Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Die kühle Morgenluft ließ Buffy frösteln, als sie durch die menschenleeren Straßen ging und sie schlang schützend die Arme um ihren Oberkörper
Ihre Wangen waren noch nass von den Tränen und ihre Haare hingen in wirren Strähnen um ihr Gesicht, als sie nach Hause kam, sie vermied aber den Blick in den Spiegel, der in ihrem Flur hing und ging geradewegs in ihr Schlafzimmer, wo sie sich auf ihr Bett legte und das Gesicht im Kissen vergrub.
 
Es tat so furchtbar weh…
 
Sein Gesichtsausdruck, als er aufgewacht war und sie angesehen hatte…
Sie hatte es gemerkt, als sein Körper, der kurz vorher noch an sie geschmiegt gewesen war, sich versteift hatte und sie hatte es in seinen Augen gesehen, die so schamvoll geblickt hatten und in denen das Bedauern zu lesen gewesen war.
Die gleichen Augen hatten sie erst Stunden vorher noch voller Verlangen und unverhüllter Leidenschaft betrachtet und während sie jetzt daran dachte, rollten neue Tränen ihr Gesicht herab.
 
Es hätte mir doch klar sein müssen, sagte sie zu sich selbst.
Niemals werd ich das für ihn sein, was Jenny für ihn war. Und was sie immer noch ist.
Sie wusste nicht, wie lange sie dort in ihrem Bett gelegen hatte, ein Blick aus dem Fenster sagte ihr aber, dass es bereits Mittag sein musste.
Sie griff zum Hörer und tippte eine Nummer ein.
„Ola?“ Als sie die so vertraute Stimme von Ines hörte, konnte sie das Schluchzen nicht mehr unterdrücken.
„Buffy?“ vernahm sie die erschrockene Stimme von ihrer Adoptivmutter und Buffy wusste, dass sie sie wahrscheinlich gerade zu Tode ängstigte mit ihrem Weinen.
Nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, fing sie an, sich ihren Schmerz von der Seele zu reden.
 
Ines unterbrach sie nicht ein einziges Mal, während sie erzählte.
Der Kummer der Frau, die sie wie ihre eigene Tochter liebte, wurde zu ihrem eigenen und sie konnte nicht verhindern, dass sie mit ihr zusammen am Telefon weinte.
„Ach, mi cara..“ seufzte Ines und wischte sich die Tränen aus den Augen, als Buffy geendet hatte.
„Ich weiß, dir fällt es schwer, mein Schatz. Aber du solltest mit ihm reden, wenn ihr beide Zeit hattet, über alles nachzudenken.“
 
„Ich weiß nicht, ob ich das kann..“ flüsterte Buffy erstickt.
„Er wird mir sagen, dass er mich nicht verletzten wollte und dass es ihm leid tut, dass er das zugelassen hat. Und er wird sagen, dass er Jenny noch immer liebt und dass sich daran auch nichts ändern wird.. und.. und.. ich weiß nicht, ob ich das hören kann.“ Den letzten Satz sagte Buffy so leise, dass Ines sie kaum verstehen konnte.
 
 
********
 
 
Spike saß am Küchentisch, den Kopf in den Händen vergraben, als er durch das Tapsen nackter Füße auf dem Boden aufgestreckt wurde.
Matt stand vor ihm und sah ihn unsicher an.
„Daddy?“ fragte er zögernd und seine kleine Unterlippe anfing zu beben.
„Bist du mir immer noch böse, weil ich weggelaufen bin? Ich wollte doch nur den Ball holen..“
Spike seufzte, hob Matt auf seinen Schoß und presste ihn fest an sich.
„Nein, Schatz., ich bin dir nicht böse. Daddy hatte nur Angst um dich, dass dir etwas Schlimmes passiert ist.“
„Ich tu es nie wieder“ versprach Matt und schlang die Arme um den Hals seines Vaters und sagte: „Und ist Buffy auch nicht böse auf mich?“
 
Spike zuckte zusammen, als er Buffy´s Namen aus dem Mund seines Sohnes hörte.
„Bestimmt nicht.. nein, Matt, sie ist dir auch nicht böse.“
 
Er trug seinen Sohn nach oben in sein Zimmer um ihn umzuziehen und als er an der Tür vorbeikam, hinter der sich letzte Nacht sein Leben verändert hatte, schossen ihm die Bilder von ihm und Buffy durch den Kopf, und je mehr er versuchte, sie zu verdrängen, desto stärker verlangten sie danach, an die Oberfläche zu gelangen.
 
Nachdem er Matt umgezogen hatte und ihm Frühstück gemacht hatte, holte er aus dem Schlafzimmer die Fotoalben von ihm und Jenny hervor und setzte sich damit ins Wohnzimmer.
Langsam blätterte er Seite für Seite um, wobei er jedes einzelne Foto mit dem Finger berührte, so als könnte er dadurch die Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.
Seine liebe Jenny…
 
Auf nahezu jedem Foto lachten sie fröhlich und unbeschwert in die Kamera.
Sie waren so glücklich gewesen.
Oh Jenny, es tut mir so leid..
Die Schuldgefühle übermannten ihn, als er das geliebte Gesicht seiner Frau betrachtete, die ihn mit strahlenden, bersteinfarbenen Augen vom Foto aus anlachte und er wünschte sich so sehr, ihr sagen zu können, wieviel sie ihm bedeutete und wie leid es ihm tat, dass er sie hintergangen hatte.
 
Und noch während er das Foto von ihr in seinen zitternden Händen hielt, schob sich ein anderes, vertraut gewordenes Gesicht vor seine Augen.
Verzweifelt wehrte er sich dagegen, aber seine Bemühungen blieben erfolglos, denn Buffy war da, in seinem Kopf, in seinen Gedanken, in seinem..
NEIN, NEIN, NEIN, hör auf damit, an sie zu denken, oh bitte, Jenny, hilf mir.. es tut mir so leid, verzeih mir, ich wollte das nicht...bestimmt nicht, oh bitte..
Er legte das Fotoalbum weg und vergrub sein Gesicht in seinen Händen und zum zweiten Mal an diesem Tag war es sein Sohn, der von ihm unbemerkt an ihn herantrat.
„Was ist mit dir, Daddy?“ fragte er ängstlich und berührte mit seinen kleinen Händen das Gesicht seines Vaters.
„Nichts, Matt..“ beeilte sich Spike zu sagen, als er das erschrockene Gesichtchen seines Sohnes sah.
„Daddy fühlt sich nur.. ein bisschen krank.“ sagte er dann und dachte daran, dass das noch nicht einmal gelogen war.
 
Matt´s Blick fiel auf die Alben, er griff danach und fing an, darin herumzublättern.
„Mummy..“ sagte er und sah sich die Bilder genau an.
„Guck mal, Daddy, bin ich das?“ fragte er lachend und zeigte auf ein Bild, auf dem sie alle drei zu sehen waren und auf dem er noch ein Baby war.
„Ja, das bist du“ antwortete Spike.
„Und guck mal hier, da hat Mummy sich ganz viel mit Sauce bekleckert..“ Er kicherte, als er das Foto ansah.
„Vermisst du Mummy, Schatz?“ fragte Spike und streichelte seinen Kopf.
„Ja.“ sagte der Kleine.
„Aber ich bin nicht mehr so traurig..“
 
 
********
 
 
Später am Nachmittag saß Spike mit dem Kleinen vor dem Fernseher, ohne dass er überhaupt mitbekam, welche Sendung lief.
„Du, Daddy? Kommt Buffy noch zu uns?“ fragte Matt hoffnungsvoll und zupfte an seinem Ärmel.
„Nein“ entfuhr es Spike erschrocken.
„Sie kommt nicht..“ er sah, dass Matt den Mund öffnete, wahrscheinlich um zu fragen, warum, aber plötzlich wusste er, dass er es nicht würde hören können, also beeilte er sich zu sagen:
„Aber was hältst du davon, wenn wir Grandpa besuchen gehen?“
 
Matt schien traurig darüber zu sein, dass Buffy nicht kommen würde, aber er ließ sich durch die Alternative besänftigen, seinen Opa zu sehen.
 
Spike zog ihm die Jacke an, schaltete den Fernseher aus und machte sich mit seinen Sohn schließlich auf den Weg zu Rupert.
 
 
 
********
 
 
Während Matt im Garten spielte, wurde Spike sich der Blicke seines Vaters, die auf ihm ruhten, nur allzu deutlich bewusst.
Es war ihm klar, dass es Rupert nicht verborgen bleiben konnte, dass etwas nicht mit ihm stimmte und er bemühte sich gar nicht darum zu verbergen, dass dieses etwas an ihm nagte und ihn zur Verzweiflung brachte.
 
Er wartete darauf, dass Rupert anfangen würde, ihm Fragen zu stellen, aber andererseits kannte er ihn zu gut und wusste, dass sein Vater nicht der Typ Mensch war, der ihn bedrängen würde.
 
Er holte tief Luft und sagte: „Ich würde gerne mir dir über etwas reden.“
Rupert nickte, so als hätte er damit gerechnet, nahm die Brille von seiner Nase und begann sie abwesend zu putzen, während er sich nach vorne lehnte und Spike somit seine Aufmerksamkeit signalisierte.
 
Spike dachte, dass es ihm unglaublich schwer fallen würde, über alles zu reden, aber einmal angefangen, sprudelten die Worte aus ihm hervor und er redete mit leiser Stimme, den Blick zu Boden gesenkt und die Hände ineinander verschränkt.
 
Erst als er endete, schaffte er es endlich, seinem Vater in die Augen zu sehen.
Lange sahen sie sich an, schweigend, und Spike hoffte, ja flehte sogar darum, dass Rupert ihm endlich sagen würde, was er von ihm hielt.
 
Er wollte hören, dass sein Vater ihm Vorwürfe machte, dass er ihn fragen würde, was zum Teufel er sich dabei gedacht hatte, die Nacht mit Buffy zu verbringen.
 
Er wünschte sich, dass Rupert ihm sagte, wie enttäuscht er von ihm war, dass er seine Frau nicht einmal ein Jahr nach ihrem Tod verraten hatte, indem er mit einer anderen geschlafen hatte und er betete darum zu hören, dass er als Ehemann versagt hatte.
Dass Jenny das nicht verdient hatte.
 
„Spike“ fing Rupert leise an und griff nach seinem Arm..
„Ich weiß, du erwartest jetzt etwas anderes von mir und ich sehe dir an, dass du möchtest, dass ich dich verurteile. Aber das kann ich nicht.“
Spike riss die Augen auf und öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Rupert kam ihm zuvor.
„Lass mich ausreden, bitte.“ sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, stand auf, ging um den Tisch herum und setzte sich dicht neben Spike, der wie erstarrt auf seinem Stuhl saß.
 
„Du möchtest, dass ich dir sage, wie falsch es von dir war, mit Buffy geschlafen zu haben und wie gemein und hinterhältig du dich Jenny gegenüber verhalten hast. Aber.. mein Sohn, hör mir jetzt gut zu.
Niemand weiß besser als ich, wie sehr du und deine Frau euch geliebt habt, wie glücklich ihr miteinander wart.
Ich verstehe deine Gefühle, die du jetzt hast, sehr gut, Spike, glaub mir. Du fühlst dich schuldig und du schämst dich, weil du überzeugt davon bist, dass du Jenny betrogen hast.“
Spike nickte und versuchte erfolglos die Tränen zurückzudrängen, die in seine Augen stiegen.
 
„Spike.. Jenny ist nicht mehr da und wir alle müssen mit dieser Tatsache leben, allem voran du. Glaubst du wirklich, dass Jenny dich dafür verurteilen würde, dass du wieder leben willst, dass du wieder glücklich sein willst?“
 
Spike versuchte, etwas zu erwidern, aber er konnte es einfach nicht und er ließ zu, dass sein Vater seinen Arm um ihn legte.
 
„Jenny hätte gewollt, dass du wieder mit einer anderen Frau glücklich wirst.. Sie hat es mir gesagt, Spike. Damals im Krankenhaus. Und selbst wenn sie es mir nicht gesagt hätte, wüsste ich es, ich kannte meine Schwiegertochter schließlich sehr gut. Du solltest anfangen, endlich loszulassen.. und zu leben. Denk auch an Matt, er braucht eine Mutter..“
„Matthew hat eine Mutter!“ unterbrach Spike ihn heftig, während neue Tränen seine Wangen herabliefen.
 
„Natürlich hat er die, daran wird sich auch niemals etwas ändern, keiner kann ihm seiner Mutter ersetzen“ sagte Rupert beruhigend und zog seinen Sohn fester an sich.
„Aber Jenny ist nicht mehr da, um für ihn zu sorgen. Aber Buffy ist da, Spike. Und sie liebt ihn sehr, das sehe ich. Sie möchte für ihn da sein. Und sie möchte auch für dich da sein, nach allem, was ich mitbekommen habe. Und du solltest kein schlechtes Gewissen haben, wenn..“
 
„Ach ja?“ unterbrach ihn Spike wieder scharf. „Wenn das so ist, Dad, wieso gab es für dich nie eine Frau, nachdem Mom gestorben ist?“
 
„Die gab es..“ antwortete Rupert so leise, dass Spike nicht sicher war, richtig gehört zu haben.
„Was?“ fragte er.
 
Ein trauriger Ausdruck erschien auf Ruperts Gesicht und mit einer müden Bewegung wischte er sich über die Augen.
„Es gab eine Frau in meinem Leben, nachdem deine Mutter gestorben war. Ich habe es dir nie erzählt, Spike, ich konnte einfach nicht. Ich lernte sie kennen, als du auf dem College warst.. Joyce war.. eine wunderbare, warmherzige, liebevolle Frau und ich fing an, mich in sie zu verlieben. Aber.. ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen deiner Mutter gegenüber und.. und . so ließ ich zu, dass Joyce ging. Sie merkte mir an, dass ich mich ihr gegenüber nicht so öffnen konnte, wie sie es sich gewünscht hätte.. und sie ging. Sie machte mir keine Vorwürfe, im Gegenteil, sie verstand mich.“
 
Ungläubig sah Spike seinen Vater an, dessen trauriger Gesichtsausdruck ihn an das erinnerte, was er selber durchmachte.
„Es war der schlimmste Fehler meines Lebens, dass ich sie gehen ließ. Ich weiß, ich wäre glücklich mit ihr geworden..“ sagte Rupert mehr zu sich selbst als zu ihm senkte den Kopf, so als könnte er die schmerzhafte Erinnerung dadurch abschütteln.
 
„Aber damals wollte ich nicht das wahrhaben, was ich heute weiß..“
 
„Und was ist das?“ fragte Spike, während die Tränen sein Gesicht entlang heruntertropften.
 
„Spike, dass du Gefühle für jemanden anderen zulässt, bedeutet nicht, dass du Jenny weniger liebst. Jenny wird immer ein Teil von dir sein, und niemand wird dir diese Gefühle, die du für sie hast und auch immer haben wirst, wegnehmen können. Aber du kannst eine andere Frau lieben, ohne Jenny dadurch zu vergessen. Oder zu betrügen. Oder zu verraten…
Keine Liebe ist wie die andere, das, was du mit Jenny geteilt hast, war etwas Besonderes und es war einzigartig, aber wenn du zulässt, dass eine andere Frau Gefühle in dir weckt, heißt das nicht, dass die Liebe zu deiner Frau dadurch an Bedeutung verliert.“
 
Rupert nahm sein Gesicht und zwang ihn, ihn anzusehen.
 
„Mach nicht den gleichen Fehler wie ich..“ sagte er eindringlich.
 
Er sah am Gesichtsausdruck seines Sohnes, dass er Zeit brauchte, bis die Bedeutung seiner Worte in sein Bewusstsein vorgedrungen waren und er hoffte inständig, dass Spike ihn verstand und die Wahrheit hinter seiner Aussage akzeptierte.
„Ich verurteile dich nicht, im Gegenteil. Ich wünsche mir sogar, dass du wieder jemanden an deiner Seite hast, der dich glücklich macht.. und ich glaube, dieser jemand könnte Buffy sein...“
 
Spike´s Gesicht spiegelte so vieles war, Schmerz und Angst, Verwirrung und Einsamkeit.. aber da war auch etwas anderes.. Hoffnung und Sehnsucht..
 
Er senkte den Blick, aber Rupert entging nicht, dass er versuchte, etwas zu verbergen.
 
„Du liebst Buffy bereits, nicht wahr…?“



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