Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Am Freitag Mittag rief Buffy an, und nachdem sie sich mit Matt geredet hatte, bat sie ihn, seinen Vater ans Telefon zu holen.
Sie unterhielten sich eine Weile, bis Buffy schließlich sagte:
„Ich würde Sie und Matt heute gerne zum Essen einladen, Ines und Alfredo würden sich auch freuen, Sie kennenzulernen…“.
„Danke, Buffy, wir kommen sehr gerne“ antwortete Spike.
Nachdem sie aufgelegt hatten, erzählte Spike seinem Sohn, dass sie heute Buffy sehen würden, was dazu führte, dass Matt einen wilden Freudentanz aufführte und Spike ihn nur mit Mühe davon abhalten konnte, gleich aus der Tür zu stürmen.
„Heute abend erst, Matt..“ lachte er und zog den Kleinen vom Gardenrobenschrank weg, wo er gerade versuchte, seine Jacke anzuziehen.
 
 
********
 
 
Pünktlich um 6 standen Matt und Spike vor Buffy´s Tür.
Sie öffnete sie mit einem breiten Lächeln und bedeutete ihnen, hereinzukommen.
„Buffy..“ rief Matt und herzte sie mit aller Kraft, die er in seinen kleinen Ärmchen hatte, so dass Buffy tatsächlich für einen kurzen Moment die Luft wegblieb.
„Na, Süßer, hast du mich vermisst?“ fragte sie zärtlich und streichelte ihm über den Kopf, worauf Matt nur nickte.
Nachdem er sie endlich losgelassen hatte, reichte Buffy Spike die Hand, der sie mit einem Lächeln nahm.
Er konnte nicht umhin zu bemerken, dass ihre Augen wie zwei Sterne funkelten. Sie sah so glücklich aus, schien von innen heraus zu strahlen und er fragte sich plötzlich, ob sie schon immer so ein gewinnendes Lächeln gehabt hatte, und wenn ja, warum es ihm entgangen war.
 
Ines und Alfredo standen auf, als die drei das Wohnzimmer betraten und schüttelten Spike die Hand. Matt versteckte sich schüchtern hinter den Beinen seines Vaters, als Ines aber freundlich lächelnd auf ihn zukam und ihm eine Tüte Gummibärchen hinhielt, kam er zögernd auf sie zu, nahm die Tüte und sagte artig „danke“.
 
Ines war eine kleine, rundliche Frau, ihr schwarzes Haar, welches hier und da mit silbernen und grauen Strähnen durchzogen war, trug sie streng zu einem Zopf zusammengebunden.
Das war allerdings auch das einzige an ihr, was als streng bezeichnet werden konnte.
Ihre warmherzig blickenden Augen und ihr offenes, ansteckendes Lächeln strahlten Güte und Freundlichkeit aus, man konnte gar nicht anders, als sie auf Anhieb zu mögen.
 
Ähnlich verhielt es sich mit ihrem Mann.
Alfredo war nur um einiges größer als seine Frau.
Er hatte einen gewaltigen Schnurrbart, welches seinem wettergegerbten Gesicht noch zusätzlich ein interessantes Aussehen verlieh und er lächelte verschmitzt, als auch er Matt ein kleines Geschenk überreichte.
Es war eine kleine hölzerne Lokomotive, die er, wie er mit brummender Stimme erklärte, selber geschnitzt hatte und die Matt staunend in seinen Händen hin und her drehte.
 
Spike fühlte sich augenblicklich wohl. Er hatte befürchtet, dass er nicht wissen würde, worüber er sich mit Buffy´s Adoptiveltern unterhalten könnte, immerhin kannte er von ihnen nicht viel mehr, als dass sie Buffy nach dem Unfalltod ihrer Eltern bei sich aufgenommen hatten.
Aber seine Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, denn es fiel ihm erstaunlich leicht, mit ihnen eine Unterhaltung zu führen.
 
„Na, Matt.. Buffy hat mir erzählt, dass du schon fast so gut kochen kannst wie sie selbst, stimmt das?“ wandte sich Ines an den Kleinen.
Hatte Matt bis jetzt noch vor lauter Schüchternheit geschwiegen, so verlor er jetzt jegliche Zurückhaltung, nickte stolz und verkündete: „Ich kann ganz alleine ein Ei aufschlagen!“
Ines lachte und sagte zu Buffy: „Tenías razón, es muy mono!“ („Du hattest recht, er ist wirklich niedlich!“)
„Hab ich dir doch gesagt!“ entgegnete Buffy.
Obwohl sie den Kleinen nur wenige Tage nicht gesehen hatte, wurde ihr jetzt erst bewusst, wie sehr es ihr gefehlt hatte, ihn um sich zu haben. Spontan nahm sie ihn auf den Schoss und drückte ihm einen Kuss aufs Haar.
 
Spike beobachtete, wie Buffy seinen Sohn sanft an sich zog und fühlte sich seltsam berührt von der Szene, die sich ihm bot.
Buffy fing seinen Blick auf und sah, dass ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte, welches in ihrem Inneren ein seltsames Kribbeln entstehen ließ, verwirrt und etwas verlegen senkte sie den Blick und war froh, als Matt sie durch eine Frage ablenkte.
 
Sie setzten sich an den Tisch und begannen zu essen.
Alfredo erzählte lustige Anekdoten von den Zeiten, als Buffy noch ein Mädchen beziehungsweise ein Teenager war, sein Blick belegte dabei deutlich, dass er sie so liebte, wie nur ein Vater seine Tochter lieben konnte und dass er sehr stolz auf sie war.
Mit jeden Minute die verstrich wurde Spike immer klarer, dass diese beiden Menschen einen erheblichen Beitrag dazu geleistet hatten, dass aus Buffy das geworden war, was sie heute ausmachte und er dachte daran, wie viel Glück sie gehabt hatte, von solchen warmherzigen Leuten aufgenommen worden zu sein.
 
Nach dem Essen blieben sie noch am Tisch sitzen und unterhielten sich.
Spike erzählte Buffy, was er und Matt die Woche über getrieben hatten und ließ dabei auch nicht aus, dass der Kleine tagtäglich wie auf Kohlen gesessen hatte und nur darauf gewartet hatte, bis sie endlich anrief.
Sie lachten beide darüber und bemerkten gar nicht, dass sie von Ines aufmerksam beobachtet wurden, die mit einem Lächeln das Gespräch verfolgte.
 
Alfredo dagegen entging der Blick seiner Frau nicht.
Unter dem Tisch stieß er sie mit dem Fuß an, worauf sie sich ihm zuwandte und leise auf spanisch sagte: „Siehst du, wie sie miteinander..“
„Ja“ wurde sie von ihrem Mann unterbrochen. „Aber komm nicht auf die Idee, dich einzumischen. Bring Buffy ja nicht in Verlegenheit, hörst du?“ flüsterte er genauso leise zurück.
„Ich?“ tat Ines empört. „Ich denke überhaupt nicht daran, Buffy in Verlegenheit zu bringen!“ sie schenkte ihm eines der Lächeln, welches er so an ihr liebte und zwinkerte ihm zu.
 
Kurz darauf stand Buffy auf, um die Teller abzuräumen, Ines tat es ihr gleich und folgte ihr in die Küche.
„Also.. hast du dich in diesen wunderbaren Mann verliebt oder was?“ Die eindringlichen Worte Alfredos in den Wind schlagend wandte sie sich an ihre Adoptivtochter und sah amüsiert dabei zu, wie diese vor Schreck den Teller fallen ließ, den sie gerade in der Hand hielt.
„Ääh.. ich… ohh… was? Nein!“ stammelte sie hilflos und wurde rot.
„Du bist nicht in ihn verliebt?“ fragte Ines und zog Buffy sanft in die Arme.
„Ich.. ich denke nicht“ murmelte Buffy leise an ihrem Hals.
*Ich denke doch* dachte Ines, sagte es aber nicht laut.
 
„Ich mag ihn… Und selbst wenn ich, nur mal angenommen, in ihn verliebt wäre.. das wär nicht gut. Gar nicht gut..“
„Warum denn nicht?“ fragte Ines.
„Weil er seine verstorbene Frau liebt. Ich bin für ihn nicht mehr als diejenige, die sich um seinen Sohn kümmert…“
Buffy hatte es nicht beabsichtigt, aber die letzten Worte sprach sie mit einer Traurigkeit aus, die sie selber überraschte. Sie blickte zu Boden.
Ines umschloss sanft ihr Gesicht mit beiden Händen und zwang sie mit leichtem Druck, sie anzusehen.
 
„Ich bin mir sicher, er mag dich. Er vertraut dir und er ist froh, dass du dich so gut um den Kleinen kümmerst. Und vielleicht.. mit der Zeit..? Wer weiß?“
Buffy umarmte sie und fühlte sich augenblicklich geborgen in den Armen ihrer Adoptivmutter.
 
Den Rest des Abends verbrachten sie im Wohnzimmer und unterhielten sich.
Eine Stunde später stand Spike auf mit den Worten, dass er gerne länger bleiben würde, aber dass es für Matt Zeit war zu schlafen.
Matt, der mit Alfredo´s Lokomotive auf dem Teppich spielte, protestierte, gleichzeitig rieb er aber mit der Hand seine Augen.
Spike nahm ihn bei der Hand, verabschiedete sich von Alfredo und Ines und sagte aufrichtig:
„Ich hab mich sehr gefreut, Sie beide kennenzulernen. Ich verstehe jetzt, warum Buffy so von Ihnen geschwärmt hat.“
 
Darüber freuten sich die beiden so sehr, dass Ines ihn zu seiner großen Überraschung spontan umarmte.
„Wir haben uns auch gefreut, Mr. Adams.“
Dann beugte sie sich zu Matt hinunter und strich ihm über den Kopf.
Alfredo und Spike gaben einander die Hand, ehe Spike Richtung Tür ging, gefolgt von Buffy.
 
„Schön, dass Sie beide gekommen sind“ murmelte sie.
„Es war ein schöner Abend, Buffy. Danke für die Einladung.“
„Ich hab mich wirklich gefreut. Kommen sie gut nach Hause“ sagte sie und streichelte Matt, der schon auf den Armen seines Vaters halb am Einschlafen, übers Haar und während Spike die nächtlichen Straßen entlangging fragte er sich, ob er sich nur eingebildet hatte, dass sie eben, als sie sich voneinander verabschiedet hatten, seinem Blick ausgewichen war.
 
 
********
 
 
In den folgenden Wochen festigte sich das freundschaftliche Verhältnis zwischen Buffy und Spike, aber ihm entging nicht, dass sie in manchen Augenblicken seltsam angespannt und nervös wirkte.
Zum Beispiel neulich, als er nach der Arbeit in die Küche gegangen war, angelockt von den köstlichen Gerüchen, die ihm in die Nase gestiegen waren.
Buffy hatte am Herd gestanden und in einem Topf herumgerührt, als er sie begrüsste.
Sie hatte sich zu ihm umgedreht und den Gruß erwidert, nur um sich schnell wieder dem Topf zuzuwenden, dessen Inhalt fast am Überkochen war.
 
Spike war hinter sie getreten, hatte ihr über die Schulter geschaut und gesagt:
„Was kochen Sie denn da leckeres?“
 
Buffy war zur Seite gesprungen, als hätte sie sich verbrannt, ihren Gesichtsausdruck hatte er nicht deuten können, aber nach langem Überlegen hatte er es sich einfach damit erklärt, dass er sie wohl erschreckt haben musste.
 
Buffy fiel es zusehends schwerer, sich in seiner Nähe so zu verhalten, als wäre alles in bester Ordnung.
Nun ja, es war ja eigentlich auch alles in bester Ordnung.
 
Bis auf die Tatsache, dass ihre Knie wackelig wurden, wenn er sie ansah oder sie mit diesem besonderen Lächeln anlächelte, dem, bei dem er den Kopf etwas zur Seite neigte..
 
Oder dass sie sich dabei ertappte, wie sie, wenn sie allein war, mit den Fingern über sein Bild strich, welches im Flur hing, nur um dann beim Blick auf das Bild, welches daneben hing und Jenny zeigte, daran erinnert zu werden, dass sie das besser lassen sollte.
 
Oder dass sie um Fassung kämpfen musste, wenn er sie zufällig berührte.
 
So wie neulich, als sie am Herd gestanden hatte und er hinter sie getreten hatte, um ihr über die Schulter zu schauen.
Nervös hatte sie im Topf herumgerührt, als hinge ihr Leben davon ab, wobei sie nicht hätte sagen können, was genau sie so nervös gemacht hatte: War es sein so gut riechendes Aftershave gewesen oder seine angenehm vibrierende Stimme, sein Atem, der ihren Hals gestreift hatte oder seine Brust, die ihre Schulter berührt hatte..?
 
Sie war von ihm weggesprungen und hatte verzweifelt gehofft, dass er ihr den Grund nicht anmerken würde, aus dem sie so reagiert hatte.
 
Aber was genau war eigentlich der Grund?
 
Sie redete sich ein, dass es wohl daran liegen musste, dass er in ihren Augen so verdammt attraktiv war mit seinem schlanken, muskulösen Körper, dem markanten Gesicht und nicht zuletzt diesen unwahrscheinlich blauen Augen…
Weiterhin versuchte sie sich selbst davon zu überzeugen, dass sie so empfand, weil er Matt´s Vater war und weil sie Matt so sehr mochte, aber ihr war klar, dass das die lahmste Ausrede war, die man sich überhaupt nur einfallen lassen konnte.
 
Nein, wenn sie ehrlich zu sich selber war, musste sie sich eingestehen, dass es weitere Gründe gab… Gründe, die sie lieber ganz weit weg in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins verschob.
 
 
********
 
 
Eines Freitagabends war Rupert wie üblich zu Besuch.
Nachdem sie gemeinsam zu Abend gegessen hatten, vertieften sich er und Spike in ein Gespräch über das Marktforschungsinstitut, welches Spike leitete, während Buffy mit Matt spielte.
 
Mit einem Blick auf die Uhr stellte Spike fest, dass Matt jetzt wohl besser schlafen sollte. Buffy, die gesehen hatte, dass er nur ungern das Gespräch mit seinem Vater unterbrechen wollte, erbot sich, Matt umzuziehen und ihn ins Bett zu bringen, damit Spike sich weiter mit Rupert unterhalten konnte.
 
Spike gab Matt einen Kuss auf die Wange, wünschte ihm eine gute Nacht und sah den beiden schließlich kurz hinterher, wie sie ins obere Stockwerk gingen.
 
Buffy zog dem Kleinen den Pyjama an, legte ihn ins Bett und deckte ihn zu.
„Liest du mir noch was vor, Buffy?“ bettelte er.
Sie griff nach dem Märchenbuch, welches er am liebsten mochte und begann, ihm eine Geschichte daraus vorzulesen.
 
Ab und zu warf sie ihm einen Blick zu und als sie sah, dass seine Lider zu flackern anfingen und somit den Schlaf ankündigten, klappte sie das Buch leise zu und wollte sich vorsichtig vom Bett erheben, als Matt plötzlich seine Arme um ihren Hals schlang, und, schon im Halbschlaf, „Ich hab dich lieb, Buffy“ an ihrem Hals nuschelte.
 
Ein dicker Kloß der Rührung bildete sich in ihrem Hals, als sie ihn sanft aufs Bett zurück drückte, ihm einen Kuss auf die Wange gab und zärtlich sein Gesichtchen streichelte, während sie leise„Ich liebe dich auch, Matt“ flüsterte.
Sie seufzte, betrachtete das schlafende Kind, atmete tief ein und als der Atem wieder ihrer Brust entströmte, schwangen die folgenden Worte mit ihm mit:
 
„Und ich liebe deinen Daddy..“



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