Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: The Truth
Altersfreigabe: ab 16
Spoiler: 6. Staffel
Inhalt: Spike macht sich Hoffnungen, dass Buffy, die immer wieder mit ihm schläft, seine Gefühle erwidert, obwohl sie behauptet, es nicht zu tun. In der Zwischenzeit hat Tara Angel angerufen und ihm von Buffy und Spike erzählt, weil sie glaubt, Buffy damit einen Gefallen zu tun. Angel taucht daraufhin in Sunnydale auf...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Dawn, Angel und Scoobies
Kommentar: So hätte ich mir die 6. Staffel gewünscht, weil ich finde, dass Buffy und Spike trotz aller Widersprüche ein perfektes Paar sind. Warum hat mich Joss bloss nicht nach meiner Meinung gefragt.


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The Truth
by Marisol


Bild von Yvie



Buffy schlug mit einem enormen Knall die Tür zu seiner Gruft zu und ging.
Spike dachte lange über die letzten Stunden nach, über den Ausdruck auf ihrem Gesicht als sie gegangen war. Sie versuchte so verzweifelt zu verbergen, was in ihr vorging, doch er durchschaute ihre kalte, unbarmherzige Fassade. Wenigstens glaubte er das.
Sie war zu ihm in die Gruft gekommen, mal wieder, und sie waren übereinander hergefallen, atemlos, wie zwei Ertrinkende, die sich verzweifelt aneinander klammerten. In diesen Stunden, in denen sie sich geliebt hatten, gehörte sie ihm vollkommen, es gab nur noch sie und ihn. Er liebte diese Buffy, die sich ihm völlig hingab, die die Zeit vergaß und Sachen mit ihm anstellte, die ihn fast um den Verstand brachten. Aber dann gab es noch die andere Buffy, die, die entsetzt zu ihm herunterschaute, nachdem die realisiert hatte, was soeben (mal wieder) passiert war. Üblicherweise schien sie dann wie besessen davon zu sein, so schnell wie möglich von ihm loszukommen. Sie gab ihm dann nicht nur das Gefühl, der letzte Dreck zu sein, nein, sie sagte es ihm auch offen ins Gesicht. Sie sagte, dass sie nur mit ihm schlief, weil nur der Sex mit ihm dazu beitrug, die innere Leere in ihr zu verdrängen, die sie seit ihrer Auferstehung fühlte. Spike versuchte dann immer, sich seine Enttäuschung und seinen Schmerz nicht ansehen zu lassen, aber das wurde von Mal zu Mal schwieriger.
Auch jetzt, als er auf seinem völlig zerwühlten Bett lag, und Buffy´s Geruch einatmete, der immer noch in den Laken hing, fühlte er einen schmerzhaften Stich in der Brust als er sich daran erinnerte, wie sie ihn behandelt hatte, wie sie auf ihn herabgeschaut hatte mit einem Ausdruck tiefen Abscheus auf dem Gesicht. Es tat weh und er versuchte, den Gedanken daran zu verdrängen. „Verdammt, was macht sie bloß mit mir…. Zur Hölle, ich hab sie verdammt noch mal nicht gebeten, herzukommen. Wär sie bloß bei ihren albernen Freunden geblieben und hätte mich in Ruhe gelassen!“ sagte er laut vor sich hin aber sein totes Herz sagte etwas anderes. Trotz all der Demütigungen, die er ertragen musste, hätte er die gemeinsamen Stunden mit ihr, den Sex und die Leidenschaft, für nichts auf der Welt hergegeben. Er musste sich immer schwer beherrschen, um ihr während des Sex nicht zu sagen, wie sehr er sie liebte, wie sehr er sie brauchte und wie viel sie ihm bedeutete, aber er wusste, würde er diese Worte sagen, wäre sie schneller verschwunden, als ihm lieb wäre, also hielt er lieber die Klappe und genoss ihren Körper, der so perfekt mit seinem harmonierte. Wie gerne hätte er sie im Arm gehalten und versucht, ihre innere Leere durch seine bloße Anwesenheit zu vertreiben, aber sie ließ es nie zu, dass er sie nach dem Sex liebevoll hielt, und er wagte auch nicht , es zu tun.
Ob sie ihn wenigstens ein winziges bisschen liebte? fragte er sich zum millionsten Mal. „Sie fühlt etwas für mich, das weiß ich, sonst würde sie nicht so oft zu mir kommen!“ sagte er wieder laut, während er seine verstreuten Klamotten anzog und Hoffnung keimte in ihm auf. Er musste es wissen, musste einfach wissen, ob sie etwas für ihn übrig hatte, sonst würde er wahnsinnig werden. „Ich werde sie fragen, und diesmal wird sie mir antworten müssen, wenn´s sein muss werde ich sie dazu zwingen, die Wahrheit zu sagen!“ schwor Spike sich.
Aber vorher wollte er sich im Bronze Mut antrinken……..
Im Bronze war viel los, Spike kippte einen Whisky nach dem anderen und rauchte eine ganze Schachtel Kippen, bevor er sich auf den Weg zum Summers Haus machte. Als er davor stand sah er, dass nirgends Licht brachte. Es war viel zu früh zum Schlafengehen, also schloss er daraus, dass Buffy woanders war, vermutlich im Zauberladen. Als er die Magic Box fast erreicht hatte, stieg ihm ein vertrauter Geruch in die Nase, den er zunächst nicht genau einordnen konnte.
Plötzlich ging die Tür der Magic Box mit Schwung auf….
„Angel..!“ rief Spike aus, dem auch schlagartig einfiel, zu wem der eben wahrgenommene Geruch gehörte. Angel war mit einem Satz bei ihm und bevor Spike einen klaren Gedanken fassen konnte, schlug ihm Angel hart ins Gesicht. Durch die Wucht des Schlages stolperte Spike rückwärts. „Du dreckiges Arschloch, wie konntest du es wagen, Buffy anzurühren… Ich werde dich töten!“ schrie Angel. Er wollte grade zu einem zweiten Schlag ansetzten, als Spike sich geschickt zur Seite drehte und Angel seinerseits einen heftigen Schlag in den Magen verpasste.
Inzwischen war Buffy aus dem Laden gestürmt und hatte die ganze Szene beobachtet. Angel wandte sich ihr zu: „Buffy, was war bloß los mit dir? Wie konntest du dich von diesem Abschaum da anfassen lassen? Nach allem, was zwischen uns gewesen ist, Buffy??“ Buffy schaute zu Boden. „Ich ….“ fing sie an. „Empfindest du etwa etwas für diesen Killer?“ Buffy schaute eine ganze Weile zu Angel, dann kaum merklich, schüttelte sie den Kopf. Sie wollte etwas sagen, aber bevor sie ein Wort herausbrachte, war Angel wieder auf Spike losgestürmt.
Spike hatte eine unbändige Wut gepackt. Mit einem mächtigen Satz warf er sich auf Angel und schlug wie von Sinnen auf ihn ein. Angel blutete inzwischen stark im Gesicht, aber das hielt Spike nicht davon ab, ihn mit kräftigen Schlägen zu attackieren. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Buffy das Gesicht zu einer entsetzten Maske verzogen hatte. Schlagartig wurde ihm alles klar. Buffy liebte ihn nicht, sie hatte es eben durch ihr Kopfschütteln bewiesen. Sie war entsetzt, weil sie Angst um Angel hatte, der auf dem Boden lag und schwer verletzt war. Während sich die Erkenntnis in Spike breit machte, rappelte sich Angel auf und stürmte auf Spike los, der wie versteinert wirkte und sich nicht einmal wehrte, als Angel in schlug. Er ließ es zu, dass Angel´s Fäuste ihn überall trafen, er spürte den Schmerz überhaupt nicht. Eine ganze Weile ließ er alles über sich ergehen, bis er eine metallische Flüssigkeit im Mund spürte und realisierte, dass er sein eigenes Blut schmeckte. „Aufhören…“ rief er. „Angel, hör auf!“ Angel ließ von ihm ab und Spike stand auf. Er schaute in das Gesicht des anderen Vampirs, dann sagte er leise, aber sehr deutlich: „Du hast gewonnen, Angel. Buffy gehört zu dir.“ Dann schaute er in Buffy´s Richtung, sah sie jedoch nicht direkt an und sagte dann: „Ich war gekommen, um dir eine Frage zu stellen, aber die hat sich jetzt erübrigt. Ich hoffe, Angel schafft es, die Leere in Dir für immer zu vertreiben. Leb wohl, Buffy.“ Er hätte ihr gerne in die Augen geschaut, aber er schaffte es nicht. Er hätte es nicht ertragen, die Liebe in ihren Augen zu Angel zu sehen, die Gefühle, die sie für ihn hatte und die sie für ihn, Spike, niemals haben würde.
Ohne eine Erwiderung abzuwarten drehte sich Spike um und ging.
„Wenigstens weiß er, wann es an der Zeit ist, einen Abgang zu machen!“ sagte Angel verächtlich. Buffy sagte gar nichts. Alles war sehr schnell passiert, bevor sie überhaupt in der Lage war zu begreifen, was vor sich ging. Angel ging auf sie zu und fasste sie an den Schultern an. Sie schaute ihn an, aber wenn sie erwartet hatte, einen liebevollen Blick von Angel zu erhalten, so hatte sie sich gründlich getäuscht. Der Vampir schaute sie mit unverhohlener Verachtung an, dann schrie er sie an, was zum Teufel sie dazu getrieben hatte, mit Spike zu schlafen, ob sie völlig verrückt geworden sei. Buffy wollte sich rechtfertigen, aber dann fragte sie sich, wieso sie ausgerechnet Angel eine Erklärung schuldig war. Angel hatte sie zwar angerufen, nachdem er erfahren hatte, dass sie von ihren Freunden wieder ins Leben geholt worden war, aber er hatte überhaupt keine Ahnung, was in ihr vorging und Buffy bezweifelte auch, dass sie es ihm begreiflich machen konnte. „Angel, ich mache eine verdammt schwierige Zeit durch. Meine Freunde haben mich aus dem Himmel heraus gerissen, hast du überhaupt eine Vorstellung davon, wie es mir geht?? Hast du eine Ahnung, wie es in mir aussieht??“ sagte Buffy. „Ach so, und das nimmst du als Grund dafür, mit Captain Peroxyd zu bumsen oder wie? Um Gottes Willen Buffy, wir reden hier über Spike!“ das letzte Wort spuckte er förmlich aus. Buffy platzte der Kragen. „Du kommst hierher und führst dich auf wie ein übergeschnappter, eifersüchtiger Ehemann, dabei interessiert dich überhaupt nicht, wie es mir geht, was ich durchleiden muss. Dich kümmert er nicht, dass mich die innerliche Leere langsam auffrisst, alles, woran du denkst ist, dass ich mit einem anderen Sex hatte!“ Angel wollte etwas erwidern, aber Buffy schnitt ihm kalt das Wort ab: „Angel, geh jetzt bitte. Lass mich in Ruhe!“ Ihr Tonfall duldete keinen Widerspruch und Angel, der ihn nur zu gut kannte, wusste, dass er das tun sollte, was sie gesagt hatte, nämlich gehen.
 
Spike war inzwischen in seiner Gruft angekommen. Dort ließ er seinem Schmerz freien Lauf, sein Blick fiel auf das immer noch zerwühlte Bett und er spürte, wie ein eisiger Kloß in seiner Kehle ihm die Luft abschnürte. Mit einem Satz war er beim Bett und zerriss die Laken in viele kleine Stücke. Dann schlug er mit letzter Wucht, die er in seinem zerschundenen Körper spürte, auf das Bett selbst ein, bis das Holz zerbrach. Erst als es vollständig kaputt war, ließ er sich auf den Boden nieder, während kalte Tränen seine Wangen herabliefen. Wie hatte er so blind sein könnte! Wieso hatte er nicht wahrhaben wollen, dass Buffy ihn nicht liebte, wieso hatte er sich eingeredet, dass sie doch etwas für ihn empfand.. „Sie hat es mir doch immer wieder gesagt, dass sie mich nicht liebt, sondern dass sie mich nur benutzt..! Ich dämlicher Trottel hab es einfach nicht sehen wollen!“ dachte er. Er war zwar blind gewesen, aber er war kein kompletter Idiot. Er hatte gesehen, wie sie den Kopf geschüttelt hatte, als Angel sie gefragt hatte, ob sie etwas für Spike empfand, das war mehr als eindeutig für ihn. Ihm wurde klar, dass sie wohl Angel lieben musste. Das tat weh, und er versuchte nicht daran zu denken, was die beiden jetzt wohl miteinander machten. Dennoch krochen die Gedanken wie ein unerbittlicher Quälgeist immer wieder in seinen Schädel. Wahrscheinlich hat sie an ihn gedacht, während sie es mit mir trieb, dachte er verzweifelt.
„Hier kann ich nicht bleiben!“ dachte er, als er sich in seiner Gruft umsah. Alles erinnerte an sie, ihr Geruch schwebte sogar immer noch herum. Oder bildete er sich das bloß ein? Wie vom Teufel besessen fing er an, einige Sachen in eine alte Tasche zu packen. Wenigstens muss ich mir jetzt nicht mehr ihre Demütigungen anhören, dachte er. Außerdem mache ich mich nicht mehr zum Idioten, der sich an jede noch so beschissen winzige Hoffnung klammert..
„Ich muss hier weg….“ Mit diesen Worten verließ er seine Gruft. Er musste sich erstmal eine neue Bleibe suchen, dann würde er weitersehen. Und versuchen, mit dem Schmerz umzugehen…



Nächster Teil







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