4.22: Jedem sein Alptraum
Credits
Originaltitel:Restless
Regie:Joss Whedon
Buch:Joss Whedon
Darsteller:
Schauspieler Charakter
Emma CaulfieldAnya Jenkins
Amber BensonTara Maclay
Seth GreenOz
Kristine SutherlandJoyce Summers
Armin ShimermanSnyder
Mercedes McNabHarmony Kendall
George HertzbergAdam
Phina OrucheOlivia
Sharon FergusonSineya / Die Erste
Michael HarneyMr. Harris
David WellsKäse-Mann
Rob BoltinSoldat
Inhalt:Nach ihrem Zauber zur Anrufung der Ersten Jägerin werden Buffy, Willow, Xander und Giles von merkwürdigen und beängstigenden Träumen geplagt, die anscheinend auch von Ereignissen berichten, die erst noch kommen werden...
Übersetzt von:Nur-Björn Scheeg ()
Hinweis:Dies ist keine Abschrift der deutschen Synchronisation sondern lediglich eine Übersetzung des englischen Skripts.
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Erklärung
Alle Rechte an der Fernsehserie "Buffy the Vampire Slayer" und ihren Charakteren gehören Joss Whedon, Mutant Enemy, Sandollar Productions, Kuzui Enterprises, 20th Century Fox Television and the WB Television Network.
Übersetzung

Prolog

Summers-Haus. An der Haustür. Es ist Abend.

Buffy, Willow und Giles verabschieden Riley.

Buffy: Bist du sicher, daß du das auch schaffst? Weißt du, ich könnte morgen früh vorbeikommen.

Riley: Es ist nur eine Anhörung. Die werden mich nichtz einfach verschwinden lassen und sie werden mir auch nichts anhängen können. Graham und ein ganz paar der andern Männer werden aussagen, daß ich ihnen das Leben gerettet hab. Vielleicht komm ich sogar mit 'ner ehrenhaften Entlassung aus der Sache raus.

Giles: Als Gegenleistung für dein Schweigen, ohne Zweifel.

Riley: Oh, ja. Interne Kenntnisse von der regierungseigenen Mutierte-Schweine-Bucht sind definitiv ein Vorteil.

Willow: fröhlich Das ist, als ob man die Regierung erpreßt. sieht die Blicke der andern Auf patriotische Weise.

Riley: Ich ruf dich an, wenn's vorbei ist.

Er küßt Buffy.

Xander: Essen ist fertig.

Xander kommt mit einer Schüssel Popcorn herein, gefolgt von Joyce.

Xander: Nach meinem ganz eigenen Rezept.

Willow nimmt eine Handvoll Popcorn.

Willow: Oh, du hast den Knopf an der Mikrowelle gedrückt, auf dem "Popcorn" steht?

Xander: Eigentlich hab ich auf "Auftauen" gedrückt, aber Joyce war rechtzeitig zur Stelle.

Riley: Okay, macht euch'n schönen Abend, Leute. War schön, sie kennengelernt zu haben.

Er gibt Joyce die Hand.

Joyce: Es war auch schön, sie zu treffen... endlich.

Riley: Bye.

Buffy: Bye.

Riley geht und Buffy schließt hinter ihm die Tür.

Joyce: zu Buffy Hast du bemerkt, wie ich das Wort "endlich" betont hab?

Buffy: unschuldig Nein.

Alle gehen ins Wohnzimmer.

Xander: Laßt das Videofest beginnen.

Giles: zu Joyce Woll'n sie uns wirklich nicht Gesellschaft leisten?

Joyce: Nein, habt ruhig euren Spaß, ich bin müde. Ich kann nicht glauben, daß ihr nicht erschöpft seid. Habt ihr überhaupt geschlafen seit...?

Buffy und Willow sitzen auf dem Sofa, Xander auf dem Boden.

Giles: Wir sind immer noch ein bißchen zu aufgedreht.

Willow: Ja, der Zauber... der war mächtig.

Buffy: Glaub nicht, daß ich schlafen könnte.

Buffy und Willow kuscheln sich auf dem Sofa in ihre Decken.

Xander: Tja, wir haben jede Menge Videos. Und ich stimme gleich mal für "Apocalypse Now", hah?

Willow: unzufrieden Hast du nicht irgendwas weniger düsteres?

Xander: "Apocalypse Now" ist eine Balgerei unter Männern! Das ist der Gutfühl-Film welchen Jahres auch immer.

Buffy ist nicht überzeugt.

Buffy: Was noch?

Joyce und Giles sehen sich an und lächeln, dann geht sie die Treppe hinauf.

Xander: Keine Sorge. Ich hab auch 'n paar Filme mit Frauen und britischen Kerlen. Die sollten uns die ganze Nacht wachhalten.

Xander steckt die Kassette in den Videorekorder und drückt "Play". Die FBI-Warnung erscheint auf dem Bildschirm.

Als die Kamera zurückfährt, sehen wir, daß Giles, Buffy, Willow und Xander schon fest schlafen.

Ausblende.


Anfangstitel

Akt I

Dieselbe Szene.

Alle vier schlafen tief und fest. Die Kamera fährt an Willow heran, die die Decke fest an sich drückt.

Und plötzlich sind wir in ihrem Traum.

UC Sunnydale. Taras Zimmer. Es ist Tag.

Taras Gesicht. Sie liegt auf dem Bauch und ihr Kinn ruht auf ihren Armen.

Tara: Ich finde es merkwürdig. Ich meine, ich glaube, daß ich mir Sorgen machen müßte, weil wir noch keinen Namen für sie haben.

Willow: Wer, Miss Kitty?

Zeitlupe: Das Kätzchen spielt neben ihnen mit einem Ball aus roter Wolle.

Tara: Sie hätte uns doch längst ihren Namen verraten müssen.

Willow: Sie wird. Sie ist noch nicht erwachsen.

Tara: Machst du dir keine Sorgen?

Willow: Hier sorge ich mich nie. Ich bin hier sicher.

Tara: Du weißt nicht alles über mich.

Willow: Hast du mir deinen richtigen Namen gesagt?

Tara: lächelt Oh, das weißt du doch.

Willow lächelt und greift nach einem Pinsel. Sie taucht ihn in ein Tintenfäßchen.

Tara: Sie werden es herausfinden, weißt du... über dich.

Willow: Ich hab jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken. nachdenklich Weißt du, ich muß noch meine Hausaufgaben fertig machen.

Die Kamera fährt zurück und wir sehen Tara mit dem Bauch nach unten auf dem Bett liegen. Sie ist nackt, und Willow malt mit dem Pinsel auf ihren Rücken.

Tara: Wirst du denn rechtzeitig zur Stunde fertig sein?

Willow: Ich kann auch später kommen.

Tara: Aber du warst noch nie in der Theatergruppe (drama).

Willow taucht den Pinsel wieder in das Tintenfaß und streicht damit über Taras Rücken, der inzwischen voller griechischer Buchstaben ist.

Tara: Vielleicht verpaßt du was wichtiges.

Willow: Ich möchte hier nicht weggehn.

Tara: Wieso nicht?

Willow steht auf und blickt nach unten zu Tara. Sie dreht sich zu einem roten Vorhang um und geht darauf zu.

Willow: Es ist so hell.

Sie zieht den Vorhang zurück und dahinter liegt eine blendend helle Wüste. Das Licht fällt auf Tara, die zu Willow herüber schaut.

Willow: Und da draußen ist irgendwas.

In der Wüste gibt es nur winzige Büsche, Sand und Steine.

Und etwas anderes taucht auf - oder jemand - und bewegt sich. Nur flüchtig und für einen Moment, dann ist es weg.

Zeitlupe: das Kätzchen krabbelt auf die Kamera zu.

Sunnydale High. Korridor. Es ist Tag.

Willow geht nervös den Flur hinunter. Sie begegnet Xander und Oz.

Xander: Hey.

Willow: wie immer Hey, Leute.

Oz: Hab gehört, du machst Schauspiel.

Willow: Ah-hah.

Oz: Ist'n schwerer Kurs.

Sie versucht ihren Spind zu öffnen.

Willow: Warst du schon drin?

Oz: Oh, ich bin schon ewig hier.

Xander: Also, was habt ihr so gemacht? Rumgezaubert? zu Oz Sie zaubert mit Tara.

Oz: Ja, hab schon davon gehört.

Willow versucht weiter, ihren Spind zu öffnen, als es klingelt.

Willow: nervös Ich komme noch zu spät.

Sie läuft los.

Xander: zu Oz Manchmal stell ich mir vor, wie zwei Frauen zusammen zaubern... und dann zaubere ich ganz allein.

Sunnydale High. Auditorium. Hinter der Bühne.

Willow betritt den Raum hinter der Bühne. Überall um sie herum ziehen sich die Leute ihre Kostüme an. Ein Makeup-Tisch mit Spiegel steht auch da. Im Hintergrund hört man ein Orchester beim Aufwärmen. Willow geht herum, völlig verloren. Harmony kommt zu ihr gerannt, gekleidet als schwedisches Milchmädchen, ihr Haar in zwei Schweineschwänzchen.

Harmony: Ist das nicht aufregend? Unser erstes Stück! Ich bin schon ganz gespannt auf unsere Szene! Ich liebe dich!

Sie umarmt Willow, dann läßt sie das falsche freundliche Getue fallen.

Harmony: Versau mir nicht meine Einsätze.

Willow: Stück?

Buffy späht durch den Vorhang hinaus in den Saal mit den Zuschauern, dann läuft sie hinüber zu Willow und Harmony. Sie ist gekleidet wie die Hauptrolle in "Chicago": kurzes, glattes, schwarzes, Haar, kurzes, enges, schwarzes Kleid.

Buffy: Oh mein Gott. Der Saal ist absolut voll. Alle sind hier! Deine ganze Familie sitzt in der ersten Reihe und sie sehen ziemlich wütend aus.

Willow: Es gibt ein Stück?

Harmony reibt Willows Schultern.

Harmony: Oh, jemand hat Lampenfieber.

Willow: Ist das nicht die erste Stunde?

Riley kommt heran, als Cowboy verkleidet.

Riley: Hey, wärst du eher aufgetaucht, hättest du 'ne bessere Rolle. stolz Ich bin der Cowboy.

Buffy: zu Willow Dein Kostüm ist perfekt. flüstert Niemand wird die Wahrheit sehn. Du weißt schon, über dich.

Willow: Kostüm?

Buffy: schmollt Du bist schon in deiner Rolle! Oh, das hätt ich auch tun sollen!

Sie stampft mit dem Fuß und dreht sich um.

Willow: Aber wieso ist denn hier... ich meine, ich hab immer gedacht, eine Schauspielklasse hätte, ihr wißt schon, Schauspielstunden. Ich meine, wir haben doch nicht mal geprobt!

Harmony: Tja, manche Leute haben nicht.

Riley: Ich bin rechtzeitig gekommen und jetzt bin ich der Cowboy.

Willow: zu Buffy Ich denk nur, daß es noch viel zu früh ist für einen Auftritt. Ich weiß nicht mal, was... ihre Augen weiten sich erschrocken Das ist doch nicht Madame Butterfly, oder? Ich hab nämlich ein echtes Problem mit Opern.

Giles, der Leiter des Stücks, kommt eilig herein. Er klatscht laut in die Hände, und die Gruppe versammelt sich um ihn.

Giles: Okay, alle zusammen! Gebt acht. In wenigen Augenblicken wird sich der Vorhang öffnen für unsere allererste Vorstellung. Jeder, den Willow je getroffen hat, sitzt draußen im Publikum, einschließlich uns. Und das bedeutet, wir müssen perfekt sein. Bleibt in euren Rollen, vergeßt nicht euren Text und Energie, Energie Energie, besonders bei den Musical-Nummern!

Buffy sieht wahnsinnig gespannt aus. Willows Aufmerksamkeit wird plötzlich auf den Bühnenvorhang gelenkt. Eine dunkle Figur bewegt sich geheimnisvoll durch die Schatten.

Willow: zu Buffy; flüsternd Hat das noch jemand gesehn?

Giles: Bei der Schauspielerei geht es nicht ums Benehmen, es geht ums Verstecken. Das Publikum will euch finden, euch die Kleider vom Leib reißen und lebendig auffressen, also versteckt euch.

Harmony erscheint hinter ihm, ihre Bampirzähne entblößt. Sie versucht in seinen Hals zu beißen.

Giles: zu Harmony Laß das. zur Gruppe Also... Kostüme, Dekoration, die Dinge, die ihr... ihr wißt schon... haltet sie fest, faßt sie an... benutzt sie...

Harmony: Requisiten?

Giles: Nein.

Riley: Requisiten?

Giles: Ja! Es geht darum, sich zu verstellen. zu Harmony Das ist überaus nervend. zur Gruppe Und jetzt geht hinaus, lügt wie die Hünde und habt eine wundervolle Zeit. Und, wenn wir uns alle konzentrieren, nicht den Kopf verlieren und wenn Willow nicht jedermanns Einsatz versaut, dann wird das mit Sicherheit die beste Produktion von "Tod eines Handlungsreisenden" (Death of a Salesman), die wir je gemacht haben. zu Harmony Laß das. Viel Glück für alle! Hals- und Beinbruch!

Er schiebt sich durch die Gruppe und geht.

Alle reden aufgeregt durcheinander. Willow schaut verwundert, als plötzlich alle Geräusche verstummen. Die verkleideten Schüler reden und schreien herum, aber es ist nichts zu hören. Willow geht durch die Menge, verwirrt und nervös. Ein Mann mit Glatze kommt auf sie zu, er trägt einen kleinen Tisch.

Käse-Mann: flüstert Ich hab noch etwas Platz gemacht für die Käsescheiben.

Er hält den Tisch hoch und zeigt ihr die Käsescheiben, die hübsch in einer Reihe liegen. Willow sieht ihn verwundert an und beachtet ihn nicht weiter. Sie geht durch den Bühnenvorhang und findet sich plötzlich von allen Seiten von dem roten Samtvorhang umgeben. Dann plötzlich ein Licht und Tara ist da.

Tara: Die Dinge laufen nicht so gut.

Willow: aufgeregt Nein! Die Schauspielklasse ist einfach... Ich glaube, die machen einfach alles falsch und jetzt bin ich in einem Stück und meine ganze Familie sitzt da draußen und... was zum Teufel sucht ein Cowboy in "Tod eines Handlungsreisenden"?

Tara: Du verstehst es immer noch nicht, oder?

Willow: flüstert Ist irgendetwas hinter mir her?

Tara: Ja.

Willow: Okay, was soll ich tun? Das Stück fängt gleich an und ich kenn noch nicht mal meinen Text.

Tara: Das Stück hat längst begonnen. Das ist nicht der Punkt.

Auf der Bühne.

Riley betritt die Bühne von links mit den Händen an seinem Gürtel, das Cliché eines Cowboys.

Harmony trägt ein Joch mit Eimern an beiden Enden auf den Schultern. Zu ihrer Rechten räkelt sich Buffy verführerisch auf einem Sofa.

Riley: zu Harmony Oh, hallo, kleine Lady. Kann ich diese Milchkübel für dich tragen?

Gelächter aus dem Publikum.

Harmony: Ich danke euch, aber sie sind nicht sehr schwer. Was bringt euch in unsere einsame kleine Stadt, die keine Post hat und sehr wenig zu bieten?

Riley: Ich suche nach einem Mann. übertrieben betont Einem Kaufmann (Salesman).

Hinter der Bühne.

Willow beobachtet das ganze nervös.

Tara: Alle fangen an, sich Fragen zu stellen über dich. Dein wahres Ich. Wenn sie es herausfinden, bestrafen sie dich. Ich... ich kann dir dabei nicht helfen.

Willow: Ja, aber was soll ich... was verfolgt mich? Ist es etwas, was ich tun sollte? Sollte ich vielleicht-

Tara bedeutet ihr, still zu sein, und sieht sich besorgt um. Ein merkwürdiges Summen ertönt im Hintergrund.

Willow: flüstert Was war das?

Auf der Bühne.

Harmony sitzt weinend auf dem Sofa. Buffy geht um Riley herum und spricht ihren Text, ohne jede Emotion.

Buffy: Aber was konnte ich schon erwarten von einem Haufen verkommener, unbedeutender Rowdies wie euch? Rowdies, ja. Ich meine euch und eure Freunde, mit eurem Sex... Ihr könnt sie von mir aus ins Meer werfen. Werft sie rein udn wartet auf die Blasen. Männer, mit eurem Grabschen und Spucken, nur Sex, kein Gehirn, drei Milliarden von euch haben nur ein und denselben veralteten Drang. Männer! Mit eurem... Handel!

Hinter der Bühne.

Willow schaut über ihre Schulter, Tara ist weg.

Willow: flüstert Tara? Tara, okay, das ist wirklich nicht lu-

Ein Dolch durchsticht den Vorhang nur Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Sie keucht erschrocken, als eine von einem Stofffetzen bedeckte Hand durch den Vorhang greift und sie zu Boden stößt. Sie schreit und schützt ihren Kopf mit ihren Händen, als eine andere Hand nach ihr greift.

Buffy: Will!

Buffy beugt sich durch den Vorhang und zieht sie hoch.

Willow: Buffy! Oh Gott.

Buffy: Komm mit.

Sie hilft ihr durch den Vorhang in...

... ein Klassenzimmer.

Das Zimmer ist still, alle Tische leer. Buffy und Willow hocken sich hin und schleichen zwischen den Tischen entlang.

Buffy: Bleib unten. Wie hat es ausgesehen?

Willow: Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was mich verfolgt.

Buffy sieht sie zweifelnd an.

Buffy: Naja, du mußt doch irgendwas getan haben.

Willow: Nein. Ich tu doch nie irgendwas. Ich bin sehr selten ungezogen. Ich kam grade in die Klasse und das Stück fing an.

Buffy richtet sich auf und sieht Willow an.

Buffy: Das Stück ist schon lange vorbei. Warum bist du immer noch im Kostüm?

Willow: Okay, muß ich nochmal erkären, daß das nur meine normalen Klamotten sind.

Buffy: Willow, alle wissen es schon. Zieh es aus.

Willow: nervös Nein. Nein. Ich brauch es.

Buffy rollt mit den Augen.

Buffy: Oh, Gottverdammtnochmal. Zieh es einfach aus.

Buffy dreht Willow herum und reißt ihr die Sachen herunter.

Buffy: So ist's besser. Das ist viel realistischer.

Plötzlich sind alle Tische voll mit Schülern, und Buffy dreht sich um und setzt sich auf ihren Platz.

Harmony: Siehst du? Jetzt ist es allen völlig klar?

Anya und Harmony kichern verschwörerisch, und schon bald schließt sich ihnen die ganze Klasse an, als wir Willow sehen, wie sie in der Unterstufe der Highschool aussah: langes, glattes, unfrisiertes Haar, gekleidet wie ein Kind, nicht wie eine Frau. Sie hält ein Blatt Papier in der Hand.

Anya: Mein Gott... es ist wie eine Tragödie.

Oz: zu Tara Ich hab versucht, dich zu warnen.

Er sieht Willow abfällig an.

Anya: noch immer kichernd Es ist genau wie eine griechische Tragödie. Es sollte nur noch ein paar Griechen geben.

Willow schaut sich nervös im Raum um und dann auf ihren Zettel.

Willow: Meine Buchbesprechung. Diesen Sommer habe ich "The Lion, the Witch and the Wardrobe" gelesen.

Xander: laut Oh, wen interessiert's?

Willow schaut entsetzt, während mehr Gelächter aus der Klasse dringt. Oz küßt Taras Hals und sie schnurrt zufrieden.

Willow: Das Buch hat viele Themen-

Eine dunkle Figur springt sie plötzlich an wie ein Blitz und wirft sie zu Boden. Sie schreit in Todesangst. Buffy läßt gelangweilt ihren Kopf auf den Tisch sinken.

Willow: Hilfe! Helft mir!

Xander beobachtet alles teilnahmslos, während Oz und Tara sich verschwörerisch anlächeln.

Willow: Helft mir!

Die Kreatur, die Willow angegriffen hat, hat dunkle Haut und langes dunkles Haar und ist in Lumpen gekleidet. Sie fletscht ihre Zähne und beugt sich hinunter, um Willow zu beißen. Willows Augen schließen sich, und wir...

... sind wieder im Wohnzimmer der Summers.

Willow liegt noch immer schlafend auf dem Sofa neben Buffy. Sie zuckt im Schlaf und kämpft verzweifelt um Luft.

Ausblende.


Akt II

Dieselbe Szene. Willow zuckt und keucht weiter im Schlaf. Die Kamera schwenkt hinüber zu Xander, der plötzlicb erwacht und sich aufrichtet.

Xander: Ich bin wach. Alles okay. Hab ich irgendwas verpaßt?

Er schaut hinüber zu Willow, die wimmert und stöhnt. Buffy und Giles sehen den Film und knabbern Popcorn.

Giles: Eigentlich nicht sehr viel.

Buffy: Ein bißchen massakrieren.

Xander schaut auf den Fernseher und zieht erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Im Film schleicht ein Soldat mit einem Gewehr langsam durch den Dschungel.

Soldat: im Film Wir müssen weiter, Männer. keucht Wir müssen den Hügel nehmen. Verdammter Krieg!

Giles: Ich muß sagen, ich halte "Apocalypse Now" wirklich für überschätzt.

Xander: Nein, nein. Es wird besser. Ich glaub, daß es besser wird.

Soldat: im Film Männer... oh, mein Gott. Was ist mit meinen Männern passiert?

Buffy schaut gelangweilt. Sie hält Xander die Schüssel hin.

Buffy: Willst du Popcorn?

Xander: Butter-Geschmack?

Buffy: Neuwagen-Geruch.

Xander: Cool.

Er beugt sich über Willow und nimmt sich eine Handvoll Popcorn.

Xander: über Willow Was ist mit ihr los?

Buffy: Die simuliert.

Giles: über den Film Oh, ich fang langsam an, das ganze zu verstehn. Es geht nur um die Reise, nicht?

Xander rollt mit den Augen.

Xander: Hey, danke daß ich jetzt wegen ihnen pinkeln muß.

Er steht auf und geht zur Treppe.

Buffy: Damit brauchst du doch keine Hilfe, oder?

Xander: Ich hab ein System.

Oben im Flur.

Xander kommt die Treppe herauf und geht den Flur hinunter. Joyce erscheint hinter ihm, sie trägt ein freizügiges Negligée.

Joyce: Hey.

Xander dreht sich um.

Xander: Hey, Joyce... Mrs. Summers. Wir machen da unten doch nicht zuviel Lärm, oder?

Joyce: Oh, nein. Außerdem sind doch alle längst gegangen.

Xander: Oh, dann sollte ich sie wohl einholen.

Joyce: grinst Das hab ich doch schon mal gehört.

Xander: Ich bin ziemlich schnell. Wissen sie, ein Mann ist doch immer aus auf-

Joyce: Eroberung?

Xander: zuckt mit den Schultern Ich bin ein Eroberer. (conquistador)

Wir hören Joyce sprechen, aber ihre Lippen bewegen sich nicht.

Joyce: Bist du sicher, daß es nicht Trost ist?

Xander: Ich bin auch ein guter Tröster. (comfortador)

Sie lehnt sich verführerisch an den Türrahmen.

Joyce: Ich kenne den Unterschied. Ich weiß alles über Jungs.

Xander: Das ist das Gute an ihnen.

Joyce: verführerisch Es ist schon spät. Möchtest du dich nicht ein bißchen ausruhen?

Wir sehen ihr Bett, die Decke ist zurückgeschlagen. Xander schaut vom Bett wieder zu ihr.

Xander: Klar. selbstbewußt Ich würd gern. Ich muß nur... erst nochmal kurz ins Badezimmer.

Joyce: Verlauf dich nicht.

Sie geht in ihr Zimmer und Xander dreht sich um und betritt das Badezimmer.

Er kommt herein, schließt die Tür, hebt den Toilettendeckel an und macht den Reißverschluß auf. Als er zur Seite blickt, bemerkt er ein ganzes Labor voll Personal aus der Initiative, das ihn beobachtet: Wissenschaftler in weißen Laborkitteln im Vordergrund schreiben auf ihre Klemmbretter; Soldaten im Hintergrund.

Xander runzelt die Augenbrauen und schließt seine Hose wieder.

Xander: Okay, ich such mir'n anderes Badezimmer.

Er öffnet die Tür und geht, während er die Leute weiter über die Schulter hinweg beobachtet. Er durchquert den Flur und geht durch die gegenüberliegende Tür und landet in...

... seinem Keller. Der Raum ist dunkel. Die Tür am oberen Ende der Treppe ist geschlossen und der Türknopf wackelt verdächtig.

Xander: laut Ich hab keine Vampire bestellt.

Der Knopf wackelt noch mehr und jetzt pocht auch jemand gegen die Tür. Xander weicht zurück.

Xander: nervös Das ist nicht der Weg nach draußen.

Sunnydale. Park. Spielplatz. Am Tag.

Die Sonne scheint hell. Giles und Spike sitzen auf den Schaukeln, beide gekleidet in britisches Tweed. Buffy spielt im Sandkasten. Xander kommt hinzu.

Xander: Hey, da seid ihr.

Buffy schaufelt mit einem Plastikschäufelchen Sand in einen Eimer.

Buffy: Bist du sicher, daß du nach uns gesucht hast?

Spike: Giles hier will mich zum Wächter ausbilden. Er sagt, ich hab das Zeug dazu.

Giles: Spike ist wie ein Sohn zu mir.

Giles und Spike lächeln sich an und schwingen höher.

Xander: Das ist gut. Das wollt ich auch mal machen, aber... ich hab schon was anderes.

Er schaut zur Straße. In der Ferne steht ein Eiskremwagen, umringt von Kindern.

Xander steht ebenfalls in dem Wagen, er trägt ein rot-weiß-gestreiftes Hemd und eine Mütze und serviert den Kindern Eis.

Xander: auf dem Spielplatz Man muß doch irgendwas tun. zu Buffy Damit man vorwärts kommt.

Buffy: Wie ein Hai.

Xander: Wie ein Hai mit Füßen und... viel weniger Flossen.

Spike: Und auf dem Land!

Giles: Sehr gut!

Xander: Buffy, bist du sicher, daß du da spielen willst? Das ist'n ziemlich großer Sandkasten.

Buffy schmollt wie ein kleines Kind.

Wir sehen Buffy inmitten einer Wüstenlandschaft zwischen den Sanddünen stehen.

Und wieder zurück im Sandkasten:

Buffy: Ich bin okay. Es kommt noch nicht für mich.

Xander: Ich meine nur... du kannst dich nicht schützen vor... manchen Dingen.

Buffy: Ich bin dir weit voraus, großer Bruder.

Xander: Bruder?

Buffy sieht ihn ausdruckslos an. Giles und Spike schwingen mit den Schaukeln höher und höher.

Giles: Komm schon, streng dich mal an! Ein Wächter lacht über die Schwerkraft.

Buffy und Xander sehen sich verwundert an.

Der Xander im Eiskremwagen klappt den Ausgabetisch ein und geht vom Verkaufsfenster weg.

Im Eiskremwagen.

Xander setzt sich in den Fahrersitz, der Wagen bewegt sich bereits, die Bäume am Straßenrand ziehen vorbei. Anya sitzt auf dem Beifahrersitz und schaut zu ihm rüber.

Anya: Weißt du denn, wohin du willst?

Xander sieht sie überrascht an.

Anya: Ich hab drüber nachgedacht, mich wieder dem Rachegeschäft zu widmen.

Xander: Meinst du wirklich?

Anya: Naja, du weißt doch, wie mir das fehlt. Ich bin völlig ziellos, seit ich damit aufgehört hab. Ich denke, das wird ein gutes Jahr für Rache werden.

Xander: Aber ist Rache nicht irgendwie... rachsüchtig?

Anya: gereizt Willst du nicht, daß ich ein Hobby habe?

Xander: Kein Rache-Hobby, nein! Das ist gefährlich. Die Leute könmnen nicht einfach tun, was sie wollen. Die Gesellschaft hat Regeln und Grenzen und eine Endzone. Es ist egal, ob du-

Er hört Kichern aus dem hinteren Teil des Wagens und dreht sich um. Willow und Tara sitzen hinten. Willow trägt ein sexy schwarzes Bustier, Tara einen kurzen schwarzen Rock und eine freizügige weiße Bluse. Willows Hand liegt auf Taras Schenkel. Beide streicheln und liebkosen sich gegenseitig.

Xander: Entschuldigt bitte, ich spreche hier mit meinem Dämon.

Willow: 'tschuldigung.

Xander starrt sie an, und beide Mädchen lächeln ihm verführerisch zu. Tara spricht, aber ihre Lippen bewegen sich nicht.

Tara: Wir halten dich nur für so interessant.

Xander: Oh, ich hab einiges drauf.

Willow: Ich bin dir weit voraus.

Willow streichelt Tara und flüstert ihr ins Ohr. Beide kichern.

Xander: überrascht Ist das wahr?

Willow: Schau's dir an.

Willow zieht Tara zu sich ran. Xanders Augen weiten sich, als leises Stöhnen und Kußgeräusche aus dem hinteren Teil des Wagens dringen.

Tara: Willst du nicht zu uns nach hinten kommen?

Xander starrt sie geschockt an.

Anya: Oh, geh ruhig.

Xander: Ich muß aber nicht.

Anya: Ich mach das hier schon. Ich glaube, ich habe herausgefunden, wie ich durch ausladende Gesten steuern kann.

Xander sieht Anya zu, wie sie mit den Händen so tut, als würde sie den Wagen steuern, dann steht er auf und geht nach hinten. Tara und Willow sind weg.

Er klettert über eine Ablage, schiebt einen Kühler aus dem Weg und fällt dann hinunter auf den Boden seines Kellers.

Xander schaut sich verwirrt um.

Xander: Leute?

Der Türknauf oben an der Tür bewegt sich und die Tür erzittert unter heftigen Schlägen von der Außenseite. Xander schaut ängstlich hinauf.

Xander: ruft Ich weiß, was da oben ist!

Er weicht zurück und dreht sich um, und der Käse-Mann hält ihm ein Tablett mit Käsescheiben hin.

Käse-Mann: Die... werden dich nicht beschützen.

Das Hämmern an der Tür geht weiter und auch ein Knurren ist zu hören. Xander eilt an dem Käse-Mann vorbei und hinaus durch die Hintertür.

Sunnydale High. Korridor. Am Tag.

Xander wandert durch die Flure der Sunnydale High, aber die Farben sind völlig unnatürlich, alles erscheint grün und rot, und ein merkwürdiges Summer ist im Hintergrund zu hören.

Xander schiebt sich an den vielen Schülern vorbei, die im Flur stehen und sich unterhalten. Als er über seine Schulter blickt, sieht er eine dunkle, schattenartige Figur in der Menge, die ihn verfolgt.

Er dreht sich ängstlich wieder um und sieht Giles an einer Wand lehnen und einen Apfel essen.

Xander: Giles.

Giles: Xander, was machst du denn hier?

Xander: Was ist hinter mir her?

Giles: Es ist wegen dem, was wir getan haben, ich weiß es.

Xander: Was wir getan haben?

Giles: Also, die andern sind schon weiter gegangen. zeigt den Flur hinunter Du mußt mir jetzt ganz genau zuhören. Dein Leben könnte von dem abhängen, was ihr dir jetzt sagen werde. Du mußt gehen...

Mitten im Satz wechselt Giles von Englisch Deutsch zu Französisch.

Giles: ... la maison dormant. Tes copains sont là ayant un rêve merveilleux et rentrant dans leur vie normale. La créature ne peut pas te faire de mal. (Übersetzung: ... zurück zum Haus, wo du schläfst. Deine Freunde haben gerade einen wunderbaren Traum und kehren in ihr normales Leben zurück. Die Kreatur kann dir dort nichts anhaben.)

Xander: Was? Wohin gehen? Ich versteh gar nichts.

Giles: Ah, dit donc! Ce n'est pas le temps pour les jeux idiots! (Oh, verdammt nochmal! Jetzt ist keine Zeit für dumme Spielchen.)

Anya kommt besorgt angelaufen.

Anya: Xander. Il faut que tu viens avec nous maintenant. On t'attends. (Du mußt sofort mit uns mitkommen. Alle warten auf dich.)

Giles: C'est que j'ai vous dire. (Das hab ich doch gesagt.)

Xander: Schatz, ich... ich versteh dich nicht.

Anya nimmt seine Hand.

Anya: C'est pas importante. Je t'escorte. (Das ist jetzt unwichtig. Ich bring dich hin.)

Giles: Allons-y la. (Gehn wir.)

Giles nimmt ebenfalls Xanders Hand und versucht, ihn den Flur entlang zu ziehen. Ein Schüler fährt auf einem Skateboard vorbei und schiebt Xander ebenfalls vorwärts.

Xander: Wartet! Wo gehn wir denn hin? Wohin? er wehrt sich Hey!

Die Menge hebt ihn hoch und trägt ihn davon.

Xander: Laßt mich los! Hey!

Vietnam. Im Dschungel. Es ist Nacht.

Xander trottet durch den Dschungel, er trägt eine grüne Armeeuniform und seine Hände sind hinter seinem Rücken gefesselt. Ein anderer Soldat hat seine Waffe auf ihn gerichtet.

Vietnam. Armee-Camp. Zelt des Kommandeurs.

Der Raum ist dunkel, bis auf einige rote Lampen, die ein spärliches Licht spenden. Soldaten zwingen Xander, vor einer Liege auf die Knie zu gehen, auf der eine Person sich ausruht. Als die Person sich umdreht, erkennen wir, es ist Snyder. Er hat ein Handtuch um seine schwitzende Stirn gewickelt.

Snyder: Woher kommen sie, Harris?

Xander: Naja, aus dem Keller, hauptsächlich.

Snyder: Sind sie dort geboren?

Xander: Wahrscheinlich.

Snyder: Ich bin einmal am Büro eurer Schulpsychologin vorbeigekommen. Ein paar von euch haben da gesessen... und gewartet wie eine Herde Schafe. Ich erinner mich noch, es roch nach toten Blumen. Nach Fäulnis. Und dann fiel es mir ein. Die Hoffnungen für die Zukunft unserer Nation sind ein Haufen Kompost.

Xander: Wissen sie, ich hatte nie die Chance, ihnen zu sagen, wie froh ich war, daß sie von einer Schlange gefressen wurden.

Snyder setzt sich langsam auf, er schwitzt sehr stark.

Snyder: Wo willst du hin?

Xander: zuckt mit den Schultern Naja, ich wollte eigentlich Tara und Willow treffen. Und vielleicht auch Buffys Mom.

Snyder schöpft mit den Händen Wasser aus einer Schüssel und schüttet es über seinen Kopf.

Snyder: Deine Zeit läuft ab.

Xander: Nein, ich versuche doch nur wegzulaufen. Da ist... etwas, was ich nicht bekämpfen kann.

Snyder: Bist du ein Soldat?

Er schüttelt den Kopf.

Xander: Ich bin ein Tröster.

Snyder: verächtlich Du bist keins von beidem. Du bist ein Prügelknabe. Aufgezogen von Bastarden und ausgesetzt auf einem Opferstein.

Xander: nickt Ich bekomm einen Krampf.

Er steht auf und sieht sich um.

Im Garten hinter Giles Appartment. Es ist Tag.

Ein dunkler Schatten kauert hinter dem Spalier. Er knurrt und Xander weicht zurück. Er rennt zu Giles Vordertür und in das Appartment.

Xander: Giles, es ist hier!

Giles: Es ist ernster als wir dachten.

Giles, Buffy und Anya stehen über Willow, die in einem Sessel liegt, keuchend und würgend.

Alle ignorieren Xander. Ein Helikopter fliegt über das Haus.

Xander: Giles!

Buffy: Ich kann alles besiegen. Richtig?

Anya: Vielleicht sollten wir sie schlagen.

Xander rennt an ihnen vorbei den Flur hinunter und landet in Buffys Wohnheim.

Studenten laufen herum und unterhalten sich. Xander geht durch die Korridore und dann in Buffys und Willows Zimmer.

Xander: Buffy?

Das Zimmer ist leer. Xander hört ein tiefes Knurren hinter sich und reißt die Tür zum Wandschrank auf. Er kämpft sich durch Buffys Kleidung hindurch in einen dunklen Raum. Licht strömt durch die Jalousie herein. Er läuft durch einen dunklen, mit Ziegelsteionen versehenen Gang und landet erneut in seinem Keller.

Xander bleibt stehen und schaut sich verwirrt um. Irgendetwas pocht an die Tür oben an der Treppe und rüttelt gewalttätig am Türknauf. Er geht zögernd die Treppe hinauf.

Xander: flüstert Das ist nicht der Weg nach draußen.

Plötzlich wird die Tür aufgestoßen, und Xanders Vater steht da und starrt auf seinen Sohn herab.

Mr. Harris: Was zum Teufel ist mit dir los? Du kommst nicht nach oben? Was ist los... schämst du dich für uns? Deine Mutter heult sich die Augen aus!

Xander: Du verstehst das nicht.

Mr. Harris kommt wütend die Treppe hinunter.

Mr. Harris: Nein. Du verstehst das nicht. Das alles endet hier mit uns und das wirst du nicht ändern.

Xander weicht dem stechenden Blick seines Vaters aus.

Mr. Harris: Dazu hast du nicht den Mut. (You haven't got the heart.)

Plötzlich rammt sein Vater seine Hand in Xanders Brust. Xander schaut vor Schmerz und Entsetzen nach unten. Die Hand ist in Fetzen gehüllt. Er blickt auf und sieht ein Paar wilde Augen, umringt von dunklem strähnigem Haar. Graue Haut. Xanders Schrei verstummt, als ihm das Herz herausgerissen wird.


Summers-Haus. Wohnzimmer. Nacht.

Xander zuckt und keucht auf dem Boden. Er schläft noch, scheint aber große Schmerzen zu haben.

Die Kamera schwenkt langsam hinüber zu Giles, der ruhig in seinem Sessel schläft.

Ausblende.


Akt III

Giles' Appartment. Es ist Tag.

Eine Taschenuhr schwingt an einer Kette langsam hin und her.

Giles: v.o. Du mußt aufhören zu denken.

Wir sehen Buffy Gesicht, sehr entspannt. Die Reflektion der Uhr bewegt sich über ihr Gesicht.

Giles: v.o. Laß dich davon hinwegtragen.

Buffy: Denken sie nicht, das is'n bißchen altmodisch?

Giles: So haben sich Frauen und Männer benommen seit Anbeginn... schon vor der Zeit.

Giles' Appartment ist leer, keine Möbel, außer dem Stuhl, auf dem Buffy gerade sitzt.

Giles steht mit der Taschenuhr vor ihr.

Giles: Und jetzt schau ins Licht.

Buffy bricht in Gelächter aus.

In einem Park. Es ist Nacht.

Wir sehen eine Hecke in der Form eines Elefanten, geschmückt mit Lichterketten. Leute wandern durch den Park und geniesen den Abend. Ein Zirkusschreier ruft aus der Ferne.

Buffy, mit Latzhose und Ringelschwänzchen, zieht Giles an der Hand hinter sich her.

Buffy: Komm schon! Komm mit!

Olivia geht neben Giles her und schiebt einen leeren Kinderwagen.

Buffy: Wir verpassen die ganzen guten Sachen.

Olivia: Ist sie immer so scharf auf's Training?

Giles: Nun, anscheinend hat sie noch nie die Fabel über die Geduld gehört.

Buffy zieht sie zwischen den Menschen, den Karnevalsbuden und bunten Lichtern hindurch.

Olivia: Welche soll das sein?

Giles: Die mit dem Fuchs und dem... weniger geduldigen Fuchs.

Buffy bleibt vor einer Bude stehen und springt fröhlich auf und ab.

Buffy: Hier! Ich will hier! Ich will!

Giles: Ja, mach nur.

Ein komisch aussehender Vampir steht vor einem großen, aufgemalten Sarg und ruft mit elektronischer Stimme: "Ich bin ein Vampir!" Buffy wirft einen gelben Ball nach ihm und verfehlt ihn um Meilen.

Giles: verärgert Buffy, du hast die heilige Bestimmung, die Menschheit zu beschützen.

Buffy schaut ihn schmollend an.

Giles: Streck deinen Ellbogen nicht so weit raus.

Gehorsam nimmt Buffy einen anderen Ball und wirft in direkt gegen die Brust der Puppe. Diese fällt nach hinten.

Vampir-Puppe: Ahh, du hast mich gepfählt!

Buffy dreht sich glücklich zu Giles um, aber der ist wenig beeindruckt.

Giles: Ich hab keine Belohnung für dich.

Olivia: Lieber Gott, Rupert, sei nicht so streng zu dem Mädchen.

Buffy nimmt sich eine Portion Zuckerwatte.

Giles: Das ist mein Beruf. Blut des Lammes und all das. zu Buffy Oh, du schmierst dir damit schon wieder das ganze Gesicht voll.

Buffy dreht sich um und ihr Gesicht ist voller Schlamm. Für einen kurzen Moment erscheint alles negativ, in falschen Farben. Giles schaut verwundert und alles verschwimmt langsam.

Giles: als Echo Ich kenne dich.

Spike: o.s. Hey!

Giles dreht sich um und sieht Spike neben dem Eingang zu seiner Gruft stehen.

Spike: Kommen sie! Sie verpassen noch alles!

Er dreht sich um und verschwindet in der Gruft.

In der Gruft.

Giles kommt herein. Kerzen beleuchten den Raum melodramatisch und die Schreie gequälter Seelen ertönen entfernt im Hintergrund. Olivia sitzt auf einem Sarg und weint neben dem umgestürzten Kinderwagen.

Giles: to Spike Hören sie auf, mich zu drängen. Sie wissen, ich habe noch einiges zu erledigen.

Plötzlich wird das Bild schwarz-weiß: eine Gruppe von Leuten mit Kameras steht vor Spike.

Spike: Ich biete mich selbst an, als Attraktion.

Er nimmt eine bedrohliche Pose ein, die Menge uuht und aaht, dutzende Blitzlicher gehen los.

Wieder in Farbe: Giles starrt Spike fassungslos an.

Giles: Als Jahrmarkts-Freak? (Sideshow freak)

Schwarz-Weiß: Spike zieht den Kragen seines Mantels hoch.

Spike: Hey, wenigstens ist es im Showbiz.

In Farbe: Giles schaut verwirrt zu Olivia und dann wieder zu Spike.

Giles: Was zum Teufel habe ich mit der ganzen Sache zu tun?

Schwarz-Weiß:

Spike: Sie sollten sich langsam mal entscheiden, Rupes. Wofür verschwenden sie ihre Zeit?

Pose, Blitzlichter.

Spike: Haben's sie's immer noch nicht kappiert, mit ihren enorm glitschigen Hirnlappen?

In Farbe:

Giles: Ich denke immer noch, Buffy hätte dich töten sollen.

Schwarz-Weiß: Spike wirft ihm einen bösen Blick zu und vollführt dann eine Jesus-amKreuz-Pose für die Photographen.

In Farbe: Der Käsemann bleibt vor Giles stehen. Er hat Käsescheiben auf seinem kahlen Kopf.

Käse-Mann: Ich trage den Käse. Nicht er trägt mich.

Giles: zu sich selbst Ganz ehrlich, du triffst wirklich die abstoßendsten Leute.

Giles geht zur Hintertür der Gruft hinaus und findet sich plötzlich im Bronze wieder.

Junge Leute reden, lachen, trinken. Die Bühne ist erleuchtet, aber es gibt keine Band und keine Musik.

Giles geht zu einem Sofa, wo Willow und Xander gerade in alten Zauberbüchern blättern. Giles bemerkt, daß er selbst eines in der Hand hat.

Giles: Tut mir leid, daß ich zu spät bin. Es ist grade eine ganze Menge los. Und alles auf einmal!

Er setzt sich ihnen gegenüber.

Willow: Als ob wir das nicht wüßten. Ich stand ja nur an der Pforte zum Tod. Und sehn sie sich Xander an!

Sie zieht Xanders Jacke zur Seite und enthüllt sein zerrissenes T-Shirt und die Blutflecken auf seiner Brust, wo sein Herz herausgerissen wurde.

Xander: Yep, ich hab da ein nettes kleines Loch in der Brust. Ich hab Anya versprochen, ich würde heut Nacht für sie da sein. Und jetzt werd ich wahrscheinlich dem Gras beim Wachsen zusehn, und zwar weil ich darunter im Boden liege und die Erde durch meine Verwesung dünge.

Anya betritt nervös die Bühne, sie hält ein Blatt Papier, und geht ans Mikrofon.

Anya: Okay. Ein Mann kommt in das Büro eines Doktors. Auf seinem Kopf trägt er, ähm... schaut auf den Zettel Wartet, da ist eine Ente. Stimmt das so?

Mann in der Menge: Du bist scheiße!

Anya: Ruhe! Ihr verpaßt sonst die humorvolle Auflösung.

Giles: zu Xander Sie macht sich ziemlich gut.

Willow: Wissen sie, daß das ihre Schuld ist?

Giles: Wir müssen jetzt an die Fakten denken, Willow. Ich bin sehr beschäftigt. Ich hab selbst einen Gig, weißt du.

Willow: seufzt Irgendetwas ist hinter uns her. Es ist irgendwas uraltes... eine animalische Kraft.

Giles: Das waren einmal wir.

Xander: Kommen sie mir jetzt nicht mit Abstammung, Mann.

Auf der Bühne:

Anya: Und dann sagt die Ente zum Doktor, daß da ein Mann an meinem Arsch klebt.

Die Menge und Xander lachen herzlich.

Anya: Verstehn sie, es war die Ente - und nicht der Mann - die gesprochen hat.

Sie lächelt stolz über den vielen Applaus und verläßt dann die Bühne.

Willow: Rupert. Sie müssen sich konzentrieren. Sie müssen doch irgendeine Erklärung haben. Wenn wir nicht wissen, wogegen wir kämpfen, glaub ich nicht, daß wir eine Chance haben.

Giles schaut nachdenklich und beginnt zu singen.

Giles:
Es ist fremd.
Es ist anders als alles zuvor.
Giles:
It's strange.
It's not like anything we've faced before.

Er steht auf und geht zur Bühne. Ein Klavierspieler und ein Gitarrist begleiten ihn, während er das Mikrofon nimmt. Die Menge jubelt enthusiastisch.

(Anmerkung: Christophe Beck (Buffy-Komponist) am Piano und Four Star Mary (die echte Band hinter Dingoes Ate My Baby) begleiten Giles in dieser Szene.)

Giles:
Und doch scheint es irgendwie vertraut.
Natürlich!
Der Zauber von uns und Buffy
Muss etwas uraltes Böses befreit haben
Das uns jetzt verfolgt
Ich weiß nicht, was
Willow, schau in die Chroniken
Für einen Hinweis
Auf eine Krieger-Bestie
Ich muß Buffy warnen
Wahrscheinlich ist sie die Nächste
Xander, hilf Willow...
Giles:
It seems familiar somehow.
Of course!
The spell we cast with Buffy
Must have released some primal evil
That's come back seeking
I'm not sure what
Willow, look through the chronicles
For some reference
To a warrior beast
I've got to warn Buffy
There's every chance she might be next
Xander, help Willow...

Willow und Xander halten brennende Feuerzeuge hoch, während sie in ihren Büchern Nachforschungen anstellen.

Giles:
Und bitte blute nicht auf meine Couch
Ich hab sie grad reinigen lassen.
Nein, wartet...
Giles:
And try not to bleed on my couch
I've just had it steam-cleaned.
No, wait...

Lautes Feedback. Das Mikrofon verstummt und die Band hört auf zu spielen. Giles schaut verwirrt, geht auf die Knie und folgt dem Mikrofonkabel hinter die Bühne.

Giles folgt dem Kabel bis zu einem großen Knäul verworrener Elektrokabel. Er greift hinein und holt seine Taschenuhr an der Kette hervor.

Giles: Na, das war zu erwarten.

Wir sehen die dunkelhaarige wilde Kreatur, die sich über ihm an die Wand drückt, ein urzeitliches Messer in der Hand.

Giles: Ich weiß, wer du bist.

Jetzt sieht die Waffe aus wie ein Pflock.

Giles: Und ich kann dich mit meinem Intellekt besiegen.

Die Kreatur schleicht von hinten an ihn heran.

Giles: Ich kann dich mit meinen Gedanken lähmen. Natürlich unterschätzt du mich. Du kannst es ja nicht wissen.

Das Wesen packt Giles' Kopf von hinten und reißt das Messer/Pflock quer über seine Stirn. Blut fließt aus der Wunde und an seinem Gesicht herab. Giles Mund bewegt sich nicht, als er spricht.

Giles: Du hattest nie einen Wächter.


Summers-Haus. Wohnzimmer.

Giles zuckt wild und krampfartig im Schlaf und seine Brille fällt auf den Boden.

Ausblende.


Akt IV

Summers-Haus. Wohnzimmer.

Die Kamera zeigt Buffy, die mit einer Decke bedeckt auf dem Sofa schläft.

Anya: flüstert; o.s. Buffy! Wach auf!

UC Sunnydale. Buffys Zimmer. Es ist Tag.

Buffy öffnet die Augen. Sie liegt auf dem Bett in ihrem Zimmer. Verwundert schaut sie hinüber zu Anya, die in Willows Bett unter der Decke liegt.

Anya: flüstert Buffy, du mußt unbedingt sofort aufwachen!

Buffy: Das hab ich eigentlich nicht zu entscheiden.

Sie schließt wieder die Augen.

Anya: nervös Bitte wach auf. Oh, bitte.

Buffy: Ich brauch meinen Schönheitsschlaf. Also, hör auf, okay?

Sie rollt sich auf den Rücken und sieht das wilde Biest über sich an der Decke hängen.

Es faucht sie wütend an.

Dann plötzlich: Summers-Haus. Buffys Zimmer. Es ist Nacht.

Buffy setzt sich erschrocken im Bett auf und läßt sich langsam wieder zurücksinken.

Später. Buffy steht an der Tür zu ihrem Zimmer und betrachtet verwundert das Bett.

Buffy: Faith und ich haben das Bett gerade gemacht.

Tara: o.s. Für wen?

Buffy: Ich dachte, du wärst hier, um es mir zu sagen. nach einem Moment Die andern sind nicht hier, oder? Wir wollten doch rumhängen und Filme sehn-

Tara: Du hast sie verloren.

Buffy: Nein. verwirrt Nein. Ich glaube, ich muß sie finden.

Buffy schaut auf die Uhr neben dem Bett, es ist 7:30 Uhr.

Buffy: traurig Es ist so spät.

Tara: Oh... die Uhr geht völlig falsch. Hier.

Tara hält Buffy eine Tarotkarte hin.

Buffy: Die werd ich bestimmt nie brauchen.

Tara: Du denkst, du weißt... was du bist... was kommen wird... Du hast noch nicht mal begonnen.

Das Bett ist jetzt ordentlich gemacht. Buffy schaut verwundert und geht zur Tür hinaus.

Buffy: Ich denke, ich sollte die andern suchen.

Tara: leise Sei vor Tagesanbruch zurück. (Be back before dawn.)

Sunnydale High. Flur. Es ist Tag.

Buffy geht durch die Flure, sie trägt ein geblümtes Kleid. Sie spricht zu einem Schüler, der vorbeigeht.

Buffy: Hast du meine Freunde gesehn? Die würden doch nicht einfach verschwinden.

Er schüttelt den Kopf und geht weiter. Buffy schaut sich um und geht weiter den Flur hinunter, als wäre sie etwas benommen. Sie entdeckt ein Loch in der Wand. Der Putz ist abgerissen, und in den Ziegeln dahinter ist eine etwa 15 cm große Öffnung.

Buffy: Mom?

Joyce Gesicht erscheint in dem Loch.

Joyce: Oh! Hi, Schatz.

Buffy: Warum lebst du denn in der Wand?

Joyce: Oh, Liebling, nein, mir geht's hier gut. Mach dir keine Sorgen um mich.

Buffy versucht, in das Loch zu spähen.

Buffy: Es sieht dreckig aus.

Joyce: Ja, für dich mag es so aussehen. Ich hab etwas Limonade gemacht und ich lerne gerade, wie man Mah Jong spielt. Geh du nur und such deine Freunde.

Buffy: Ich glaube, sie sind vielleicht in Gefahr.

Joyce lacht laut und Buffy schaut sie verwundert an.

Joyce: Tut mir leid, Schatz. Eine Maus spielt mit meinem Knie.

Buffy: Ich denke wirklich, daß du nicht da drin leben solltest.

Buffy schaut sich um und sieht Xander die Treppe hochkommen.

Joyce: Naja... du könntest ja vielleicht durch die Wand brechen.

Buffy ignoriert sie und geht zur Treppe. Joyce sieht ihr wehmütig hinterher.

In der Initiative. Kommandocenter. Es ist Tag.

Eine Weltkarte beansprucht eine ganze Wand für sich. Riley und Adam sitzen an einem gläsernen Konferenztisch, beide gekleidet in schwarze Anzüge. Eine Pistole liegt zwischen ihnen auf dem Tisch. Dieser Adam ist vollkommen menschlich, also der Mann, der er vor Maggie Walsh's Experimenten war.

Buffy kommt herein und geht auf sie zu.

Riley: Grüß dich, Killer.

Buffy: Riley? Du bist zurück.

Riley: Ich war nie weg.

Buffy: Wie ist die Anhörung gelaufen?

Riley: Ich hab dir doch gesagt, du brauchst dir keine Sorgen machen. Es lief toll. Die haben mich zum Generalstabsarzt gemacht.

Buffy: Warum bist du nicht gekomemn und hast es mir erzählt? Wir hätten feiern können.

Riley: Oh. Wir arbeiten gerade an einem Plan zur Weltherrschaft. Und das Schlüsselelement - Kaffeemaschinen die denken.

Buffy: Weltherrschaft? Ist das was gutes?

Riley: Baby, wir sind die Regierung. Sowas tun wir nunmal.

Adam: Sie kann sich mit manchen Konzepten einfach nicht anfreunden. Das ist verständlich. Aggression ist eine menschliche Neigung. Auch wenn wir beide ganz unterschiedlich damit klarkommen.

Die wilde Kreatur erscheint dür einen Moment hinter Buffy.

Buffy: Wir sind keine Dämonen.

Adam: Ist das eine Tatsache?

Riley: Buffy, wir haben hier eine wichtige Arbeit. Eine Menge Akten und den Dingen Namen geben.

Buffy: zu Adam Was war deiner?

Adam: Vor Adam? Nicht einer unter uns kann sich erinnern.

Die Lichter gegen aus und blaue Notbeleuchtung erstrahlt. In der Ferne hört man das Schlagen von Türen. Ein Schatten bewegt sich im Hintergrund.

Computerstimme: Die Dämonen sind entkommen. Bitte rennt um euer Leben.

Adam und Riley stehen nur da.

Adam: Das könnte Ärger bedeuten.

Riley: Wir sollten ein Fort bauen.

Adam: nickt Ich hol ein paar Kissen.

Er und Riley lassen Buffy nervös und allein zurück. Die schattenartige Figur im Hintergrund scheint näher zu kommen. Buffy blickt nach unten und sieht ihre Waffentasche vor sich liegen.

Buffy: Wartet! Ich hab Waffen!

Sie setzt sich und öffnet die Tasche, findet ihn aber nur voller Schlamm. Verwirrt wühlt sie mit ihren Händen darin herum und schmiert ihn dann in ihr Gesicht. Sie greift nach mehr und reibt ihr ganzes Gesicht damit ein, während das Bild für einen Moment ins Negative wechselt.

Buffy hebt ihren schlammbedeckten Kopf, ihr Gesichtsausdruck zeigt vollste Entschlossenheit.

Riley: Ich dachte, du suchst nach deinen Freunden. Okay, Killer. Wenn du es so haben willst, dann bist du wohl auf dich allein gestellt.

Er dreht ihr den Rücken zu und geht.

Buffy kauert sich am Boden zusammen, getaucht in einen plötzlichen Lichtstrahl. Sie steht auf und folgt dem Licht.

Wir sehen Buffys Füße beim gehen. Der feste Boden verwandelt sich allmählich in hellen Sand.

Buffy kommt an einer Palme vorbei und findet sich in der Wüste wieder. Eine geisterhafte himmlische Frauenstimme sing wie eine sanfte Briese. Berge erheben sich in der Ferne. Ein leichter Wind zerzaust ihr Haar und ihr Kleid.

Buffy: zu sich selbst Hier werde ich sie bestimmt nicht finden.

Sie blickt auf und sieht Tara in einiger Entfernung, sie kommt auf sie zu.

Tara hat ihr Haar hochgesteckt und trägt einen passenden knöchellangen Rock und ein Top, ihr Bauch ist frei.

Tara: v.o. Natürlich nicht. Das ist der Grund, warum du gekommen bist.

Tara verblaßt langsam und taucht etwas näher wieder auf, sie sieht Buffy an.

Buffy: v.o. Du bist nicht in meinem Traum.

Tara: v.o. Ich bin ausgeborgt. Jemand muß für sie sprechen.

Buffy: Laß sie für sich selbst sprechen. Sowas tut man in höflichen Kreisen.

Die wilde Kreatur kommt von hinten auf Buffy zu und umkreist sie furchtsam. Und endlich sehen wir auch, was sie ist: eine primitive Frau vom Anbeginn der menschlichen Evolution. Ihr Haar ist lang und verfilzt und ihre Finger enden in scharfen klauenartigen Nägeln. Die dunkle Haut auf ihrem Gesicht ist mit Schlamm bemalt und sie ist in zerrissene Tierhäute gekleidet. Dies ist Sineya, die Erste Jägerin. Sie duckt sich ganz tief und kommt langsam auf Buffy zu.

Buffy: Warum folgst du mir?

Sineya schüttelt den Kopf.

Tara: Das tu ich nicht.

Buffy: Wo sind meine Freunde?

Sineya weicht vor ihr zurück.

Tara: Du stellst die falschen Fragen.

Buffy: bestimmt Laß sie sprechen.

Tara: Ich habe keine Sprache. Keinen Namen. Ich lebe im Augenblick des Todes, des blutigen Schrei, der schmerzenden Wunde.

Sineya richtet sich auf und sieht Buffy in die Augen.

Tara: Ich bin Zerstörung. Vollkommen... allein.

Buffy: Die Jägerin.

Tara: Die Erste.

Buffy hält einen Stapel Tarotkarten in der Hand. Sie blickt auf die oberste: sie zeigt Giles, Buffy, Willow und Xander, wire sie gerade im Wohnzimmer der Summers fernsehen.

Buffy: Ich bin nicht allein.

Tara im Hintergrund, Sineya in der Mitte und Buffy im Vordergrund.

Tara: Die Jägerin wandelt nicht auf dieser Welt.

Buffy: Ich wandele... Ich rede. Ich kaufe ein. Ich niese. Ich werde Feuerwehrmann, wenn die Flut zurückgeht. zu Sineya Es gibt Bäume in der Wüste, seit du gegangen bist, und ich schlafe nicht auf einem Bett aus Knochen.

Sineya schüttelt trotzig den Kopf.

Buffy: bestimmt Und jetzt gib mir meine Freunde zurück.

Die Erste Jägerin spricht mit einer tiefen kratzigen Stimme.

Sineya: Keine... Freunde! Nur das Töten. Wir... sind... allein!

Der Käsemann lehnt sich ins Bild zwischen Buffy und Sineya und hält zwei Scheiben Käse hoch. Er grinst, als er den Käse vor Buffy schüttelt, dann verschwindet er.

Buffy: Das ist alles. Ich wache auf.

Die Erste Jägerin greift Buffy an, stößt sie zu Boden und schlägt ihren Kopf auf den Boden. Afrikanische Trommeln schlagen im Hintergrund. Buffy rollt Sineya von sich runter und beide springen wieder auf die Füße.

Sineya schlägt Buffy und sie fällt in Zeitlupe nach hinten.

Wieder in Normalzeit. Buffy rollt so, daß sie wieder zum Stehen kommt und tritt Sineya in den Rücken.

In Zeitlupe: die Erste Jägerin wird durch den Tritt nach hinten geworfen.

In Normalzeit: die Erste Jägerin steht auf und stellt sich wieder Buffy gegenüber auf, die den Kopf schüttelt.

Buffy: Es ist vorbei. Wir machen das nicht mehr.

Sineya springt Buffy an udn reißt sie zu Boden. Beide rollen eine Sanddüne hinab. Als sie zum Halten kommen, schreit Buffy.

Buffy: Genug!

Summers-Haus. Wohnzimmer.

Buffy erwacht am Boden. Sie hebt den Kopf und sieht Giles, Willow und Xander schlafen. Buffy stöhnt und will aufstehen, als die Erste Jägerin von oben mit einem fauchen auf sie herabfällt. Sie sticht immer wieder mit einem Pflock auf Buffy ein. Buffy liegt unter ihr und rollt genervt mit den Augen.

Buffy: Bist du endlich fertig?

Sineya zieht ihren Pflock aus dem Boden.

Buffy: Es ist vorbei, okay? Ich werde dich ignorieren und du wirst verschwinden.

Die Erste Jägerin weicht zurück und Buffy steht auf.

Buffy: Du solltest wirklich dringend über diese ganze Urkraft-Sache hinwegkommen.

Sineya starrt Buffy völlig verwirrt an.

Buffy: Du bist nicht mein Ursprung.

Buffy hebt ihre Decke auf und setzt sich wieder neben Willow auf das Sofa.

Buffy: Und was deine Frisur angeht, solltest du dich wirklich fragen: "Welchen Eindruck mache ich so an meinem Arbeitsplatz?" Denn-


Summers-Haus. Wohnzimmer.

Buffy erwacht auf dem Sofa. Sie schaut sich vorsichtig um, während auch Giles, Willow und Xander langsam erwachen. Alle sehen sich an und müssen erstmal verdauen, was sie gerade erlebt haben.


Summers-Haus. Eßzimmer. In derselben Nacht.

Alle vier sitzen um den Tisch herum und reden über ihre merkwürdigen Träume.

Willow: Die Erste Jägerin. Wow.

Xander: Stand wohl nicht so auf Gesellschaft.

Willow: Oder auf Zahnseide.

Giles: Unsere Verschmelzung mit Buffy und... die Beschwörung der Essenz der Kraft der Jägerinnen war offenbar ein Affront gegen die Quelle dieser Macht.

Buffy: Wissen sie, das hätten sie auch erwähnen könne, bevor wir es getan haben.

Giles: Das hab ich. Ich sagte, es könnte schwerwiegende Folgen haben.

Buffy: Ja, aber das sagen sie auch, wenn man zu schnell ißt.

Joyce kommt im Bademantel herin.

Joyce: Ich schätze, ich habe den ganzen Spaß verpaßt?

Willow: Der Geist der Ersten Jägerin hat versucht, uns in unseren Träumen umzubringen.

Joyce: Oh. Möchte jemand heiße Schokolade?

Alle nicken enthusiastisch.

Joyce: Xander?

Xander: Ja, was ist, Joyce? nervös Äh... Buffys Mom.

Joyce: Hilfst du mir vielleicht in der Küche? Beim Tragen?

Xander: Ja. Sicher. Buffys Mom.

Giles: zu Buffy Ist alles in Ordnung?

Buffy: Ja. Ich glaube, ich gönn mir erstmal 'ne Dusche.

Giles: Du scheinst ein bißchen...

Buffy: Ein bißchen. nachdenklich Die Erste Jägerin. Ich hab nie wirklich daran gedacht. seufzt Es war intensiv. Ich schätze, ihr habt alle einen kleine Kostprobe davon bekommen, hah?

Willow nickt.

Xander: Ja, von jetzt an hälst du deine Jagdfreunde aus meinen Träumen raus. Ist das klar?

Buffy lächelt.

Willow: Ist nicht gut für's Schlafen.

Buffy: Naja, wenigstens habt ihr nicht alle von dem Mann mit dem Käse träumt. Ich weißt gar nicht, wo zur Hölle der herkam.

Sie geht hinaus, während sich alle andern überrascht ansehen.


Oben im Flur.

Buffy geht langsam zum Badezimmer. Plötzlich schaut sie verwundert, dreht sie um und sieht in ihr Schlafzimmer. Sie bleibt für einen Moment an der Türschwelle stehen und betrachtet ihr ordentlich gemachtes Bett.

Tara: v.o. Du denkst, du weißt... was du bist... was kommen wird... Du hast noch nicht mal begonnen.

Langsam ziehen wir uns aus dem dunklen Schlafzimmer zurück, Buffy steht in der Tür. Sie geht langsam zurück, dreht sich um und verläßt die Szene.

Ausblende.

Ende