Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Eyes Wide Shut
Altersfreigabe: ab 18
Spoiler: keiner
Inhalt: Buffy erfährt durch einen Zufall von einem jungen Mann, der Bilder von ihr zeichnet. Verwirrt fragt sie sich, warum dieser Mann, den sie nie zuvor gesehen hat und den sie nicht kennt, so etwas tut. Sie ahnt nicht, dass er über ganz besondere Begabungen verfügt, von denen das Zeichnen nur eine ist...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/William
Kommentar: Für Fiona und liv, die mich mit einer Homepage überrascht haben. DANKE... *drück*


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Eyes Wide Shut
by Marisol


Bild von liv



Der Regen prasselte auf Buffy nieder und durchnässte ihre Kleider und ihre Haut darunter, als sie das Gebäude der „Sunnydale Post“ verließ.
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es schon kurz vor Mitternacht war, offenbar war die Zeit, von ihr völlig unbemerkt, nur so verflogen.
 
Und dennoch beschleunigte sie ihre Schritte nicht, während sie durch die verlassenen, nächtlichen Straßen ging.
Es störte sie auch nicht, dass ihre Bluse und ihr Rock unangenehm nasskalt an ihrer Haut klebten.
Als sie mit vor Kälte klammen Fingern den Schlüssel ins Schloss steckte und sich durch die Tür geschoben hatte, lehnte sie sich an die Wand und schloss die Augen.
 
Er kann Dinge voraussehen, flüsterte die kleine Stimme in ihrem Ohr wieder.
Er konnte es  schon als Kind..
 
Sie wollte die Stimme zum Schweigen bringen, aber je verzweifelter sie sich darum bemühte, desto lauter und aufdringlicher wurde sie.
Sie presste beide Hände auf ihre Ohren, so als könnte sie dadurch erreichen, dass sie nicht wahrnahm, was ihr Unterbewusstsein  ihr zuflüsterte, aber gleichzeitig wurde ihr klar, wie sinnlos das war.
Sie fühlte sich wie ein Kind, das die Augen schloss und hoffte, dass das, wovor es Angst hatte, verschwunden sein würde, wenn es die Augen wieder aufmachte.
 
 
 
*******
 
 
 
Der Morgen begann bereits zu dämmern, als Buffy, die immer noch wach lag und blicklos an die Decke starrte, ein vertrautes Geräusch wahrnahm.
Ein Schlüssel drehte sich im Schloss der Eingangstür, die kurz darauf geöffnet und mit einem kaum hörbaren Quietschen wieder geschlossen wurde.
 
Leise Schritte tappten durch die Wohnung und wenige Augenblicke später schob sich eine Gestalt vorsichtig durch die Tür des Schlafzimmers.
Er versuchte, leise zu sein, wie immer, wenn er von der Nachtschicht kam.
„Ich bin wach“ rief sie ihn leise zu, nachdem sie ihm dabei zugesehen hatte, wie er sich aus der Krankenhauskluft geschält hatte.
Überrascht fuhr er zu ihr herum.
„Buffy… konntest du nicht schlafen, Schatz?“ fragte er, trat auf das Bett zu, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen flüchtigen Kuss.
 
„Nein.. ich hab mich die ganze Nacht nur rumgewälzt“ antwortete sie.
Schnell entledigte er sich seiner restlichen Klamotten und legte sich neben sie.
„Bedrückt dich etwas? Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass du oft abwesend und nachdenklich bist.“
Seine Hand berührte ihre Wange und streichelte sie sanft.
 
Sie öffnete den Mund in der Absicht, ihm alles zu erzählen.
Von William… und den Bildern, die er von ihr zeichnete.
Von ihrer Verwirrung und Ratlosigkeit…
Sie wollte ihm alles erzählen, von Anfang an, wie Willow ihn gesehen hatte und was danach alles passiert war.
Wie sie ihn selber gesehen hatte.. und was er zu ihr gesagt hatte.
Sie wollte davon erzählen, dass sie das erste Mal in ihrem Leben das Gefühl hatte, dass sich in ihrer unmittelbaren Umgebung etwas abspielte, was sie betraf, das sie jedoch nicht verstand und worüber sie keine Kontrolle hatte.
 
Sie hatte es wirklich vor, aber tatsächlich hörte sie sich plötzlich sagen:
„Nein.. ich hatte einfach nur einen Alptraum und konnte danach nicht mehr einschlafen. Mich bedrückt nichts..“
Sie wusste wirklich nicht, was sie davon abhielt, ihrem Freund alles zu erzählen.
Er würde ihr zuhören und versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, das wusste sie, er würde sie in den Arm nehmen und ihr etwas Beruhigendes zuflüstern.
Aber aus irgendeinem Grund konnte sie es einfach nicht.
 
Offenbar gab er sich mit ihrer Antwort zufrieden, denn er hakte nicht weiter nach, sondern drückte sie nur für einen kurzen Moment an sich und gab ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe er sich zur Seite drehte.
„Die Nachtschicht war mal wieder mörderisch“ hörte sie ihn murmeln.
„Im Krankenhaus war die Hölle los. Wenn du wüsstest, wie unglaublich müde ich bin..“
Er gähnte herzhaft und laut und nur wenige Minuten später erkannte Buffy an den tiefen, gleichmäßigen Atemzügen, dass er eingeschlafen war.
Dennoch fragte sie leise: „Ben?“
 
Sie erhielt keine Antwort, aber sie erwartete auch keine.
Sie betrachtete seinen nackten Rücken, schmiegte sich dann an ihn und atmete seinen vertrauten Geruch ein.
Und obwohl sie seine Körperwärme genoss und seine Nähe als beruhigend empfand, beschlich sie ein merkwürdiges Gefühl.
 
Sie lag dicht neben ihrem Freund, Bauch an Rücken, ihre Arme umschlangen seinen Körper.
 
Und dennoch fühlte sie sich seltsam allein.
 
 
 
*******
 
 
 
Die folgenden Tage erlebte Buffy als eine Art Traum.
Sie funktionierte nach außen hin völlig normal, aber sie hatte das Gefühl, dass sie in einer unsichtbaren Blase war, aus der heraus sie die Umwelt beobachtete, die ihr irgendwie verzerrt und unwirklich vorkam.
Mit jedem Tag, der verging, quälte sie die Ungewissheit mehr.
Zu viele Fragen, die unbeantwortet blieben..
Zu viele verwirrende Gedanken, die ins Nichts führten.
 
Und dann fand sie sich eines Tages in einer Straße wieder, einen Zettel in den Händen haltend, auf den Willow in ihrer gewohnt säuberlichen Schrift einer Adresse aufgeschrieben hatte.
Sie fand das Haus, ohne erst lange suchen zu müssen.
Es war ein unscheinbares, graues Gebäude, das nichts über seine Bewohner verriet.
Lange blieb sie vor der Eingangstür stehen, ehe sie zögernd die Hand hob und ihren Zeigefinger auf einen kleinen, weißen Knopf legte, der direkt neben einem Namensschild war, auf dem William Field stand.
Sie drückte den Klingelknopf nicht herunter, sondern stand  mit ihrer erhobenen Hand einfach nur so da.
Was mache ich hier? dachte sie.
 
Aber dann siegte ihr Wunsch, endlich Klarheit zu erhalten und Antworten auf ihre Frage zu finden und ihr Finger presste entschlossen den Knopf.
Ein leiser, summender Ton erfolgte und sie legte die Hand auf die Tür, in der Erwartung, dass bald der Öffner betätigt wurde.
10 Sekunden verstrichen.
Weitere 10.
 
Sie kamen ihr wie eine Ewigkeit vor.
Ihr Körper war aufs äußerste angespannt, ihre Fingerknöchel traten weiß hervor, als sie unbewusst die Hand zur Faust ballte.
So lange brauchte kein Mensch, um zur Tür zu gehen.
 
Sie wusste nicht, wie lange sie schon dort gestanden hatte, als ihr klar wurde, dass er nicht aufmachen würde, weil er wohl nicht zu Hause war.
Enttäuscht seufzte sie auf.
Sie ließ die Hand, die sie auf die Tür gepresst hatte, sinken und drehte sich um, um zu gehen, als sie aus dem Augenwinkel heraus jemanden wahrnahm.
 
Die Person war stehen beblieben, sie aber konnte nicht so schnell reagieren und prallte gegen den Körper des anderen.
„Entschuldigung“ murmelte sie an der Brust des Mannes, gegen den sie gelaufen war.
Dann erst hob sie den Kopf.
Und als sie sah, mit wem sie da zusammengestoßen war, klappte ihr der Mund auf.
 
 
 
********
 
 
„Du…“ entfuhr es ihr, als sie realisierte, dass es William war.
 
Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde sie keine Luft mehr bekommen.
Für einen kurzen Moment wurde ihr sogar schwarz vor den Augen, und selbst als sie sich wieder fing, war sie dennoch nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
Sie wich einen Schritt zurück und sagte unsinnigerweise wieder:
„Du..“
 
Eine Tüte, die er in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden, der Inhalt verstreute sich auf der Straße, aber keiner der Beiden nahm davon Notiz.
Ein pfeifendes Geräusch entstand, als William die Luft, die seine Lungen ausgefüllt hatte, heftig ausstieß.
„Was…?“ sagte er mit einer Stimme, die nicht ihm zu gehören schien.
War sie tatsächlich hier, vor ihm? Aber wie…?
 
Ehe er den Gedanken zu Ende denken konnte, sagte sie plötzlich:
„Ich.. ich möchte, dass du mir etwas über dich erzählst.. William.“
Er konnte nicht sehen, wie sie die Augen weit aufriss, so als wäre sie erschrocken darüber, die Worte tatsächlich gesagt zu haben, aber er hörte an dem zitternden Ton in ihrer Stimme ihrer Unsicherheit heraus.
Unfähig zu antworten, stand er einfach nur so da, bis er sie leise sagen hörte:
„William…?“
 
Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Zu überrascht davon, dass sie vor ihm stand, konnte er einfach in den ersten Sekunden einfach nicht reagieren. Es fiel ihm noch nicht einmal auf, dass sie offenbar wusste, wo er wohnte, geschweige denn, dass sie auch noch seinen Namen kannte.
Er atmete ein paar Mal tief ein und aus und sagte dann langsam:
„Was.. was möchtest du, dass ich dir erzähle?“
 
„Über dich. Über deine Gabe.“
Buffy sah ihm direkt in die Augen, aber er senkte den Kopf.
„Bitte“ rief sie eindringlich, als keine Antwort von ihm kam.
„Ich möchte es einfach nur verstehen. Erzähl mir von dir.. ich möchte wissen, was das alles bedeutet.“
 
William schwieg immer noch, aber dann nickte er langsam.
Er wusste nicht, wie es möglich war, dass sie hier aufgetaucht war, vor seiner Wohnung, und er konnte sich erst recht nicht erklären,  warum sie ihm diese Fragen stellte, aber er spürte ihren verzweifelten Wunsch, Klarheit zu erhalten.
 
„Möchtest du, dass wir woanders hingehen?“ fragte er zögernd.
„Wir könnten uns irgendwo hinsetzen.“
Sie nickte, was er natürlich nicht sehen konnte, aber er spürte, wie sie sich in Bewegung setzte.
Nicht weit von seiner Wohnung entfernt war ein kleines Café.
Den Weg dorthin legten sie schweigend zurück.
Williams Herz schlug krachend gegen seine sich heftig hebende und senkende Brust und er war überzeugt davon, dass sie es hören konnte.
 
Als sie sich schließlich setzten, fragte er wieder:
„Was möchtest du wissen?“
„Alles“ sagte sie schlicht.
 
Er legte den Kopf ein wenig zur Seite, während ein kleines Lächeln seine Lippen umspielte und sagte:
„Das ist viel.“
Sie lächelte auch und obwohl er es nicht sehen konnte, fühlte er es irgendwie.
 
„Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll“ meinte er, setzte dann aber doch an:
 
„Als ich ein kleines Kind  war, passierte es das erste Mal, dass ich etwas vorausgesehen hab. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, was das war, nichts Bedeutendes wahrscheinlich. Ich weiß aber, dass es für mich etwas völlig Normales war und ich dachte damals, dass jeder Mensch das kann…Dinge sehen, die passieren werden. so wie Sprechen. Oder Gehen. Erst als ich  älter wurde, begriff ich, dass es alles andere als normal war.“
 
Er lächelte und Buffy fiel auf, dass es ein trauriges Lächeln war. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er an die Zeit dachte als ich klar geworden war, dass er nicht wie andere Menschen war.
 
„Meine Vater hatte Angst vor mir“ fuhr er fort und Buffy zuckte zusammen, als sie den Schmerz in seinem Gesicht sah. Sie wollte etwas sagen, aber sie hätte nicht gewusst, was das sein sollte, also schwieg sie.
„Meine Eltern waren ganz einfache, normale Leute, verstehst du. Sie waren nicht übermäßig gebildet und sie mochten das ruhige, durchschnittliche Leben, was jeder in unserem Viertel lebte. Es war schwer für sie zu akzeptieren, dass ich so anders war. Vor allem für meinen Vater. Er verließ uns, als ich noch ein Kind war. Wir haben kaum noch Kontakt zueinander.“
 
„Und deine Mutter?“
„Sie ist vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“
Buffy schluckte.
William hielt einen Moment inne und in diesem Moment brachte ihnen die Bedienung die Getränke, worüber Buffy ehrlich froh war, weil es der Situation irgendwie die Traurigkeit nahm, die durch seine Erzählungen aufgekommen war.
 
„Wie ist das.. wenn du etwas voraussiehst? Wie kann ich mir das vorstellen?“
Er legte wieder den Kopf zur Seite, so als müsste er überlegen, wie er es in Worte fassen konnte.
Dann sagte er:
„Es ist wie eine Art Film oder Video, das in deinem Kopf angespielt wird. Du siehst Szenen, manchmal sind sie sehr deutlich, aber manchmal auch bruchstückhaft und verschwommen. Ich kann das schlecht beschreiben.“
„Ist es wie eine Art Traum?“
„Naja.. so ähnlich.“
 
Sie nickte.
Obwohl seine Beschreibungen sehr ungenau waren, konnte sie sich seltsamerweise doch vorstellen, was er meinte.
„Wie fühlst du dich, wenn du etwas voraussieht? Ich meine, was denkst du in solchen Augenblicken?“
 
Er griff nach seiner Jackentasche und holte ein Päckchen Zigaretten heraus.
Nachdem er eine herausgefischt hatte und sie angezündet hatte, begann er:
„Es war jedes Mal, wenn ich etwas gesehen habe, ein anderes Gefühl. Ich habe viele schöne Dinge vorausgesehen. Menschen, die geheiratet haben.. Oder eine Reise gemacht haben, die ihnen viel bedeutet hat. Einmal hab ich sogar gesehen, wie ein Schulkamerad viel Geld bei Sportwetten gewonnen hat. Das waren schöne Gefühle gewesen, ich hab mich mit den Menschen gefreut, verstehst du?
Aber.. aber ich hab auch anderes gesehen, Furchtbare Dinge. Leute, die krank werden sollten. Oder die ihr Haus bei einem Brand verlieren sollte. Ich.. ich habe Menschen auch sterben sehen. Das war.. ich kann es nicht beschreiben, wie man sich in diesen Momenten fühlt. Es ist schrecklich, weil man weiß, dass man nichts tun kann. Ich.. in diesen Momenten hab ich mich dafür gehasst, dass ich diese Gabe habe. Es war einfach nur furchtbar.  Ich habe damals Dinge gesehen, die ich nie werde vergessen können.“
 
Seine Stimme war mit den letzten Worten immer leiser geworden, so Buffy Mühe gehabt hatte, ihn zu verstehen.
Sie bemerkte überhaupt nicht, dass sie sich bei seiner Erzählung auf ihre Ellbogen gestützt und nach vorne gebeugt hatte.
Sein Gesicht spiegelte so vieles an Gefühlen wieder, dass sie plötzlich den Impuls verspürte, seine Hand ergreifen und drücken zu wollen.
Nicht eine Sekunde lang kam es ihr in den Sinn, dass er vielleicht lügen könnte..
Sie konnte von sich behaupten, eine skeptische Person zu sein, die grundsätzlich alles anzweifelte, was sich nicht wissenschaftlich beweisen ließ, aber während sie William zuhörte, hatte sie nicht einen Augenblick lang das Gefühl, dass das, was er ihr erzählte, nicht die Wahrheit war.
So seltsam und unglaublich diese Wahrheit auch war.
 
„Ich habe einen Artikel über dich gefunden“ sagte sie.
Sie erzählte ihm, wie ihre Freundin Willow ihn gesehen hatte und ihm gefolgt war, sie lief rot an dabei, aber irgendwie kam es ihr richtig vor, ihm das zu sagen.
„In dem Artikel ging es um einen Malwettbewerb an der Schule, den du gewonnen hast.“
 
„Ich erinnere mich daran“ unterbrach er sie, leicht lächelnd.
„Ich war damals 11 oder 12.“
 
„Ja. Du hast einen Strand in Florida gemalt, mit einem Hotel im Hintergrund. Ich war überrascht.. über dein Talent.“
 „Das waren die Lehrer damals auch“ erwiderte er.
„Ich habe es geliebt zu zeichnen. Vielleicht.. vielleicht wollte die Natur mit diesem Talent, zeichnen zu können, wieder gutmachen, dass ich diese Gabe habe. Die ich niemals wollte“ fügte er noch hinzu.
 
Sie sah ihn an und ihr fiel auf, wie sehr sich sein Gesicht verändert hatte, als er vom Zeichnen gesprochen hatte. Seine Züge waren weich geworden, ein verträumter Ausdruck war auf seinem Gesicht erschienen.
Ihr Blick fiel auf seine Hände, die auf dem Tisch lagen.
Sie waren schmal, mit langen, feingliedrigen Fingern.
Künstlerhände.
Hände, die aussahen, als könnten sie sehr sanft sein..
 
„William…? Warum hast du mich gezeichnet?“ fragte sie plötzlich.
 
„Ich habe dich gesehen.. In meinen Gedanken“ erwiderte er.
„Was.. was bedeutet das?“
Er schwieg, ehe er leise sagte:
„Ich weiß es nicht. Ich kenne nicht einmal deinen Namen.“
 
„Buffy“ sagte sie automatisch.
 
Buffy, wiederholte er in Gedanken.
Er konnte immer noch nicht glauben, dass er hier mit ihr saß, es kam ihm vor wie ein  Traum, der sich seltsam real anfühlte.
Buffy..
 
„Vielleicht..“ begann er.
„Vielleicht bedeutet es, dass es vorherbestimmt sind, dass wir uns treffen sollten.. Vielleicht heißt es, dass wir beide..“
Es klang irgendwie schüchtern, wie er das hervorbrachte und sie hatte das sichere Gefühl, dass er damit noch viel mehr sagen wollte.
Und plötzlich bekam sie Angst.
 
 
„Ich.. ich habe einen Freund“ unterbrach sie ihn  leise, ohne ihn anzusehen.
Sie wusste nicht, warum sie es ausgerechnet jetzt in diesem Moment sagte.
War es ein Pflichtgefühl Ben gegenüber?
Oder die Absicht, William zu verstehen zu geben, dass das, was er da andeutete, ihr Angst machte?
Und warum kam es ihr dann so vor, als hätten ihre Worte eben bedauernd geklungen?
 
Sie sah ihn wieder an.
Er nickte, so als hätte er damit gerechnet, dass sie das sagte.
Und sie konnte nicht umhin zu bemerken, dass für einen winzigen Moment ein Schatten über sein Gesicht huschte.
Sie sah ihn direkt an und obwohl er sie auch anzusehen schein, irritierte sie etwas an seinem Blick.
 
Und plötzlich fragte sie sich, ob ihr vorher auch schon seine Augen aufgefallen waren.
Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals bei einem Menschen ein derart intensives Blau gesehen hatte.
Seine Augen hatten sie Farbe von venezianischem Glas und sie zitterte leicht, als ihr bewusst wurde, wie schwer es ihr fiel, ihren Blick von ihm zu lösen.
Er senkte seinen Kopf wieder und der Zauber war vorbei.
 
„Vielleicht.. hast du mich ja doch irgendwo gesehen und kannst dich nur nicht daran erinnern? Vielleicht..?“
„Buffy..“ unterbrach er sie.
Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen.
 
„Ich kann dich nicht gesehen haben.“
Er holte tief Luft, und als er den Atem wieder ausstieß, schwangen die folgenden Worte mit ihm mit:
„Es kann nicht sein.. denn ich bin seit Jahren blind.“
 



Nächster Teil







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