Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Eyes Wide Shut
Altersfreigabe: ab 18
Spoiler: keiner
Inhalt: Buffy erfährt durch einen Zufall von einem jungen Mann, der Bilder von ihr zeichnet. Verwirrt fragt sie sich, warum dieser Mann, den sie nie zuvor gesehen hat und den sie nicht kennt, so etwas tut. Sie ahnt nicht, dass er über ganz besondere Begabungen verfügt, von denen das Zeichnen nur eine ist...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/William
Kommentar: Für Fiona und liv, die mich mit einer Homepage überrascht haben. DANKE... *drück*


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Eyes Wide Shut
by Marisol


Bild von liv



William fühlte, wie ihr warmer Atem sein Gesicht streifte und im nächsten Moment spürte er eine sanfte Berührung an seiner Wange, dort, wo eben noch ihre Hand seine Haut gestreichelt hatte.
Eine Gänsehaut bereitete sich langsam auf seinem Körper aus, angefangen bei seinem Rücken  bis hin zu den Zehenspitzen  als er begriff, dass es ihre Lippen waren, die seine Haut berührten.
Für den Bruchteil einer Sekunde wusste er nicht, was er tun sollte. Er roch den süßen Duft, der von ihrer Haut ausging und fühlte sich ein wenig betäubt davon.
Dann aber reagierte sein Körper automatisch, ohne dass er sich dessen überhaupt bewusst war.
 
Seine Hände legten sich um ihre Hüften und zogen sie ein wenig näher an sich, so dass ihre Oberkörper, die sich eben noch nur wie zufällig gestreift hatten, jetzt gänzlich berührten.
Sie gab ein eigenartiges Geräusch von sich, es hörte sich an, als wäre sie erschrocken und gleichzeitig angenehm überrascht.
 
Er konnte durch den dünnen Stoff ihres Hemdes fühlen, wie ihr Herz in schnellen, wilden Stößen gegen seine Brust hämmerte und er war nicht überrascht als er wahrnahm, dass sein eigenes Herz in dem gleichen Rhythmus klopfte wie ihres.
 
William hob seine Hand zu ihrem Gesicht und umfasste sanft ihr Kinn, ehe er es langsam, wie in Zeitlupe, drehte, so dass ihre Lippen nur um Millimeter von einander entfernt waren.
„Nicht..“ hörte er Buffy schwach murmeln, aber sie strafte im selben Moment diesem Wort Lügen , als sich ihre Hände um seinen Nacken legten.
 
Er senkte seinen Kopf ein wenig und im nächsten Augenblick lagen seine Lippen auf ihren.
Die Berührung war so fein, so hauchzart, dass Buffy zunächst Mühe hatte zu glauben, dass dies wirklich passierte.
Eine kleine Stimme in ihr sendete ihrem Gehirn die Botschaft, dass sie es nicht zulassen sollte, dass sie, solange sie noch die Möglichkeit hatte, den Kopf zur Seite drehen sollte.
Jetzt SOFORT.
Es war noch nicht zu spät, sie brauchte sich nur um wenige Zentimeter nach hinten zu bewegen, es war ganz einfach. Überhaupt keine große Sache…
 
Aber ihr Körper dachte überhaupt nicht daran, sich von ihm fortzubewegen, statt dessen lehnte sie sich noch enger an ihn und presste ihre Lippen fester auf seine.
Sie waren so weich und so sinnlich und schmeckten ein wenig nach lieblichem Wein,
so dass sie sich angenehm betrunken von seinen Küssen fühlte.
 
Ihre Hand in seinem Nacken fing an, seinen Haaransatz zu streicheln und wanderte schließlich ganz zu seinen Haaren, die sich unter ihren Fingern überraschend seidig anfühlten, während er den Kuss noch vertiefte.
 
Buffy stieß einen gequälten Seufzer aus, wobei sie nicht hätte sagen können, was sie eigentlich quälte:
War es seine Hand auf ihrer Hüfte, die beunruhigend aufregende Gefühle in ihr auslöste oder war es ihr Unbewusstsein, das ihr zuflüsterte, dass sie das besser nicht tun sollte oder war es sein Mund, der jeden ihrer Atemzüge verschlang?
 
„Buffy..“ flüsterte er, als sich sein Mund für einen winzigen Augenblick von ihrem löste.
Und in diesem Augenblick tauchte ein Gedanke in ihrem Kopf auf, so plötzlich, dass es sie wie ein Faustschlag in den Magen traf und ihr die Luft zum Atmen nahm.
Ben, dachte sie. Oh Gott, nein, Ben..
 
Sein Name bewirkte, dass sie es schaffte, sich aus Williams Umarmung zu lösen.
„Ich.. oh… nein. Nein.. das wollte ich nicht.. oh Gott, nein.. ich weiß nicht, wieso das passiert ist.“ stammelte sie hilflos und sah in sein Gesicht, welches von einer Sekunde auf die andere den Ausdruck wechselte, als er begriff.
Buffy senkte ihren Kopf, weil es sie auf einmal betroffen machte zu sehen, was sie offensichtlich angerichtet hatte.
Sie wich einige Schritte rückwärts und ignorierte das plötzliche Gefühl der Kälte, das sich in ihrem Körper ausbreitete, während sie schließlich doch den Kopf hob und sich zwang, ihn anzusehen.
 
Er wirkte, als hätte ihm jemand einen Eimer eisigen Wassers über den Kopf geschüttet, aber kein Wort kam über seine Lippen.
„Es tut mir leid.“
Der Satz schlüpfte aus ihrem Mund, ehe sie sich selbst daran hindern konnte und im selben Moment fühlte sie, dass es das falscheste war, was sie überhaupt hätte sagen können, dass es besser gewesen wäre, wenn sie einfach gar nichts gesagt hätte.
„Muss es nicht. Schon in Ordnung“ erwiderte er und brachte ein Lächeln zustande, dem sie ansah, dass es ihn viel Kraft kostete.
 
Sie hätte sich beinahe gewünscht, dass er sie fragte, was zum Teufel sie sich dabei gedacht hatte, ihn zu küssen und ihn dann einfach stehenzulassen, aber die Art, wie er diesen Satz sagte, ohne dass sie einen Vorwurf aus seiner Stimme heraushören konnte, machte es irgendwie noch viel schlimmer.
 
„Oh“ sagte sie nur, als hätte sie versehentlich das kostbare Haustier eines anderen mit dem Stiefel zertrampelt und schlug sich mit der Hand vor den Mund um sich selbst daran zu hindern, noch weitere Sachen zu sagen, die nicht angebracht waren.
 
Und dann drehte sie sich einfach um und lief davon, während in ihrem Kopf immer noch das Bild seines Gesichts spukte, als sie sich von ihm gelöst hatte.
 
William stand völlig bewegungslos da uns lauschte ihren sich schnell entfernenden Schritten.
Sein Atem ging stoßweise und er berührte unbewusst mit seinem Finger seine Lippen, so als würde er sich selbst davon überzeugen wollen, dass er ihre Küsse nicht geträumt hatte, dass es wirklich passiert war.
 
Und noch während er mitten auf der Straße stand, ohne sich zu rühren, kam ihm in den Sinn, dass sie auf seine Frage nicht geantwortet hatte, ob sie ihn, wenn sie alles verdaut hatte, was er ihr von sich erzählt hatte, wieder sehen wollte.
Aber nach dem, was sich in den letzten Sekunden zwischen ihnen abgespielt hatte, konnte er sich seine Frage auch selbst beantworten.
 
 
********
 
 
 
Als Buffy nach Hause kam und sich komplett angezogen aufs Bett legte, fühlte sie sich schuldig und schäbig, gleichzeitig aber konnte sie nicht verhindern, dass ihre Haut, dort wo William sie berührt hatte, immer noch bebte.
Sie schloss die Augen und konzentrierte sich mit aller Macht darauf, Bens Bild heraufzubeschwören, was ihr im ersten Moment auch tatsächlich gelang, aber nach und nach wurde es abgelöst durch ein anderes Gesicht..
Ein Gesicht, welches sie erst vor kurzem das erste Mal in ihrem Leben gesehen hatte, welches ihr aber dennoch seltsam vertraut war, so als würde sie es schon seit Ewigkeiten kennen.
 
„Nein, nein, nein“ flüsterte sie, so als könnte sie dadurch erreichen, dass er aus ihren Gedanken verschwand, aber je mehr sie sich darum bemühte, desto weniger wollte es ihr gelingen, ihn aus ihrem Kopf zu werfen.
 
Sie dachte auch über das nach, was er ihr von seinem Leben erzählt hatte.
Seine Gabe und die Umstände, unter denen er erblindet war, hatten sie verstört und  schockiert, und sie redete sich ein, dass der unerwartete Kuss genau deswegen entstanden war.
Weil er ihr auf eine gewisse Weise leid getan hatte und weil sie mit ihrer freundschaftlich gemeinten Berührung den traurigen Ausdruck auf seinem Gesicht hatte wegwischen wollen.
Das ist es, redete sie sich erleichtert ein.
Es war nichts weiter als.. Mitleid. Natürlich! Was sollte es auch sonst sein?? Und ich hab ja schließlich nicht gewollt, dass es soweit kommt.. dass wir uns küssen.
 
Darüber, dass es sich so unglaublich schön angefühlt hatte und dass sie für einen Moment alles um sich herum vergessen hatte, während seine Lippen sie berührt hatten, wollte sie lieber nicht nachdenken.
Ebensowenig, wie sie darüber nachdenken wollte, dass ihr Freund ihr erst dann eingefallen war, nachdem sie schon eine ganze Weile in Williams Armen gelegen hatte, während sich ihr Körper an seinen gepresst hatte.
 
Ihre Gedanken wurden unterbrochen als sie hörte, wie die Haustür aufgeschlossen wurde und Ben ins Schlafzimmer kam.
„Hallo, Buffy“ begrüßte er sie lächelnd und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Er wird es merken, oh Gott, er wird merken, was ich gemacht habe..
 
Sie erwartete jeden Augenblick, dass er sie misstrauisch ansah.
Vielleicht roch er gerade in diesem Moment das fremde Aftershave, ganz sicher tat er das und gleich wird er den Mund öffnen und mich darauf ansprechen.
 
Und tatsächlich sah sie, wie Bens Mund sich öffnete, aber statt einer Anschuldigung sagte er lediglich:
„Wie war dein Tag?“
 
Sie stieß den Atem, den sie unbewusst angehalten hatte, kaum hörbar aus und schloss die Augen, während sie am Rascheln der Kleidung erkannte, dass Ben sich umzog.
„Ich bin so müde..“ murmelte er und plötzlich registrierte sie, dass er ihre Antwort, wie ihr Tag gewesen war, überhaupt nicht abgewartet hatte.
„Ich hab mich mit Willow getroffen“ sagte sie mit einer mechanisch klingenden Stimme.
„Wir haben nichts Besonderes gemacht, eingekauft, danach zu Abend gegessen..“
Sie sprach nicht weiter.
Nicht, weil ihr keine weitere Lüge mehr einfiel, sondern vor allem weil sie merkte, dass Ben nur mit einem Ohr zuhörte.
Und plötzlich fragte sie sich, ob es ihn tatsächlich interessierte, was sie den Tag über gemacht hatte oder ob er es nur gefragt hatte, weil es nicht weiter war als eine Gewohnheit, die er sich in den über 2 Jahren, die sie nun schon zusammen waren, angeeignet hatte.
Aber während sie das noch dachte, legte Ben sich neben sie und schlang seine Arme um sie.
„Es tut gut, nach einem harten, stressigen Tag dein Gesicht zu sehen“ sagte er liebevoll, strich ihr eine Strähne ihres blonden Haares weg und küsste ihre Lippen.
 
Sie fühlte, wie sie sich versteifte, während er sanft ihre Wange streichelte.
Es fiel ihr schwer, ein Schluchzen zu unterdrücken, als sie daran dachte, dass sie ihn hintergangen hatte.
Das schlechte Gewissen nagte an ihr und tatsächlich rollte ihre eine Träne ihre Wange herab, die sie schnell mit dem Handrücken wegwischte.
Ben löste sich von ihr und brachte ein wenig Abstand zwischen sie beide, während er sie aufmerksam betrachtete.
Jeden Moment rechnete sie damit, dass er etwas sagte, dass er sie darauf ansprach, was mit ihr los war.
Sie bereitete sich innerlich darauf vor, ihm erklären zu müssen, dass sie die ganze Zeit etwas vor ihm verschwiegen hatte.
 
Ben aber drückte sich nur noch einmal an sich und machte Anstalten, sich auf die andere Seite zu drehen.
„Ich liebe dich“ sagte sie, konzentrierte sich mit aller Kraft darauf, in seine Augen zu sehen und sah doch daran vorbei.
Und wieder spürte sie einen Kloß in ihrem Hals, der ihr die Tränen in die Augen zu treiben drohte, als sie spürte, wie falsch diese Worte aus ihrem Mund klangen, wie falsch sie sich anfühlten.
„Ich dich auch“ erwiderte er und sie fragte sich, warum diese tiefe Bedeutung, die diese Worte für sie immer gehabt hatten, plötzlich so bedeutungslos klangen.
 
Er drehte sich jetzt endgültig zur Seite und sie rutschte näher an ihn heran, legte ihre Arme um seinen Bauch und lauschte den gleichmäßigen Schlägen seines Herzens.
 
Und dann spürte sie plötzlich, dass sie es einfach nicht konnte.
Sie konnte sich nicht einfach an ihn schmiegen, so als wäre alles in bester Ordnung.
Langsam rückte sie wieder von ihm weg und drehte sich zur anderen Seite.
 
Sie roch den vertrauten Geruch, der von der Bettwäsche ausging und öffnete die Augen, um die Konturen ihres Zimmers betrachten.
Alles war ihr so vertraut, die Möbel, die Gerüche, die nächtlichen Geräusche.. und dennoch fühlte sie sich plötzlich eigenartig fremd in ihrem eigenen Zimmer.
 
William kam ihr in den Sinn.
Sie wollte es nicht, dass sie an ihn dachte, während sie neben ihrem Freund lag, der ahnungslos schlief und nicht wusste, was sie getan hatte.
Sie rief sich ins Gedächtnis, wie glücklich sie mit Ben doch war und wie unglaublich schäbig es von ihr war, dass sie diesen Kuss zugelassen hatte.
 
Ben, flüsterte leise vor sich hin.
Ben, Ben, Ben.
Aber es war Williams Gesicht, das sie sah, wenn sie ihre Augen schloss.
Und daran änderte sich auch nichts, als Ben sich im Schlaf umdrehte und sich an sie kuschelte.
Verzweifelt bemühte sie sich, an die Gefühle, die sie für ihren Freund hatte, zu denken, aber alles, was ihr in den Sinn kam, war William, der sich immer wieder in ihre Gedanken schlich.
 
Nein.. nein.. ich gehöre zu Ben!  Flüsterte eine Stimme in ihrem Kopf, während eine zweite Stimme, kaum hörbar, aber dennoch wahrnehmbar, den Namen des anderes Mannes rief.
 
Ich gehöre zu Ben!
 
Oder?
 



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