Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Under Your Skin
Altersfreigabe: ab 18
Spoiler: Keine.
Inhalt: Buffy wünscht sich verzweifelt, wenigstens für einige Tage jemand anders zu sein, weil sie das Dasein als Jägerin kaum noch erträgt. Sie beschließt einen Zauber durchzuführen, bei dem sie eine andere Gestalt ehalten soll, um das tun zu können, was sie schon immer tun wollte: Keine Verantwortung haben, alltägliche Dinge genießen. Aber - große Überraschung!! - der Zauber geht schief.. Sie erhält zwar einen anderen Körper, aber ganz bestimmt nicht den, den sie wollte.. *grins*
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Scoobies
Kommentar: Und wieder mal möchte ich mich bei meinem Schatz Sweetgirl für das wundervolle, fantastische Pic bedanken... *umarm* ich danke Dir!


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Under Your Skin
by Marisol


Bild von Sweetgirl



Mit unsicheren Schritten betrat sie die Gruft, die schwach nach Moder, verfaulter Erde und etwas anderem, undefinierbaren roch und sah sich um.
Sie war schon einige Male hier gewesen, meistens, um Spike die Nase einzuschlagen oder aus eben dieser Informationen zu ziehen, aber jetzt betrachtete sie das Innere der Gruft zum ersten Mal mit einer gewissen Neugier, so als würde sie all die Antworten, die sie in diesem Moment quälten, finden, indem sie Spikes Behausung näher unter die Lupe nahm
 
Buffy hatte kaum ein paar erkundende Schritte gemacht, als das blecherne Quietschen der Tür hinter ihr die Ankunft von jemandem verriet.
Schnell fuhr sie herum, in der Erwartung, Spike gegenüber zu stehen, aber statt dessen schaute sie in ein zerfurchtes, von Falten überzogenes Gesicht.
Unfähig zu sprechen, starrte sie den Dämon an, der mindestens einen Kopf größer war als sie selbst.
Er hatte eine Glatze und an der Stelle, an der Ohren zu erwarten gewesen wären, baumelten große, hundeartige Schlappohren.
 
Zu ihrer Überraschung verzog der Dämon den Mund zu einem freundlichen Lächeln, wobei er scharfe, gefährlich aussehende Reißzähne entblößte und sagte mit einer sanften Stimme, die eher zu einem liebevollen Onkel als zu einem Monster gepasst hätte:
"Endlich erwisch ich dich mal zu Hause, Spike. Ich dachte, du hättest vielleicht Lust, die Nacht mit ein paar Sixpack Bier und deinem alten Kumpel Clem zu verbringen."
 
Buffy war so perplex von seinem freundlichen Auftreten, dass sie nur hilflos nicken konnte, was der Dämon, der offenbar Clem hieß, als Einladung sah, sich auf die grüne, abgewetzte Couch zu setzen.
Das erwähnte Bier, welches er unter einem Arm getragen hatte, stellte er auf den Tisch und sah Buffy erwartungsvoll an.
"Willst du nicht den Fernseher einschalten?" fragte er und deutete auf das Gerät.
"Spike?" seine sanfte Stimme hob sich um eine winzige Spur, als Buffy sich immer noch nicht rührte.
 
Wie ferngesteuert setzte sie sich schließlich in Bewegung und drückte auf den Einschalt-Knopf, während sie hinter sich ein Knacken und Zischen hörte, was offenbar durch das Öffnen der Bierdosen entstand.
"Schalt mal auf Channel 7, da wiederholen sie die besten Folgen von A-Team" verlangte Clem und lächelte verlegen.
Buffy ließ sich mit einigem Abstand neben ihn plumpsen, nahm die Fernbedienung und schaltete durch die Sender, bis sie den Kanal gefunden hatte.
Schweigend nahm sie die Dose Bier entgegen, die Clem ihr anbot und mit den Worten kommentierte:
"Bist heut wohl nicht so gesprächig, was?"
"Ich bin nur... äh..." setzte Buffy an, aber Clem drehte sich genau in dem Moment weg, als die Titelmelodie von A-Team erklang und das Gesicht von Mr.T über den Bildschirm flackerte.
 
Buffy beobachtete ihn von der Seite und sah dabei zu, wie er sich vor Vergnügen immer wieder auf die Schenkel klopfte und lautstark sein Bier schlürfte.
Zögernd sah sie auf ihre eigene Dose herab, setzte sie an die Lippen und nippte vorsichtig an dem herben Getränk.
Angewidert verzog sie den Mund, als das Bier ihre Kehle traf, aber als Clem ihr das Gesicht zuwandte, zwang sie sich, gleich vier große Schlucke zu trinken und Begeisterung zu mimen.
 
Mit jedem Schluck, den sie trank, schmeckte ihr das Bier besser und sie musste sich plötzlich eingestehen, dass sie begann, sich in Clems Gesellschaft immer mehr zu entspannen.
Vielleicht war es seine liebenswert- lustige Art, oder die dämlichen Folgen von A-Team, vielleicht war es aber auch das Bier, das dafür sorgte, dass sie sich plötzlich so seltsam leicht fühlte.
Was auch immer es nun war, sie war mehr als dankbar dafür, denn es ließ sie zumindest für diesen Augenblick verdrängen, was zwischen ihr und Spike passiert war.
Diese verrückte Situation mit dem nicht weniger verrücken Clem sorgte dafür, dass diese verstörenden Gedanken an Spike in den letzten Winkel ihres Verstandes rückten und erleichtert leerte Buffy eine Dose nach der anderen, erstaunt darüber, wie gut es schmeckte, wenn man nicht länger darüber nachdachte und es einfach nur in sich hineinschüttete.
 
In einer Werbepause jedoch drehte sich Clem zu ihr um und fragte wie beiläufig:
„Und? Hast du es ihr schon gesagt?“
„Wem gesagt? Was?“ lallte Buffy, und noch ehe sie sich darüber wundern konnte, warum es ihr so schwer fiel, die Zunge richtig um die Wörter zu schlingen, wurde sie wieder an Spike erinnert, als Clem antwortete: „Der Jägerin! Wolltest du nicht…?“
„Was?“ unterbrach sie ihn hastig und in einer Lautstärke, die sie gar nicht beabsichtigt hatte.
 
Es vergingen einige Sekunden, ehe der Dämon mit einem irritierten Gesichtsausdruck sagte:
„Du wolltest es der Jägerin doch sagen… oder nicht?“
 
Buffy lehnte sich nach vorne, in der Absicht, Clems Arm zu packen, um ihn zum Weiterreden zu bewegen, statt dessen jedoch  erwischte sie versehentlich sein überdimensionales Ohr und zog kräftig daran.
„Was will Spike mir sagen? Ähh…Ich…“ Offenbar hatte sie über ihre Worte genauso wenig Kontrolle wie über ihre Bewegung, aber anstatt entsetzt darüber zu sein, kicherte sie laut auf.
 
Clem fiepte erschrocken auf, befreite sich dann schnell aus ihrem Griff und eilte zur Tür, an der er sich umdrehte und, sein Ohr reibend, leise hervorbrachte:
„Ich glaub, es ist besser, wenn ich wiederkomme, wenn du…ähm.. wieder normal bist.“
 
Buffy wollte ihm folgen, sie stand auf und fegte dabei einen Haufen leerer Bierdosen vom Tisch, die scheppernd über den Boden kullerten.
Sie geriet ins Stolpern und als sie sich fluchend aufrappelte, hörte sie Clem nur noch rufen:
 
„Nichts für ungut, Spike, aber du bist irgendwie ziemlich seltsam, seit du in die Jägerin verliebt bist.“
 
 
********
 
 
Sie brauchte einige Augenblicke, um sich zurechtzufinden, als sie die Augen aufschlug und den Kopf hob.
Verwirrt blinzelte sie einige Male, bis ihr allmählich dämmerte, dass sie sich immer noch in Spikes Gruft befand.
 
Mit einem Stöhnen stand sie von der Couch auf und rieb sich über die Stirn, was jedoch nicht dazu beitrug, dass der dumpfe Schmerz in ihrem Schädel nachließ.
Was zum Teufel war hier passiert, seit dieser… wie hieß er noch? Clem? gegangen war?
 
Sie erinnerte sich, dass sie versucht hatte, die Bierdosen, über die sie gestolpert war, aufzuheben und dabei auf die Couch gefallen war, irgendwann danach musste sie wohl eingeschlafen sein.
 
Da war etwas gewesen…etwas, das Clem gesagt hatte, ein Satz… kurz bevor er gegangen war.
Sie spürte, dass es etwas wichtiges gewesen war und verzweifelt versuchte sie, die Erinnerung daran wieder an die Oberfläche kommen zu lassen, aber je mehr sie sich anstrengte, desto weniger gelang es ihr, sich die Worte wieder ins Gedächtnis zu rufen.
 
Sie wanderte unruhig und mit sich selbst redend („Denk nach, Buffy!“) durch Spikes Gruft, die Hände auf ihre Schläfen gepresst und sie wusste nicht, wie lange sie so ihre Runden gedreht hatte, bis sich der Nebel in ihrem Gehirn plötzlich löste und sie sich klar und deutlich an Clems Worte erinnerte.
 
„Nichts für ungut, Spike, aber du bist irgendwie ziemlich seltsam, seit du in die Jägerin verliebt bist.“
 
Buffy schlug die Hand vor den Mund und blieb wie erstarrt stehen, fassungslos den Kopf schüttelnd, während ihre Augen sich weit öffneten.
„Oh mein Gott… das glaub ich einfach nicht“, sie hätte nicht sagen können, ob sie die Worte laut aussprach oder ob sie sie nur dachte, und für eine, wie es schien, endlose Zeit, rührte sie sich nicht vom Fleck.
 
Allmählich sickerte die Bedeutung dieses Satzes in ihr Bewusstsein und sie wartete darauf, dass sich Gefühle wie Ekel und Abscheu in ihrem Inneren ausbreiteten.
Hektisch fing sie wieder an, mit weit ausufernden Schritten hin und her zu laufen, während sie die Blicke durch die Gruft schweifen ließ, so als ob sie nach etwas suchen würde, doch sie wartete vergeblich darauf, dass sich Ekel einstellte.
 
Statt dessen spürte sie neben Irritation nur eine heftige Nervosität.
 
Und etwas, das sich, obwohl sie es nicht wahrhaben wollte, verdächtig nach Aufregung anfühlte.
 
 
********
 
 
Die dicke, graue Decke schützte ihren- Spikes- Körper notdürftig vor den tödlichen Strahlen der Sonne, während sie so schnell sie konnte Richtung Revello Drive lief und dabei immer wieder im Schatten Schutz suchte.
 
Sie hatte stundenlang überlegt, was sie tun könnte, wie sie reagieren könnte, und je länger sie darüber nachdachte, desto logischer erschien es ihr, das ganze als das abzuhandeln, was es war:
Eine lächerliche Situation.
Sie würde Spike ganz einfach vor die Füße knallen, dass sie es wusste und sie würde sich die Gelegenheit ganz sicher nicht entgehen lassen, ihm zu zeigen, dass er nicht einmal den Hauch einer Chance bei ihr hatte.
 
Hatte er wirklich geglaubt, sie würde ihn jemals auch nur in Erwägung ziehen?
Höchstens in einem Anfall von Wahnsinn!
Er glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich je auch nur an ihn denke? Dass ich mir je vorstelle, wie es wäre…
 
Je näher sie ihrem Haus kam, desto mehr steigerte sie sich in die Vorstellung hinein, wie sie sich spöttisch über ihn amüsieren und ihn kalt lächelnd abweisen würde.
 
Und sie verdrängte dabei erfolgreich, was sie gefühlt hatte, als sie mit ihm zusammen unter der Dusche gewesen war.
Ebenso wie sie ausblendete, dass es einen verborgenen Teil von ihr gab, der die Vorstellung, dass Spike in sie verliebt war, ein kleines, aber wirklich nur ein winziges bisschen genoss.
 
 
********
 
 
Mit Schwung riss sie Haustür auf und ging, nachdem sie gesehen hatte, dass Spike offensichtlich nicht im Wohnzimmer war, hinauf ins obere Stockwerk, nicht beachtend, dass neben der Garderobe ein kleiner Koffer stand.
Ihr Unterbewusstsein sendete ihr die Botschaft, dass der Koffer eine bestimmte Bedeutung hatte, aber ihre Gedanken waren so sehr mit etwas völlig anderem beschäftigt, dass sie sich weigerte, darüber nachzudenken.
Nicht in diesem Moment, wo etwas anderes so viel wichtiger war.
 
Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und sah Spike- oder eher sich selbst- auf dem Bett sitzen.
Er richtete sich hastig auf, als sie hereinplatzte und schien  etwas sagen zu wollen, doch sie ließ ihn überhaupt nicht zu Wort kommen, sondern fing sofort an, auf ihn einzureden, wobei sie mit dem Finger auf ihn deutete und in einem ungewollt triumphierenden Tonfall sagte:
„Ich weiß es…Clem hat es mir gesagt!“
 
Sie sah, wie er anfing, wild zu gestikulieren und den Kopf zu schütteln, so als ob er sie am Sprechen hindern wollte, doch sie fuhr unbeirrt fort:
„Du bist in mich verliebt und du…“
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich und in diesem Moment legte sich eine Hand auf ihre Schulter und sie hielt geschockt inne, als sie die Stimme ihrer Mutter hörte.
„Spike? Was machen Sie hier?  Buffy, was hat das ganze zu bedeuten?“
 
Buffy fühlte, wie sich eisige Kälte in ihrem Inneren ausbreitete, die sie erstarren ließ und sie wusste wirklich nicht, das wievielte Mal es nun schon war, dass sie sich wünschte, in ein großes, schwarzes Loch zu fallen, das sie verschlucken und  nie wieder ausspucken würde
 
Der Koffer!
Wie hatte sie nur vergessen können, dass ihre Mom heute zurückkommen sollte, wieso zum Teufel hatte sie nicht daran gedacht?
Sie drehte sich langsam um und sah in das verwirrte Gesicht ihrer Mutter, die sie unentwegt musterte.
Aus dem Augenwinkel registrierte sie, dass Spike vom Bett aufgestanden war und langsam näher kam.
 
„Spike, wie kommen Sie dazu, einfach so in unser Haus zu platzen? Und… was haben sie da eben gesagt?“ fragte ihre Mom sie verstört und mit einem Ton, der unmissverständlich ausdrückte, wie sehr sie erwartete, dass es eine plausible Erklärung für alles gab.
 
Buffy versuchte es wirklich, aber kein Wort kam über ihre Lippen.
Der Blick ihrer Mutter wanderte von einem zum anderen, und gerade als Buffy anfing, sich einigermaßen von ihrem Schock zu erholen, wandte sich Joyce an Spike, den sie ja natürlich für ihre Tochter hielt und sie verlangte:
„Buffy, erklär mir das bitte!“
 
Er trat neben sie und sie hörte ihre eigene Stimme sagen:
„Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen…äh…Mom“
 
Buffy hätte es nicht für möglich gehalten, dass es etwas gab, was diese Situation noch katastrophaler hätte werden lassen können, als sie ohnehin schon war.
 
Aber Spikes folgende Worte belehrten sie, wie so oft in den letzten Tagen, eines besseren.
 
„Mom…Spike und ich sind ein Paar!“



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