On tour with Ghost Of The Robot
Ghost Of The Robot – den James-Marsters-Fans dürfte dieser Name mit Sicherheit ein Begriff sein, allen anderen kurz erläuertet: Ghost Of The Robot sind eine noch recht junge Independence Rock Band aus dem Sonnenstaat Kalifornien, gegründet im Februar 2002 von „Spike“-Darsteller James Marsters und seinem Gitarristen Charlie deMars. Wenige Monate später erschien die erste Single der 5köpfigen Band – „Valerie“, gefolgt von „David Letterman“ im Dezember 2002. Zwischendurch begab man sich auf einen Test-Gig nach Paris und nach dem Erfolg der beiden Singles war es nur eine Frage der Zeit, wann das erste Album veröffentlicht werden würde. Im Februar 2003 war es soweit: „Mad Brilliant“. Nun begaben sich die 5 – Steve Sellers (Gitarre / Keyboard), Charlie deMars (Gitarre), Kevin McPherson (Baß), Aaron Anderson (Drums) und James Marsters (Gesang / Gitarre) – also das erste Mal auf eine Europa-Tour.
Los ging es am 12.06.2003 in Köln. Die Band war bereits am 10.06. gelandet und konnte sich die beiden Tage vom Jetlag erholen. Das MTC sollte nun also an diesem Freitag als Location herhalten, war jedoch gänzlich ungeeignet: keine Klimatisierung und eine schlechte Anordnung der Bühne. Offenbar war keiner so recht auf den Ansturm vorbereitet. Nichts desto trotz verlief der Einlaß reibungslos. Schon früh hatten sich die ersten Fans versammelt und am frühen Abend reichte die Schlange bereits zum nächsten Häuserblock. Das MTC verwandelte sich dagegen drinnen in kürzester Zeit in einen Hexenkessel. Als gegen 20:30 Uhr die Band die Bühne enterte – voran Charlie, Kevin und Aaron, anschließend Steve und last but not least James – gab es für die Fans kein Halten mehr. Die anfängliche Nervosität und Aufregung in der Band war denn auch nach dem Opener „Liar“ verschwunden. 60 Minuten lang bot die Band eine fantastische und vor allem ehrliche Rock-Show, der auch die schlechte Akustik nichts anhaben konnte. Lediglich die Hitze in der kleinen Halle wurde immer unerträglicher. Neben den Stücken des aktuellen Albums gab es auch erstmals eine Kostprobe auf das neue im Winter erscheinende Album.
Frankfurt einen Tag später ... 13.06.2003: Der Sinkkasten bewies sich als gute Wahl, aber auch hier das gleiche Bild. Fans die seit dem Morgen warteten und eine immer länger werdende Schlange im Laufe des Tages. Da der Club in einer Einkaufspassage liegt, war hier jedoch das geordnete Anstehen nicht gewährleistet und so wurde bereits Stunden vor dem Einlaß geschupst und gedrängelt als würde eine weltberühmte Rock-Band am Abend auftreten. Für den Frankfurt-Gig hatten sich die Ghosts was ganz Besonderes ausgedacht – 50 Fans durften mit sogenannten Special Audience-Tickets zu einer Question & Answer-Stunde mit der Band. Fragen, wie „Wann erscheint das neue Album.“, „Was bedeutet der Song „German.Jewish“ aber auch witzige Fragen a la „Mit wem würde jeder gerne innerhalb der Band tauschen?“ beantworteten Steve, Aaron, Charlie, James und Kevin in ihrer stets charmanten Art und Weise. Auch an diesem Abend hieß es dann gegen 20:30 Uhr it’s time 2 rock. Zwar war auch hier der erste Song des Abend „Liar“, jedoch überraschte die Band mit einer teilweise komplett und vor allem auch verlängerten Set List. So gab es neben „Angel“ und „Dangerous“, was beides einen Tag zuvor fehlte, auch etliches aus dem neuen Album wie „Over Now“, „Katie“ und „New Man 10,000“ zu hören. 90 Minuten lang verausgabte sich die Band total und so war es nicht verwunderlich, dass auch das 2. Konzert auf deutschem Boden ein voller Erfolg wurde.
Für die Band ging es derweil weiter nach England: London, Liverpool, etc. standen auf dem Programm bevor es am 19.06.2003 ein zweites Mal in Englands Hauptstadt ging. Auch hier wie zuvor das gleiche Bild: viele junge Mädels (und einige Spike-Look-A-Likes), die sich stundenlang für die besten Plätze anstellten. Konzertbeginn wie auf der ganzen UK-Tour früher als in Deutschland. Denn hier heizten Pnevma, eine ziemlich düstere Heavy-Metal-Band ein, bevor Ghost Of The Robot die Bühne stürmten. Wie auch schon die Gigs zuvor gab es eine geänderte Set List, altbewährtes wie „Valerie“, „Blocking Brainwaves“, „Mad Brilliant“ und „German.Jewish“ und neue Stücke. Die Band strotzte selbst nach den zahlreichen Shows noch vor Spielfreude, es gab keine einstudierten Sprüche und Posings und die 5 brachten die klimatisierte Halle zum Kochen. Der Sound war astrein und was die Akustik anbelangte, gab es kein Meckern. Das Scala verdient wohl zu recht das Prädikat ein „Top-Club“ zu sein ... Lediglich das recht junge englische Publikum regte etwas zum Ärgern an. Es wurde geschupst und gedrängelt, so dass die Fans in der erste Reihe immer doller gegen die doch recht niedrige Bühne geschupst wurden. So konnte der eine oder andere am nächsten Tag wohl die blauen Flecke zählen.
Nach einigen Tagen Pause ging es für die Band dann am 23.06.2003 weiter nach Edinburgh und am 24.06.2003 zurück nach London zum Abschluß-Gig der Europa-Tour 2003.
Report by Dagmar Sheila Guenther, Juni 2003
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