Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: Esperando for your love
Altersfreigabe: ab 12
Spoiler: keiner
Inhalt: Spike trauert um seine tote Frau. Einige Monate nach ihrem Tod stellt er die junge Buffy an, damit sie, während er arbeitet, den Haushalt führt und seinen Sohn versorgt. Buffy bringt wieder Lebensfreude in sein Leben und das seines Sohnes... aber wird er auch zulassen, dass sie noch eine andere Rolle in seinem Leben spielt?
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Spikes Sohn Matthew


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Esperando for your love
by Marisol


Bild von Indiansummer



Matt wurde krank.
 
In der Nacht wurde Spike durch ein leises Wimmern geweckt, welches aus Matt´s Zimmer zu hören war.
Alarmiert sprang er auf und lief in das Zimmer seines Sohnes, den er weinend im Bett vorfand.
„Matt!“ rief Spike voller Sorge und setzte sich neben ihn.
Matt war noch blasser als sonst und seine kleinen, runden Augen glänzten fiebrig.
„Was fehlt dir, Schatz?“ fragte Spike, streichelte über seinen Kopf und stellte fest, dass die Stirn des Jungen glühte.
Matt gab keine Antwort.
Sein kleiner Körper zitterte unter der Bettdecke und dicke Tränen kullerten seine Wangen herab.
 
So schnell es ihm möglich war, zog Spike sich um, wickelte Matt in eine Decke, trug ihn zum Auto und raste ins Krankenhaus.
Während der Fahrt übergab sich der Kleine mehrmals.
Panik kroch in Spike hoch, als er in das verängstigte Gesichtchen schaute und er gab noch mehr Gas, weder auf Ampeln noch auf Vorfahrt achtend.
Es war 4 Uhr in der Früh, so dass die Straßen menschenleer waren.
 
Matt wurde von einer freundlichen, älteren Frau untersucht, während Spike auf und ab ging und jede Bewegung, jede Geste der Ärztin genauestens verfolgte.
Die Ärztin horchte die Brust und den Rücken des Kindes ab, ließ ihn tief ein- und ausatmen, schaute in seinen Hals und leuchtete in seine Ohren.
Da sie zu Spike´s Überraschung nichts feststellen konnte, was auf eine ernste Erkrankung hindeutete, gab sie ihm lediglich eine Packung Tabletten gegen das Fieber mit und wies ihn an, dem Kleinen viel zu Trinken zu geben und dafür zu sorgen, dass er viel schlief.
 
Als sie wieder zu Hause ankamen, nahm Spike seinen Sohn mit in sein Zimmer und legte sich neben ihn.
Er gab ihm eine der Tabletten zusammen mit einem großen Glas Wasser, das der Junge gehorsam trank.
Beruhigend streichelte Spike ihm übers Haar und las ihm eine seiner Lieblingsgeschichten vor.
„Daddy…?“ murmelte Matt, schon langsam in den Schlaf gleitend.
„Ja, Schatz?“
„Ich will dass Buffy wiederkommt“ nuschelte er und schlief im nächsten Augenblick ein.
 
„Das will ich auch“ sagte Spike leise und küsste ihn sanft auf die Wange.
Er begriff, dass Matt krank geworden war, weil Buffy ihm fehlte und weil er nicht verstehen konnte, warum sie nicht mehr kam.
In den letzten Tagen hatte Matt´s Verhalten Spike in erschreckender Weise an die Zeit erinnert, nachdem Jenny gestorben war, damals war Matt genauso still und verschlossen gewesen, hatte wenig gegessen und sich abgekapselt.
 
Und während Spike jetzt seinen ruhigen, gleichmäßigen Atemzügen lauschte, wurde ihm klar, dass Matt´s Krankheit nur ein Ausdruck der Sehnsucht nach Buffy war, die Spike in genau dem gleichen Maß fühlte wie sein Sohn.
 
 
********
 
 
Matt erholte sich schon nach ein paar Tagen und als Spike sicher sein konnte, dass er ihn guten Gewissens für eine kurze Zeit bei Rupert lassen konnte, beschloss er, wieder zu Buffy´s Wohnung zu fahren.
Dort angekommen, drückte er auf eine Klingel, die zu dem Namen Blair gehörte und wartete.
Eine mürrisch aussehende Frau öffnete die Tür einen Spalt weit und sah ihn misstrauisch an, so als würde sie erwarten, dass er jeden Moment über sie herfallen würde.
Höflich fragte Spike sie, wer in diesem Haus der Hausmeister sei.
„Mein Mann!“ bellte sie ihm entgegen.
Hinter ihr tauchte ein kahlköpfiger, untersetzter Mann auf, öffnete die Tür ganz und musterte Spike.
 
Es dauerte geschlagene 25 Minuten, ehe Spike es schaffte, den Hausmeister zu überreden, mit seinem Generalschlüssel Buffy´s Wohnung zu öffnen.
Der Mann folgte ihm auf Schritt und Tritt, während Spike durch ihre Wohnung streifte, auf der Suche nach etwas, was ihm einen Hinweis darauf geben könnte, wo sie hingegangen sein mochte.
 
Er war schon drauf und dran, frustriert wieder zu gehen, als ihm ein kleines schwarzes Telefonbüchlein auffiel, welches auf ihrem Tisch lag.
Er griff danach und blätterte die Seiten durch, als es ihm ins Auge sprang:
Alfredo und Ines Morientes
Darunter standen in fein säuberlicher Handschrift eine Adresse in einer Stadt namens Guadalajara sowie eine Telefonnummer.
Er stopfte das Buch in seine Jackentasche, die Protestrufe des Hausmeisters ignorierend und ging mit schnellen Schritten aus dem Haus.
 
Er konnte nicht fassen, dass ihm allen Ernstes nicht von Anfang an klar gewesen war, wo sie hingegangen war.
Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und fragte sich, wie es möglich war, dass er nicht eher auf die Idee gekommen war, dass sie nur bei den Menschen sein konnte, die ihr am meisten bedeuteten.
 
 
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Er saß vor dem Telefon, die eine Hand auf dem Hörer liegend, in der anderen das Buch haltend.
Er blickte unnötigerweise auf die Nummer, die er mittlerweile auswendig kannte, atmete tief ein und hob den Hörer auf, nur um ihn dann wieder aufzulegen.
 
Nein, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf.
 
„Matt“ rief er dann und wartete darauf, dass der Kleine kam.
Als Matt angelaufen kam, hob er ihn auf seinen Schoß und lächelte ihn an.
 
„Was hältst du davon, wenn wir beide Buffy holen gehen?“
Mit großen Augen sah der Kleine ihn an.
„Weißt du denn wo Buffy ist, Daddy?“
Spike nickte.
Eilig krabbelte Matt von seinem Schoß herunter, ehe Spike ihn davon abhalten konnte, lief in den Flur und holte seine Jacke, das Gesicht leuchtend rot vor Aufregung.
Zum ersten Mal, seit Buffy gegangen war, sah Spike ihn vergnügt lachen.
 
 
********
 
 
Am übernächsten Abend saßen Spike und Matt im Flieger, der sie nach Mexiko bringen sollte.
Matt, der noch nie geflogen war, wusste gar nicht, wo er zuerst hinschauen sollte und auch Spike wurde von einer seltsamen Aufregung erfasst, die immer mehr zunahm, je schneller sie sich ihrem Ziel näherten, die jedoch rein gar nichts mit dem Fliegen an sich zu tun hatte.
 
Er schloss die Augen und ließ die verschiedenen Gefühle über sich einströmen, denen er sich nicht entziehen konnte, selbst wenn er es gewollt hätte.
Er hatte Angst und fühlte sich unsicher, und gleichzeitig packte ihn eine wilde Freude, wenn er daran dachte, bald Buffy´s liebes, vertrautes Gesicht zu sehen.
Seine Hände fingen an, ein Eigenleben zu führen.
Sie kneteten einander, ohne dass Spike es überhaupt realisierte, und er versuchte, sich in Gedanken die Worte zurechtzulegen, die er ihr sagen wollte, wenn er sie sah.
 
Im Flughafen herrschte das übliche Gedränge, hunderte von schwatzenden, lachenden, schimpfenden und gestikulierenden Menschen waren überall um sie herum, so dass Spike zunächst Schwierigkeiten hatte, sich zu orientieren.
Sie verließen das Flughafengebäude und gingen auf einen Taxifahrer zu, der vor seinem Auto stand und eine Zigarette rauchte.
Spike nickt ihm nervös zu und reichte ihm den Zettel, auf dem die Adresse der Morientes geschrieben stand.
 
 
********
 
 
Buffy saß vor dem Telefon und tippte mit zittrigen Fingern die Telefonnummer ein, die sie, seit sie hier war, jeden Tag ins Telefon eingetippt hatte.
Und anders als die unzähligen anderen Male, als sie angerufen und den Hörer aufgelegt hatte ehe es klingeln konnte, wartete sie diesmal darauf, dass jemand abnahm.
Dass er abnahm.
 
Sie war bereit.
Aber niemand meldete sich.
Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen und versuchte erfolglos sich einzureden, dass sie das alles überstehen würde.
Irgendwie.
 
Sie registrierte, dass es an der Haustür klingelte, machte aber keinerlei Anstalten, hinzugehen.
Einige Augenblicke später steckte Ines den Kopf durch die Tür.
„Buffy“ sagte sie mit einer merkwürdig aufregten Stimme, so dass Buffy erstaunt den Kopf hob.
„Komm mit“ rief Ines und griff nach ihrer Hand.
„Was ist los?“ fragte Buffy verständnislos und ließ sich von Ines mitziehen.
„Du hast Besuch..“ sagte Ines leise und deutete zur Tür.
 
Alle sorgfältig gewählten Worte, die Spike sich im Flugzeug überlegt hatte, verschwanden im Nirgendwo, als er sie sah.
Er öffnete den Mund, klappte ihn aber wieder zu als er merkte, dass er nicht in der Lage war, irgendetwas zu sagen.
Matt dagegen lief auf sie zu, so schnell seine kurzen Beinchen ihn tragen konnten.
 
Buffy, die völlig erstarrt auf dem Fleck blieb, wo sie gestanden hatte als sie die beiden gesehen hatte, fühlte plötzlich, wie zwei kleine Ärmchen sich um ihren Bauch schlangen.
„Buffy..“ kam es dumpf aus der Gegend, in der Matt seinen Kopf vergraben hatte und sie war sich gar nicht bewusst darüber, dass die Tränen anfingen, ihre Wangen herabzulaufen.
 
Zögernd ging sie auf die Knie und umarmte Matt und alles woran sie denken konnte war, dass sie um keinen Preis aufwachen wollte, falls dies ein Traum war.
Immer wieder küsste sie sein Gesicht und streichelte über sein Haar, und erst als er laut quiekte, weil sie ihn zu fest gedrückt hatte, rückte sie ein Stückchen von ihm weg.
„Du hast dich nicht verabschiedet“ sagte er vorwurfsvoll.
„Es tut mir so leid, Matt..“ flüsterte sie immer wieder und zog ihn wieder an sich.
 
Sie fühlte eine Hand auf ihrer Schulter und sah auf.
Spike stand neben ihr und sah sie mit einem Blick an, der ihr die Kehle zuschnürte.
 
Er zog sie zu sich hoch und umarmte sie wortlos, und als sie die Umarmung erwiderte, den Kopf an seine Schulter gepresst, unfähig zu denken oder zu sprechen, fühlte er, dass sie genau dorthin gehörte, wo sie jetzt war: in seinen Armen.
Er wollte es ihr sagen, aber alles, was aus seinem Mund kam war ihr Name, den er immer wieder stammelte, so als hätte er Angst, dass sie sich in Nichts auflösen würde, wenn er damit aufhörte.
 
„Du bist hier…“ flüsterte Buffy an seinem Hals.
„Ja. Ich.. du hast mir so gefehlt, Buffy. Uns, Matt und mir, so sehr…“ erwiderte er und zog sie noch fester an sich.
 
Ines beobachtete mit Tränen in den Augen die Szene, die sich ihr bot und kämpfte um ihre Fassung.
Es hatte ihr so weh getan mit anzusehen, wie sehr Buffy gelitten hatte, seit sie zu ihnen gekommen war und sie betete im Stillen darum, dass Spike´s unerwartete Ankunft nur bedeuten konnte, dass die Sorgen, die sie sich um Buffy gemacht hatte, sich in Luft auflösen würden.
 
Sie ging zu Matt und nahm ihn bei der Hand.
Matt allerdings klammerte sich an Buffy´s Bein und war nicht bereit, sie loszulassen, erst als Ines zu ihm sagte: „Dein Daddy und Buffy müssen erstmal miteinander reden, Schatz. Danach kannst du deine Buffy ganz für dich haben, das verspreche ich dir.“ ließ er sich widerwillig von ihr mitziehen.
Spike strich ihm über den Kopf und lächelte Ines dankbar kam, die mit Matt an der Hand aus dem Zimmer ging.
 
Er lehnte seine Stirn gegen ihre, umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen und sagte: „Es tut mir so wahnsinnig leid, Buffy. Ich wünschte, ich könnte dir erklären, warum…“
„Ich weiß es“ unterbrach sie ihn. „Jenny.“ sagte sie schlicht und in dem Moment, als sie den Namen aussprach, kam die Erinnerung an den Augenblick wieder, als er sie mit diesem Blick angesehen hatte, der ihr gezeigt hatte, wie sehr er die Nacht mit ihr bereut hatte.
 
„Ich hab dir in dem Brief geschrieben, dass ich dich vollkommen verstehe, Spike“ sagte sie leise und senkte den Kopf, weil sie ihn nicht ansehen konnte.
Er aber hob ihr Kinn hoch und zwang sie somit, ihn anzusehen.
„Ich hab mir so viele Sachen überlegt, die ich dir sagen wollte, wenn ich vor dir stehe“ sagte er mit leiser Stimme. „Aber jetzt bist du hier, in meinen Armen, und alles, was mir einfällt, ist, dich zu bitten, mit uns nach Hause zu kommen, Buffy.“
 
„Warum möchtest du, dass ich nach Hause komme?“ fragte sie.
„Weil Matt dich braucht.. und weil ich dich brauche. Weil du mir so sehr gefehlt hast, dass ich dachte, ich werde verrückt.“
 
Sie sah in seine Augen, die so viele Emotionen widerspiegelten und wünschte sich verzweifelt, einfach glauben zu können, dass er wirklich bereit war für die Gefühle, die er ihr gerade offenbarte.
Sie zweifelte nicht daran, dass er das, was er in diesem Moment sagte, genau so meinte… aber wie würde es morgen sein?
Würde er morgen neben ihr aufwachen und sie mit diesem sehnsüchtigen Blick ansehen, mit dem er sie jetzt ansah?
Oder würde er sie wieder schamvoll und bereuend anblicken so wie nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht?
Eine kalte Angst saß in ihrem Nacken und erinnerte sie mit peinigender Regelmäßigkeit an den Schmerz, den sie damals empfunden hatte, als er sie nach dieser Nacht angesehen hatte.. und sich offensichtlich statt ihr Jenny an seine Seite gewünscht hatte.
 
„Was bin ich für dich, Spike?“ fragte sie langsam und sah in seine Augen.
Irritiert sah er sie an.
„Was bin ich für dich?“ wiederholte sie noch mal.
„Bin ich deine Vertraute? Bin ich für dich eine Freundin, der du dich anvertrauen kannst? Bin ich für dich die Frau, die sich um deinen Sohn kümmert? Bin ich für dich eine Geliebte? Oder bin ich für dich die Frau, für die du etwas empfindest?“
 
Spike wollte etwas sagen, aber er kam nicht dazu, denn sie fuhr fort.
 
„Ich weiß, ich spiele eine Rolle in deinem Leben. Aber ich spiele immer nur gerade die Rolle, die du mir zuzuweisen bereit bist. Mal bin ich bloß die Vertraute, dann bin ich wieder mehr als das… Aber ich brauche die Gewissheit, dass ich immer die Frau bin, für die du fühlst, nicht bloß dann, wenn es dein Gewissen zulässt. Und ich glaube nicht, dass du mir diese Gewissheit, die ich brauche, geben kannst… wegen Jenny.“
 
„Nein, Buffy, du liegst falsch… oh Gott, nein.“ Sagte er und presste sie verzweifelt an sich, fühlte aber, dass sie sich in seinen Armen versteifte.
„Buffy, ich weiß, nach dem, wie ich reagiert hab, fällt es dir schwer, es zu glauben, aber es geht nicht um Jenny. Nicht mehr. Es geht um dich. Und mich. Ich habe es erkannt, als du weg warst. Jenny ist ein Teil von mir, das stimmt, aber sie ist ein Teil meiner Vergangenheit und ich möchte mit dir…
 
Es war, als hätte sie ihn gar nicht gehört.
Tränen liefen ihre Wangen herab.
„Ich habe Angst“ flüsterte sie erstickt, „dass ich für dich nie mehr sein werde als ein Ersatz für Jenny.“



Nächster Teil







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