Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Das ältere Ehepaar war schon längst wieder gegangen, Buffy, Spike und Matt saßen immer noch auf der Bank.
Das Schweigen zwischen ihnen schien die Luft um einige Grad gesenkt zu haben; hatten eben noch die warmen Sonnenstrahlen Buffy´s Haut angenehm gewärmt, so hatte sie jetzt den plötzlichen Drang, die Arme um ihren Körper zu schlingen, um sich vor der Kälte zu schützen.
Matt schien die Veränderung der Stimmung zu spüren, denn er fing an, unruhig auf Buffy´s Schoß hin und her zu zappeln.
Spike nahm ihn und setzte ihn auf seinen eigenen Schoß.
 
Buffy hätte gerne etwas gesagt, verzweifelt suchte sie nach irgendeinem Satz, irgendeinem Wort, welches die vorhin so vertrauliche Atmosphäre in irgendeiner Weise wieder herstellen würde, aber instinktiv spürte sie, dass etwas wie „Es tut mir so leid“ alles nur verschlimmert hätte.
Langsam stand sie auf, wandte sich an Spike und Matt und sagte leise: „Ich sollte jetzt nach Hause gehen.“
Spike´s Antwort bestand aus einem Nicken. Das Gesicht verzog er dabei zu etwas, was wohl ein Lächeln sein sollte, und in Buffy´s Hals bildete sich ein Kloß als sie sah, dass es nicht seine Augen erreichte.
 
Sie hätte sich gerne zu Matt hinuntergebeugt, um sich von ihm zu verabschieden, statt dessen strich sie ihm nur sachte über den Kopf, bevor sie sich umdrehte und mit schneller Schritten davonging.
 
Spike sah ihr nicht hinterher, als sie ging, aber er war dankbar, dass sie es tat.
Nicht etwa, dass er ihr die Schuld an dem gab, was passiert war. Weder ihr noch dem Ehepaar, was schließlich nicht hatte ahnen können, dass das, was für sie wie eine Familie ausgesehen haben musste, gar keine war.
Aber durch sie war ihm auf schmerzhafte Weise eine Tatsache bewusst geworden. Die Familie die sie einmal gewesen waren, gab es nicht mehr. Übrig blieben nur sein Sohn und er selbst. Matt war nun seine Familie… seine einzige Familie.
 
 
********
 
 
In den nächsten Tagen vermied Buffy es absichtlich, an die neulich entstandene Vertraulichkeit anzuknüpfen zu versuchen.
Obwohl Spike sich freundlich und höflich ihr gegenüber verhielt, spürte sie deutlich die Distanz, die er, ob bewusst oder unbewusst, ausstrahlte.
Sie akzeptierte sein Verhalten, denn ihr war klar, dass es für ihn wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein musste, dass sie für seine Frau gehalten worden war und obwohl sie wusste, dass dies nicht ihr Verschulden und erst recht nicht ihre Absicht gewesen war, fühlte sie sich seltsamerweise verantwortlich dafür.
 
Ihr Verhältnis zu Matt´s Vater also, den sie weiterhin mit „Mr. Adams“ anredete, da es ihr irgendwie nicht richtig vorkam und sie sich auch nicht recht traute, ihn „Spike“ zu nennen, blieb in den nächsten Zeit angespannt.
Sie hoffte, ihm den Eindruck vermitteln zu können, dass sie seine Distanz und Zurückhaltung akzeptierte und verstand und wünschte sich jedoch gleichzeitig, dass dieser Zustand sich irgendwann ändern würde.
Mit Matt hingegen verband sie eine Beziehung, die sich von Tag zu Tag vertiefte und es wurde ihr klar, dass sie den kleinen Kerl längst ins Herz geschlossen hatte.
Sie genoss es, mit ihm zu spielen, ihm aus Büchern vorzulesen, mit ihm einkaufen zu gehen und ihn einfach nur um sich zu haben.
Aus dem schüchternen Jungen mit den traurig blickenden Augen hatte sich ein fröhliches, lebensfrohes Kind entwickelt.
Matt zeigte ihr seine Zuneigung, indem er mit großem Eifer Bilder malte, die er ihr mit feierlichem Gesichtsausdruck überreichte um dann, beinahe schon ängstlich, ihre Reaktion abzuwarten.
Auch hatte er angefangen, öfters Körperkontakt zu ihr zu suchen. Zum Beispiel, bevor er seinen Nachmittagsschlaf machte, streckte er ihr seine Ärmchen entgegen und gab ihr damit zu verstehen, dass er mit ihr kuscheln wollte.
 
Spike kam nicht umhin zu bemerken, wie sehr sich sein kleiner Sohn verändert hatte. Wenn er von der Arbeit nach Hause kam, erwartete Matt ihn fröhlich lachend und erzählte ihm aufgeregt, was er heute alles mit Buffy erlebt hatte. Ihm fiel auch auf, dass Matt nur noch sehr selten nachts weinend aufwachte und nach seiner Mutter rief.
 
Matt war auch der eigentliche Grund dafür, dass das Verhältnis zwischen Spike und Buffy sich änderte, denn durch die zahlreichen Gespräche mit und über Matt, wenn Spike von der Arbeit kam, entspannte sich die Situation zwischen ihnen deutlich.
Spike war ihr dankbar, dass sie das Erlebnis auf dem Spielplatz nicht ansprach und ihm wurde klar, dass sie das tat, weil sie genau wusste, was in ihm vorgegangen sein musste. Er hatte sich mehrmals in Gedanken etwas zurechtgelegt, um ihr zu erklären, warum er ihr gegenüber nach diesem Sonntag so distanziert gewesen war, aber er spürte irgendwie, dass das gar nicht nötig war.
Sie verstand ihn.
Sie zeigt es ihm nicht nur dadurch, dass sie ihm keinerlei Vorwürfe machte, weder mit Worten noch durch ihr Verhalten, sie hatte ihm auch von sich aus den Raum gegeben, den er benötigt hatte, um sich in ihrer Gegenwart wieder behaglich fühlen zu können und nicht ständig an das ältere Ehepaar erinnert zu werden, dass durch diesen einen freundlich gemeinten Satz so vieles erschüttert hatte.
 
Mit den Wochen, die vergingen, bauten sie ein freundschaftliches Verhältnis auf und redeten mit der Zeit auch über andere Sachen als über Matt oder die Arbeit.
Eines Abends sagte er zu ihr:
„Buffy, würden Sie mir einen Gefallen tun? Ich hab meinen Vater für Freitag eingeladen und dummerweise hab ich etwas von Essen erwähnt. Und, äh, nun ja.. ich kann überhaupt nicht kochen. Könnten sie mir Schritt für Schritt erklären, wie man diese Reispfanne macht, die sie neulich gemacht haben?“
„Hmm.. das ist gar nicht so einfach. Was halten sie davon, wenn ich es für Sie koche?“
„Oh, das kann ich doch nicht verlangen, Sie haben bestimmt..“
„Sie können mir ja helfen und gleichzeitig lernen, wie man es macht..“ unterbrach sie ihn, woarufhin er erleichtert zustimmte.
Insgeheim hatte er gehofft, dass sie sich anbieten würde, das Essen zu kochen, hatte es aber als dreist empfunden, sie darum zu bitten und so war er mehr als froh, dass sie es tun wollte.
 
In der Küche schließlich war er ihr mehr ein Hindernis denn eine Hilfe, denn als er schon wieder ungeschickt ein Ei fallen ließ, brummte er: „Wenn Sie nicht wären, wären Matt und ich bestimmt schon verhungert“, worauf Buffy in Lachen ausbrach, in das er ebenfalls einstimmte.
 
Später am Abend, als es an der Tür klingelte und Buffy Anstalten machte, ihre Jacke anzuziehen um die beiden Männer alleine zu lassen, bat er sie, mit ihnen gemeinsam zum Essen zu bleiben.
Spike´s Vater hatte ungefähr die gleiche Größe wie Spike, sein leicht ergrautes Haar in Verbindung mit einer goldumrandeten Brille verlieh ihm ein etwas vornehmes, ernstes Aussehen. Er hätte Bibliothekar sein können.
Er überraschte Buffy jedoch mit seinem trockenen Humor und seiner Art, peinliche Situation, wie die des ersten Kennenlernens, mit einem einzigen Satz aufzulockern zu können. Sie fand ihn auf Anhieb sympathisch und wenn ihre Menschenkenntnis sie nicht trog, beruhte das auch auf Gegenseitigkeit.
 
Matt war ganz aus dem Häuschen, als nicht nur Buffy zum Essen geblieben war, sondern auch noch sein Großvater gekommen war, der etwas weiter weg wohnte und sie somit nicht so oft besuchen kam, wie er es sich gewünscht hätte.
Er plapperte unaufhörlich und wusste scheinbar nicht, ob er eher Grandpa seine ganze Aufmerksamkeit schenken sollte oder Buffy, von der er nicht gewohnt war, dass sie noch nach dem Abendessen blieb.
Er löste das Problem damit, indem er von einem zum anderen rannte, bis er ganz erschöpft war.
 
Als es Zeit wurde für ihn, schlafen zu gehen, und Spike ihn in sein Zimmer brachte, sagte Rupert zu Buffy:
„Der Junge hat sich komplett verändert. Vor ein paar Wochen noch war er völlig verstört und hat oft geweint. Sie haben eine tolle Art, mit meinem Enkel umzugehen, Buffy. Ich merke, wie sehr er an Ihnen hängt und welchen positiven Einfluss sie auf ihn haben.. Ich hätte gerne selber die Aufgabe übernommen, mich um ihn zu kümmern, aber leider muss ich arbeiten. Aber wie ich sehe, ist er bei Ihnen bestens aufgehoben!“
Buffy wurde rot und murmelte etwas davon, dass Matt ein liebes Kind war und es ihr Freude mache, für ihn zu sorgen.
Und mein Sohn ähnelt auch wieder dem Mann, der er vor Jenny`s Tod war, er ist längst nicht mehr so traurig und verbittert und ich denke, dafür sind Sie auch verantwortlich, dachte er, sprach es jedoch nicht laut aus..
 
Als Spike wieder da war, stand sie auf und verabschiedete sich von ihm und Rupert und ging.
 
Als die beiden allein waren, wiederholte Rupert noch einmal das, was er eben zu ihr gesagt hat, was Spike nur bestätigen konnte..
„Matt ist richtig aufgeblüht. Es ist manchmal schon richtig beängstigend, wie sehr der Kleine an ihr hängt. Er vergöttert sie richtig, was mich ja einerseits auch freut. Andererseits frag ich mich jetzt schon, was sein wird, wenn Buffy nicht mehr zu uns kommt, ich meine, sie kann sich ja nicht ewig um ihn kümmern. Nächstes Jahr kommt Matt schon in die Schule..“
 
Rupert zuckte mit den Schultern, antwortete aber nicht. Stattdessen umspielte ein kaum wahrnehmbares Lächeln seine Lippen.
 
 
********
 
 
Es geschah zwei Wochen, nachdem Buffy Rupert das erste Mal kennengelernt hatte. Sie machte es sich gerade vor dem Fernseher gemütlich, als sie vom Klingeln des Telefons gestört wurde.
Seufzend stand sie auf und nahm den Hörer ab.
„Hallo?“
„Buffy, haben Sie Zeit?“ Mr. Adams´ Stimme klang in höchstem Maße nervös und aufgeregt und sie wusste sofort, dass etwas passiert sein musste.
„Was ist denn los?“ fragte sie.
„Mein Vater.. er ist gestürzt, ich bin eben vom Krankenhaus angerufen worden. Er hat eine Kopfverletzung, ich möchte sofort nach ihm sehen. Allerdings möchte ich Matt nicht unbedingt in dieses Krankenhaus mitnehmen, könnten Sie auf ihn aufpassen, damit ich hinfah..?“
„Ich komme sofort“ unterbrach sie ihn.
 
In seinem Haus erwartete er sie schon ungeduldig, sie hatte kaum geklopft, als er schon die Tür aufriss und wegfuhr.
Es war schon spät und Matt hätte schon längst schlafen sollen, aber er spürte die angespannte Atmosphäre und war zu aufgekratzt, um schlafen zu können.
Buffy spielte mit ihm mit Bauklötzen und las ihm noch mehrere Gute-Nacht-Geschichten vor wobei sie sich bemühte, so viel Ruhe wie möglich auszustrahlen und schließlich gelang es ihr, ihn in den Schlaf einzulullen.
 
Es war 1 Uhr, als Spike wiederkam, er war bleich und wirkte so, as hätte er den ganzen Tag etwas Schweres geschleppt.
„Wie geht es Ihrem Vater?“ erkundigte sich Buffy besorgt.
„Soweit ganz gut. Er ist auf der Treppe ausgerutscht und ist unglücklich mit dem Kopf aufgeschlagen. Er hat eine leichte Gehirnerschütterung, aber es ist nicht Schlimmes. Die Ärzte wollen ihn jedoch über Nacht zur Beobachtung dabehalten. Ist mit Matt alles in Ordnung?“
 
„Er schläft. Ich bin froh, dass es nichts allzu Schlimmes ist. Ich hab mir Sorgen gemacht.“ sagte sie.
 
Spike ließ sich auf die Couch ihr gegenüber fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
Lange schwiegen beide.
 
„Ich hatte gehofft, dieses Krankenhaus nie wieder von innen sehen zu müssen“ begann er leise.
„Und als ich es jetzt betrat.. da war wieder dieser Geruch. Nach Desinfektionsmitteln. Und Medikamenten. Es erinnert mich.. an Tod. Und als der Anruf kam.. mein Dad… alles wieder da..“ er fing an, zusammenhanglose Sätze zu murmeln und Buffy fühlte sich elend, als sie erkannte, was es mit dem Krankenhaus auf sich haben musste.
 
Jenny.
 
Er hob den Kopf und sah sie an. Er wirkte irgendwie so hilf- und schutzlos, und als sie den Ausdruck auf seinem Gesicht sah, musste sie schlucken.
„Meine Frau ist in diesem Krankenhaus gestorben, wissen Sie.“
Seine Stimme war wie hauchdünnes Glas, das jeden Augenblick zu brechen drohte.
 
Sie wusste nicht, ob sie etwas sagen sollte, und wenn ja, was das hätte sein können, also nickte sie ihm leicht zu und gab ihm somit zu verstehen, dass sie bereit war, ihm zuzuhören, falls er reden wollte.
 
Leise fing er an zu erzählen:
„Jenny hatte Knochenkrebs. Lange bemerkten wir gar nichts von ihrer Krankheit. Sie kommt ganz schleichend. Erst als sie immer öfter über Schmerzen im rechten Knie klagte, ging sie zum Arzt. Ich werde nie seinen Gesichtsausdruck vergessen, als Jenny ihn fragte: ‚Ich hab doch nichts ernstes, oder?’.
Es wurde sofort eine Chemotherapie angeordnet, um danach eine Operation durchzuführen. Jenny.. vertrug die Chemo nicht gut. Überhaupt nicht. Die Strahlen töten nicht nur die Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen. Die Nebenwirkungen waren schlimm. Jenny wurde immer kraftloser, ihr Immunsystem war so geschwächt, dass sie die meiste Zeit nur schlafen konnte.“
 
Seine Stimme war so voller Schmerz, dass er beinahe mit den Händen greifbar war.
 
„Die Operation sollte ihre Rettung sein. Aber es war zu spät. Jenny´s Körper hatte den Kampf vorher aufgegeben, hatte keine Kraft mehr gehabt. Vor ihrem Tod.. verbrachte ich jeden Tag an ihrem Bett. Als sie einmal aufwachte, lächelte sie mich an. Ich erinnere mich genau an dieses Lächeln, so warm.. Es war ihr letztes.
Sie überredete mich, nach Hause zu gehen, mich kurz auszuruhen und mich umzuziehen, sie versicherte mir, dass es ihr gut ging. So war sie. Sie war um mein Wohl besorgt, obwohl sie diejenige war, die todkrank war. Und ich.. ich ließ mich von ihr überreden. Ich werde es mir nie verzeihen. Denn Jenny starb im Schlaf, während ich mich zu Hause umzog. Ich werde.. ich kann mir niemals verzeihen, dass ich auf sie gehört habe und gegangen bin. Ich war nicht da, als sie starb. Ich war nicht da, um ihre Hand zu halten, um mich von ihr zu verabschieden.. um sie wissen zu lassen, dass ich bei ihr bin.. Ich fühle mich so schuldig. Ich kann mir nicht verzeihen..“
 
Er wiederholte diese Worte, immer wieder, Buffy hätte nicht sagen können, ob er das tat, um sich selbst zu quälen oder ob dahinter der Wunsch steckte, das Geschehene dadurch ungeschehen zu machen.
 
„Ich würde Ihnen so gerne sagen, dass dieses Gefühl der Schuld irgendwann nachlässt“ sagte sie nach einer Weile, genauso leise wie er, heimgesucht von ihren eigenen Dämonen.
 
Sie spürte die Träne nicht, die ihre Wange herabrollte.
 
„Ich würde Ihnen gerne sagen, dass Sie eines Tages aufwachen werden und sich selbst verzeihen können.
Aber das kann ich nicht.
Als meine Eltern wegfuhren, damals.. in dem Auto, in dem sie den Unfall haben und sterben sollten.. hab ich mich geweigert, ihnen ‚tschüss’ zu sagen. Ich war wütend, weil sie mich nicht hatten mitnehmen wollen und statt dessen einen Babysitter angerufen hatten.
Sie hatten mir erklärt, dass sie zu einem Geschäftsessen gehen mussten .Ich verstand es nicht, ich war erst 10 und ich war wütend.
Sie winkten mir zum Abschied zu.. aber ich drehte mich nur beleidigt weg, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Noch Jahre später, auch als ich schon längst erwachsen war, verfolgte es mich, dass ich meinen Eltern nicht ‚tschüss’ gesagt habe. Oder wenigstens gewunken habe. Ich musste tagtäglich daran denken, dass das letzte, was meine Eltern von mir gesehen haben, mein wütendes Gesicht war..“
 
Spike hatte ihr aufmerksam zugehört.
 
„Ich denke, die meisten Menschen sagen zu Ihnen, dass sie sich nicht die Schuld geben sollen, weil Sie nicht da waren, als Jenny starb, dass es einfach Schicksal war. Dass Sie es sich irgendwann selbst vergeben werden… Ich würde es Ihnen auch gerne sagen können, aber ich kann nicht. Das einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass Sie mit der Zeit lernen werden, damit umzugehen, damit zu leben.. mit dieser Schuld, die Sie fühlen..“
 
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, sah ihn nicht an.
 
Er hatte, während sie geredet hatte, angefangen zu weinen, und während er es tat, fühlte er sich seltsamerweise irgendwie befreit. Nicht verzweifelt. Und auch nicht traurig. Befreit.
 
Nicht nur, weil es seine Seele gereinigt hatte, von Jenny´s Tod zu erzählen, sondern in erster Linie, weil ihre schonungslose Ehrlichkeit ihm gezeigt hatte, dass sie ihn in perfekter Weise verstand. Nicht bemitleidete. Nicht bloß mitfühlte.. sie verstand seine Gefühle der Schuld und machte nicht die leisesten Anstalten, sie ihm auszureden, weil sie es durch diese Erfahrung, die sie selber gemacht hatte, besser wusste. Und weil sie ihm nicht irgendwelche tröstenden Illusionen in Aussicht stellen wollte, so wie die wenigen Menschen, mit denen er über seine Gefühle geredet hatte.
 
Es war schließlich 3 Uhr, als Buffy sich endlich erhob und sich auf den Weg machte. Lange hatten sie sich noch unterhalten. Es hatte gut getan.
 
„Danke“ sagte er an der Tür.
„Ich bin immer bereit, auf Matt aufzupassen, wenn etwas ist..“
„Das meine ich nicht. Danke.“



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