Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Heartbreaker
Altersfreigabe: ab 18!
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike ist ein Aufreißer und Herzensbrecher, dem die Frauen zu Füßen liegen. Er kann zwischen vielen auswählen und läßt absolut nichts anbrennen. Dann lernt er jedoch eine kennen, die so ganz anders ist...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Xander, Oz und andere Namen aus dem Buffyverse
Kommentar: Großer Dank gebührt wieder mal der lieben Yvie fürs Pic...


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Heartbreaker
by Marisol


Bild von Yvie



Er starrte wie gebannt auf das leuchtende Display seines Handys.
Er konnte einfach nicht fassen, dass sie das wirklich getan hatte.
Natürlich glaubte er nicht eine Sekunde daran, dass ihr „etwas Dringendes“ dazwischengekommen war, was sollte das auch sein? Verdammt noch mal, was konnte einem am Sonntagabend dazwischenkommen?
 
Sie spielt mit mir wie mit einem kleinen, dummen Jungen, dachte Spike. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, dass die ganze Aktion von ihr bis ins kleinste Detail geplant worden war und er verfluchte sich selbst dafür, dass er tatsächlich so blöd war zu glauben, dass sie es ihm so leicht machte.
Offenbar bin ich wohl doch nicht so unwiderstehlich..
 
Das erste Mal, wirklich das allererste Mal in seinem Leben musste er sich eingestehen, dass er etwas, was eine Frau betraf, nicht unter Kontrolle hatte.
Buffy war wirklich bemerkenswert, in jeder Hinsicht. Immer wenn er glaubte, dass er sie an dem Punkt hatte, an dem er sie haben wollte, entglitt sie ihm wie ein glitschiges Stück Seife und ließ ihn dastehen wie einen Trottel.
Er hasste dieses Gefühl.
Er wollte derjenige sein, der bestimmte, wo es langging, stattdessen musste er feststellen, dass eindeutig Buffy diejenige war, die die Zügel in der Hand hielt.
Zum ersten Mal passierte es ihm, dass er keinerlei Einfluss auf das Geschehen hatte und das machte ihn wahnsinnig.
Er dachte an all die Frauen, mit denen er gemacht hatte, was er wollte. Er war ganz nach seinem Belieben mit ihnen umgesprungen. Wenn es ihm passte, überschüttete er diejenige mit seiner Aufmerksamkeit, wenn sie ihm zu langweilig wurde, wurde sie abserviert und gegen eine neue eingetauscht.
Und jetzt musste er die Erfahrung machen, dass er der Spielball einer anderen Person war.
Verfluchte Scheiße.
 
Frustriert machte er sich auf den Nachhauseweg, in der Hand immer noch sein Handy haltend. Am liebsten hätte er es in die nächste Mülltonne gepfeffert.
An einem Kiosk kaufte er sich ein paar Dosen Bier und Chips.
In seiner Wohnung ließ er sich wie ein nasser Sack auf das Sofa fallen, schaltete den Fernseher ein und dachte voller Selbstmitleid daran, dass er vermutlich der einzige war, der allein zu Hause hockte, mit einem lausigen Film und mit ein paar Dosen Alkohol als Gesellschaft.
 
Er zappte gerade gelangweilt durch die Sender, als er vom Piepen seines Handys aufgeschreckt wurde.
„Ich hoffe du bist nicht sauer?“
Es war Buffy!
Was hatte sie jetzt schon wieder vor? Er wollte eigentlich nicht antworten, aber dann entschied er sich aus zweierlei Gründen doch dafür, es zu tun. Wenn er nicht antwortete, würde es so aussehen, als wäre er eingeschnappt. Das war der eine Grund, der andere war schlicht und einfach seine Neugier.
„Nein, natürlich nicht.“
 
Er hoffte, dass sie weder die Ironie noch den Vorwurf aus der Nachricht herauslesen würde.
Mehrere Minuten vergingen.
Piep.
„Vielleicht kann ich es wieder gut machen?“
Was bezweckte sie damit? Was sollte das Ganze?
Wollte sie, dass er vorschlug, sich wieder zu verabreden, nur um ihn dann auf noch raffiniertere Weise zu versetzten? Das wird es wohl sein..
Also beschloss er, ihr nicht diesen Gefallen zu tun und schrieb:
 
„Ist schon ok, mach dir keine Vorwürfe. Kann ja schließlich jedem passieren, dass etwas Unerwartetes dazwischenkommt.“
Ha! Damit hast du wohl nicht gerechnet, nicht wahr, Buffy?
Er war einmal auf ihre Aktion hereingefallen, ein zweites Mal würde er es auf gar keinen Fall zulassen.
„Hmm.. ich würde mich wirklich besser fühlen, wenn ich es irgendwie wiedergutmachen könnte..“
 
Verdammt, irgendetwas hatte sie vor, das wusste er.
„Wenn das so ist.. wir sehen uns bestimmt demnächst, dann können wir das näher besprechen. Jetzt muss ich los. Bis dann..“ tippte Spike in sein Handy ein.
Sie sollte bloß nicht denken, dass er es kaum erwarten konnte, sie wieder zu sehen (auch wenn es der Fall war) und sie sollte auch nicht denken, dass er nichts Besseres zu tun hatte, als alleine daheim zu sitzen. Er hatte daher absichtlich angedeutet, dass er noch etwas vorhatte.
Mittlerweile hatte er die Erfahrung gemacht, dass Buffy eine Frau war, der man nicht so leicht in die Karten schauen konnte, und sein Instinkt sagte ihm, dass er vorsichtig sein sollte, wenn er vermeiden wollte, dass sie ihn wieder vorführte. Er wusste, sie konnte es. Sie war der Regisseur, er folgte lediglich dem Drehbuch, das sie geschrieben hatte.
Aber damit war jetzt Schluss, jetzt war er vorgewarnt.
 
Spike fragte sich, wieso er nicht einfach die Finger von ihr ließ. Die Kleine war wirklich geschickt und einfallsreich, wenn es darum ging, ihn an der Nase herumzuführen und inzwischen war er sich gar nicht mehr so sicher, dass sie wirklich Interesse an ihm hatte.
Verdammt, so weit war es schon gekommen, dass er an sich selbst zweifelte!
 
Einige Tage später konnte er es nicht mehr aushalten. Obwohl er vorgehabt hatte, abzuwarten bis sie sich als erste meldete, konnte er einfach nicht mehr.
Er kramte überflüssigerweise (da er sie sowieso auswendig kannte..) den Zettel mit ihrer Nummer hervor und wählte ihre Nummer.
Es klingelte… und klingelte… und klingelte.. und dann schließlich:
„Hallo?“
„Hallo Buffy, ich bin´s, Spike.“
„Oh, hi, gut dass du anrufst, ich wollte mich sowieso heute Abend bei dir melden..“
Du kleine Lügnerin..
 
„Was machst du so?“ Er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und es so aussehen lassen, als würde er nur anrufen, um ein bisschen Smalltalk zu betreiben. Ohne Hintergedanken natürlich.
Sie redeten ein bisschen über alltägliches, als Buffy schließlich sagte:
„Übrigens.. wegen neulich.. ich hab immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich unsere Verabredung platzen lassen musste. Ich hab ein kleines Geschenk für dich, es ist aber nichts Besonderes..“
Ein Geschenk?
 
Ehe er nachfragen konnte, fuhr sie schon fort: „Was hältst du davon, wenn wir uns heute Abend treffen? Wir könnten was trinken gehen..?“
„Klar, gerne!“ Spikes Satz sprudelte aus ihm heraus, bevor er sich selber daran hindern konnte.
Na toll du Idiot, sag es doch mit noch ein bisschen mehr Begeisterung!
 
Am anderen Ende lachte Buffy leise in den Hörer hinein und Spike verfluchte sich dafür, dass er sich nicht besser unter Kontrolle hatte.
Se verabredeten noch die Uhrzeit und das Cafe, in dem sie sich treffen wollten und legten schließlich auf.
Was plante sie?
Es war ihm klar, dass er nicht damit zu rechnen hatte, dass es ein normales Date werden würde, dazu kannte er Buffy mittlerweile zu gut.
Dennoch hinderte ihn das nicht daran, sich wie ein kleines Kind auf die Verabredung zu freuen.
Der Gedanke, sie wieder zu sehen verursachte ein seltsames Gefühl in seinem Mageninneren. War das Aufregung? Vorfreude? Angst? Alles zusammen irgendwie? Oder vielleicht noch etwas anderes..?
Was es auch war, es war gleichzeitig schön und beängstigend und Spike ertappte sich dabei, wie er dämlich vor sich hin grinste, sobald er an das Treffen heute Abend dachte.
 
Sie waren wieder um 7 Uhr verabredet. Was erwartete ihn heute? Würde sie wieder nicht kommen und ihm dann wieder eine haarsträubende Geschichte auftischen?
Je näher der Zeiger der Uhr auf die 7 zurückte, desto nervöser wurde er.
Als es schließlich Zeit für ihn wurde, sich auf den Weg zu machen, fand er vor lauter Aufregung seine Autoschlüssel nicht und rannte wie ein Verrückter durch seine Wohnung, alle Orte zerwühlend, an denen der Schlüssel sein könnte.
Er fand ihn, wo auch sonst, in seiner Hosentasche.
 
Als er das Cafe erreichte, innerlich auf alles vorbereitet, sah er Buffy draußen schon stehen.
Sie stand mit dem Rücken zu ihm und schaute in die entgegengesetzte Richtung, offenbar erwartend, dass er aus dieser kam.
Er tippte ihr von hinten auf die Schulter und sie fuhr erschrocken herum, als sie aber sah, dass er es war, lachte sie ihn fröhlich an.
Sein Herz schien innehalten, nur um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiterzuschlagen und beklommen fragte er sich, ob es nicht jeder, inklusive ihr, wahrnehmen konnte.
Sie war noch hübscher, als er sie in Erinnerung hatte.
Ihre Haare fielen golden schimmernd auf ihre Schultern, ihre grünen Augen strahlten wie Smaragde und ihre Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, das ihm den Atem raubte.
 
Er wurde sich bewusst, dass er sie eine ganze Weile anstarrte, ohne etwas gesagt zu haben und zu seiner Erleichterung erinnerte sich sein Gehirn daran, wie man Worte formulierte.
„Ich freue mich, dich zu sehen“ sagte er aufrichtig und vergaß auf der Stelle, dass er eigentlich vor ihr auf der Hut sein wollte.
Nicht mal 1 Stunde vorher hatte er sich immer wieder gesagt, dass er sich auf verdammt dünnem Eis bewegte, das jeden Augenblick unter ihm zusammenkrachen konnte, wenn er nicht aufpasste. Buffy hatte ihm schon mehr als einmal Anlass dazu gegeben, dass er vorsichtig sein musste.
Aber jetzt, während er ihr faszinierendes Gesicht betrachtete, konnte er nur daran denken, wie schön sie war und wie gerne er sie berührt hätte.
 
Sie gingen hinein und setzten sich an einen Tisch in der Ecke.
Zuerst verlief ihr Gespräch etwas holprig, aber dann fanden sie immer mehr Themen, über die sie sich unterhalten wollten.
 
Gott, sie war so anders als alle Frauen die er kannte..
Mit ihr zu reden machte wirklich Spaß und anders als bei seinen bisherigen Bekanntschaften heuchelte er nicht nur Interesse.
Sie war in jeder Hinsicht aufregend.
Spike wollte alles über sie wissen, es interessierte ihn, was sie gerne tat in ihrer Freizeit, wofür sie sich interessierte, welche Filme sie liebte, was sie gerne aß..
Das erstaunliche war, dass er nicht müde wurde ihr zuzuhören.
So etwas hatte er noch nie erlebt.
 
Noch vor 2 Monaten hatte er mit Frauen lediglich geredet, um die Zeit zwischen dem Sex irgendwie zu überbrücken. Wenn er jetzt daran dachte, schämte er sich ein wenig dafür und fragte sich, wie er so rücksichtslos hatte sein können.
 
Mit Buffy machten die Gespräche wirklich einen Sinn und wenn er in ihr Gesicht schaute, hatte er den Eindruck, dass auch sie Gefallen daran fand.
Sie war alles andere als zickig oder arrogant zu ihm, sie lachte viel und schien ihr Zusammensein wirklich zu genießen.
Während er sie darüber reden hörte, was sie sich nach ihrem College-Abschluss vorstellte, griff er aus einem Impuls heraus nach ihrer Hand, die auf dem Tisch lag und drückte sie leicht.
Erstaunt sah sie ihn an.
Er wusste nicht warum, aber plötzlich hatte er den Drang ihr zu sagen, wie schön er den Abend mit ihr fand.
„Es macht wirklich Spaß mit dir zu reden, Buffy. Und außerdem bist du eine der interessantesten und aufregendsten Personen, die ich je getroffen hab..“
 
Buffy sah ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an und murmelte etwas, das er nicht verstand. Von diesem Augenblick veränderte sich ihr Verhalten zusehends, sie wirkte wieder kühl und distanziert.
Spike wollte sie gerade fragen, ob irgendetwas nicht in Ordnung war, als sie nach unten griff und eine kleine Tüte hervorzog.
„Ich hab ja noch ein Geschenk für dich, als Entschädigung dafür, dass ich dich neulich versetzt habe“ sagte sie in spitzem Ton.
Tatsächlich schien sie die Tüte vollkommen vergessen zu haben, seit sie das Cafe betreten hatten, und irgendetwas hatte sie jetzt wieder daran erinnert.
 
Verwundert griff er nach der Tüte und zog ein eingepacktes Geschenk daraus hervor. Es fühlte sich an wie ein Buch, und als er das Papier entfernte, sah er, dass es sich tatsächlich um ein Buch handelte.
Es war relativ dünn, und auf dem Cover war zu lesen:
Alles, was Männer über Frauen wissen
 
Eine unschöne Vorahnung beschlich ihn, als er das Buch aufschlug. Die Seiten des Buches waren komplett leer.
Eine Weile starrte er auf das Buch in seinen Händen und sagte gar nichts.
Alles, was er vor ein paar Minuten noch gefühlt hatte, verpuffte und machte einem anderen, unangenehmen Gefühl Platz. Er fühlte sich elend. Sie hatte es wieder getan.
Endlich schaute er in ihr Gesicht, dann sprach er leise:
„Was soll das, Buffy? Findest du das witzig? Ich habe dich damals im Bronze ganz normal gefragt, ob du mal mit mir ausgehen würdest. Wenn du kein Interesse an mir hast, wieso sagst du es mir nicht ganz einfach, dann lass ich dich in Ruhe!“
 
Er sah dass sie schluckte, dennoch fuhr er fort:
„Wieso führst du mich ständig vor? Macht dir das Spaß? Ich meine, du kennst mich doch überhaupt nicht! Du lässt dir von anderen Leuten etwas über mich einreden und denkst dann, dass du ein Recht hat, mich ständig zu blamieren. Als ich dir gezeigt hab, dass ich Interesse an dir habe, hätte ein schlichtes ‚Nein!’ deinerseits völlig genügt.“
 
Er stand auf vom Tisch und ging mit schnellen Schritten auf die Straße.
Ok, er hatte sich in allem getäuscht. Er hatte tatsächlich das Gefühl gehabt, dass sie anfing, sich ihm gegenüber zu öffnen.
Es tat weh, so von ihr zu behandelt werden und er fragte sich, ob sie jetzt wohl immer noch in dem Cafe saß und über seinen verletzten Gesichtsausdruck lachte.
 
Er ging nicht zu seinem Auto sondern beschloss, zu Fuß ein bisschen herumzulaufen, bis er sich etwas beruhigt hatte.
Er vernahm schnelle Schritte hinter sich, schenkte ihnen jedoch keine Beachtung, bis er plötzlich von zwei Armen gepackt wurde, die ihn herumwirbelten.
 
Buffy keuchte atemlos und schien etwas sagen zu wollen. Erst als sie sich etwas beruhigt hatte, schaffte sie es hervorzubringen:
„Es.. es tut mir leid, Spike. Das mit dem Buch war wirklich nicht witzig.“
Er starrte sie an und brachte dann hervor:
„Schon gut. Aber jetzt lass es einfach bleiben, ok? Ich hab schon kapiert, dass du..“
 
Er wurde mitten im Satz unterbrochen, als sie sich plötzlich auf die Zehenspitzen stellte und ihren Mund auf seinen presste.
Überrascht hielt er die Luft an, als ihre weichen Lippen seine eigenen berührten und er schloss die Augen, um sich ganz diesem Gefühl hinzugeben, welches durch ihren Kuss ausgelöst wurde.
Spike wusste nicht, was hier passierte, aber was es auch war.. es war wunderschön und es ließ ihn glauben, dass der Boden unter seinen Füßen schwankte.
Ihre kleine Hand grub sich in seine Haare, ihre Finger zerwühlten seine vorhin so sorgsam hergestellte Frisur, aber ihm war es egal.
 
Seine Arme umschlossen sie und pressten sie an sich, während sie sich mitten auf der Straße küssten… und küssten… und küssten…



Nächster Teil







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