Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Rupert´s Worte ließen ihn zusammenzucken, er senkte den Kopf noch tiefer und starrte auf einen imaginären Fleck auf dem Boden.
Offenbar erwartete sein Vater gar keine Antwort und diese war auch unnötig, denn Spike´s Schweigen war Antwort genug.
Zu seiner Erleichterung fragte Rupert nicht weiter nach, statt dessen klopfte er ihm auf die Schulter und sagte: „Es ist in Ordnung, Spike. Niemand verurteilt dich, am allerwenigsten ich.“
 
Den Rest des Abends verbrachten sie damit, sich über alltägliche Dinge zu unterhalten, aber Rupert merkte sehr schnell, dass sein Sohn nicht bei der Sache war.
Tausende von Gedanken rasten mit einer Schnelligkeit durch Spike´s Kopf, die ihn schwindelig werden ließen und er war nicht in der Lage, sie auseinanderzusortieren, alles vermischte sich und wurde zu einem unübersichtlichen Gebilde in seinem Kopf.
Ruperts Worte über seine Schuldgefühle… Jenny…Buffy…sein Verrat an Jenny…Rupert…Buffy…
Sie alle kreisten in seinen Gedanken und verursachten ihm Kopfschmerzen und erst als Matt zu ihm gelaufen kann und ihn mit Fragen ablenkte, schaffte er es, sie alle beiseite zu schieben und sich seinem Sohn zu widmen.
 
 
********
 
 
Es war spät, als er sich mit dem schlafenden Matt auf seinen Armen auf den Heimweg machte.
Rupert hatte ihm zum Abschied nichts gesagt, aber sein eindringlicher Blick hatte dafür für ihn gesprochen.
 
Und wieder fingen die Gedanken an, in seinem Kopf wilde, schnelle Kreise zu ziehen und er fragte sich, wie er morgen Buffy gegenübertreten würde.
Was konnte er ihr sagen?
Wie sollte er sich ihr gegenüber verhalten und was würde sie tun?
Wie konnte er ihr etwas erklären, was er selber nicht verstand?
 
Sein Magen zog sich zusammen bei der Vorstellung, sie morgen zu sehen.
Ein Teil von ihm wollte, dass sie fernblieb, dass sie einfach nicht kam, ein anderer Teil von ihm sehnte sich so sehr nach ihr, dass es weh tat.
 
Als er seine Haustür erreichte, sah er, dass ein weißer Briefumschlag halb unter der Tür durchgeschoben worden war und sofort wurde ihm klar, dass dieser Brief nur von Buffy sein konnte.
Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, als er ihn aufhob und ihn auf dem Couchtisch abstellte.
 
Schnell brachte er Matt in sein Bett und setzte sich auf die Couch, den Brief anstarrend, so als könnte er sich in Luft auflösen, wenn er ihn nur lange genug anschaute.
 
Seine Hände zitterten, als er ihn nahm.
Sein Name stand säuberlich auf dem Umschlag geschrieben, er wusste nicht, wie viele Minuten vergangen waren, als er sich dazu durchrang, ihn zu öffnen.
 
Spike,
ich weiß, dass das jetzt sehr plötzlich kommt, aber ich wollte dir sagen, dass ich für einige Tage verreisen werde. Für dich mag das jetzt vielleicht wie eine unüberlegte, spontane Handlung aussehen, aber glaub mir, ich habe sehr lange darüber nachgedacht und für mich beschlossen, dass es erstmal das Beste für mich ist.
Denn ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin, dir morgen gegenüberzutreten und ich denke, dass es dir genauso geht.
Ich weiß nicht genau, wie lange ich fortbleiben werde, aber ich würde gerne mit dir reden, um alles zu klären, wenn ich wieder da bin, denn jetzt im Moment kann ich es einfach nicht.
Ich kann mir sehr genau vorstellen, was du mir sagen würdest, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt schon in der Lage bin, es zu hören, es würde mir noch mehr weh tun als der Blick, mit dem du mich angesehen hast.
Du weißt jetzt sicherlich, welche Gefühle ich für dich habe, und du wirst bestimmt verstehen, dass deine Reaktion mich sehr verletzt hat.
Bitte denk nicht, dass ich dir in irgendeiner Weise Vorwürfe machen möchte, Spike, das ist ganz bestimmt nicht meine Absicht, denn obwohl ich mir etwas anderes erhofft hatte, kann ich dich sehr gut verstehen.
Ich weiß, wie viel dir deine Frau bedeutet und wie schlecht du dich fühlen musst wegen dem, was zwischen uns passiert ist.
Es tut mir furchtbar leid, dass ich mich nicht von Matt verabschiedet habe, ich bin mir sehr wohl bewusst, welche Verantwortung ich für ihn habe. Ich weiß jetzt schon, dass er nicht verstehen wird, warum ich nicht da bin, und dieser Gedanke hätte mich fast davon abgehalten, zu gehen.
Ich liebe deinen Sohn sehr und ich schäme mich, dass ich jetzt nur an mich denke und weggehe, es ist gemein von mir, ich weiß.
Bitte sag ihm, dass mein Weggehen nichts mit ihm zu tun und versichere ihm, dass ich ihn lieb habe. Ich werde versuchen ihm zu erklären, warum ich verreist bin, wenn ich wiederkomme.
Buffy.
Er las den Brief immer wieder und wieder, die Buchstaben verschwammen zu formlosen schwarzen Kringeln und tanzten vor seinen Augen, als wollten sie ihn verhöhnen.
Er lehnte sich ins Sofa zurück, den Brief immer noch in Händen haltend, und schloss die Augen.
 
Buffy war gegangen.
 
Sein Verstand sagte ihm, dass er so etwas wie Erleichterung darüber empfinden sollte, denn die Zeit, in der sie nicht da sein würde, konnte er damit nutzen, um in aller Ruhe über alles nachzudenken und seine Gedanken zu sortieren.
Die Distanz zu ihr würde ihm dabei helfen, eine Entscheidung darüber zu treffen, wie seine Zukunft aussehen konnte.
Dies alles sagte ihm sein Verstand.
 
Und doch schlich sich etwas anderes in seinen Kopf, nämlich die Frage, warum er sich trotz der Erleichterung, die er empfinden sollte, so verloren, einsamen und verlassen fühlte.
 
 
********
 
 
Am nächsten Morgen, als Spike aus unruhigen Träumen erwachte, dache er voller Unbehagen daran, dass er es Matt beibringen musste, dass Buffy nicht kommen würde.
Er versuchte sich in Gedanken zurechtzulegen, was er ihm sagen könnte, ohne ihn in Angst und Schrecken zu versetzen.
 
Und trotz der vorsichtigen Worte, die er wählte, fasste Matt die Nachricht, dass Buffy nicht kommen würde, sehr schwer auf.
Spike sagte ihm, dass es Buffy nicht gut ging und sie deswegen für einige Zeit nicht kommen würde.
„Ist sie krank? Wir können sie doch besuchen und ich kann ihr Bilder malen, damit sie schnell wieder gesund wird. Und du kannst ihr vorlesen, Daddy…“
Spike schüttelte den Kopf und sagte leise:
„Buffy ist weggefahren, Matt. Sie ist verreist..“
 
Er sah, wie sich in Matt´s Augen Tränen sammelten.
„Sie hat mir aber nichts gesagt… sie hat sich nicht verabschiedet“ schluchzte er und verbarg sein Gesichtchen in seinen Händen.
Spike´s Herz krampfte sich zusammen, als er seinen Sohn so unglücklich sah.
„Sie konnte nicht, Schatz… Sie musste ganz schnell verreisen“ stammelte er hilflos. „Sie hat mir aber gesagt, dass sie dich ganz furchtbar lieb hat und..“
„Wann kommt sie wieder?“ fragte Matt, während dicke Tränen seine Wangen herabkullerten.
„Bald“ sagte Spike, zog ihn an sich und dachte daran, dass er das nicht nur gesagt hatte, um seinen Sohn zu beruhigen, sondern auch sich selbst.
 
 
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Zu genau dem gleichen Zeitpunkt saß Buffy im Bus nach Mexiko, sah aus dem Fenster und sah doch nichts.
Sie malte sich aus, wie Spike gerade Matt erklärte, dass sie nicht kommen würde und während sie daran dachte, schluckte sie die Tränen weg, die in ihre Augen zu steigen drohten.
Sie wusste, dass Matt traurig und unglücklich war und es tat ihr weh, auf diese Weise zu gehen, ohne sich verabschiedet zu haben.
Der kleine Kerl würde sicherlich weinen und es zerriss ihr fast das Herz, dass sie es über sich gebracht hatte, ihn im Stich zu lassen.
Aber sie brauchte jetzt die Zeit, um sich auf das vorzubereiten, was unweigerlich kommen würde.
Sie brauchte die Kraft, um Spike gegenüberzutreten und sich anzuhören, dass es ihm leid tat, was zwischen ihnen passiert war und nirgendwo konnte sie die Kraft besser sammeln als bei Alfredo und Ines.
 
 
********
 
 
Spike nahm sich Urlaub, um für Matt da zu sein, dem es sehr schlecht ging
Er war blass und verschlossen, aß wenig und redete nur, wenn Spike ihn direkt ansprach.
In den ersten Tagen hatte er seinen Sohn öfter dabei beobachtet, wie er neben dem Telefon stand und offenbar darauf wartete, dass es klingelte, aber je mehr Tage verstrichen, desto seltener sah er Matt auf ihren Anruf warten.
Tagsüber war Spike damit beschäftigt, Matt abzulenken und für ihn da zu sein, in den Nächten jedoch lag er lange auf dem Bett, ohne überhaupt den Versuch zu machen, einzuschlafen.
 
Er dachte an Jenny und daran, was sie immer gemacht hatte, wenn er nicht hatte schlafen können.
Sie hatte ihm immer über den Rücken gestrichen, ganz sachte, so lange, bis er in den Schlaf geglitten war.
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als ihr liebes, freundliches Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte und er begann, darüber nachzudenken, was Rupert ihm gesagt hatte.
Dass Jenny nicht gewollt hätte, dass er einsam und unglücklich ist…
Oh Jenny…
Er griff nach der Schublade ihres Nachtschränkchens und zog daraus den Brief hervor, den sein Vater ihm vor ein paar Monaten an seinem Hochzeitstag gegeben hatte.
Jenny hatte diesen Brief kurz vor ihrem Tod im Krankenhaus geschrieben und ihn Rupert zur Aufbewahrung gegeben, damit er ihn Spike geben konnte.
Seit diesem Tag hatte Spike den Brief nicht wieder gelesen, er hatte es einfach nicht fertig bringen können, die Worte ein zweites Mal zu lesen.
Aber jetzt griff er ohne zu zögern danach, faltete ihn auseinander und begann zu lesen.
Seine Augen blieben bei der Stelle stehen, die Jenny sehr wichtig gewesen war:
 
„Spike, wenn ich nicht mehr bei dir und Matt bin, wünsche ich mir, dass du eines Tages wieder glücklich mit einer anderen Frau wirst.
Verschließe dein Herz nicht, Liebling, wenn du eine Frau triffst, die wieder ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert.
Ich werde sterben mit der Gewissheit, dass ich immer ein Bestandteil deiner Seele sein werde, so wie du ein Teil von mir bist. Für immer.
Aber ich wünsche mir so sehr, dass du dein Herz eines Tages, wenn du dazu bereit bist, für eine Frau öffnest, die deiner Liebe wert ist, die dich liebt und dir das Glück schenkt, welches du verdienst.
Ich möchte nichts mehr auf der Welt, als dass du wieder glücklich wirst, mein Liebling.
Dies ist mein Wunsch an dich, und es ist gleichzeitig auch mein Geschenk…“
Damals, als er den Brief gelesen hatte, hatte er sich geweigert zu akzeptieren, was Jenny mit diesen Worten gemeint hatte, aber jetzt sah er es mit einer überraschenden Klarheit.
Jenny hatte sich gewünscht, dass er wieder glücklich wurde und sie hatte das nicht gesagt, damit er kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte, wenn er eine Frau kennen lernte, sie hatte es gesagt, weil sie es tatsächlich gewollt hatte.
 
Spike schloss die Augen, diesmal allerdings nicht, weil er von Gefühlen der Trauer überwältigt wurde wie das erste Mal, als er den Brief gelesen hatte, sondern weil er sich in Gedanken ausmalte, wie Jenny ausgesehen haben musste, als sie diese Zeilen verfasst hatte und aus irgendeinem Grund war er sich sicher, dass sie dabei gelächelt hatte.
 
Jenny hatte- ähnlich wie Rupert- erkannt, dass keine andere Liebe der anderen glich und sie hatte gewusst, dass sie immer in Spike´s Herzen sein würde, als liebende Erinnerung, selbst wenn er sich in eine andere Frau verliebte…
 
Spike erinnerte sich an die glücklichen Zeiten, die er mit Jenny verbracht hatte und das allererste Mal seit ihrem Tod konnte er an sie denken, ohne verzweifelt und traurig zu sein.
 
 
In dieser Nacht träumte er von ihr.
 
Sie lachte und lief barfuss, so wie sie es immer bei ihnen im Garten gemacht hatte, über eine Wiese und sie wirkte so unbeschreiblich glücklich, dass er mit ihr lachen musste.
Sie liefen auf der Wiese hintereinander her, Jenny wurde immer schneller und er versuchte vergeblich, sie einzuholen.
Er rief ihren Namen und sie drehte sich zu ihm um, lachend und winkend.
„Lass mich los...“ Ihre sanft gesprochenen Worte drangen an sein Ohr, während er dabei zusah, wie sie sich wieder umdrehte und immer kleiner wurde.
 
Diesen Traum hatte er schon öfter gehabt.
 
Nur unterschied er sich diesmal dadurch von den anderen, dass er nicht verzweifelt hinter ihr herlief, in dem sinnlosen Versuch sie einzuholen, sondern ruhig stehen blieb und sie gehen ließ.
 
 
********
 
 
Die Tage vergingen, ohne dass Buffy kam oder sich meldete.
Spike wurde immer unruhiger, er fuhr zu ihrer Wohnung und klopfte, in der verzweifelten Annahme, dass sie vielleicht doch da war, aber natürlich tat sich nichts.
Er lehnte sich an die Tür, so als würde er erwarten, dass sie ihm verriet, wo Buffy hingegangen war und erst als die Blicke von vorbeigehenden Nachbarn ihm zeigten, wie seltsam sein Verhalten aussehen musste, machte er sich wieder auf den Weg zu Rupert, der auf Matt aufpasste.
 
Ein kalter Wind pfiff um seine Ohren und er fragte sich, wo sie wohl stecken mochte und wann sie wiederkommen würde… und ob sie auch an ihn dachte, so wie er an sie denken musste.
Er wollte ihr sagen, dass er sie vermisste, dass sie nicht nur Matt fehlte, sondern auch ihm.
Er wollte ihr sagen, dass er sie so sehr brauchte und dass sie Gefühle in ihm ausgelöst hatte, die er nicht hatte wahrhaben wollen, die er unterdrückt hatte und die er jetzt aber umso mehr für sie empfand.
Er war nach ihrer gemeinsamen Nacht so beschäftigt mit seinen eigenen Gefühlen gewesen, dass er auf ihre keine Rücksicht genommen hatte.
 
Gott, wie sehr musste er sie verletzt haben…
 
Wo konnte sie bloß hingegangen sein??
 
Und plötzlich, als er schon fast bei Ruperts Haus angekommen war, schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf, der so furchtbar war, dass ihm für einen kurzen Moment schwarz vor Augen wurde.
 
Was, wenn sie gar nicht mehr wiederkommen würde??



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