dawson: Es sei denn, man hofft auf ein Hochbegabtenstipendium. Lässt den Umschlag vor Joey liegen.

Joey: Ha!

Jen: Schiebt den Umschlag von Joey zu Jack. Oder man hat zu viel Zeit damit verbracht, sich umrennen zu lassen, statt zu lernen.

Jack: Oder man will unbedingt nach Harvard. Schiebt den Umschlag zu Andie.

Andie: Oder… eine zerbrochene Beziehung hat einen dermaßen durch die Mangel gedreht, dass einem inzwischen alles egal ist. Schiebt den Umschlag zu Pacey.

Pacey: Oder man war einfach zu beschäftigt, um sich damit zu beschäftigen. Schiebt den Umschlag zu Dawson zurück.

Dawson: Zusammengefasst, für jeden von uns wäre es irgendwie nützlich.

Green: So, Leute, bitte alle Platz nehmen. Jetzt geht es los mit der Mathematikprüfung. Plötzlich ertönt der Feueralarm. Tja, nun wohl doch nicht. Na schön! Sie kennen ja alle die Übung. Lassen Sie alles stehen und liegen und verlassen Sie geordnet das Haus. Mr. Leery? Auch Sie bitte. Alle verlassen das Klassenzimmer und der Umschlag bleibt auf dem Tisch liegen.


Nach der Feuerübung. #A

Joey: Dawson sucht dem Umschlag. Dawson?

Dawson: Es ist weg.

Joey: Was ist weg?

Dawson: Es.

Joey: Sehr komisch! Sucht nun ebenfalls nach dem Umschlag.

Dawson: Da habe ich schon nachgesehen.

Jack: Du hast es einfach liegenlassen?

Dawson: Was sollte ich machen neben dem Direktor?

Jen: Na schön, ich habe es genommen. Alle schauen sie böse an. Äh, war nur ein Scherz! Großer Gott!

Dawson: Das ist nicht komisch. Pacey lacht.

Dawson: Pacey, bitte sag, dass du noch mal hier warst und uns das Leben gerettet hast.

Pacey: Wie bitte?

Dawson: Es ist weg.

Pacey: Was?

Dawson: Es.

Pacey: lacht Oh je.

Dawson: Oh je, weil es weg ist oder oh je, weil du es nicht hast?

Pacey: Beides oder weder noch. Offen gesagt, weiß ich gar nicht, wovon ihr redet.

Andie: Pacey, hör auf, mit uns herumzuspielen!

Pacey: Nein, ich spiele mit niemandem herum, Andie. Ich bin genauso empört wie du und enttäuscht… und zutiefst verletzt.

Green: Ah, eine Krisensitzung… Und das am frühen Morgen? An sich finde ich es ja gut, wenn man miteinander redet. Und was ist das Thema des Tages? Dawson schaut verängstigt zu Direktor Green. Halt, bitte lassen Sie mich raten; mal sehen, wieso ist der PSAT kein mündliches Examen? Tja, meine Lieben, weil ihr diesen Test leider alleine lösen sollt. Bitte tut mir den Gefallen und macht euch unabhängig voneinander wieder an die Arbeit. Na los, kommen Sie. Dawson ist etwas erleichtert, da Green den Umschlag offensichtlich nicht hat.


Am Hafen. #B

Rob: Joey träumt bei der Arbeit und lässt beim Betanken eines Bootes den Tank überlaufen. Joey, sag mal was… was machst du denn da?

Joey: Ein Versehen, beruhige dich.

Rob: Bitte entschuldigen Sie, das tut mir leid. Sie ist hier neu. Der Sprit geht aufs Haus.

Joey: Das hättest du nicht tun müssen. Ich habe den Tank gefüllt und nur ein kleines bisschen verschüttet. Das ist nicht gerade die Exxon Valdez.

Rob: Die 38 Dollar ziehe dich dir von deinem Lohn ab, Potter. Und deinen ach so wichtigen freien Abend kannst du dir abschminken.

Joey: Was?

Rob: Bist du schwerhörig? Du arbeitest morgen Abend.

Joey: Ach so soll das künftig laufen…

Rob: Wie soll was laufen?

Joey: Es geht nicht darum, dass ich Scheiße gebaut habe, sondern um dein angekratztes Ego. Du erträgst es wohl nicht, einen Korb zu kriegen, Rob.

Rob: Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. geht


Bei Jen Zuhause im Badezimmer. #C

Jack: Au! Vorsicht, Jen!

Jen: Mann, du darfst eben keine ruckartigen Bewegungen machen!

Jack: Das kann passieren, wenn auf einmal ein stechender Schmerz im Brustkorb auftritt.

Jen: Ich dachte immer, ihr hättet Schutzpolster.

Jack: Ja, ich habe wohl die Placebo-Polster erwischt.

Jen: Na ja, so lange du dabei deinen Sinn für Humor nicht verlierst…

Jack: Ja, bis man mir den auch rausgeprügelt hat.

Jen: Ja.

Jack: Tut mir Leid, morgen gebe ich meinen Helm ab.

Jen: Das kannst du nicht machen.

Jack: Du wirst schon sehen.

Jen: Na schön, vielleicht bist du ja der Typ, der immer sofort aufgibt.

Jack: Ich will dir mal was sagen. Diese markigen Sprüche kannst du dir wirklich sparen. Und irgendwelche laienhaft verdrehten Psychologen-Weisheiten werden bestimmt nicht bewirken, dass ich bereit bin, mich als Leiche vom Feld tragen zu lassen.

Jen: Mach dich nur lustig über den Gedanken, aber eins kannst du nicht bestreiten: Wenn du etwas aufgibst, heißt das, du hältst dich selbst für nicht gut genug.

Jack: Ach, dann meinst du, dass das, was ich da auf dem Footballplatz über Schmerzen und sich aufopfern lerne, von unschätzbarem Wert für mein späteres Leben sein wird…

Jen: Mhm.

Jack: … und dass ich, wenn ich jetzt aufgebe, mit ziemlicher Sicherheit auch aufgeben werde, wenn es um wichtigere Dinge geht?

Jen: Du hast es erfasst.

Jack: Ja, ich gebe auf.

Jen: Also dann pass mal auf. Was sagst du zu folgendem Argument? Setzt sich auf einen Stuhl. Du hast den Ball gefangen. Nun kannst du mich sentimental oder abergläubisch nennen, aber das Schicksal hat dich den Ball fangen lassen; weiß der Geier weshalb, aber so ist es. Vielleicht ist es deine Bestimmung, ein berühmter Sportler zu werden, um andere dazu anzuregen, sich damit zurechtzufinden, wie sie sind. Vielleicht ist es deine Bestimmung, dieser Schule zu ein paar Siegen zu verhelfen und so was wie Kampfgeist zu entwickeln. Oder… vielleicht ist das der erste Schritt, dass du mal jemanden in vergleichbarer Lage kennen lernst. Du weißt nicht, weshalb und bis du das weißt, bleib lieber am Ball.

Jack: Das ist noch bescheuerter, als dein erstes Argument.

Jen: Mhm… Steht auf, geht wieder zu Jack und zieht kräftig auf Verband.

Jack: Au! Pass auf!

Jen: Widersprich nie jemandem, der dir die Luft abschneiden kann!


In der Nacht im Klassenzimmer. #A

Eve: Dawson, du verschwendest deine Zeit.

Dawson: Es muss hier irgendwo sein.

Eve: Wie kommst du darauf?

Dawson: Könntest du… könntest du wenigstens so tun, als würdest du mir dabei helfen, meinen Arsch zu retten?!

Eve: Na ja, es ist ein süßer Arsch, aber…

Dawson: Aber was?

Eve: lacht Aber wir haben nicht die geringste Chance hier zu finden, was du suchst.

Dawson: Woher weißt du das, der Umschlag lag auf diesem Tisch und ist von einem Augenblick auf den anderen verschwunden. Also muss er…

Eve: Horcht plötzlich auf. Schnell, verstecken wir uns, da kommt jemand! Beide springen unter den Tisch. Mach das Licht aus! Ein Wächter betritt den Raum und leuchtet mit seiner Lampe.

Dawson: flüsternd Puh. Frage: Was würde auf meinen Schulakten am besten aussehen? A: Hat abgeschrieben, B: Besitz gestohlener Prüfungsunterlagen, C: Einbruch, Diebstahl, oder D: alles zusammen.

Eve: Du hast Recht, Dawson. Der Wächter verlässt wieder den Raum, ohne die beiden bemerkt zu haben.

Dawson: Inwiefern habe ich Recht?

Eve: Ach, lass uns hier verschwinden. Falls du die Prüfungsaufgaben zurückhaben willst, dürfte das nicht allzu schwierig sein.

Dawson: Wie kommst du darauf?

Eve: Sie sind nicht verschwunden, Dawson. Jemand hat sie gestohlen.

Dawson: Und woher weißt du das?

Eve: Nenn' es weibliche Intuition.

Dawson: Wenn du Recht hast, kann es fast jeder gewesen sein. Es waren Dutzende von Schülern da, als der Alarm losging.

Eve: Dann muss man eliminieren: Wie viele Schüler wussten denn vom Inhalt des Umschlags?

Dawson: Fünf… oder sechs mit mir.

Eve: Wer würde etwas stehlen, von dessen Wert er keine Ahnung hat? Verstehst du, was ich meine? Also sieh es realistisch… Unbeobachtet und allein auf seinem Zimmer… nimmt einer deiner Freunde eben gerade in diesem Augenblick… den Umschlag zur Hand… und macht ihn einfach auf.

Kapitel Vier

In Direktor Greens Büro. #B

Green: Erst seit knapp einem Monat bin ich Direktor der Capeside Highschool und habe schon einen riesigen Betrugsskandal am Hals! Und ich kann Ihnen sagen, da spielt es auch keine Rolle mehr, ob einer von Ihnen die Verantwortung dafür übernimmt, oder ob Sie alle mit einer albernen großen Geste missverstandener Loyalität untergehen. Aber irgendjemand sollte sich dazu bekennen und zwar ziemlich bald. Denn anderenfalls… werden Sie alle der Schule verwiesen.

Dawson: Joey? Joey steht plötzlich auf und betätigt den Feueralarm-Knopf. Joey wacht auf. Sie hat wieder nur geträumt.


Im Klassenzimmer. #A

Joey: Und Dawson, was für eine Schwarzmarktkiste hast du heute für uns? Hast du zufällig erfahren, was Microsoft morgen auf den Markt bringt?

Dawson: Ich habe euch hierher gebeten, um euch die Chance… um uns allen die Chance zu geben,… diese Geschichte wieder in Ordnung zu bringen.

Jack: Und wie?

Dawson: Der, der den Umschlag gestohlen hat, muss ihn wieder zurückgeben.

Jen: Ja, aber war er denn nicht schon gestohlen?

Pacey: Gefällt mir sehr, wie die Frau denkt.

Dawson: Aber entscheidend ist, dass er verschwunden ist, das war er gestern noch nicht.

Joey: Und was schadet es dann, wenn wir ihn einfach verschwunden sein lassen?

Jack: Finde ich auch, denn der, der ihn gebraucht hat, war nicht verzweifelter als wir, sondern nur etwas schneller.

Andie: Stört es denn niemanden, was das über den Grad der Integrität unserer Gruppe sagt?

Pacey: Wie ich glaube, spreche ich für "unsere Gruppe", wenn ich mit einen herzlichen "nein" antworte.

Jen: Langsam fühle ich mich wie eine psychisch missbrauchte Laborratte.

Joey: Du bist nicht die Laborratte, Jen, sondern Dawson.

Dawson: Vorsicht, Joey.

Joey: Du gibst Parties, fährst Boote zu Klump, stiehlst der Schulband die Show… Wenn du dich weiter an der Nase rumführen lässt, siehst du bald aus, wie Pinocchio!

Dawson: Joey, Eve hat nichts damit zu tun.

Joey: Ach nein, es ist ja für Dawson Leery ganz typisch, dass er seinen Freunden heiße Ware anbietet.

Dawson: Sie hat mir nicht gesagt, dass ich damit irgendwas machen soll.

Joey: Du bist so verblendet durch ihr Aussehen, dass du, selbst wenn sie es täte, es nicht mal merken würdest! Ich wette, du hast nicht eine moralische Bemerkung gemacht, als sie dir den Test gegeben hat. Nur deine Freunde müssen jetzt hier sitzen und… und dein moralisches Affentheater mitmachen! Blondierte Nuttchen, die scharf auf dich sind, dürfen das auch ohne Vorsingen.

Dawson: Bist du fertig?

Joey: Ich kann auch weitermachen.

Dawson: Tut mir leid, dass ich euch mit reingezogen habe, aber einer von uns hat diese Farce auf einen anderen Level gebracht. Ich schließe meinen Schrank nicht ab. Und wer die Prüfungsmaterial hat, wird es heute bis 17:30 Uhr dort hineinlegen.

Pacey: Ach komm, Dawson! Wer immer der Dieb ist, hat den Gefahrenbereich hinter sich gebracht. Er wird es doch jetzt nicht zurückgeben. Wo ist denn der Anreiz?

Dawson: Er wird tun, was richtig ist.


Im Flur der Schule. #D

Andie: zu Pacey Hast du einen Augenblick Zeit? Es ist nämlich wichtig.

Pacey: Klar. Andie, ich bin heute wirklich nicht in der Stimmung für irgendwelche offenen Gespräche. Wenn wir das also bitte kurz halten könnten…

Andie: Okay. Schiebt ihm eine Kiste zu. Betrachte es als letzte Verhandlung.

Pacey: Was ist das?

Andie: Sieh doch einfach nach.

Pacey: Das sind ein paar T-Shirts, eine Mütze… und… Dumbo… Das ist das erste, was ich dir überhaupt geschenkt habe.

Andie: Alles, was du mir überhaupt geschenkt hast, befindet sich in dieser Kiste. Sämtliche Bilder, CDs, Schmuck… alles da drin.

Pacey: Findest du das nicht ein bisschen grob?

Andie: Pacey, das ist keine von diesen Trennungen, die sich endlos hinziehen wird. Du hast es nicht mehr mit dieser Gestörten vom vorigen Jahr zu tun; ich habe mein Leben auf die Reihe gekriegt und ich werde sicher alles tun, damit es so bleibt. Ich habe einen Plan.

Pacey: Ach ja, "Harvard, Harvard über alles!"

Andie: Ich wollte dich einbeziehen, aber wenn das nicht geht, kriegst du gar nichts.

Pacey: Nicht einmal die Erinnerung?

Andie: Die am allerwenigsten.

Pacey: Na gut, wenn das deine Bedingungen sind, wo soll ich dann unterschreiben?

Andie: Das hast du gerade. geht


Am Footballfeld. #C

Henry: Gut, Jack, schieb sie beiseite! Ja, weiter, wir rempeln und schlagen. Los, gib dir Mühe! Weiter, weiter, weiter! Weißt du, was du brauchst?

Jack: Was?

Henry: Ein Mantra. Ein persönliches Wort oder einen Laut, jeder hat so was.

Jack: Ach ja? Und wozu?

Henry: Um sich darauf zu konzentrieren. Um dich davon abzulenken, dass du gleich von einem Feuer schnaubenden zweieinhalb Zentner schweren Linespieler von der anderen Seite des Balles her zu Brei getrampelt wirst.

Jack: Tolle Sache.

Henry: Im Ernst, Jack, irgendwas, was dich vom Denken abhält. Wenn du in diesem Sport nachdenkst, bist du tot.

Jack: Eins möchte ich wissen. Warum tust du das?

Henry: Was meinst du?

Jack: Mir helfen, ich weiß das nicht.

Henry: Ganz einfach, aus zwei Gründen. Der erste Grund, ich möchte, das wir beim Football gewinnen. Und ohne deine Zauberhände haben wir keine Chance. Der zweite Grund ist… Du bist… doch schwul,… nicht wahr? Ich meine, das ist doch kein Geheimnis mehr, oder?

Jack: Nein.

Henry: Huh. lächelt

Jack: Und was interessiert dich meine sexuelle Orientierung?

Henry: Es gibt da… diese… diese Frau,… die du kennst. Eigentlich ist sie mehr ein Engel oder eine Göttin.

Jack: Wer?

Henry: Ich träume von ihr, Jack, jede Nacht träume ich von ihr. Von ihren Lippen, ihren Brüsten, von ihr. Ich wünschte, sie würde mich bloß in ihre Nähe lassen, damit ich ihren süßen Duft riechen könnte. Vielleicht würde sie mich sogar küssen, oder mich umarmen und mich vom Erleiden des Unwahren erlösen; das würde beweisen, dass es nichts Böses auf der Welt gäbe, oder keine unverbesserliche Gefühllosigkeit.

Jack: lacht Immer langsam, nimm dich zusammen.

Henry: Siehst du, wozu mich das treibt? Du musst mir helfen, Jack, ich flehe dich an.

Jack: Du redest doch nicht etwa von der Frau, von der ich denke, dass du sie meinst.

Henry: Von einer gewissen Leiterin der Cheerleader.

Jack: lacht Jen Lindley?

Henry: Mmm Mmm. Nickt zustimmend. Jack fängt lautstark an zu Lachen. Was ist?

Jack: Nur damit du eins klar siehst… und das soll wirklich keine Kritik an dir sein, ganz und gar nicht. Aber… du bist eine Klasse tiefer. Und schon allein dadurch hast du ungefähr soviel Chancen bei Jen Lindley, wie ich sie habe, das morgige Training zu überstehen… lacht


Am Hafen. #D

Joey: Komme schon! Sieht Pacey, der die Glocke für die Bedienung läutet. Hier wird nicht rumgelungert.

Pacey: Hör zu,… ich… bin ein vollkommen normaler Kunde. Ich verlange deshalb bedient zu werden.

Joey: Hast du getrunken?

Pacey: Nur Alkohol, das verspreche ich.

Joey: Was ist denn los?

Pacey: Nichts, was nicht ein kleines Feuer reparieren könnte. Weißt du,… unsere Freundin Andie… hat um ihre geistige Hygiene willen beschlossen, ihr Leben von mir zu bereinigen. Auf der Strecke bleibt der Inhalt dieser Kiste. Stürzt und fällt auf den Steg. Die Kiste fällt ins Wasser.

Joey: Pacey…

Pacey: 'n stabilen Steg habt ihr hier… Dreht sich auf den Rücken, bleibt aber liegen. Hi, Joey… Joey?

Joey: Ja.

Pacey: Tu mir einen Gefallen… Es ist vielleicht besser, wenn ich so nicht nach Hause gehe.

Pacey: Könntest du meinen Vater anrufen und ihm sagen, dass ich hier bin?

Joey: Ja. geht

Pacey: Erblick das Photo von ihm und Andie, das noch nicht ins Wasser gefallen ist. Da ist ja meine… Plumps, und auch das Photo fällt ins Wasser.


Auf dem Flur der Schule. #A

Eve: Du bist wie ein Bernhardiner, Dawson. Bis zum „geht nicht mehr“ loyal und vertrauensselig.

Dawson: In einer halben Minute mache ich den Schrank auf und beweise dir, dass du dich irrst.

Eve: lacht Wie kannst du dir da so sicher sein?

Dawson: Weil ich an Happy Ends glaube. Und zwar schon immer.

Eve: Happy Ends… Diese beiden Begriffe widersprechen sich extrem.

Dawson: Dir macht das Spaß.

Eve: Eigentlich nicht. Es ist nur so, dass mein Geschmack bei Märchen sonst eher in Richtung Gebrüder Grimm geht.

Dawson: Wie kannst du nur so gnadenlos zynisch sein?

Eve: Wie kannst du so abgrundtief naiv sein? Dawson öffnet seinen Spint. Die Unterlagen befinden sich jedoch nicht darin. Noch ist nicht alles verloren, mein Fürst.

Dawson: Weißt du was, Eve? Lass mich endlich in Ruhe, ja.

Eve: Im Ernst? Aber ich kann dir helfen, den Test wiederzubeschaffen.

Dawson: Und wie?

Eve: Indem ich dir sage, wer ihn gestohlen hat.

Dawson: Und, ich höre.

Eve: Sag mir, wen du für den Täter hältst?

Dawson: Keine Ahnung.

Eve: Doch, du weißt es… Der, an den du gerade gedacht hast. Der ist der Dieb.

Dawson: Ha, so einfach ist das.

Eve: Ja. Einfach und einleuchtend.

Dawson: Ich glaube das nicht. Wenn ich etwas aus diesem blöden PSAT Vorbereitungsbüchern gelernt habe, dann, dass die einleuchtenste Möglichkeit meistens die falsche ist.

Eve: lacht Aber es geht hier nicht um standardisierte Tests, Dawson. Sieh doch in dein Jahrbuch, das ist wie eine Kristallkugel. Die am ehesten nach Erfolg aussehen, haben meistens Erfolg. Und die so aussehen, als wurden sie irgendwann im Knast landen, geraten häufig mit dem Gesetz in Konflikt. Willkommen in der Realität, Dawson… Wo der erste, der dir ein Messer in den Rücken rammt dein bester Freund ist.


Am Hafen. #A

Pacey: Wenn das nicht unser rosaroter Panther ist. Was führt dich um diese späte Stunde in diese Gegend?

Dawson: Du bist betrunken.

Pacey: Du bist schnell.

Dawson: Es ist der Abend vor der Aufnahmeprüfung, warum trinkst du da?

Pacey: Ich muss doch nicht lernen, ich habe ja die ganzen Lösungen. lacht

Dawson: Wenn du sie hast, gib sie zurück!

Pacey: Ich wünschte, das hätte ich getan, Hombre. Mann, ich wünschte wirklich, das hätte ich getan. Spricht eigentlich mehr von der Kiste von Andie, und nicht von den Lösungen. Habe ich aber nicht… Habe ich nicht. Es ist nicht hier, es ist nicht zu Hause unter meinem Bett bei meinen Playboys, es ist schlichtweg unauffindbar.

Dawson: Pacey, wir sind seit 16 Jahren Freunde und ich bin nicht dumm.

Pacey: Freunde, he… Freunde! Tja,… das Wort "Freunde" ist ja ein interessantes Wort. Es beinhaltet, dass du deinem Freund auch tatsächlich glaubst, wenn er dir etwas erzählt.

Dawson: Wenn du die Wahrheit sagst.

Pacey: Wenn ich… lächelt Weißt du, was ich so amüsant finde an dieser ganzen Sache? Ich meine, was wirklich das Stärkste an dieser Sache ist? Dass du selber in der Lage gewesen wärst, diesen Test zu stehlen. Zumindest hast du daran gedacht, du hast ihn nämlich nicht weggeworfen, du hast ihn auch nicht Eve zurückgegeben, vielmehr hast du ihn uns gebracht.

Dawson: Nein, ich wollte mich mit den Leuten meines Vertrauens darüber beraten, was man jetzt am besten tut. Ich hätte nie gedacht, dass jemand so schwach oder so selbstsüchtig ist, ihn einfach zu stehlen.

Pacey: Schwach und selbstsüchtig, ja? Und welches dieser schillernden Adjektive trifft auf mich zu?

Dawson: Du bist wie du bist, Pacey.

Pacey: Ja, das stimmt, Dawson. Und du genauso. Du, Dawson Leery, bist ein selbstgerechtes Arschloch, dem sein kaputtes rosafarbendes Wertsystem der 50er Jahre erheblich mehr am Herzen liegt, als die Menschen, die zufällig nicht danach leben.

Dawson: Interessante Wortwahl von einem eingebildeten, hartherzigen Mistsack, der soeben seine Freundin, nachdem sie ihn um ein bisschen Mitleid angefleht hat, zum Teufel gejagt hat.

Pacey: Wenigstens habe ich nicht ihren Vater in den Knast geschickt.

Dawson: Nein, du hast sie nur in den Wahnsinn getrieben. Pacey holt aus und schlag Dawson. Dieser schlägt darauf zurück, worauf Pacey auf den Steg hinfällt mit aufgeplatzter Lippe. Joey eilt ihm zu Hilfe.

Joey: Dawson, was machst du denn.

Pacey: Ist meine Schuld, tut mir leid.

Joey: Dawson, so was geht nicht, das muss aufhören! zu Pacey Alles in Ordnung?

Kapitel Fünf

In einem Gebäude am Hafen. #D

Joey: Hi, hier habe ich Cola für dich.

Pacey: Nein danke, ich habe keinen Durst.

Joey: Für deine Lippe, Schwachkopf, statt Eis.

Pacey: Ich fasse nicht, dass er geglaubt hat, dass ich…

Joey: Na und, Pacey?

Pacey: Ich dachte, wenn einer Respekt vor mir hat, dann Dawson. Aber wenn der, der einen besser kennt als sonst jemand, einen für einen Versager hält, dann…

Joey: Dann glaubst du es selber? Ach komm… Ich habe dich jahrelang für einen Versager gehalten, und du hast mir nie geglaubt.

Pacey: Nur, ab welchem Punkt sollte man anfangen, die allgemeine Meinung über einen zu glauben?

Joey: Wenn sie zutrifft.

Pacey: Tust du mir einen Gefallen?

Joey: Mhm?

Pacey: Sag deinem Freund Dawson, ich wäre unschuldig. Dir wird er glauben.

Joey: Ach, meinem Freund? Er ist ebenso gut dein Freund. Und du weißt genauso gut wie ich, dass er jetzt irgendwo schmollend herumsitzt wegen der Schwere dieser falschen Anschuldigung.

Pacey: Ah, das wäre gut. Lass ihn noch ein Weilchen in seinem Stolz schmoren.

Joey: Also da sind wir alle schuldig.

Pacey: Ich würde nie behaupten, dass er betrügt.

Joey: Ja, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er bei dir nie als erster zuschlagen würde.

Pacey: Er hat mit der ganzen Sache angefangen!

Joey: Also da mische ich mich nicht ein.

Pacey: Dann sag mir eins.

Joey: Was?

Pacey: Was glaubst du, ist mit dem Test geschehen?

Joey: Keine Ahnung. Und offen gesagt,… will ich es nicht wissen. Es gibt Dinge im Leben, da ist es besser, wenn man sie nicht weiß. Dinge, die… man lieber nicht gewusst hätte,… nie gefragt… und nie gesehen.

Pacey: Jetzt sag mal ganz ehrlich… Sieht es so schlimm aus?

Joey: In deinem Gesicht wäre jede plastische Operation… mit Sicherheit eine Verbesserung.


Am Steg vor Dawsons Zuhause. #A

Eve: Hast du es inzwischen zurück?

Dawson: Das nicht gerade.

Eve: Was ist denn passiert?

Dawson: Um mir darüber klar zu werden, sitze ich hier.

Eve: Und?

Dawson: Das einzige, wozu ich was sagen kann, bist du. Du bist mir wie ein Schicksalsschlag widerfahren. Du und dieser blöde Test.

Eve: Und wer von uns hat dir das Veilchen geschlagen?

Dawson: Ich weiß, dass ich teils selbst daran schuld bin. Aber sage bloß nicht, du hättest nicht gewusst, was passiert, wenn du mir diesen Test gibst.

Eve: Wenn du es für deinen Nachtschlaf brauchst, mir die Rolle des Bösen in deinem kleinen Krimi aufzuzwingen, dann nur zu. Tatsache ist, dass wir alle kriminell sind, so oder so. lacht Das es nur die Dummen sind, die sich erwischen lassen.

Dawson: Nett, dich kennen gelernt zu haben, Eve.

Eve: lacht Läuft das wirklich so bei dir? Jemand bietet dir Einblick in die menschliche Natur, die sogar einigermaßen wahr sind, und du… machst dich dann einfach aus dem Staub? Es macht dir wohl furchtbar Angst,… dass der kerngesunde Dawson Leery sich so unbändig angezogen fühlt von jemandem, der so fehlerhaft ist,… so realistisch…

Dawson: Wir haben uns miteinander abgegeben, um uns kennen zu lernen. Und weißt du was? Jetzt, wo ich dich kenne,… mag ich dich nicht. Eve lacht, ist aber sichtlich schockiert.


Auf dem Footballfeld. #C

Jack: Henry starrt die ganze Zeit Jen an. Parker, komm her, heb mal deine Zunge wieder auf. Du musst mich ermutigen.

Henry: Ja, natürlich. Wie geht es deinen Rippen?

Jack: Ich kann wieder atmen, aber das Training ist noch nicht vorbei. Henry lacht.

Mitch: Also Leute,… setzt die Helme auf! McPhee, du kommst als erster dran.

Henry: Hast du dein Mantra? Wie heißt es?

Jack: Bums! Im englischen ist es übrigens „Fug“.

Henry: Bums? Schaut ungläubig.

Jack: Aha. Bums… Das ist das einzige, was ich im Augenblick im Kopf habe. Bums, bums,… bums!!!

Henry: Dann mal los!

Jack: Ja… Bums,… bums,… bums!… In Anlauf und läuft durch die Football-Spieler hindurch; man hört Jen und andere Schüler jubeln.

Mitch: Super gemacht! Ja… Mann, du bist ja gut!

Henry: Bums,… bums,… Rennt auf Jen los. Bums! Bums!

Jen: Aber was… Kurz vor Jen läuft Henry knapp an ihr vorbei. Was… war denn das?


Im Klassenzimmer. #A

Green: Die heutige Aufnahmeprüfung wird zweieinhalb Stunden dauern. Wie Sie wissen, gibt es fünf Abschnitte. Zwei über sprachliche Fähigkeiten, zwei über mathematische und einen überschriftlichen Ausdruck. Es gibt nur eine 15 minütige Pause. Gibt es noch Fragen? Gut… Sie haben 30 Minuten Zeit, um jeden Abschnitt… Dawson steht auf. Kann ich Ihnen helfen, Mr. Leery?

Green: Dawson gibt seinen Testbogen wieder ab. Was machen Sie denn?

Dawson: Ist eine lange Geschichte.

Green: Nun gut, oder ist da vielleicht noch einer?

Pacey: Steht nun auch auf. Ich habe den Herd angelassen.


Vor der Schule. #A

Dawson: Was hat dich so lange aufgehalten?

Pacey: Ach, diese Analogien, die sind ziemlich 'n Hammer. Weißt du noch, weshalb wir das da getan haben?

Dawson: Weil wenn wir uns schon gegenseitig verdreschen, sollte es wenigstens wegen eines Mädchens sein.

Pacey: Nickt zustimmend. Beide gehen.


Wieder im Klassenzimmer. #A

Green: Fangen Sie bitte an. Der Test beginnt. Man sieht wie Andie einen Umschlag herausnimmt und anfängt von diesem abzuschreiben.

Closing Credits

Ende