Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



„Buffy…ich kann heute nacht nicht allein bleiben.. sag, dass du bleibst..bitte.“
 
Sie schaute in seine Augen, in denen so viel lag: Angst, Einsamkeit und die Verwirrung darüber, was sich in diesem Moment zwischen ihnen abspielte... und sie erkannte, dass er ihre Nähe jetzt so sehr brauchte, dass er sie brauchte.
Sie wollte es ihm sagen, dass sie da sein würde, an seiner Seite, solange auch immer er es wollte, der Kloß in ihrem Hals verhinderte aber, dass die Worte über ihre Lippen kamen.
Statt dessen nickte sie und hoffte, dass er das, was nicht aus ihrem Mund kam, in ihren Augen lesen konnte.
 
Eng umschlungen standen sie noch immer da , reglos.
 
Sie fühlte seinen warmen Atem an ihrem Hals und den festen Druck seiner Arme um ihren Körper.
Keiner von ihnen hätte sagen können, wie lange sie schon so dort gestanden hatten, als sie sich schließlich voneinander lösten und sich auf die Couch setzten.
 
 
********
 
 
„So entsetzliche Angst..“ flüsterte er.
„Matt ist wieder da, es geht ihm gut und er wird nie wieder weglaufen..“ flüsterte sie zurück, hob die Hand und streichelte seine Wange.
„Ich weiß.. aber die Angst, dass ihm etwas passiert ist, die Angst, allein zu sein.. er ist alles, was ich noch habe, er ist mein Leben. Und ohne ihn..“ stammelte er zusammenhangslos und lehnte sich an Buffy, die ihre Arme öffnete und ihn an sich zog.
„Ich hab mir in Gedanken ausgemalt, dass ihm etwas Furchtbares passiert ist.. dass ich allein bleiben werde..“
„Du bist nicht allein“ wisperte sie leise und streichelte seinen Rücken, unendlich sanft, zärtlich.
 
Er schlang die Arme um ihren Oberkörper und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und es dauerte nicht lange, als sie seine heißen Tränen spürte, die ihre Haut benetzten.
„Ich bin da..“ flüsterte sie, streichelte seinen Kopf und wiegte ihn hin und her, als wäre er ein kleines Kind.
Er ließ zu, dass sie ihm leise, beruhigende Worte ins Ohr hauchte, während ihre Hände ihn sanft berührten, und sie spürte, dass in ihren Armen seine Ängste allmählich von ihm wichen.
 
„Ich möchte nicht..“ begann er erstickt.
„Was möchtest du nicht?“ fragte sie sanft.
„Ich möchte das nicht mehr fühlen, was ich vorhin gefühlt hab, als Matt noch nicht da war… diese drohende Einsamkeit.. ich will mich nicht mehr einsam fühlen..“
 
„Ich werde dableiben“ versprach sie.
Er hob seinen Kopf und sah sie an, so als wollte er sich überzeugen, dass sie es ernst meinte, aber ein Blick in ihre Augen genügte um ihn wissen zu lassen, dass sie ihr Versprechen halten würde.
 
Wieder suchte und fand sein Kopf den tröstenden Platz in ihrer Halsbeuge.
 
Lange saßen sie so da, sich festhaltend, einander sanft streichelnd und dem beruhigenden Herzschlag des anderen lauschend.
Sie sprachen nicht, hielten einander nur.
 
Ihre Hände fuhren in tröstender Absicht über seinen Rücken, immer wieder, während seine Hände das gleiche bei ihr machten.
Ihre Finger berührten seine Schultern und wanderten höher zu seinem Nacken, wo sie zunächst verweilten, ehe sie sich durch seine Haare wühlten.
 
 
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Bumm BUMM… bumm BUMM…bumm BUMM… bumm BUMM..- Der Rhythmus ihrer beider Herzschläge beschleunigte sich und verriet, dass sich in die trostspendende Umarmung, von beiden unbemerkt, heimlich noch etwas anderes eingeschlichen hatte.
 
Sie hätten beide nicht sagen können, wann ihre Lippen angefangen hatten, einander zu suchen, aber als sie sich schließlich fanden, entfuhr beiden ein sehnsüchtiges Seufzen, so als wäre dies im Moment genau das, was beide jetzt brauchten, was beide wollten.
 
Die Berührung war zart, kaum spürbar zunächst, und dennoch lag in diesem Kuss so viel an unausgesprochenen Emotionen, die allmählich an die Oberfläche drangen, je mehr sich der Kuss vertiefte.
Buffy´s Hände wanderten über seinen Oberkörper, streichelten die Haut unter seinem Shirt, während er ihren bloßen Rücken mit seinen Händen liebkoste.
Hatten sie sich vorhin berührt, um einander Trost und Halt zu vermitteln, so lag die Absicht jetzt darin, den anderen zu spüren..
Ihre Küsse wurden leidenschaftlicher, fordernder und ihre Körper sehnten sich danach, ohne die störenden Barrieren ihrer Kleider zueinander zu finden.
 
Atemlos unterbrach Spike für einen winzigen Moment den Kuss, um ihr fragend, ja beinahe schon bittend, in die Augen zu schauen.
Sie verstand.
Und nickte.
 
Mit einer anmutigen Bewegung hob er sie auf seine Arme und trug sie die Treppe hinauf, an seinem Schlafzimmer vorbei, zum Gästezimmer..
 
 
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Natürlich ist es so, dass zwei Menschen, die das allererste Mal miteinander intim werden nicht erwarte können, dass sie in der ersten gemeinsamen Nacht in den Armen des anderen Erfüllung finden können.
Vieles spricht dagegen, dass man sich ohne weiteres fallen lassen kann und einfach nur genießen kann, denn man kennt seinen Partner nicht so gut, um ihm vollkommen vertrauen zu können.
 
Buffy hatte geradezu lächerlich romantische Vorstellungen darüber gehabt, wie Sex mit Spike wohl aussehen würde.
 
In ihrer Phantasie hatten sie einmalige Leidenschaft und heißen, erfüllenden Sex, gepaart mit sanfter Zärtlichkeit miteinander erlebt.
Ihre Vorstellung hatte ihr vorgegaukelt, dass sich ihre Körper in perfekter Harmonie zueinander bewegen würden, miteinander verschmelzen würden, als wären sie eins.
 
In Gedanken hatte sie sich ausgemalt, dass sie gemeinsam die äußere Welt, die aus Vernunft gemacht war, verlassen würden und statt dessen in eine innere eintauchen würde, die nur aus Empfindungen bestand.
 
Nun, natürlich fanden Buffy´s Erwartungen in dieser Nacht keine Entsprechungen in der Wirklichkeit.
 
Die Realität war weitaus zärtlicher, feuriger und erfüllender als jede ihrer Phantasien.
 
 
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Buffy erwachte dadurch, dass sein Haar sie an der Wange kitzelte.
Sie schlug die Augen auf und stellte fest, dass der Morgen bereits dämmerte.
Eine Weile lauschte sie Spike´s gleichmäßigen, tiefen Atemzügen, während sie sein schönes Gesicht betrachtete und sie musste daran denken, dass sie noch nie so viel Liebe für jemanden empfunden hatte wie in diesem Moment.
Eine angenehme, warme Welle durchströmte ihren Körper bis hinab zu ihren Zehenspitzen, als sie einen Arm unter seinem Körper hervorzog und mit ihrer Hand vorsichtig seine Wange berührte.
In Gedanken versunken betrachtete sie ihn, wie er schlief und fragte sich, ob sie tatsächlich dieses unglaubliche Erlebnisse miteinander geteilt hatten, was das schönste war, was sie jemals erlebt hatte.
 
Sie hatte gar nicht die Absicht, ihn zu wecken, sie wollte bloß seine Haut unter ihren Fingern zu spüren, um sich selbst davon zu überzeugen, dass das, was in dieser Nacht zwischen ihnen passiert war, nicht bloß eine Illusion gewesen war, dass er tatsächlich hier neben ihr lag, dicht an sie gekuschelt.
Bei der Berührung schlug er seine Augen auf.
 
Sie lächelte ihn an und erwartete, dass er es erwiderte, aber er sah sie einfach nur an, mit einem Blick, den sie nicht deuten konnte.
„Hallo..“ flüsterte sie.
Einige Sekunden vergingen, ehe er auch leise „Hallo“ sagte.
 
Etwas war nicht in Ordnung, das konnte sie deutlich spüren und es machte ihr furchtbare Angst, denn mit einer Sicherheit, von der sie nicht hätte sagen können, woher sie kam, wusste sie, dass er in dem Moment, als er beim Augenaufschlagen sie gesehen hatte, sich verkrampft hatte.
 
Dennoch schmiegte sie sich enger an ihn, in der verzweifelten, aber trügerischen Hoffnung, dass ihr Gefühl ihr etwas falsches vermittelte, dass sie sich irrte.
Zögernd legte er einen Arm um sie und in dem Moment wusste sie, dass sie sich nicht geirrt hatte.
 
Er lag dicht neben ihr, er war da… und doch war er es nicht.
 
Sie unterdrückte ihre Tränen, die in ihre Augen zu steigen drohten, löste sich aus der Umarmung und stand vom Bett auf.
Langsam sammelte sie ihre verstreuten Klamotten auf und zog sich an, verzweifelt darum bemüht, nicht einfach auf den Boden zu sinken und zu weinen anzufangen.
 
Sie hörte, dass er sich im Bett aufgerichtet hatte, aber sie schaffte es einfach nicht, sich zu ihm umzudrehen.
„Buffy…“ hörte sie ihn leise sagen.
Langsam drehte sie sich doch zu ihm um.
 
Sein Gesicht spiegelte so vieles wider und es tat ihr unheimlich weh zu sehen, dass darunter auch Bedauern und Scham zu sehen war.
„Ich weiß nicht.. „ begann er und plötzlich wollte sie nicht hören, wie die Worte aus seinem Mund kamen.
Sie wollte ihn nicht sagen hören, dass er sie gestern gebraucht hatte, dass er aber nicht geplant hatte, dass es so weit kam.
Sie wollte nicht hören, dass er jetzt ein schlechtes Gewissen hatte und dass es ihm unheimlich leid tat, weil er das nicht gewollt hatte.
 
Wegen Jenny.
 
„Spike, nicht..“ sagte sie.
Und mit einer Kraft, von der sie nicht wusste, woher sie sie nahm, schaffte sie es, etwas wie ein Lächeln zustande zu bringen.
„Du brauchst nichts zu sagen, ich verstehe schon…“
Sie griff nach ihrem Pullover und presste ihn wie ein Schutzschild an sich und wartete, dass er etwas erwiderte, obwohl sie wusste, dass er es nicht tun würde.
 
Langsam drehte sie sich wieder um und ging Richtung Tür.
Sie flehte innerlich, dass er sie aufhalten möge, dass er ihr hinterrief, sie solle bleiben, hier bei ihm, aber nichts dergleichen passierte.
 
Ihre Füße trugen sie die Treppen hinunter und als sie die Haustür leise hinter sich ins Schloss fallen ließ, fühlte sie sich wie ein Dieb, der etwas gestohlen hatte, was ihm nicht zustand.. was einer anderen Frau gehörte.
 
Und erst als sie die kühle Morgenluft einatmete ließ sie zu, dass die Tränen ungehindert ihre Wangen herabliefen.
 
 
********
 
 
Lange lag Spike einfach so in dem zerwühlten Bett, ohne sich zu rühren, die Augen blicklos zur Decke gerichtet.
Er bemerkte gar nicht, dass seine Augen sich mit Wasser fühlten, als er leise „Verzeih mir, Jenny“ flüsterte.
 
Natürlich, es hatte für ihn Frauen vor Jenny gegeben.. aber niemals hatte er gedacht, dass es jemanden nach ihr geben würde.
Er fühlte sich so schuldig, weil er mit Buffy geschlafen hatte und er wagte gar nicht daran zu denken, dass die Empfindungen, die er in dieser Nacht gehabt hatte, ihn nicht nur körperlich ausgefüllt hatten.
 
Immer wieder bat er Jenny stumm darum, ihm zu vergeben.
Ihm zu verzeihen, dass er ihre Liebe verraten hatte, dass er einer anderen Frau das geschenkt hatte, was seit ihrer Hochzeit nur ihr vorbehalten gewesen war.
 
Er fühlte tiefe Scham und Schuld darüber, dass er knapp ein Jahr nach Jenny´s Tod sein Bett mit einer anderen geteilt hatte, sich einer anderen vollkommen hingegeben hatte.
 
Und noch viel mehr fühlte er sich schuldig, weil ein Teil von ihm nichts von dem bereute, was zwischen ihm und Buffy passiert war.
 
Ein Teil von ihm, den er verzweifelt zu unterdrücken versuchte, hatte sich schon längst eingestanden, dass Buffy nicht erst seit letzter Nacht unter seine Haut gekrochen war- und sich von dort von ihm nicht mehr vertreiben ließ.
 
Egal, wie sehr er es auch versuchte.



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