Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Take Off Your Mask
Altersfreigabe: ab 18!
Spoiler: keiner
Inhalt: Buffy läßt sich von ihren Freunden zu einer Valentinstags-Party mitschleppen. Während sich alle amüsieren, ist Buffy total genervt. Schließlich trifft sie auf Spike, der genauso genervt ist. Sie kommen ins Gespräch... und es passiert etwas Unerwartetes..
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Scoobies


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Take Off Your Mask
by Marisol


Bild von SweetGirl



Sie rührte sich nicht von der Stelle, unfähig, sich zu bewegen.
„Buffy…“ sagte er noch mal, etwas eindringlicher.
 
„Ich akzeptiere, dass du die Sache beenden willst. Mir bleibt ja wohl auch nichts anderes übrig. Ich lasse dich aber nicht gehen, bevor du mir nicht sagst, warum du mich nicht mehr willst. Und ich pfeife auf diese beschissene Abmachung, die wir gemacht haben!“
 
Er sah, wie sich ihre Schultern hoben und wieder senkten. So, als würde ihr das alles zutiefst widerstreben.
Dann drehte sie sich langsam zu ihm an, sah ihm dabei nicht in die Augen.
„Es geht einfach nicht mehr. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ich kann dir keine Erklärung geben, es ist einfach so.“
 
Er schüttelte den Kopf.
„Ich verstehe das alles nicht. Es lief doch so… gut.. Buffy.. es war doch.. du weißt was ich meine. Und sag mir nicht, dass es für dich nicht so war, denn dann würdest du lügen, und das weißt du auch!“
Das war ja das Problem: es war so gut, dass sie nichts anderes mehr wollte, an nichts anderes mehr denken konnte. Außer an ihn. Sie wollte ihn. Aber nicht nur in ihrem Bett.
 
Und was sollte sie ihm sagen? Dass die Sache außer Kontrolle geraten war? Dass die Affäre sich zu etwas anderem entwickelt hatte für sie? OH NEIN..
 
Anstatt auf seine Frage einzugehen, fragte sie ihn nun:
„Was bedeutet für dich diese Affäre, die wir haben? Ist es das, was du wolltest? Und wenn ja, wie stellst du dir vor, dass es weitergehen soll? Wir können so nicht ewig weitermachen, ich kann so nicht weitermachen.“
 
Sie hatte Affäre gesagt. Für sie hatte sich nichts verändert, das wurde ihm klar, aus irgendwelchen Gründen passte er nun nicht mehr in ihr Konzept, er war ihr unbequem geworden, und sie wollte ihn loswerden.
„Warum können wir so nicht weitermachen? Wem tun wir schon weh?“ fragte er, und hörte dabei den Anflug von Panik in seiner eigenen Stimme heraus.
 
Ich tue mir selber weh, weil ich mich in dich verliebt habe, und du fühlst rein gar nichts..
Laut sagte sie aber:
„Bitte… Lass es uns beenden. Es ist besser so.“
 
Er sah kein Durchkommen mehr, sie hatte völlig dicht gemacht, sie blieb bei dem, was sie gesagt hatte.
Denk nach, denk nach, lass dir was einfallen, denk doch nach du Idiot, lass sie nicht gehen.. Bitte geh nicht
 
Sollte er ihr sagen, dass sie längst keine Affäre mehr für ihn war?
Dass er sie brauchte, dass sie seinem Dasein einen Sinn gab?
Dass er sie halten wollte, sie berühren wollte.. sie nicht mehr loslassen wollte?
Dass er.. diese Gefühle für sie hatte?
Er sah in ihr wie versteinert wirkendes Gesicht, und ihm war klar, dass er sich dadurch mehr als lächerlich machen würde.
 
Er war es ja schließlich gewesen, der betont hatte, dass dies alles nichts als Sex war. Eine körperliche Angelegenheit.
Befriedigung, sonst nichts.
 
„Wie du willst…“ sagte er tonlos, drehte sich um und ging davon.
 
Buffy seufzte tief und spürte einen Kloß in ihrem Hals, der die Tränen ankündigte, die langsam ihre Wangen herabliefen.
Sie hätte erleichtert sein sollen, dass sie es geschafft hatte, sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen.
Aber sie fühlte sich elend.
Und krank.
Und so, als wäre sie irgendwie nicht sie selbst.
 
Ihr Verstand sagte ihr, dass sie das Richtige getan hatte, dass es das Beste war in ihrer Situation.
Und warum tat ihr dann alles weh?
 
Sie wusste gar nicht, wie sie es geschafft hatte, nach Hause zu finden, ihre Beine hatten sie wohl automatisch dorthin getragen.
Sie fühlte sich so zerschlagen, als hätte sie gerade 12 Stunden lang Schwerstarbeit geleistet und dabei hatte sie nur ein Gespräch geführt.. ein Gespräch, das all ihre Kraft gekostet hatte.
 
2 Schlaftabletten einwerfend, legte sie sich auf die Couch im Wohnzimmer (in ihr eigenes Bett konnte sie einfach nicht gehen, er hatte dort gelegen. Mit ihr..) und spürte allmählich, wie sie in den Schlaf dahindämmerte.
Als sie erwachte, war es noch Nacht und sie wusste, dass sie keinen weiteren Schlaf finden würde.
 
Zum millionsten Mal quälte sie sich mit der Frage herum, wie das hatte passieren können.
Sie fragte sich, wann diese Gefühle gekommen waren.
Wann sie sich in ihn verliebt hatte.
War es passiert, als er sie getröstet hatte und sie mit sanft geflüsterten Worten beruhigt hatte, während er ihr übers Haar gestrichen hatte?
Oder war es passiert, als sich seine Lippen das erste Mal auf ihre gesenkt hatten?
 
Sie konnte es nicht sagen, und eigentlich war es auch egal, denn es war vorbei.
 
Seufzend schwang sie sich von der Couch und streckte sich, alle Glieder taten ihr weh, dieses Möbelstück war verflucht unbequem.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass es fast 3 Uhr morgens war.
Sie zog sich eine Jacke über und ging hinaus.
Vielleicht, so dachte sie, würde ein Spaziergang dazu beitragen, dass sie sich besser fühlte, dass dieses schreckliche Gefühl der Leere in ihr verschwand. Vielleicht würde sie dann nicht mehr an ihn denken müssen.
 
Dankbar sog sie kühle Luft tief in ihre Lungen ein und wollte gerade losgehen, als ihr etwas auffiel.
Neben der Mülltonne vor ihrem Haus lagen mehrere Kippen.
Buffy bückte sich und hob eine davon auf.
Spikes Marke.
 
Er war hier gewesen. Aber was hatte er gewollt?
Noch während ihr diese Fragen durch den Kopf schossen, sah sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung und drehte sich ruckartig um.
„Was machst du hier?“ fragte sie leise, verwundert.
„Dein Haus anstarren“ antwortete er, ebenso leise.
 
Eine Weile sahen sie sich stumm an, dann trat er auf sie zu.
„Ich möchte, dass du mitkommst. Ich verspreche, ich mache nichts mit dir, was du nicht willst, du sollst nur mitkommen. Ich will mit dir reden. Danach kannst du entscheiden, ob du gehen willst, ich werde dich nicht aufhalten.“
 
Was sollte das ganze? Buffy war so überrascht, dass sie nicht antworten konnte.
Er wartete ihre Antwort auch gar nicht erst ab, sondern nahm ihre Hand und zog sie mit sich. Widerstandslos ließ sie sich von ihm führen, unfähig, irgendetwas zu tun und zu sagen.
Sie gingen durch die Strassen von Sunnydale, er hielt immer noch ihre kleine Hand in seiner umklammert.
Buffy kannte die Gegend nicht gut, in der sie waren und schließlich, als sie ihre Sprache wieder gefunden hatte, brachte sie mit merkwürdig krächzender Stimme hervor: „Wo gehen wir hin?“
„Wirst du gleich sehen, Liebes.“
 
Liebes? Sie war sich sicher, dass er das gesagt hatte. So hatte er sie noch nie genannt.
Sie gingen einen Berg hoch, es schien eine Ewigkeit zu dauernd, aber endlich sagte Spike:
„Wir sind da.“
 
Buffy schaute sich um. Hier war sie noch nie gewesen. Von dem Fleck aus, wo sie standen, konnten sie die die Lichter der Stadt unter ihnen sehen. Es war ein schöner Anblick, und unter anderen Umständen hätte Buffy ihn sicher genossen.
„Warum hast du mich hierher gebracht?“
 
Er zog seinen Ledermantel aus, breitete ihn auf dem Boden aus und setzte sich schließlich darauf.
„Komm her“, sagte er nur.
 
Die Fragen überschlugen sich in Buffy´s Gehirn, sie hatte keine Ahnung, was sie von dieser Sache halten sollte, das ganze kam ihr so unwirklich vor, als wäre es ein Traum.
Zu ihrer Überraschung aber setzte sie sich in Bewegung und ging zu ihm.
Er saß auf dem Mantel, spreizte seine Beine und zog sie zu sich auf dem Boden.
 
Er drückte sie sanft zwischen seine angewinkelten Knie, so dass sie mit dem Rücken zu ihm zwischen seinen Beinen saß, und umschlang sie von hinten mit seinen Armen.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, hier mit ihm zu sitzen, und die Lichter der schlafenden Stadt zu betrachten.
„Entspann dich“, flüsterte er an ihr Ohr, und sie lehnte sich mit dem Rücken an seine Brust.
 
Wie kann ich mich entspannen, wenn du mir so nah bist, wenn dein Mund mein Ohr streift?
 
Eine Weile sagten sie nichts, dann fing er leise zu sprechen an.
„Die letzten Tage, nach unserem gemeinsamen Wochenende in deinem Haus, war ich oft hier.
Ich saß hier einfach nur und habe nachgedacht. Über diese Sache.. zwischen uns. Weißt du noch, was wir abgemacht hatten am Anfang? Dass es bloß Sex ist, nichts als reine Befriedigung?“
 
Wie könnte ich das vergessen..
 
Er begann, mit ihren Lippen sanft ihren Hals zu streifen. Ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper und sie schloss die Augen.
„Sag mir… was du fühlst.. wenn ich das hier mache…“ seine Stimme war nur ein Hauch, als er mit seiner Zunge die empfindliche Haut ihres Halses streifte.
Mit seiner Hand umfasste er ihr Kinn und drehte ihr Gesicht halb zu sich herum, so dass er sie küssen konnte.
 
Er küsste sie zart auf die Lippen und sie konnte nicht einfach anders, als den Kuss zu erwidern, während sie mit einem leisen Seufzen registrierte, dass seine Hand durch ihre Haare fuhr, um anschließend ihre Schulter zu liebkosen.
„Was…fühlst du?“ flüsterte er an ihren Lippen.
 
Was soll ich dir sagen? Dass ich unter deiner Berührung hinwegschmilze wie Butter in warmer Sonne, dass ich in dir ertrinken möchte?
 
Der Kuss wurde leidenschaftlicher, sie drehte sich zu ihm um und ihre Hände machten sich selbstständig, suchten sich ihren Weg zu seinem weichen Haar, vergruben sich darin.
„Sag es mir…“ wiederholte er atemlos.
 
„Spike…bitte..“ konnte sie nur flüstern.
Was wollte er?
Hatte er sie durchschaut, wollte er, dass sie ihre Gefühle preisgab?
Hatte er ihr angesehen, dass sie in ihn verliebt war?
Was hatte er mit ihr vor, wenn sie die Wahrheit sagte, wenn sie ihre Maske fallen ließ?
Sie konnte es nicht. Zu groß war die Angst vor dem, was kommen könnte.
 
Er ließ sie abrupt los und sie fühlte sich, durch die Plötzlichkeit seiner fehlenden Arme um sich, seltsamerweise verloren.
„Fühlst du gar nichts?“ fragte er.
„Ist dir das alles egal?“
In seinen Augen lag etwas, was sie nicht entziffern konnte, für einen kurzen Augenblick glaubte sie, Verletzlichkeit darin zu lesen.
 
Langsam stand er auf.
„Ich habe dich mit hierher genommen, weil ich irgendwie so blöd war zu glauben, dass sich für dich auch etwas geändert hat. Aber du sitzt hier und hast diesen Blick, als würdest du überall lieber sein, nur nicht hier mit mir.“
 
Was hat das zu bedeuten?
 
„Ich weiß, ich mache mich hier lächerlich. Warum hast du das mit mir gemacht?“
fragte er anklagend.
„Warum hab ich was mit dir gemacht?“ erwiderte Buffy fassungslos.
 
„Wie hast du es gemacht, dass ich.. dass ich diese Gefühle habe? Dass ich dich ansehe und nichts anderes mehr wahrnehme? Ich wollte das nicht, scheiße, nein!! Wir haben angefangen mit dieser Affäre.. und es war gut so, wie es war. Bumsen bis zum Umfallen, geile Sache!
 
Aber dann.. wollte ich immer mehr.. ich meine, nicht sexuell, ich wollte mehr von dir, ich wollte deine Nähe. Und es hat mich wahnsinnig gemacht, dich nicht küssen zu dürfen.. und als es dann passiert ist, hat es mich umgehauen! Es hat alles verändert.. eigentlich hat es sich schon früher verändert, aber seit unserem Kuss ist es mir klar geworden. Ich bin ich in dich verliebt, Buffy. Und ich war so dämlich mir einzubilden, dass du auch etwas fühlst. Und dann kamst du in meine Gruft.. hast gesagt, dass es vorbei ist…Verfluchte Scheiße. Warum, Buffy?
War dir das alles wirklich so egal?“
 
Ungläubig sah sie ihn an.
„Du.. du… bist in mich verliebt?“ stammelte sie.
Sie konnte es nicht wahrhaben, es war so unglaublich, dass sie sich sicher war, dass seine Worte nur Einbildung gewesen waren.
Aber dann sah sie in seine Augen, die sie so gequält anblickten.
Wilde Freude erfasste sie, vermischt mit einer Spur Unglauben.
 
„Ich weiß, es kling lächerlich. Aber..“
Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, sagte sie leise:
„Ich wollte es beenden, weil ich Angst hatte. Ich hatte Angst, dass du mich verletzt..“
 
„Dass ich dich verletze?“ fragte er entsetzt.
„Glaubst du, ich könnte dir weh tun? Oder etwas mit dir machen, was du nicht willst?“
 
„Nein, ich meinte nicht, dass du mich körperlich verletzt.. Ich hatte Angst, dass.. du mir anmerkst. .dass ich mehr für dich empfinde. Dass ich dich nicht nur in meinem Bett haben will…dass ich in dich verliebt bin.. ich hatte Angst, dass du dann mit mir spielst.“
 
Jetzt war es heraus. Die Masken waren gefallen.
 
Mit einem Satz war er bei ihr und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen.
„Liebes, heißt das…?
Sie konnte nur nicken, bevor er ihren Mund eroberte und sie fest an sich drückte.
Das Gefühl, ihm so nahe zu sein und zu wissen, dass es ihm nicht egal war, dass er das Gleiche empfand, versetzte sie in einen Zustand puren Glücks. Sie wollte lachen und weinen, rennen und fliegen und das alles gleichzeitig.
 
War sie vor wenigen Minuten tatsächlich noch verzweifelt und unglücklich gewesen? Sie konnte es gar nicht mehr glauben.
 
„Jetzt sollte ich dir erstmal deinen hübschen Hintern versohlen, weil du es gewagt hast, mit mir Schluss zu machen. Außerdem hast du mich soweit getrieben, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich über meine Gefühle auszulassen, du Teufelin! Ich mach sowas sonst nicht! “ spielerisch haute er ihr auf den Hintern.
 
„Dafür, dass du das nicht machst, kannst du das aber ziemlich gut..“ erwiderte sie, schelmisch grinsend.
„Sag schon, hast du gelitten, als ich sagte, dass es vorbei ist?“
 
„Natürlich nicht!“ log er. „Das war bloß verletzter männlicher Stolz..“
 
„Aaaach so..“ lachend zog sie ihn an sich.
 
„Und du? Gib zu, dass du schon damals verknallt in mich warst, als wir nach dieser bescheuerten Valentinstagsparty vor diesem Club rumgemacht haben. Was liebst du eigentlich genau an mir? Mein unwiderstehliches Aussehen, meinen Charme, meinen himmlischen Körper oder meine Künste im Bett?“
 
„Deine Bescheidenheit!“ grinste sie und duckte sich, als er mit einem Stein nach ihr warf.



~Ende







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