Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Sie konnte nicht antworten, statt dessen ließ sie ihren Körper sprechen, schlang ihre Arme um ihn und vergrub ihren Kopf an seiner Halsbeuge.
Sie hörte ihn aufseufzen, ehe er sie fest an sich drückte und seine Finger durch ihr Haar wühlte.
Beide bemerkten nicht, dass Alfredo und Ines ihre Köpfe durch den Türspalt gesteckt hatten und sich gegenseitig ein verschwörerisches Lächeln schenkten.
 
 
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Als sie im Flieger saßen, der sie nach Hause bringen sollte, streichelte Spike über ihren Handrücken und fragte leise „Buffy, weinst du, weil es dir so schwer gefallen ist, dich von Ines und Alfredo zu verabschieden oder weil du es schon bereust, mitgekommen zu sein?“ Es sollte scherzhaft klingen, aber Buffy spürte, dass er angespannt war und sie aufmerksam beobachtete.
Sie drückte seine Hand und erwiderte: „Wegen den beiden.. Ich werde sie so vermissen!“
„Aber wir können sie doch im Sommer wieder besuchen!“ meinte er, streckte den Arm aus und berührte ihr Gesicht.
Sie musste schlucken.
Nicht wegen seinem Vorschlag, die beiden wieder zu besuchen.
 
Sondern wegen dem Wort „wir“.
 
Als sie landeten, hatte Buffy vor, in ihre eigene Wohnung zu fahren, aber Matt war nicht dazu zu bewegen, sie gehen zu lassen.
Er klammerte sich an sie und fing an zu schluchzen, als sie Anstalten machte, in eine andere Richtung zu gehen.
Sie nahm ihn auf die Arme, küsste ihn und sagte: „Nicht weinen, Schatz. Ich werde nicht mehr weggehen, das verspreche ich dir.“
Matt schlang die Arme um ihren Hals und flüsterte: „Weiß du noch, was ich mir zum Geburtstag gewünscht habe? Es soll doch in Erfüllung gehen! Und du hast gesagt, wenn ich ganz fest daran glaube…“
Buffy musste lächeln, als sie daran dachte, wie er ihr an seinem Geburtstag, nachdem er die Kerzen auf seiner Torte ausgepustet hatte, zugeflüstert hatte, dass er sich wünschte, dass sie bei ihnen einzog und nie wieder ging.
Sie setzte ihn wieder auf den Boden, nahm seine Hand uns ließ sie erst wieder los, als sie in Spike´s Haus angekommen waren.
 
 
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In den folgenden Tagen und Wochen ging Buffy nur in ihre eigene Wohnung, wenn sie etwas von ihren Sachen benötigte.
Sie schlief in Spike´s Haus, allerdings nicht mit ihm in seinem Zimmer, sonder alleine im Gästezimmer.
Es war, als hätten sie eine stille Übereinkunft getroffen.
Spike wusste, dass sie Zeit benötigte, um darauf vertrauen zu können, dass seine Gefühle für sie wirklich das waren, was sie sich wünschte.
Er verstand und akzeptierte es.
 
Er selbst war sich schon seit ihrer Ankunft aus Mexiko sicher, dass er sie nie wieder gehen lassen wollte.
Oder konnte.
 
Eines Morgens jedoch sagte er mit ernster Stimme zu ihr: „Buffy, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
„Was ist es?“ sagte sie ohne zu zögern.
„Ich möchte, dass du Matt für 2 Tage mit zu dir in deine Wohnung nimmst. Ich kann es dir jetzt im Moment nicht erklären.. Ich muss.. vertrau mir einfach. Bitte“
Für einen winzigen Augenblick kroch in Buffy wieder die Angst auf, dass er Schuldgefühle hatte und für einige Zeit allein sein wollte, um damit fertig zu werden, doch als sie in seine Augen sah, war ihr klar, dass ihre Befürchtungen unbegründet waren.
„Natürlich“ sagte sie mit fester Stimme und umarmte ihn.
 
Spike packte ein paar Sachen für Matt in eine Tasche und fuhr sie beide zu ihrer Wohnung.
„Schatz, ich hole euch bald wieder ab, ja? Sei brav, und mach Buffy keinen Ärger, ok?“ sagte er zu Matt, dem er vorher erklärt hatte, dass er etwas Wichtiges erledigen musste und beugte sich zu ihm herunter, um sich von ihm zu verabschieden.
„Ok, Daddy.“ Antwortete der Kleine.
Er war erstaunlich schnell dazu zu bewegen gewesen, 2 Tage ohne seinen Vater zu sein, wenn er statt dessen Buffy um sich haben konnte.
Spike beugte sich zu Buffy herunter und küsste sanft ihre Lippen, ehe er ihr ein „bis bald“ zuflüsterte.
 
 
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Als er alleine in seinem Haus war, setzte er sich für einige Augenblicke auf die Couch und dachte darüber nach, womit er zuerst beginnen sollte.
Er wusste, er musste es tun, und gleichzeitig hatte er Angst davor.
 
Als er sich entschieden hatte, holte er aus dem Keller ein paar Kartons und ging in sein Schlafzimmer.
Dort öffnete er den Kleiderschrank und holte Jenny´s Kleider heraus und breitete sie auf dem Bett aus.
Er berührte jedes einzelne Kleidungsstück sanft mit seinen Händen und strich darüber, ehe er es sorgsam zusammenfaltete und in den Karton legte.
Er wusste nicht, ob es nur in seiner Einbildung war oder ob ihre Kleider tatsächlich noch schwach ihren Körperduft verströmten, aber während er sie berührte, wurden Erinnerungen wach.
Manchmal hielt er inne, einen Pullover oder einen Rock in den Händen haltend, und dachte an die Gelegenheiten, bei denen Jenny sie getragen hatte.
 
Er hatte befürchtet, dass es ihm schwer fallen würde, ihre Sachen zusammenzupacken.
Es hatte etwas so Endgültiges an sich und gelegentlich spürte er etwas wie einen schmerzhaften Stich, gleichzeitig aber fühlte sich das, was er tat, richtig an.
Als er alles in die Kartons verstaut hatte, sah er noch ein letztes Mal hinein, ehe er sie verschloss.
 
Er hatte schon bei einer Hilfsorganisation angerufen, die Kleider für Bedürftige sammelte und seinen Besuch angekündigt und als er die Kartons dort abgab, fühlte er sich seltsamerweise befreit. Nicht in dem Sinne, dass ihm etwas Belastendes von den Schultern genommen wurde, sondern eher weil er immer mehr spürte, dass er das richtige tat.
 
Als er wieder zu Hause war, widmete er sich Jenny´s persönlichen Sachen.
Lange hielt er sie in seinen Händen und beschwor die Bilder herauf, die er mit diesen Gegenständen verband.
 
Ihre Bücher, ihr Schmuck und die Bilder ihrer Hochzeit, die im Flur hingen, legte er in eine Kiste und trug sie zum Dachboden.
Zwei Bilder von ihr ließ er jedoch dort, wo sie waren.
Das eine zeigte Jenny in Großaufnahme, sie lachte fröhlich in die Kamera und strahlte die pure Lebensfreude aus.
Er fand, dass es am besten ausdrückte, wie sie gewesen war und dass es dem Bild, welches er von ihr im Herzen bewahren wollte, am ehesten gerecht wurde.
 
Das andere stand auf dem Schreibtisch in Matt´s Zimmer.
 
Am nächsten Tag erwachte er früh, um auf die Möbelpacker zu warten. Als sie kamen, gingen sie zusammen in sein Schlafzimmer und halfen Spike dabei, das Ehebett und den Schrank in die Einzelteile zu zerlegen und in den Möbelwagen zu packen.
 
Das Zimmer wirkte, nachdem alle Arbeiten erledigt waren, auf Spike seltsam leer und verlassen, aber er spürte, wie es ihn förmlich dazu einlud, es mit neuen Möbeln zu füllen.
Den Rest des Tages verbrachte er damit, mit Rupert zusammen das neue Schlafzimmer zusammenzubauen, welches er sich schon vor ein paar Tagen ausgesucht hatte.
Es war eine schweißtreibende Arbeit, aber als sie gegen Abend fertig waren, schlug Rupert Spike auf die Schulter und sagte: „Ich bin stolz auf dich, Spike!“
„Oh, das Geschick, Sachen zu montieren, hab ich wohl von dir geerbt, Dad..“
„Das meine ich nicht“ sagte Rupert und umarmte ihn.
 
Nachdem Rupert gegangen war, strich Spike durch das Haus. Die Veränderungen, die er vorgenommen  hatte, waren nicht viele, dennoch kam es ihm so vor, als würde eine völlig andere Atmosphäre herrschen.
Er dachte an die Zeiten, die er mit Jenny in diesem Haus verbracht hatte.
Daran, wie sie gemeinsam das erste Mal in ihrem neuen Haus im Bett gefrühstückt hatten.
Daran, wie sie gemeinsam versucht hatten, Matt´s Zimmer in einem hellen Blau zu streichen und am Ende festgestellt hatten, dass sie überall Farbflecken hinterlassen hatte.
 
So viele Erinnerungen strömten auf ihn ein und er schloss lächelnd die Augen.
 
Es tat nicht mehr weh, an sie zu denken.
 
Vielmehr war er dankbar dafür, dass er die Gelegenheit gehabt hatte, einen Teil seines Lebens mit dieser Frau verbracht haben zu dürfen.
 
Er hatte ihre Sachen zwar alle weggeräumt, das bedeute allerdings nicht, dass er damit die Erinnerung an sie unterdrücken wollte. Dies war auch gar nicht möglich, denn die Erinnerungen waren da, in ihm, und dafür brauchte er keine Gegenstände.
 
Er wollte noch nicht in dem neuen Schlafzimmer schlafen, statt dessen verbrachte er die Nacht auf der Couch im Wohnzimmer.
Als er am nächsten Tag aufwachte, früh, weil er es nicht erwarten konnte, Matt und Buffy zu holen, fühlte er sich frei und voller Lebensenergie.
 
 
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Er klingelte an ihrer Tür und wartete ungeduldig, bis sie endlich öffnete.
Sie wirkte noch etwas verschlafen und war überrascht, ihn so früh zu sehen.
„Hab ich dich geweckt? Ich konnte nicht mehr warten..“ rief er und nahm sie in die Arme.
Buffy schmiegte sich an ihn und lächelte an seiner Schulter.
Er wirkte so gelöst und glücklich, und in diesem Moment verschwanden alle noch leise vorhandenen Zweifel und Bedenken.
Sie streifte sie ab wie einen Mantel und gab sich ganz dem Gefühl hin, was in ihr durch sein glückliches Lächeln ausgelöst wurde.
 
Als sie mit dem Auto zurück fuhren, nahm Spike ihre Hand, drückte sie und schaute sie mit diesem Blick an, mit dem er sie immer seit ihrer Ankunft aus Mexiko angesehen hatte.
Ein warmes Gefühl durchströmte Buffy, als er sich zu ihr herüberbeugte und ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte.
Beide mussten lachen, als sie von Matt ein begeistertes Quietschen vernahmen.
 
Im Haus fiel Buffy zunächst nicht auf, dass sich etwas verändert hatte.
Erst als sie nach oben ging, um etwas aus Matt´s Zimmer zu holen, fielen ihr die fehlenden Bilder von Spike und Jenny auf.
Dort, wo sie mal gestanden hatten, waren nur helle Flecken zu sehen.
„Ich müsste den Flur neu streichen. Vielleicht.. vielleicht hilfst du mir dabei?“
Von ihr unbemerkt, war Spike von hinten an sie herangetreten und hatte ihre Hand genommen.
 
Sie fuhr zu ihm herum.
Wortlos führte er sie zu seinem Schlafzimmer, öffnete die Tür und gab ihr ein Zeichen, dass sie hereinschauen sollte.
Sie war bis jetzt noch nie in seinem Schlafzimmer gewesen, aber als sie einen Blick hereinwarf wurde ihr bewusst, dass alles nach neuen Möbeln roch.
Schlagartig wurde ihr klar, wozu er die Zeit genutzt hatte, als Matt bei ihr gewesen war.
 
Sie wollte etwas sagen, aber sie konnte es nicht.
Er schlang von hinten die Arme um sie und küsste sanft ihren Hals und da begriff sie, dass er das nicht nur für sich selbst getan hatte.
Sondern auch für sie.
 
 
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Den Rest des Tages verbrachten sie im Freien.
Matt war glücklich und rannte von einem zum anderen, bis er ganz erschöpft war und erst als es zu dämmern begann, machten sie sich auf den Nachhauseweg.
 
„Bringst du mit mir zusammen Matt ins Bett?“ fragte er sie, nachdem sie gegessen hatten.
Sie nickte.
Buffy zog dem Kleinen seinen Schlafanzug an, legte ihn ins Bett und deckte ihn zu, während Spike ihm noch eine Geschichte vorlas.
Matt war beinahe schon eingeschlafen, als Buffy sich zu ihm herunterbeugte und ihm sanft einen Kuss auf die Wange drückte.
 
Spike streichelte ihm übers Haar und Buffy hörte ihn sagen:
„Ich liebe dich.“
Als sie sich zu ihm herumdrehte, sah sie, dass er nicht Matt anschaute, sondern sie.
 
Seine Augen drückten dabei so viel an Gefühlen aus, dass sich Tränen in ihren Augen sammelten.
Erschrocken sah er sie an, aber sie hob eine Hand und streichelte sein Gesicht.
„Ich liebe dich auch.“
 
Er nahm ihre Hand und küsste ihre Innenfläche.
„Ich habe noch nicht in dem neuen Schlafzimmer geschlafen.. ich.. wollte es mir aufbewahren.. bis du dazu bereit bist. Ich möchte, dass es unser Schlafzimmer wird und es kam mir nicht richtig vor, dort schon ohne dich zu schlafen..“
 
 
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Es war das erste Mal, dass sie die Nacht wieder gemeinsam verbrachten. Ihre Küsse, anfangs sanft und zärtlich, wandelten sich zu stürmischen und verlangenden Berührungen.
 
Sie verloren sich vollständig ineinander.
 
In seinen Armen erfuhr Buffy die gleiche Leidenschaft und das gleiche Feuer wie beim ersten Mal.
 
Mit dem Unterschied, dass kein unangenehmer Nachgeschmack übrig blieb, als er sich im Morgengrauen an sie schmiegte und ihr zuflüsterte, wie glücklich er war.
 
 
 
Epilog 
 
Einige Monate später…
 
Victor Newman saß wie jeden Sonntag auf der Bank im Friedhof.
Seit 44 Jahren war nicht ein Sonntag vergangen, an dem er nicht hier war, um seiner Edith frische Blumen an ihr Grab zu legen.
 
Heute war ein schöner Tag.
Er hielt sein von tiefen Falten durchfurchtes Gesicht der Sonne entgegen und atmete tief die Luft ein.
Er liebte die stille, friedliche Atmosphäre des Friedhofs und er liebte es, die Menschen zu beobachten, die kamen und gingen.
 
Sein Blick fiel auf einen schlanken Mann mit blondem Haar, der mit einem hübschen, kleinen Jungen an der Hand zu einem Grab ging.
Sie standen ganz in der Nähe von Victor, nahmen jedoch keine Notiz von ihm.
Victor kniff die Augen zusammen, um den Namen auf dem Grabstein lesen zu können:
 
Jenny Adams
 
Der kleine Junge bückte sich und legte eifrig einen großen Strauß weißer Rosen auf das Grab.
Der blonde Mann strich ihm übers Haar und sagte etwas zu ihm, was Victor nicht verstehen konnte.
Seine Ohren waren nicht mehr die besten.
Dann bückte auch er sich und legte eine Karte zu den Blumen dazu.
Eine Weile standen sie noch so vor dem Grab, ehe sie sich langsam wieder in Richtung des Friedhofausgangs machten.
 
Dort wartete eine Frau auf sie.
 
Victor musste sich anstrengen, um sie besser sehen zu können und nach einer Weile erkannte er, dass die Frau zierlich und blond war.
Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, sie lächeln zu sehen.
 
Als der Mann und der Junge bei ihr angekommen waren, sah Victor dabei zu, wie sie beide in den Arm nahm.
So gingen sie schließlich auch weg.
Arm in Arm…
 
Mühevoll erhob sich Victor auf seine zittrigen Beine und ging mit kleinen Schritten zu dem Grab, wo der Mann und der Junge vor kurzem noch gestanden hatten.
Sein Körper war von der Parkinsonschen Krankheit gebeutelt, dennoch schaffte er es, sich leicht zu bücken.
 
Er lächelte als er las, was auf der Karte geschrieben stand.
 
Ein einzelnes Wort stand dort:
 
DANKE.
 



~Ende







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